Warum unsere Kinder nicht getauft sind

Heute mal ein Thema, das für viele sicher ein rotes Tuch sein könnte, einigen egal ist und anderen ein Nicken entlocken könnte.Meine Kinder sind nicht getauft. Keines von beiden und so lange sie den Wunsch danach nicht äussern, wird es wohl auch nicht passieren. Wie ich jetzt darauf komme? Ich habe vor einiger Zeit hier den schönen Bericht von Olivers Taufe gelesen und musste dabei daran denken, dass das bei uns irgendwie niemals Thema war.

Wir sind getauft, aber warum eigentlich?

ReligionIch glaube das ist eine Sache, die jeder für sich entscheiden muss. Ich bin damals mit einem Jahr getauft worden. Ich fand das spannend und aufregend. Ich hatte ein rosanes Kleidchen an und war megastolz. Als ich älter wurde war klar, dass ich unbedingt den evangelischen Konfirmationsunterricht besuchen wollte. Alle machten das irgendwie in meinem Umfeld und bekamen am Ende eine dicke Party und Geschenke, das wollte ich auch. Ich sagte immer zu allen, dass ich das gerne machen würde, damit ich später mal kirchlich heiraten könne, aber letztendlich lief das dann alles doch anders. Heute schaue ich mit etwas anderem Blick auf die Dinge.

Ich habe also den Konfirmantionsunterricht besucht und auch nette Menschen dort getroffen. Dadurch habe ich übrigens auch den Helden kennen gelernt. Also nicht durch den Unterricht, aber durch die Zeit danach, die ich dort in der Gegend dann verbracht habe. Aber das nur mal so am Rande. Ich hatte einen…nun ja, nennen wir es mal sehr eigenen Pfarrer mit etwas seltsamen Ansichten, der (so glaube ich) manchmal selber nicht so recht wusste, was er eigentlich wollte. Das Coolste daran war wohl vor allem die Zeit mit den Leuten, die den selben Kurs besuchten wie ich. Die Kursfahrt und eben die Party danach durch die ich mir einen Roller finanzieren konnte. Ne coole Sache also.

Ist Religion ein Verein?

Ich glaube. An etwas. An nix konkretes und ich kann und will mich da nicht festlegen müssen. Ich glaube an das, woran ich nun mal glaube. Mit oder ohne Mitgliedschaft in einem “Verein”. Ich habe oft Diskussionen mit meinem Opa, der seeehr gläubig ist und der auch viel Diskussionsstoff in Petto hat, aber schon alleine dabei merke ich halt immer wieder, dass es viele Richtungen und Arten von Glauben gibt. Es gibt viele Religionen und Glaubensrichtungen und jede von ihnen hat ganz eigene Vorstellungen vom Leben und seiner Geschichte. Jeder sollte hierbei für sich entscheiden dürfen, welche die Richtige ist. In welcher Glaubensrichtigung er sich wohl und zu Hause fühlt.

Und warum tauft Ihr Eure Kinder nicht?

Religion

Ich nenne es “Entscheidungsfreiheit”. Irgendwann sind meine Kinder alt genug für dieses Thema und können da gewissenhaft drüber nachdenken. Ich würde ja meinen Jungs jetzt auch nicht einfach Ohrlöcher stechen lassen (ja, der Vergleich hinkt, ich weiß) oder eben einfach Bilder von ihnen im Internet rum zeigen, wo man ihr Gesicht sehen kann. Ich gebe ihnen die Möglichkeit zum richtigen Zeitpunkt selber die Entscheidung zu treffen, was sie wollen. Wenn ich sie jetzt in der evangelischen Kirche taufen lasse, wer weiß, ob sie das später überhaupt wollen. Der Konfirmationsunerricht geht mit 14 Jahren los und wenn sie das gerne wollen sehe ich keinerlei Problem darin, dass sie sich dann taufen lassen. Oder wenn sie eben eine vollkommen andere Religion oder eben gar keine für sich wählen. Aber sie sollen halt die Wahl haben. Das ist mir wichtig. Und wenn es unbedingt sein soll, dann feiern wir das auch ein bisschen mit Familie und Freunden *lach*. Für eine schöne Feier bin ich doch immer zu haben.

