Die spinnen, die Großen!

Die spinnen, die Großen! von Franziska Gehm #Rezension

Kennt ihr diese Bücher, in denen lest ihr und fühlt euch plötzlich irgendwie erwischt? So ein Buch möchte ich euch heute vorstellen und auch empfehlen, denn es ist einfach nur niedlich und irgendwie auch so wahr!

Von Eltern, Kindern und unterschiedlichen Perspektiven.

Im Grunde geht es darum, dass wir irgendwann auch mal zu Eltern werden und uns Regeln ausdenken, mit denen wir unsere Kinder verwirren. Haar genau so, wie es unsere Eltern damals mit uns gemacht haben. Alles kommt wieder und dann ist da dieser Moment, in dem wir uns auf einmal dabei erwischen, wie wir Phrasen unserer Eltern aufsagen, die wir als Kinder selber so gehasst haben.

“Nicht auf dem Bonbon rumkauen, davon gehen die Zähne kaputt” oder “Setz die Mütze auf, ansonsten wirst du krank!”. Ihr kennt das, oder? Ihr habt das inzwischen sicher selber auch schon gesagt und hättet auch am Liebsten auf die Zunge gebissen.

Aber es ist nicht nur das: Wir halten den Grad von richtig und falsch für unsere eigenen Kinder manchmal so schwammig, dass es für sie nur schwer nachvollziehbar ist, warum etwas in der einen Sekunde total toll ist und uns stolz macht, in anderen Situationen aber den barschen und schimpfenden Ton aus uns hervorlockt. Ja, um diese verwirrenden Momente geht es in dem heutigen Buch! Und zwar aus der Perspektive der Kinder.

“Die spinnen, die Großen!” von Franziska Gehm und Nikolai Renger

Die Kinder sind verwirrt. Was wollen die Großen eigentlich von ihnen. In der einen Sekunde ist es vollkommen ok, wenn sie hoch und höher und bis zu den Wolken springen. Auf dem Trampolin. Mama kommt und macht ein Foto, Papa applaudiert über die Kunststücke, die sie da machen. Aber wenn sie das zu Hause auf dem Sofa tun, dann hagelt es Schimpfe. Wieso nur?

Die spinnen, die Großen! Am Strand dürfen sie mit Wasser spritzen und planschen, zu Hause in der Badewanne soll das Wasser aber bloß nicht über den Rand flutschen und den Boden nass machen. Auch platzen die Eltern vor Stolz, wenn die Kinder kleine Kunstwerke mit Klebe, Schere und Papier fabrizieren. Aber bitte nicht auf der Tapete. Das geht ja mal gar nicht.

Die spinnen, die Großen!

Was ist denn nun richtig und was ist falsch. Die Kinder sind verwirrt. Sie tun jedes Mal eigentlich das Gleiche, aber das eine Mal ist es ok und im nächsten Moment überhaupt nicht. Nie kann man es den Großen Recht machen, oder?

Wir kennen ihn alle, den alltäglichen Wahnsinn in der Familie!

Liebevoll in kleinen Reimen erzählt Franziska Gehm in “Die spinnen, die Großen!” vom täglichen Familienchaos und dem ewigen hin – und her, den man so erlebt. Unterstützt wird sie hierbei von dem Illustrator Nikolai Renger, der diese Situationen perfekt in Bild und Farbe festhält. Gemeinsam haben sie damit ein unterhaltsames und schönes Kinderbuch geschaffen, in dem man sich in mehr als nur einer Situation wieder erkennt.

Wir alle haben schon Kartoffelbrei – Vulkane gebaut oder sind auf dem Sofa gehüpft (oder eben aus der anderen Perspektive: Haben unsere Kinder deswegen schon mal belehrt). Ein bisschen wirkt es auf mich wie eine Kritik von Kindern an die Eltern, dass sie die Grenzen ruhig mal ein wenig verschwimmen lassen sollte. Chaos ist immer und überall. Ob es jedoch anstrengend und doof sein muss, das liegt in unserer Hand und ab und an sollte man vielleicht auch mal ein Auge zudrücken.

Die spinnen, die Großen!

Das Buch ist im Magellan Verlag erschienen und ab drei Jahren empfohlen. Ein locker leichter Text auf 32 bunt illustrierten Seiten bereitet viel Freude beim Zuhören, aber auch für die älteren Kinder dann zum selber lesen. Sehr Detail reich sind die vielen schönen Zeichnungen von Renger, dessen Stil definitiv zu meinen Lieblingen gehört.

Eine klare Leseempfehlung hier von mir: “Die spinnen, die Großen!(Amazon Link). Vielleicht auch als Weihnachtsgeschenk. 

Gibt es bei euch Situationen, in denen ihr euch ertappt und an eure eigene Kindheit bzw. eure Eltern erinnert fühlt?

sari-unter

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2 Kommentare

  1. Oh, das Buch klingt toll! ;)

  2. Kathrin says:

    Die Illustrationen finde ich schon total goldig und dann sind auch noch Möpse auf dem Cover *-*

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