Garten

Der Garten, den ich nie haben wollte!

“Ich brauche keinen Balkon”, sagte ich einmal zu meinem Mann. Damals zogen wir in unsere erste gemeinsame Wohnung. Es war eine Dachgeschoss – Wohnung im 5 Stock in einer ziemlich stark bewohnten Gegend. Die Wohnung gefiel uns auf Anhieb so gut, dass wir am Anfang erst gar nicht merkten, dass sie ohne Balkon war, so dass wir dachten, das wird schon seine Gründe haben.

Noch heute denke ich gerne an diese Wohnung zurück, erinnere mich aber auch an das Gefühl, dass mir so etwas wie ein kleiner Balkon oder eine kleine Loggia schon gefallen hätten. Vor allem, weil wir dort oben wirklich immer richtig schön Sonne hatten und diese nie wirklich ausnutzen konnten.

Einen Balkon hatte ich danach allerdings trotzdem nicht.

Die zweite Wohnung, in die wir zogen, befand sich auch keiner. Dafür aber eine kleine verglaste Loggia. Wirklich klein. Und sie war Bestandteil des Zimmers, das für unseren Großen als sein erstes Kinderzimmer bestimmt war. Später befand sich darin sein lang gewünschter Arbeitsplatz. Eine wirklich gemütliche Ecke. Also wieder keine Sitzgelegenheit bei Sonne für mich.

Garten
Die alte Schreibtischecke des Minihelden in der Loggia

Dafür hatte diese Wohnung aber etwas, was nicht jede Wohnung von sich behaupten kann: Einen Garten. Wie soll das gehen, werdet Ihr Euch jetzt fragen. Wir wohnten damals nämlich im 1. Stock eines 4 – Familien – Hauses. Zu fast jeder Wohnung in der Genossenschaft, in der wir wohnten, gehörte auch ein kleines Gartengrundstück. Ich nannte ihn damals unseren Dschungel Und ich bin ehrlich: Einen Garten wollte ich nie haben. Das sagte ich auch dem Mann.

Ich bestreite nicht, dass es durchaus praktisch ist Geburtstage lieber draußen in einem Garten zu feiern, bei schönstem Sonnenschein auf einer Liege darin zu sitzen und lecker zu grillen. Und natürlich macht es immer Spaß mit Freunden bis in den Sonnenuntergang hinein im Garten zu sitzen.

Aber so ein Garten bedeutet halt auch Arbeit.

Hecken müssen regelmäßig zurück geschnitten, Rasen gemäht werden. Das ist wohl das, was am meisten Arbeit macht, wenn man darauf verzichtet noch irgendwelche Blumen zu pflanzen und Gemüse zu säen. Unkraut muss gezupft werden und alles muss täglich gegossen werden, wenn es nicht regnet. Arbeit, Arbeit, Arbeit.

Garten
Der Dschungel, nachdem wir einiges bereits umgebuddelt hatten 2012

Und unser Garten war wüst. Sehr wüst… Der Vorbesitzer hatte sich so gut wie gar nicht darum gekümmert. Wir mussten Büsche ausbuddeln, Erde umgraben und Rasen neu säen. Und ständig wucherten die Hecken, die rund herum standen, überall rein. Es machte einfach keinen Spaß und eigentlich bestärkte es mich darin, keinen Garten haben zu wollen.

Als klar war, dass wir erneut umziehen würde, kam der Wunsch nach einem Balkon wieder auf…

Der aktuelle Garten war nämlich auch nicht direkt am Haus, sondern man musste immer gute 300 Meter ums Haus und andere Gärten herum laufen, um in den eigenen Garten zu gelangen. Toilettengänge und dergleichen überlegte man sich so drei Mal und wenn man Post erwartete traute man sich auch nicht wirklich raus.

Da aber klar war, dass die aktuelle Wohnung nur eine Übergangslösung sein sollte, war das alles so erstmal ok und ja, ich gebe es zu: Besonders für Kinder ist so ein Garten eine wirklich feine Sache. Dennoch regte ich bei der Suche nach einem neuen zu Hause immer wieder an, dass eine gemütliche Terrasse ihren Dienst doch auch machen würde. Nach wie vor hatte ich keine Lust auf all die Arbeit, die ein Garten mit sich bringen würde. Man muss für so etwas einfach gemacht sein und ich sehe mich eher mit einem gelben oder gar schwarzen Daumen, als mit einem grünen…

Und dann kam der Höhepunkt: 2 Gärten!

Jawoll, Ihr lest richtig… wir haben nun ganze zwei Gärten. Eine Dose Mitleid bitte, danke… *lach*. Einen Vorgarten und eine Terrasse mit Garten hinten. Der eine liegt den ganzen Tag im Schatten, der andere in der Sonne (und da fühlen sich selbst 20 Grad an sonnigen Tagen wie 30 an. ). Ja, ich habe nun die große gemütliche Terasse mit Markise und genug Platz für einen Liegestuhl und einen Grill. Aber eben auch Gärten. Mehrzahl.