Nicht getauft sein schließt die Erfahrung an sich ja auch nicht aus.

Neulich ging es für uns Richtung Schule. Alles aufregend, alles spannend. Nun haben wir als Eltern diesen spannenden Lebensabschnitt für unser Kind ebenfalls eingeleitet: Unser Kind ist an der Schule angemeldet.

Im Zuge der Anmeldung wurden wir danach gefragt, ob unser Kind denn auch den Religionsunterricht besuchen solle. Wenn nicht, würde es die Zeit irgendwo in einer anderen Klasse untergebracht werden. Wir waren uns beide einig, dass der Miniheld ruhig die Erfahrung machen sollte. Ich kann mich an meinen Religionsunterricht in der Grundschule noch gut erinnern und fand ihn eigentlich ganz schön. Wir haben tolle Geschichten gehört, gebastelt, gesungen, gemalt. Es fühlte sich immer mehr wie eine Geschichtenstunde als Religion an und ich denke schaden kann es nicht, wenn der Miniheld in all das reinschnüffeln und sich schon mal ein Bild davon machen kann. So hat er dann später eine Ahnung von dem, worauf er sich dann vielleicht einmal einlassen möchte. Ich bin gespannt, wie es ihm gefallen wird.

Und? Wie ist das bei Euch? Ist das Thema Taufe und Religion bei Euch ein schwieriges Thema oder spielt das überhaupt keine Rolle für Euch?

sari-unter

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34 Kommentare

  1. Der Beitrag könnte fast von mir sein, ich sehe das sehr ähnlich. Unsere Tochter ist nicht getauft worden und komischerweise haben das alle anstandslos akzeptiert. Wir haben ihr mit 6 Wochen eine “Willkommensparty” geschmissen, damit die Verwandschaft und die Freunde was zum Feiern haben und alle fanden es toll :-)
    Religionsunterricht in der Schule soll sie später auch gerne haben, für mich ist das fester Bestandteil des Kulturguts und des Allgemeinwissens. Sie soll es ruhig kennenlernen und später selbst entscheiden.

    1. Sarah Kroschel says:

      Nach einer Taufe hat hier bisher auch keiner gefragt. Schon komisch, oder?

  2. Ich möchte nicht, dass meine Kinder Religionsunterricht haben. Mir ist das alles suspekt. Ich hatte eine ganz üble Diskussion mit einer Christin über ein Thema, was mich bestärkt. Für mich ist dieses Denken, das (teilweise) vorherrscht unwirklich, teils wie in einer Sekte. Wie kann man so eine Einstellung haben? Warum sollte jemand MEIN Leben vorschreiben? Wie ich handle (mit meinem Körper, Ehe, Kinder etc.). Schrecklich!
    Mein Sohn hat Lebenskunde, wo alle Religionen (nicht nur eine wie bei Kath. oder Evang.) beleuchtet werden. Aber aus einer Perspektive von oben, sodass man sich ein Bild machen kann.
    Nein, also das ist wirklich nichts für mich.
    Soll jeder glauben was er mag, aber das bitte doch ohne andere zu beeinflussen oder schlecht zu machen.
    Bin ich jetzt raus? ;)

    1. Sarah Kroschel says:

      Würde es in unserer Schule Lebenskunde geben, hätte ich das auch definitiv bevorzugt. Die Alternative ist aber leider, dass der Miniheld für die Zeit immer einfach in eine andere Klasse geschickt wird und dann da rum sitzt…das finde ich eher kontraproduktiv. Und da ich meinen Relegionsunterricht als ein recht nettes Erlebnis in Erinnerung habe, halte ich das für die bessere Möglichkeit.
      Aaaaber…sollten wir merken, dass es dem Minihelden echt gar nicht liegt, können wir ihn jeder Zeit rausnehmen.

    2. Auch in katholischem& evangelischem Religionsunterricht werden alle Religionen beleuchtet. Und ich kann nicht behaupten, dass wir den Hinduismus auf katholische Weise erklärt haben….

