Mittwochs mag ich…euch etwas von mir erzählen.

Was wisst Ihr eigentlich über mich? Klar, ihr kennt den “Über mich” – Text, den es auf jeder vernünftigen, persönlichen Seite geben sollte, aber kennt Ihr auch mich? Manchmal glaube ich, dass ich Euch hier an so vielen Dingen Teil haben lasse, dass ihr an manchen Tagen vielleicht sogar mehr über mich wissen könntet, als meine eigene Familie und gleichzeitig versuche ich bewusst viele Dinge aussen vor zu lassen, weil ich einfach denke, es hat hier nichts verloren. Der Artikel damals “Vom Vermissen…” war da schon eine ziemliche emotionale Gradwanderung und hat Euch einen ungewohnt tiefen Einblick in meine Seele gewährt. Noch heute lese ich diesen Artikel dann und wann und bin doch froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin…ähnlich ist übrigens ein Artikel, der vor vielen, vielen Jahren hier online gegangen ist: Ein Mensch, dem ich viel zu verdanken habe.

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Aber halt. Stopp. Der Artikel sollte jetzt eigentlich gar nicht so eine emotionale Seite bekommen, sondern sollte Euch einen tieferen Einblick in meine Person gewähren. Ja, diese Gefühle gehören natürlich dazu, aber die Seele ist nicht alles, was einen Menschen ausmacht. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass ich früher gerne Geschichten geschrieben habe? Zu Weihnachten vor allem immer, um meiner Familie an Weihnachten anstatt eines Gedichtes aufsagen zu müssen, lieber eine meiner Geschichten vor zu lesen. So schrieb ich jedes Jahr, einige Jahre lang, eine Geschichte, malte Bilder dazu und schenkte jedem eine Kopie davon. Es gab Familienmitglieder, die lauschten gerne meinen Geschichten und andere waren einfach zu unruhig *lach*. Nun ja, das übliche Chaos. Später versuchte ich auch die Geschichen für meine Mangas selber zu schreiben. Das war teilweise ganz schön durcheinander. Manchmal entstanden erst ein paar Mangaseiten und ich musste die Geschichte dann so fortlaufen lassen, aber einmal versuchte ich es auch anders herum und fing eine Geschichte an, die ich dann im Anschluss erst als Manga umsetzen wollte…ich bin nie wirklich weit damit gekommen…

Im Zuge dessen entstand damals auch der Wunsch Geschichten zu illustrieren. Und ja, ein bisschen halte ich auch heute noch daran fest, auch wenn ich eigentlich nie wirklich die Zeit dafür finde. Manchmal habe ich Bilder zu den Geschichten von anderen Autoren gemalt, aber so wirklich was davon habe ich heute nicht mehr. Ich entschied mich damals auf jeden Fall einen kreativen Beruf auszuüben und nachdem ich mein Abi schmiss (ja, ich schmiss es nachdem ich einfach immer mehr in den Naturwissenschaften versagte) fand ich mich im Büro der Berufsberatung wieder, die mit mir versuchte einen solchen Beruf zu finden. Gar nicht so einfach, das kann ich Euch sagen und die Vorschläge, die da kamen waren…nun ja, ich sah mich nicht unbedingt als Floristin oder Konditorin (auch wenn ich heute manchmal denke, dass gerade 2. mir sicher auch Spaß gemacht hätte). Schlussendlich landete ich in der Erzieher-Ausbildung. Anlass dafür war ein Praktikum, dass ich während der Oberschulzeit in einer Vorschule absolviert und positiv in Erinnerung gehabt hatte plus der Aussage von Freunden und Familie, dass ich doch recht gut mit Kindern könne…etwas ausführlicher auf meine Ausbildung gehe ich übrigens auf dem Blog bei meiner Schwester ein…nur mal so am Rande.

