Kuesschen mag ich nicht!

Also ich mag es schon, wenn mein Held mich zur Begrüßung küsst, oder wenn er mir einen Kuss auf die Stirn dückt, um mich zu trösten usw., aber es gibt etwas, das spielte sich vor allem in der Oberschulzeit ab, was ich überhaupt nicht abhaben konnte und auch heute nicht abhaben kann: Dieses ewige Geknutsche!

Es ist morgens. Es kann jeden Moment zum Unterricht klingeln. Zusammen mit den anderen Kursteilnehmern warte ich vor dem Unterrichtsraum darauf, dass wir rein können. Es gab so einen Typ Mädchen (und teilweise auch Jungs), die grundsätzlich in den letzten Sekunden immer erst kamen, teilweise sogar noch später. Davon ließen die sich in der Regel aber nicht stören. Und dann ging es los: Der Reihe nach gingen sie zu fast jedem Mädchen aus ihrer Klasse (vorrausgesetzt sie mochten sich oder waren solche Hassfreunde) und drückten sich gegenseitig ein Küsschen links und eines rechts auf die Wange. Das hat teilweise echt viel Zeit immer in Anspruch genommen.

Es gab einige wenige gute Freunde, bei denen ich es zugelassen hatte und ich kann heute nicht mal mehr sagen, warum. Ich glaube, ich bin damals einfach überrumpelt worden und hab es seit dem nicht mehr gelassen. Allerdings hatte ich immer ein unwohles Gefühl dabei. Küsse sind für mich etwas Besonderes und nur besonderen Momenten und Menschen vorbehalten, wie ich finde. Der Held und ich besiegeln dadurch immer wieder unsere Zusammengehörigkeit, bei meinen Eltern war es der Zusammenhalt, der seltene Kuss auf die Wange oder Stirn von Freunden in der Regel Trost oder Freude.

Ich kann nicht verstehen, warum dieses “Küsschen links – Küsschen rechts” so eine große Rolle spielt. Kann auch sein, dass es da nur mir so geht, denn ich weiß durchaus, dass es in manchen Kulturen ganz natürlich ist sich so zu begrüßen, sogar unter Männern, aber meines ist es irgendwie nicht…

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