      1. Sarah Kroschel says:

        Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Deshalb denke ich ja auch, dass er die Erfahrung ruhig machen soll. Abmelden kann man immer noch, wenn man merkt, dass das in eine falsche Richtung für uns geht.

  3. Und ich habe den Haken für neue Kommentare vergessen. Daher ein Doppelpost. Sorry. :)

  4. Ich finde das eine sehr schöne Denkweise.

    Ehrlich gesagt kannte ich es nicht anders: bei uns “auf dem Land” wird man getauft. Als es dann bei uns zum Präparanden- und Konfirmandenunterricht ging, stellte ich zum ersten Mal fest, dass eine gute Freundin gar nicht getauft wurde (bis heute!) und trotzdem bei dem evangelischen Religionsunterricht dabei war.
    Mittlerweile kenne ich ein paar Leute, die wieder aus der Kirche ausgetreten sind oder auch umgetauft Kinder haben.
    Ich wurde selbst getauft ind habe konfirmiert, weil man das eben so macht.
    Ich glaube auch ab etwas, wie du schreibst, allerdings glaube ich nicht so ganz an das ganze biblische Zeugs. Habe meine eigene Meinung, eigene Erfahrungen gemacht… aus der Kirche austreten traue ich mich allerdings nicht. Mein Mann und ich haben schon mal darüber gesprochen, ob wir zukünftige Kinder taufen lassen würden. Wir tendieren zu nein. Ich weiß aber schon, dass wir uns deswegen auf Protest aus der Verwandtschaft gefasst machen müssen. Naja… wir werden sehen wenn es soweit ist.

    1. Liebe Suzu,

      bei meinen Eltern war es ähnlich, sie wollten nicht das wir “auf dem Land” irgendwo anecken, noch dazu weil mein Vater der Allgemein-Arzt dort war und über so jemanden ja sowieso immer geredet wird. Ich denke dass viele Leute sich nicht trauen aus der Kirche auszutreten “weil man das halt so macht”. Dass ich dann mit 15 ausgetreten bin und unsere Kinder nicht taufen lassen wolle, hat nur meine Schwiegermutter kurz schlucken lassen und jetzt ist es auch vergessen. Wir feiern Weihnachten und Ostern, ich schmunzele heimlich über die wahre (pagane) Bedeutung dieser Feste und versuche tollerant gegenüber jeder Religion zu sein. “Alle Götter sind ein Gott, alle Göttinnen sind eine Göttin”.

      Liebe Grüße
      Ella

    2. Sarah Kroschel says:

      Du sagst es. Weil man es halt so macht. Ich denke, aus diesem Grund wurden die Meisten damals getauft.

  5. Unser Minimann ist auch nicht getauft, aus so ziemlich dem gleichen Grund, wie hier bei den Heldenkindern. Es ist und darf nicht unsere Entscheidung sein, die wir unserem Kind aufzwingen. Mein Mann und ich haben beide mit der Kirche nichts am Hut, aufgrund unserer Generation sind wir zwar beide getauft, aber schon ewig nicht mehr der Kirche zugehörig. Wir sind der Auffassung, dass es einfach Entscheidungen gibt, die ein Mensch selber treffen sollte. Das ist bei uns nicht nur mit dem Glauebn der Fall, sondern z.B. auch unser Vegetarismus.

    Mein Mann und ich sind Vegetarier, unser Kind allerdings isst und bekommt alles, was er essen möchte, einfach weil wir das nicht entscheiden dürfen. Wenn Der Minimann älter ist und vielleicht nachfragt, warum Mama und Papa kein Fleische essen, wenn er sich seine eigenen Gedanken dazu macht und dann für sich entscheidet, ja ich will Fleisch oder nein ich will keines, dann trifft er eben für sich diese Entscheidung und genau so sehe ich das mit der Religionsfrage ebenfalls.

    1. Sarah Kroschel says:

      Das finde ich auch extrem wichtig. Man kann ja nicht erwarten, dass die eigene Lebensweise so übernommen werden will.