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Der Gedanke dahinter war, dass ich mich auch im Beruf der Erzieherin kreativ ausleben könne, in dem ich dies mit den Kinder mache. Nun ja…Grundsätzlich hat das dann auch so statt gefunden, wie wir, also meine Berufsberaterin und ich, uns das gedacht hatten, aber man verliert dabei ein bisschen aus den Augen, dass da noch deutlich mehr dahinter steckt als nur den ganzen Tag basteln oder “Kinder schuppsen”, wie der Held es manchmal scherzhaft gerne nennt. Man trägt unglaublich viel Verantwortung für mehr als eine Handvoll Kinder. In meinem Fall waren es 25-30 Kinder, die ich täglich 5 Stunden lang zu betreuen und zu beaufsichtigen hatte. Das waren im Schnitt dann nochmal 60 Eltern, die meine volle Aufmerksamkeit verlangten und nicht selten auch noch Großeltern und andere Verwandte, die mit vielen Wünschen und Forderungen an einen herantraten. Hausaufgabenbetreuung, Essensbegkeitung, Unterrichtsbegleitung, Nachmittagsgestaltung, Krisensitzungen, Fördermaßnahmen und mehr und mehr Anforderungen, die einem durch den Staat gestellt werden. Am Ende bleibt leider recht wenig Zeit für kreative und spaßige Angebite zurück.

An manchen Tagen fehlt mir die Arbeit ein wenig, an anderen Tagen aber ehrlich gesagt so gar nicht, denn 30 8 jährige Kinder sind doch ein ziemlich großes Kaliber für die Nerven einer einzelnen Person. So odr so: Es ist ein prima Job und eine Zeit lang habe ich ihn wirklich gerne gemacht, aber ich genieße es auch sehr jetzt die private Erzieherin meiner zwei Jungs zu sein, die mich manchmal nicht weniger fordern, als die Masse an Kindern vor 5 Jahren noch. Manchmal stehe ich in der Kita des Minihelden, merke, wie in manchen Situationen der Erzieher nochmal seinen Weg zu mir findet, bin dann aber auch froh, danach gleich wieder gehen zu können…

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Also ja, ich gebe zu, ich bin froh, dass ich das Streben nach dem Kreativen inzwischen in meinen eigenen vier Wänden und auf meine Art ausleben kann und ich liebe mein Leben so, wie es jetzt ist. Ich liebe meine beiden Jungs und ich liebe meinen Helden. Ich liebe sie dafür, dass sie es mir möglich machen das Leben so zu leben, wie ich es jetzt tun kann und dass sie von mir immer wieder das fordern, was ich gerne mache: Das kreativ sein. Ich kann mir dennoch gut vorstellen, dass sich das alles wieder ein bisschen ändern wird, wenn das Gro an Erziehungsarbeit an meinen eigenen Kindern geleistet ist und ich den Kopf wieder frei für anderes habe. Ja, ich denke, dann könnte ich glatt wieder Lust bekommen in den alten Beruf zurück zu gehen vollgepackt mit vielen neuen Erfahrungen aus dem eigenen Leben, die ich dann für mich und meinen Beruf nutzen kann…

An manchen Tagen sitze ich dann da, mit einem Blatt Papier vor mir liegend und einer Geschichte im Kopf und dann frage ich mich, ob ich es vielleicht doch nochmal irgendwann wage…zu illustrieren, mich intensiver und genauer damit zu beschäftigen… wer weiß..vielleicht wird das irgendwann auch nochmal was, auch wenn ich meine Fähigkeiten nach wie vor ja doch eher durchschnittsmäßig einschätze.

