Man denkt immer, wenn man Kinder hat, wird sich nicht viel ändern am Alltag. Was habe ich früher lange am Schreibtisch gesessen und gemalt. Für ein Bild habe ich im Schnitt 8 Stunden gebraucht. Der Wahnsinn. So viel Zeit könnte ich heute nicht mehr dafür aufbringen. Dementsprechend weniger aufwändig sind natürlich heute die Bilder. So Sachen, wie dieses Bild hier, die wären heute definitiv nicht mehr machbar. Später vielleicht wieder.
Teamarbeit macht alles einfacher
Maru und ich, wir haben ja schon immer dieses Hobby, das Zeichnen miteinander geteilt, und da wir ziemlich lange eine Brieffreundschaft pflegte, haben wir unsere Briefe irgendwann durch gemeinsame Zeichnungen ergänzt, die von uns gegenseitig weitergeführt wurden. Einer fing an, der andere vervollständigte, der nächste machte mit den Farben weiter usw… ihr kennt unsere gemeinsamen Bilder sicher.
Durch das kleinere Format und der Tatsache, dass man nicht mehr für ein ganzes Bild verantwortlich ist, hat sich immer irgendwie Zeit zwischendurch gefunden, um ein Bild zubearbeiten. Eine schöne Sache also.
Nachdem nun aber das Porto jedes Jahr massiv erhöht wurde, sind wir irgendwann dazu übergegangen uns nur noch per Mail zu schreiben. So schön es auch ist Post im Briefkasten zu finden… irgendwo hört der Spaß auf. Eigentlich wolten wir das dann bei den gegenseitigen Besuchen diese Teamarbeiten umsetzen, aber wie das so ist: Es fehlt die Zeit. Man hat doch so viel gemeinsam zu tun und zu erleben…
Aber manchmal zweigt man etwas Zeit ab…
Als wir im August mal wieder in Frankfurt waren und alle irgendwie beschäftigt zu sein schienen, da nahm ich mir kurzer Hand ein Blatt, setzte mich neben den malenden Minihelden, der gerade mal wieder Pokemons für Maru und ihre Familie malte und begann eine neue Teamarbeit.
Als Maru dann diesen Monat mit ihrer Familie relativ spontan auf Gegenbesuch kam, da brachte sich dann auch tatsächlich das vervollständigte Bild mit und begann direkt hier bei uns damit es mit Farbe zu füllen. Und Tadaaaa… ich konnte es endlich fertig stellen.
Man unterschätzt den Faktor Zeit manchmal sehr!
Nie hätte ich gedacht, dass es mal so ein Balance-Akt wird, seinen Hobbies mit Kindern weiter nachzugehen. Na gut, doch, man ahnt es schon, aber es ist wirklich eine Sache von Kompromissen, die man mit seinem Umfeld und sich selber eingehen muss. Prioritäten…was mache ich jetzt, wenn zum Beispiel das Kind spielt. Meist schaffe ich einiges während des Mittagsschlafes, manchmal, wenn der Held die Kinder nimmt und mich zu meinen Hobbies schickt. Igrendwie klappr das schon. Und ich bin froh, wenn ich Euch dann und wann dann auch wieder etwas Kreatives sein kann. Sei es etwas Genähtes oder die neueste Teamarbeit zweier Zweifachmütter mit Zeitmangel…