  6. Ich bin getauft, konfimiert und verheiratet, nur nicht kirchlich. ;)
    Als die Kleine dann auf die Welt kam, war da schon der Wunsch sie taufen zu lassen, hab aber da mein Mann berücksichtigt, der ja Atheist (oller Ossi ;)) ist. Damit hätte ich gelebt. Als die kleine dann 6 Monate alt war und wir bei meinem Papa in Hamburg waren, hat mein Papa, mein Mann zur Seite genommen und ihn nach der Taufe gefragt. Da konnte er irgendwie nicht nein sagen. Somit haben wir sie im mai 2013 getauft (4 Tage vor ihrem ersten Geburtstag). Wenn sie nachher konfimiert werden möchte, kann sie dies gerne machen. Achja und zur Taufe hat Mausi 2 katholischen Paten.

    1. Sarah Kroschel says:

      Klingt nach einer wunderbaren Mischung ^^

  7. Tolles Thema, ich hatte es schon lange im Hinterkopf für meinen Blog, wollte aber auch niemanden vor den Kopf stoßen. Es ist denke ich ein sehr sensibles Thema. Meine beiden Mädels sind nicht getauft. Ich selbst bin mit 15 augetreten aus der katholischen Kirche. Ich hatte schon lange Zeit vorher das Gefühl, dass ich das nicht glaube. Was bei mir noch dazu kam, ist dass ich eine Zwilling-Schwester habe, die da eher engagiert war und sogar bei den Ministranten und als sie dann zur Firmung ging, war das eher so “mitgehangen mitgefangen”.

    Ich möchte das für meine Kinder nicht: Wenn sie später nicht in Ethik wollen oder das nicht angeboten wird können sie auch gerne in den Religions-Unterricht gehen. Und wenn sie sich irgendwann bewusst(!) dafür entscheiden sich taufen lassen zu wollen, werde ich sie gerne unterstützen. Aber es sollte, wie du sagst nicht darum gehen “einfach nur dabei zu sein” oder eine “fette Party” zu bekommen.

    Wenn sie das wollen finde ich gerne einen anderen Anlass um ihnen eine Party zu schmeißen :D – ich denke Religion macht vieles schwerer als es sein müsste. Glauben ist etwas sehr persönliches und man wird nie exakt die gleichen Ansichten haben, wie eine bestimmte Gruppe. Ich selbst bin freifliegende Pagane und ich muss für meine Glaubensansichten keine materiellen Leistungen (wie Kirchensteuer) zahlen. Ja, das grenzt für mich auch schon an einer Sekte. Aber diese Entscheidung trifft wie gesagt jeder für sich selbst.

    Liebe Grüße
    Ella

    1. Sarah Kroschel says:

      Ethik, das wäre schon eine tolle Sache, aber leider noch viel zu selten anzutreffen. Ich bin auch mit einem gewissen Alter ausgetreten aus verschiedenen Gründen. Ich denke, ich würde in der Hinsicht mit meinem heutigen Wissen auch ganz anders handeln…

  8. Hier ist auch keines der Kinder getauft, ob wohl es von der Schwiegerfamilie gern gesehen wäre. Aber wir sind auch nicht verheiratet und schon bevor wir Kinder hatten aus der Kirche ausgetreten.
    Ich teile deine Gedanken.Nur mit dem Religionsunterricht in der Schule bin ich noch nicht ganz klar. Ich erziehe meine Kinder nicht gegen die Kirche. Eines ihrer Lieblingsbücher ist sogar ein wirklich süß gezeichnetes Kinderbuch, das Themen aus der Bibel behandelt. (Keine Kinderbibel). Aber im Religionsunterricht kommt es auch ein bisschen darauf an, wer den Unterricht macht und vor allem wie.