Und? Habt Ihr den Eindruck mich nun wieder ein Stückchen besser zu kennen? Was waren Eure Ziele und Gedanken im Leben?sari-unter

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9 Kommentare

  1. Sehr interessant zu lesen!!! :) Hach, bei deinen Zeilen übers Geschichten schreiben für Weihnachten musste ich innerlich schmunzeln. Sowas habe ich auch viel gemacht als Kind/Jugendliche. Weihnachtsgeschichten, Gedichte, Theaterstücke oder Bilderbücher entworfen. Zu Ende gebracht wurden die Projekte leider in den seltensten Fällen.
    Meine erste Ausbildung war leider eine Ausbildung zur Bürokauffrau, weil niemand mir zutraute mit Kreativität Geld zu verdienen … Zum Glück bot sich mir die Chance noch eine zweite Ausbildung zu machen und zwar als Mediengestalterin. In diesem Beruf bin ich glücklich! Wobei ich finanziell gesehen doch beim ersten Beruf besser aufgehoben gewesen wäre. *Lach* Aber lieber glücklich mit dem was man macht, als sich zu verbiegen!
    Ich finde übrigens deine Zeichnungen genial! Die sind alles andere als Mittelmaß! Du hast das Zeug zur Illustratorin!!! Auf jeden Fall!
    Alles Liebe, Nätty

    1. Das ist total lieb von Dir, zumal du ja scheinbar in dem Bereich tätig bist, so ist das Kompliment doppelt lieb…hachja…wer weiß…irgendwann mal ^^

  2. Achja ich weiß noch wie wir den einen Sommer in Italien zusammen Comics gezeichnet haben. Du deinen und ich meinen über die Blümchenhexe, hahaha. Ich war damals noch richtig klein und in meiner Bibi Blocksberg Phase!
    Es gab in deinem Manga ja sogar einen Charackter namens Sinsi, der mir nachempfunden war. Mit schwarzem Cape und Sonnenbrille! Müssen wir uns mal wieder gemeinsam anschauen.

    Und an meine Vorrednerin Nätty gerichtet: Mediengestaltung klingt wirklich richtig cool! Das würde mich auf jeden Fall auch interessieren! Vielleicht hättest du ja mal Lust etwas genauer davon zu erzählen?

    1. Klar, ich hätte Lust mehr darüber zu erzählen. Meinst du als Gastbeitrag auf deinem Blog oder privat? Bin offen für beides :) Es ist wirklich mein Traumjob!!! Vor allem habe ich das große Glück in einem Schulbuch-Verlag zu arbeiten. Da mag ich natürlich auch die Werke, die wir kindgerecht gestalten dürfen :) M

      1. says:

        Wenn du Lust auf einen Gastbeitrag hättest, würde mich das sehr freuen!!! Ich habe bei mir eine Art Berufsfindungsstrecke laufen, bei der ein paar Leute interviewartig von ihren Ausbildungen sprechen. Heut zu tage gibt es so viel Auswahl und man weiß gar nicht was einen jeweils erwartet. Deshalb verirren sich viele in den falschen Beruf, haben Angst diesen dann aufzugeben und sind dann vielleicht unglücklich. Weil mir das auch schon passier ist, dachte ich, dass es bestimmt hilfreich ist ganz ehrlich von seinen Erfahrungen zu berichten. Hier ist der Link zu den Beiträgen: http://ueberlebens-kunst.blogs.....ufsfindung

        Das was du machst würde sicherlich sehr viele Leute interessieren und obwohl ich z.B. eine ungefähre Ahnung habe, kann ich mir nicht richtig vorstellen wie die Ausbildung so läuft und was man hinterher damit machen kann.
        Wäre also mega Hammer, wenn du uns davon erzählen könntest!

      2. says:

        Oh grad erst gelesen. Sorry. Ich finde das super und werde definitiv mitmachen. Ich bin so froh, dass ich nochmal eine zweite Ausbildung gemacht habe. Ich melde mich bei dir, Sinah!

      3. says:

        Das würde mich auch brennend interessieren!

      4. says:

        Mich würde das ja auch brennend interessieren!! Also bitte, ja, mache den Gastbeitrag bei SIni!!!

    2. Ich hab noch nen Ordner voller Comics ^^ Die ganzen Mangas, die ich mal angefangen habe. Skizzen und ausgedruckte fertige Seiten usw.. ^*lach* Ahje…Kindheitsträume!

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