Freizeit

#Blogparade – Stell Dir vor du hast spontan Freizeit!

Hachja…ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da war aaaaalles anders. Aber sowas von. Ich hatte ja sooooo viel Zeit. Und das, obwohl ich Schule hatte. Und Hausaufgaben. Und Klausuren, für die ich lernen musste. Später in der Ausbildung sah das ja auch nicht unbedingt anders aus, bis auf die Tatsache, dass ich nebenbei noch ständig im Praktikum war. Irgendwie war dennoch Zeit. Für meine Hobbies. Meine Freunde. Und für’s nichts tun. Ja wirklich. Früher hat man tatsächlich auch einfach mal nichts getan. Unglaublich, aber wahr!

Und dann wird alles mit einem Mal anders.

Wann fing das an? Ich könnte ja jetzt ganz banal sagen: Mit den Kindern. Aber stimmt das? Lasst mich überlegen… aber wenn ich so darüber nachdenke… selbst, als ich dann arbeiten gegangen bin, war ich abends zwar häufig ausgelaugt, aber mindestens die Wochenenden gehörten uns. Wir konnten was unternehmen, blieben bis manchmal spät in die Nacht, wenn nicht gar früh am Morgen wach und hatten Spaß mit unseren Freunden. Party usw. …falls Ihr Euch daran erinnern könnt.

Versteht mich nicht falsch, auch heute bleibe ich manchmal bis in die Morgenstunden wach. Aber eher unfreiwillig. Weil mich jemand wach hält. Durst, Hunger, Toilette, Weinen, Kuscheln…es gibt immer Gründe, die meine Aufmerksamkeit erfordern. Und weil Schlaf so unglaublich wichtig ist, geht man eben lieber um 22 Uhr ins Bett, in der Hoffnung auf ein paar erholsame Stunde Schlaf und vielleicht einer Nacht, die frühestens um 7 Uhr beendet wird. Klappt meistens eher so semi gut, aber immerhin. Hey…manchmal sind wir sogar ziemlich draufgängerisch und bleiben bis 23.30 Uhr wach. Man sind wir verrückt und wild. Und das TROTZ Kinder. Krass, oder?

Nein, jetzt aber mal im Ernst, ne?!

Kinder sind toll. Sie sind definitiv eine Bereicherung und ich möchte meine nie, nie, nie wieder hergeben. Aber eines, das hätte ich schon gerne zurück: Meine Freizeit. Man ist ja so gut wie nie mehr alleine. Ich habe allerdings auch schon mal erwähnt, dass ich meine Kinder gerne um mich habe und sie niemals zu Gunsten meiner Freizeit einfach mal irgendwo anders hinschicken würde. Allerdings fehlen mir natürlich ein wenig meine Hobbies. Das Zeichnen. Das Nähen. Ja, sogar das Häkeln am Abend. Ich möchte gerne mal wieder so richtig schön Party machen ohne schon um 21 Uhr mit dem Dauergähnen zu beginnen und mir insgeheim aufzurechnen, wann der Morgen für mich kommen wird… Aber das hat sich halt geändert.

Freizeit bedeutet nun für uns, dass es mit den Kindern vereinbar sein sollte. Und wisst Ihr was? Ich finde das gar nicht so übel. Durch die Kinder mache ich Sachen die ich früher gar nicht großartig beachtet habe. Wir gehen Tiere füttern, besuchen beliebte Ausflugsziele, machen Spaziergänge und toben auf Spielplätzen rum. Wir malen und basteln und erleben und entdecken jeden Tag die Welt neu. Das ist toll. Man öffnet sich seiner Umwelt vollkommen anders und das empfinde ich als sehr wertvoll.

Aber was wäre, wenn ich ganz plötzlich spontan Freizeit hätte?

Das fragt Carola von Kids&Cats und ganz ehrlich? Mein erster Gedanke als Antwort auf die Frage war mit ganz viel Aufregung behaftet. Hach, was würde ich tun. Natürlich würde ich mein Zeichenzeug raus holen. Ich würde vor dem weißen Blatt sitzen neben mir Bleistift Fineliner und bunte Farben, auf das Blatt starren und….nicht wissen, was ich zeichnen soll.

Freizeit

Also würde ich wohl nähen. Aber was zuerst? Da sind so viele Sachen, die auf meiner To-Do-Liste stehen. Den Schal für den Mann? Endlich den Pulli für den Sohn. Der hat eh noch 3-4 Aufträge für Mama. Oder einfach mal wieder was schönes für mich. Und achje…das Heldenkind braucht dringend neue Oberteile. Aus den alten ist er rausgewachsen. Und am Ende wäre ich total überfordert mit der Frage, was ich nun zuerst nähen soll, so dass ich wahrscheinlich wieder mal nur eine Mütze genäht habe. Oder ein bisschen was zugeschnitten wurde und als riesiger Stapel auf meinem Schreibtisch endet.

Lesen wäre mal wieder schön. Da stehen ein paar Bücher, die gelesen werden wollen. Das ist nämlich so eine Sache, die vollkommen verloren gegangen ist in den letzten Jahren. Früher waren es 2-3 Bücher pro Woche Dank langem Arbeitsweg, heute 1-2 Bücher im Jahr. Wenn ich gut bin. Und lange genug mich auf dem Klo verstecke… Aber ganz ehrlich? Ich bin irgendwie zu unruhig, um einfach mal ein zwei Stunden am Stück durch zu lesen. Das kann ich im Urlaub irgendwie besser. Und selbst da immer seltener. Ne…Lesen, lieber erstmal nicht. Das fühlt sich so untätig an.