    Wir haben einen so multikulturellen Freundeskreis, da kommende Kinder zwangsläufig auch mit den anderen Religionen in Kontakt. Sie dürfen alles fragen, wissen und sich auch später zu einer Religion bekennen, wenn sie denn wollen. Aber ich möchte ihnen das auch nicht überstülpen.
    Sie sollen sich freu entscheiden.
    Ich bin mal gespannt.
    :-)

    1. Sarah Kroschel says:

      Ja, das ist wahr. Da hängt natürlich auch viel mit dran. Ich hatte früher eine ganz tolle Relegionslehrerin, die sehr viel kreativ mit uns gearbeitet hat. Das hat einfach Spaß gemacht. Hätte natürlich auch ganz anders laufen können. Wenn wir jetzt merken, dass das mit dem Unterricht nix ist, werden wir den Minihelden da sicher auch wieder abmelden.

  9. Ich bin weder getauft, noch konfirmiert, noch sonst irgendwie kirchlich. Gleiches gilt für meinen Mann, meinen Bruder, meinen Vater, meine Mutter etc. – Kirchen besuche ich als Tourist und bei einem Gottesdienst war ich nur in Frankreich als Austauschschülerin mit meiner Gastfamilie. ;)

    Wie hoch die Wahrscheinlichkeit für das Ein oder Andere ist, hängt sicherlich damit zusammen, wo man so aufgewachsen ist. Wie Mondscheinbar in ihrem Kommentar schon andeutete, ist das im Osten nichts Ungewöhnliches. Von meinem Jahrgang von ca. 60 Schülern wurde nur eine Hand voll konfirmiert, der Rest von uns hatte “Jugendweihe”. ;)

    Auch von Reglionsspezifischen Unterricht halte ich nichts. Gern einen allgemeinen Unterricht über alle Weltreligionen, Ethik und Moral, aber nichts speziell auf eine Religion zugeschnittenes. Ich hatte am Gymi später dann “LER – Lebensgestaltung, Ethik und Religion”. Da wir die ersten waren, war das etwas unstrukturiert, aber in meinen Augen der richtige Ansatz im Gegensatz zum Religionsunterricht. (Wer Religionsunterricht machen wollte, war von LER befreit.) – Anders war ich doch stark irritiert, als unser Azubi damals in der Berufsschule (in Hannover) noch Religionsunterricht hatte. Da gehört es für mich ehrlicher Weise überhaupt nicht hin…

    Um es kurz zu machen: Unsere Tochter wird auch nicht getauft. Wenn sie das später will, kann sie das meinetwegen nachholen. Das ist dann halt ihre Sache. ^^’

    Ostern und Weihnachten feiern wir mehr oder weniger auch. Soweit man die Fahrerei, die wir uns da jedes Jahr aufbrügen, noch “feiern” nennen kann. Da mein Bruder in der Gastronomie arbeitet, stand aber tatsächlich schon die Frage im Raum, ob man das nicht einfach lassen und an einem anderen Wochenende einfach so feiern sollte. Weniger Stress für alle Beteiligten.

    1. Sarah Kroschel says:

      Urgs, ja, die Feiertage gleichen da ehct eher Arbeit und Kraftaufwand. Aber für die Kinder ist es was Wunderbares.
      Ich würde mir auch wünschen, dass diese Themen in der Schule eher allgemeiner für den Anfang gehalten werden.

  10. Toller Beitrag!

    Ich habe meine beiden Mädchen auch nicht taufen lassen. Ich habe prinzipiell nichts dagegen, war aber immer der Meinung, dass die Kinder das in der heutigen Zeit ruhig selbst entscheiden dürfen.

    Meine große Tochter hat damals mit dreizehn beschlossen, dass sie sich mit vierzehn konfirmieren lassen möchte. Sie ist also regelmäßig in den Konfirmandenunterricht gegangen und wurde dann vier Wochen vor der Konfirmation in der Osternacht getauft.

    Meine kleine Tochter hat sich bereits mit fünf Jahren gewünscht, getauft zu werden. Ich glaube, für sie war es ein sehr tolles Erlebnis. Sie durfte sich ein weisses Sommerkleidchen aussuchen. Ihre große Schwester hat in der Kirche für sie gesungen und viele ihrer Kindergartenfreunde fanden es auch sehr spannend und waren beim Gottesdienst mit dabei :-).

