52/03: Freundschaft

Lieber Onkel Okti,

heute schreibe ich Dir zum ersten Mal und ich bin noch ganz aufgeregt. Stell Dir vor, ich war in Stockholm, einer absoluten In-Stadt und ich habe so viel gesehen. Na gut, die meiste Zeit saß ich im Rucksack, weil es kalt war und regnete und Sari nicht wollte, dass ich voller Matsch bin, aber ein bisschen konnte ich sehen.

Das Schöne am Reisen ist ja, dass man nicht nur viel sieht, sondern auch viel erlebt und so geschehen ist es am Sonntag, als wir auf unseren Rückflug warteten. Eine Stunde Verspätung sollte unser Flugzeug haben. Der Ärger lag regelrecht in der Luft, was ja auch verständlich war, nicht wahr? Viele, viele, viele Passagiere standen in diesem kleinen Wartekasten am Gate 4 und auch Sari und ihren Freunden blieb ein bisschen die Luft weg, als die Ansage auf Schwedisch und auf Englisch durch die Lautsprecher zu hören war. Also warteten wir. Ich saß auf einem kleinen Vorsprung einer der Glaswände und blickte ein bisschen neidisch durch die Scheibe hindurch in einen vollkommen leeren Warteraum, als ich plötzlich von der Seite angesprochen wurde. Onkel Okti, stell Dir vor, da saß tatsächlich ein weiterer Tako mitten in der Wartehalle. Mit so etwas hätte ich nie gerechnet. Sein Name ist Milo und er kommt aus Schweden. Er wollte sich mal ein bisschen Berlin anschauen und wartete deshalb auf das gleiche Flugzeug wie ich.

Jetzt, wo ich einen Gesprächspartner gefunden hatte, verging die Wartezeit und auch der Flug wortwörtlich wie im Fluge *lach* Wir haben unsere Adressen ausgetauscht und wollen uns nun öfter schreiben. Ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickelt. Aber da kann man mal wieder sehen, das Reisen mehr als nur Sehen ist.

Es grüßt Dich ganz lieb
Deine Shu-Shu

PS: Hier siehst Du noch ein Foto, dass Sari von uns Beiden als Erinnerung gemacht hat

Shu-shu und Milo

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