Liebes Tagebuch…

Als Kind besaß ich genau drei. Darin standen dann Dinge wie “Seit ich 6 Jahre alt bin, bin ich in Markus verliebt”. Als ich das schrieb, war ich ca. 9 Jahre alt und Markus war ein dürrer, kleiner, blasser, aber sehr lieber Junge, der in der fünften Klasse die Schule wechselte, weil er anstatt Englisch lieber Latein lernen wollte. Ich zählte die Tropfen meines Medikamentes, die ich auf meinen Löffel tröpfel lies und kritzelte irgendwelche Pseudomeisterwerke rein.

Als ich älter war, versuchte ich es erneut mit Büchern, die eher an Notizbücher erinnerten. Schrieb über meinen Urlaub, über meine erste große Liebe, über Dinge, die mich ärgerten usw…

Allerdings kam ich nie dazu eines der Bücher je wirklich zu füllen. SIe landeten alle irgendwann vergessen in irgendeiner Kiste. Ich hab’ da scheinbar einfach nicht die Ausdauer für.

Ich muss echt immer wieder staunen, wenn ich auf Menschen treffe, die das schon seit Jahren machen. Ihr ganzes Leben im geschriebenen Wort festhalten und das wirklich schon eben dieses ganze Leben lang.

Ja, ich weiß, ein Blog ist auch wie ein Tagebuch, aber er geht dann doch nie so sehr in die Tiefe, wie es ein richtiges Tagebuch tun würde. Das heißt jetzt nicht, dass ich wieder damit anfangen möchte, ich weiß ganz genau, dass mir dafür die Ausdauer fehlt, aber ich empfinde tiefen Respekt für die Menschen, die das schaffen…

[Foto von Kasaa mit dem Titel “I think i’m gonna call it the three-hugger journal“]

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