    Liebe Grüße
    Isabell

    1. Sarah Kroschel says:

      Der Akt an sich ist ja auch eine tolle und spannende Sache. ich kann schon verstehen, dass ein Kind dahingehend den Wunsch äussert. Meine Eltern haben mir damals auch die Entscheidung überlassen, ob ich Konfer machen möchte oder nicht und ich hab mich da ziemlich durch mein Umfeld beeinflussen lassen.

  11. Ich finde es so so so toll, dass mal jemand gegen die Taufe schreibt.

    Mein Mann und ich sind getauft, würden aber niemals selbst ein Kind taufen lassen. Vor einiger Zeit habe ich auch einen Beitrag darüber verfasst!

    http://www.trendshock.de/taufgegner/

    Liebe Grüße

    1. Sarah Kroschel says:

      Wir sind beide getauft, sind aber irgendwann ausgetreten.

  12. Ich habe es genaus gesehen. Doch dann suchten wir eine Kita, die bei uns damals nur 5min war, war ein katholischer… Es hieß dann bei der Anmeldung. Ja ne, ohne Taufe wird das zu 90% nichts. Also wurde der Zwerg am 3.10.10 getauft :/ Ich war net begeistert und zwischen Entscheidung und Taufe waren glaub ich nur 1-2Monat xD

    Den Kita Platz haben wir dann bekommen, aber nach ein Paar Tagen dankend wieder abgegeben. Weil ne… andere Geschichte.
    So haben wir uns auch gegen die Katholische Schule entschieden, auch wenn diese nur 50m von uns ist und seine aktuelle 500m. Nun hat er im Reli die Möglichkeit dennoch alle Relegionen kennen, da unsere Schule übergreifend gestaltet. Auch die Gottesdienste sind immer Übergreifend.

    Auch wenn ich selber nichts mehr damit Anfangen kann :/ Religion ist für mich der Hauptgrund von Kriegen, aber er findet es toll. Er hat kinderbibeln, wir besuchten Kirchen, Basilika, Dome und so, weil er es spannend findet. Wenn er es mag, kann er es gern so haben. Aber wenn er mal irgendwann sagt, ne ich will nicht mehr, bekommt er von mir sofort die Unterschrift, dass er nicht mehr teilnehmen muss.

    Das Austreten steht bei uns selber noch an xD Aber erst wenn wir Kirchensteuer zahlen sollen :P

    Mein Freund ist in oben genannten kath. Kindergarten gewesen auch in der oben genannten Grundschule und auch die Hauptschule war in Katholischer Hand und dennoch denkt er zum Glück genauso wie ich :D

    1. Ach, ich bin sowohl getauft, als auch zur Kommunion und Firmung gegangen. Wollte einheitlich immer in einer Kirche heiraten und habe auch dafür gesorgt, dass meine Mama alle “Sakramente”( Taufe, Firmung, Kommunion, Beichte, Krankensalbung, Weihesakrament und Ehe) vor ihren Tot hatte. Ihr war das irgendwie wichtig, nachdem sie das seltene Weihsakrament bekommen hat und meine schwester Kommunonsunterricht als Diakonin gab.

      Und dennoch hat sie mir mit 14 unterschrieben, dass ich keinen reli utnerricht mehr möchte. ich hatte dann Philosophie. UNd schon da war mir eigentlich klar, ja ich glaube, aber dazu brauch ich keine heuchlerische Kirche. Als ich im Vatikan war, kam ich mir ketzerisch vor. Aber ich liebe alte Kirchen xD und würde immer wieder welche besuchen (auch die gottesdienste)

    2. Sarah Kroschel says:

      Wir wollten den Minihelden auch erst in eine evangelische schicken, aber die haben direkt gesagt, man muss dafür aber nicht evangelisch sein. Das fand ich gut. Schon krass, dass solche Bedingungen gestellt werden. Vor allem in dem Alter.

      1. says:

        Naja Pflicht war es nicht, es wurde nur eben deutlich gemacht, dass wenn nicht eben die Chancen geringer sein und christlich getaufte vor rang haben. Heute bereue ich es ein wenig, jedoch hab ich das Gefühl, dass es den Zwerg doch gefällt. das ist die Hautsache. ich glaube ich hätte es schlimmer empfunden, würde da Ablehnung kommen.