Im letzten Jahr waren wir damit noch recht faul. Ich grub zwar hier und da ein bisschen was aus und setzte um, aber da wir ja doch erstmal mit Einleben im neuen Heim zu tun hatten, schoben wir die Sache mit dem Garten auf das nächste Jahr hinaus. Es gibt Bedingungen, die es zu erfüllen und zu berücksichtigen gibt. Zum Beispiel in Punkto Hecken, von denen unsere Vorbesitzer scheinbar ganz große Fans waren. Überall stehen die Dinger und kesseln das gesamte Grundstück ein. Wo wir doch vor allem für die Kinder Platz zum Spielen und für uns auch Platz zum Liegen wollen.

Garten
Unser Vorgarten 2016

Also mussten wir bis Ende Februar ordentlich anpacken. Ihr habt es sicher mitbekommen, wie wir gewütet haben. Ganze 10 Hecken haben wir gekürzt, geschreddert und ausgegraben, bevor der Nestschutz in Kraft tritt und wow, was für eine Veränderung.

Aber die größte Veränderung findet wohl derzeit bei mir statt.

Garten

Wenn man schon mal Besitzer eines Gartens ist, dann will man ihn auch schön haben, nicht wahr? Ich freue mich zu sehen, wie wir immer mehr Platz geschaffen haben und wie die Kinder schön jetzt auf den großen Flächen spielen und sich an den Nachbarn erfreuen, die wir nun viel öfter sehen können.

Wir planen wie die Wilden. Hochbeete, Rasenflächen, kleine Sträucher (ich bekomme endlich meinen japanischen Ahorn) und Bereiche für die Kinder, in denen sie selber etwas pflanzen und pflegen können. Ein Apfelbaum soll bei uns einziehen und Stück für Stück wird es mehr zu unserem Garten und weniger zu dem, der er vorher war.

Auch wenn wir nun wieder jeden Tag gießen und alle paar Tage mähen müssen. Zumindest müssen wir kaum Hecken stutzen und haben alles direkt an der Türe dran. Somit ist es am Ende doch ein bisschen wie eine (sehr) große und geräumige, ein bisschen grüne Terrasse, wo jeder von uns das findet, was er mag: Platz zum Ruhen, zum Spielen, zum Feiern, zum Ernten und Gärtnern…und irgendwie hat es ja auch etwas Entspannendes, oder?

Habt Ihr einen Garten? Und was kann man darin finden? Nutz – oder Zierpflanzen? Hecken? Spielgeräte. Was gehört Eurer Meinung nach auf jeden Fall in einen Garten?

sari-unter

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4 Kommentare

  1. Unser Garten ist dieses Jahr auch dran. 800m³ oO… davon sind ein paar Meter, die mal Terasse werden sollen schon provisorischer Garten mit Sandkasten, Sitzecke etc.. dahinter warten noch unsere zwei Berge vom Bau. Kommen aber demnächst weg. Dies Jahr wird es nochmal Speisfassgemüse geben, denn wenn die Hügel weg sind kommt überall erstmal Rasen hin. Ein wenig wird das Wetter schon genutzt und angefüllt. Aber im Sommer steht dann Zaun ziehen an, eine Schaukel, Trampolin und Rutsche hätte ich auch noch gerne. Vielleicht in diesem Jahr. Malschauen.. viel zu tun. Aber es macht auch Spaß.

    1. Sarah Kroschel says:

      Puuh, 800…uff…ja, einen Zaun wollten wir auch noch setzen. Allerdings nur einen Kleinen vor den Pool

  2. Hallo Sari,
    Ich wollte auch immer einen japanischen Ahorn😍, wenn ich mal in den Besitz eines Gartens komme😄😄
    Und ich mag Gartenarbeit auch nicht besonders und würde nur das nötigste machen😜
    Aber auf jeden Fall Nutzpflanzen, Erdbeere, Himbeere, Brombeere, etwas Gemüse.😊
    Und übrigens, ich finde deine neuen sketchnotes in deinen Beiträgen echt toll, mir gefallen sie echt gut. 😄Lg

    1. Sarah Kroschel says:

      Es freut mich, dass die Sketchnotes positiv auffallen. Danke für das Feedback.
      Ja, wir werden ihn auch so minimal wie möglich vom Aufwand her halten, aber gleichzeitig den Kindern halt auch ermöglichen zu pflanzen. Kräuter hat der Große schon angesetzt und Tomaten. Ein Apfelbäumchen kommt noch und Erdbeeren sowie Johannisbeeren gibt es auch bereits. Aber wie gesagt: Wir wollen so wenig wie möglich zu tun haben. Heißt so wenig wie möglich Hecken zum Beispiel ;)

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