Und dann passiert das, was ich früher nie von mir gedacht hätte…

Ich widme mich dem Wäschehaufen. Dem Fußboden, räume vielleicht endlich mal den Küchenschrank aus. Denn ich habe immer das Gefühl, dass wenn ich plötzlich die Hände frei habe, ich diese unerwartete Zeit sinnvoll nutzen sollte. Wer weiß, wann ich wieder dazu komme? Es bleibt so viel im Haushalt liegen mit drei Männern daheim und viele Dinge stapeln sich in Ecken, werden irgendwie hartnäckig ignoriert und verdrängt und sollten eigentlich dringend angegangen werden.

Und genau dieses Bedürfnis kommt in mir hoch: Ich muss es mir verdienen die freie Zeit für Dinge zu nutzen, die ich gerne mache. Ergo: Erst ein bisschen Haushalt, dann ein bisschen Hobby.

Und somit fällt meine Antwort wie folgt aus:

Ich räume vermutlich den Geschirrspüler aus, wasche Wäsche, räume die trockene weg, räume vielleicht noch etwas Chaos auf und hole mir dann die Zeichensachen. Das ist wohl am realistischsten.

Und? Wie würde das bei Euch ablaufen?

sari-unter

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9 Kommentare

  1. Genauso! Und das ist auch gut so. Denn hinterher habe ich wirklich was geschafft – Und es sind sichtbare Erfolge!!! Und das ist auch ein gutes Gefühl.
    Ein bisschen hält es mich aufrecht, dass ich weiß, das irgendwann auch wieder andere Zeiten kommen – wenn Mamas Job eher “Taxi spielen” als “Kuschelbär sein” ist… Dann kommt auch wieder meine Zeit. Aber jetzt genieße ich das Kuschelbär-Dasein – auch nachts um 4 😊

    1. Sarah Kroschel says:

      Ha, das Taxi fällt bei mir weg. Ich fahre ja kein Auto *hihi* Aber im Grunde hast Du recht, ja!

  2. Auch wenn ich keine Kinder habe, habe ich zzt. wenig Freizeit. Urlaub liegt seit dem Studium auch flach da ich in den Ferien vollzeit Arbeite. Und während des Studiums arbeite ich in Teilzeit und am Abend / Wochenende für die Kufa (Ehrenamt). Da bleibt freizeit bei mir nur Stundenweise am Samstag Nachmittag. :-/
    Hätt´ ich wieder viel Freizeit dann würde ich mich wieder sofort ans Zeichenbrett schwingen und einen Manga zeichnen. :-)

    1. Sarah Kroschel says:

      Ja, die Samstage fallen mit Kind dann auch weg *lach* Und die Abende *lach*
      Aber ich finde es toll, dass du da so viel tätig bist in der KuFa. Das scheint dir gut zu tun

  3. hmh, ich vermisse das lesen schon sehr. und das bis spät in die nacht programmieren oder kreativ sein. dass mal allein aufs klo können. aber ich tröste mich, dass es wohl wieder wird. kinder sind ja nicht immer klein. irgendwann kann man ihnen erklären “mama geht jetzt in die badewanne und ist mal eine stunde für sich.”
    ich würde wohl mal wieder richtig gut essen gehen, ein film im kino schauen, oder in die oper gehen. irgendwas tolles.

  4. Mmchen says:

    Schon komisch, unsere Kinder sind ja nun erwachsen und haben zum Teil eine eigene Familie. Ich habe also schon seit einigen Jahren viel Zeit für mich, die ich auch gern nutze. Aber manchmal sehne ich mich danach wie es früher war mit kleinen Kindern, für die man Tag und Nacht zur Verfügung stand. Es kommt immer mal vor, dass ich mich etwas einsam fühle. Das wird sich sicher dann ändern, wenn mein Schatz in einigen Monaten in Rente ist und wir gemeinsam die Zeit verbringen.

    1. Sarah Kroschel says:

      Ach wie schön, das freut mich für ihn, hat er sich verdient und gemeinsam werdet ihr sicher die Zeit gut nutzen können.

  5. Ich musste so grinsen. Letztens hatte ich auch unerwartet Freizeit. Allein daheim. Im kopf geplant: Schön Baden und Lesen, dann serien schauen. Wie ist es geendet? Ich habe 1h den Gefrierschrank einteist. (ich wollte doch nur das fleisch auftauen?!) danach die Küche gewischt (schließlich war die nun durch das fliegene Eis nass), ach dann kann mana ch schnell noch das Geschirr einräumen und saugen und *dingdong* Hä? Wer kann das sein. !”MAMAAA”! wie jetzt? Zeit um?

    Tja nix mit entspannen und lesen und serien XD

    Das Los der Mama *g*

    1. Sarah Kroschel says:

      *lach* Ja, man kann dem Frieden so schwer trauen und weiß nie, wann er auf einmal zu Ende sein könnte und so versucht man ihn so effektiv wie möglich zu nutzen ^^

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