      2. Sarah Kroschel says:

        Na das wäre ja noch schöner gewesen!

  13. Ich bin getauft und habe den Konfirmationsunterricht besucht..zunächst. Aber irgendwann habe ich begonnen Fragen zu stellen, auf die mein Pfarrer keine Antwort mehr wusste. Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Glaube, an was auch immer, dem Menschen allein dabei hilft mit der Welt fertig zu werden. Der Gedanke allein zu sein, das nichts einen Sinn hat und man gegen nichts etwas ausrichten kann, erschreckt sehr viele und macht ihnen fürchterliche Angst. Das kann ich wirklich gut verstehen. Aber ich persönlich mag den Gedanken überhaupt nicht, dass etwas anderes da draußen dafür verantwortlich ist was mit mir passiert. Meiner Meinung nach gibt es auch so viele verschiedene parallel funktionierende Religionen, weil jeder für sich eine geignete Weise finden musste. Auch geht es, denke ich, häufig eher um die Gemeinschaft, die bei dem Beitritt entsteht. In der Oberschule hatten wir mal eine “Sekte der heiligen Sinah”. Es sollte nur ein Spaß sein, aber tatsächlich hat sich so eine riesen Freundesgruppe gebildet, die schlicht und einfach an Freundschaft geglaubt hat. An was auch immer wir glauben mögen. Alles hat seine Berechtigung, solange es uns damit gut geht. Zu einem Glauben zu zwingen, den man vielleicht noch gar nicht versteht und das ist bei Kindern vermutlich der Fall, ergibt meiner Meinung nach keinen Sinn. Religion ist ja ursprünglich daran gekoppelt, dass wir Richtlinien bekommen, die uns dabei helfen eine Lebensweise zu verfolgen, die ein Leben nach dem Tod ermöglicht. Sei es im Jenseits, im Paradis, im Himmel, in Walhalla etc. Wenn man aber gar nicht an derlei Dinge glaubt, wessen Anleitung benötigt man dann und wobei soll der betreffende Gott einen dann beschützen? Ich bin der Meinung, dass es in der Schule immer ein Thema sein und bleiben sollte und dass man sich dort noch gar nicht entscheiden muss ob oder an was man glaubt, da die meisten keine Ahnung haben, was in anderen Religionen vor sich geht. Und später dann, kann man immernoch entscheiden, ob man irgendwo beitreten möchte. Und soweit ich weiß ist später taufen doch gar kein Thema oder?

    1. Sarah Kroschel says:

      Eben, du sagst es. Wir formulieren uns ja auch unsere eigene Familienphilosophie aus. Man kann und sollte da nichts Pauschal sagen. Aber natürlich stimmt es, sind es Gruppen mit Menschen, die ähnlich wie man selber ticken, man fühlt sich zugehörig und somit wohk.
      Und gerade weil das später Taufen kein Problem ist, können wir das prima nutzen, um es den Kindern frei zu stellen.

  14. Wir haben stattdessen eine Namensgebung gefeiert. Ich finde das Fest an sich, also dass alle zusammen kommen, um ein neues Mitglied der Familie zu feiern, wirklich schön. Aber Mitglied der katholischen Kirche? Wenn er eines Tages will, klar. Kann ich mir aber nur schwer vorstellen. Mich gruselts in den “Gotteshäusern” und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich Gott dort finde. Vom Rest der Strukturen dort mal ganz zu schweigen (nur Männer, Luxusbauten, Missbrauch,…).

    1. Sarah Kroschel says:

      Ja,s o eine Art Willkommensparty finde ich auch viel schöner. Eine tolle Idee.

  15. Michael says:

    Das Thema ist komplex. Den Ansatz das Kind selbst entscheiden zu lassen hat sicher viele positive Aspekte. Die Frage ist aber generell, wie frei das Thema Religion in dieser Gesellschaft wirklich gelebt wird.

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