Danke für den Like, aber…

Bloggen ist heutzutage irgendwie nicht mehr einfach nur noch Bloggen. Ist Euch das schon mal aufgefallen? Man muss weiter denken, seite Flügel ausbreiten und über den Tellerrand hinausschauen. Früher bekam man etwas mehr Aufmerksamkeit durch Bloglisten, in denen man sich anmeldete, durch Kommentare, die man auf anderen Blogs machte und vielleicht mal durch die eine oder andere Aktion.

Heute ist das irgendwie anders. Heute braucht man einen Account bei Twitter, Instagram und FB…mindestens…muss dort auch regelmäßig posten und immer darauf verweisen, dass es mehr Infos auf dem Blog gibt. Es zeigt sich deutlich, wenn ich über diese Kanäle neue Beiträge verbreite, dann gibt es auch deutlich mehr Besucher. Das finde ich grundsätzlich ja ganz nett, vor allem, weil sich alles dort rasend schnell verbreitet und so auch mal neue Gesichter hergelockt werden, aber gerade in Hinsicht darauf, dass wir ja alle dieses Jahr wieder mehr kommentieren wollten, mich eingeschlossen, hat es uns dennoch irgendwie unglaublich faul gemacht.

Nach wie vor freue ich mich über jeden einzelnen Kommentar hier auf dem Blog und bin auch immer bemüht auf jeden zu antworten (ich wage zu behaupten, dass mir das eigentlich sogar relativ gut und sogar Zeit nah gelingt), aber es ist und bleibt halt auffällig, dass es insgesamt stark abgenommen hat. Es gab ein kleines Hoch am Anfang des Jahres, wo wir alle noch mit unseren guten Vorsätzen unterwegs waren und dann konnte man beobachten, wie es stetig wieder zurückgeht…mich eingeschlossen…und es ist wirklich schwer regelmäßig auf anderen Blogs zu kommentieren. Es gibt inzwischen so viele und schöne, informative und inspirierende Seiten…mein Feedreader platzt regelrecht und wenn ich jeden dieser Blogs regelmäßig kommentieren würde, wäre ich mit nichts anderem beschäftigt. Das ist mir durchaus alles bewusst. Dennoch versuche ich dann und wann woanders meinen Senf da zu lassen… hachja…nun ja, ich schweife aus.

Ich will vielmehr darauf eingehen, was mir vor allem in den letzten Wochen verstärkt aufgefallen ist: Die einzelnen Beiträge hier bekommen mehr Likes. Immer öfter sehe ich nun kleine Zahlen unter meinen Beiträgen, die zeigen, dass geliked wurde, dass das, was ich schreibe offenbar gefallen hat. Und dann frage ich mich, was hat eigentlich gefallen. Wer hat es geliked und wieso. Ich freue mich ganz ehrlich über diesen Like, weiß aber auch darum, wie schnell so ein “Häkchen” mal eben gesetzt ist. Zwei Sekunden Aufmerksamkeit. Ich freue mich darüber, ganz ehrlich und es zeigt mir, dass das, was ich mache, interessant ist, finde es aber schwer daraus zu schließen, was jetzt gut war und wie ich es für zukünftige Artikel nutzen kann…

Ähnlich ist es bei den anderen Kanälen… Wie geht es Euch damit? Was ist für Euch wichtiger? Ein gut gesetzer Like oder lieber Kommentare? Mir persönlich fehlt ein bisschen der Austausch mit anderen eben über die Kommentar-Funktion und freue mich umso mehr über die treuen Seelen, die hier immer wieder viel Zeit in teilweise wirklich lange Kommentare investieren und wiederkommen um zu sehen, ob ich darauf eingegangen bin, um ein Gespräch daraus entstehen zu lassen. Das erinnert an früher und macht Spaß… bitte hört nicht auf damit, es ist so wertvoll für uns alle.

Gedankengänge am Morgen, die sich ihren Weg ins freie gesucht haben…

sari-unter

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18 Kommentare

  1. Ich weiß ganz genau, was Du meinst…

    Von dieser Like-Funktion auf Blogs wusste ich nicht mal, bis irgendjemand mal damit angefangen hat, bei mir zu liken. Da war ich vielleicht baff o.0 Und ich stimme Dir da voll und ganz zu: Es ist ein gutes Gefühl, diesen Like bei sich zu sehen. Aber mir fehlt da genau so wie Dir die Aussagekraft.
    Alles scheint sich irgendwie immer mehr in Facebook zu verwandeln. Fast überall kann man jetzt liken. Ich als Blogger mache mir die Mühe und investiere viel Zeit in meine Beiträge und mein Leser klickt einmal auf “Gefällt mir!”. Plump betrachtet sieht das so aus, das ich der arbeitsintensive Unterhalter bin und mein Leser steht darauf, sich berieseln zu lassen und dann wieder zu gehen, nachdem er einmal noch kurz auf den Like-Button geklickt hat. Aber trotzdem freue ich mich darüber, denn es zeigt mir, dass ich nicht unbemerkt bleibe.

    Ich schätze aber umso mehr die Kommentare, die mir da geschickt werden. Egal, ob kurz oder lang. Manche geben kurzes Feedback, andere setzen sich mit dem ganzen Thema auseinander und relfektieren. Das ist doch absolut klasse :)

    Mir haben die sozialen Netzwerke allerdings sehr geholfen. Durch sie schaffe ich es, meine Inhalte weiter zu verbreiten und ich verzeichne deutlich mehr Aktivitäten auf meinem Blog als vorher noch ohne. :)

    1. Ich würde auch gar nicht auf die anderen sozialen Zweige verzichten wollen, man findet ja auch andere interessante Sachen darüber und steht ständig in einem Austausch, aber gerade in letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass da auf einmal Likes auf dem Blog auftauchen…

  2. Also ein Like setze ich einfach nur für “Ich habe es gelesen/vernommen” Einfach zum signalisieren. Wenn mich was beschäftigt, dann nehme ich auch die Zeit, einen kommentare zu verfassen.
    Ich bin selber recht faul in der Sache geworden, aber versuche dennoch bei meinen Lieblingen regelmäßig feedback zu geben. Ich sehe es ja gerade bei mir, wie positiv das bei einen Ankommt wenn man richtiges Feedback bekommt. Es baut einen auf. Und man weiß auch viel besser, was man schreiben kann.
    Ich habe mir vorgenommen das ich pro Monat eben so 10 Bloggern meine absolute aufmerksamkeit schenke, im nächsten dann eben anderen und meinen lieblingen eben immer :D

    1. Klingt auch nach einem guten Plan, so ist es realistischer das umzusetzen, oder?

  3. Es gibt einige Blogs, die ich wirklich ganz genau verfolge, genau nach dieser Art Old-Style-Blogging. Ich kommentiere dort, diese kommentieren bei mir. Es sind sehr wenige, aber diese sind mir sehr wichtig.
    Man verfolgt diese Blogger über Jahre, es ist eine Art Blogfamilie, Klein-Bloggerhausen, wie auch immer. Blogger die man gerne liest und mit denen man sich auf eine bestimmte Art verbunden fühlt und sie auch über Jahre verfolgt und begleitet. In Hochs und Tiefs.
    Ich mag das sehr und es gehört zu meinem Leben. Vor allem ist es auch spannende mit Frl. S. die neuesten Neuigkeiten aus der Bloggerwelt auszutauschen. Gerüchteküche in echt und virtuell, beim Morgenkaffee sozusagen. ;-)
    Facebook, Twitter und Instagram sind, glaub ich schon, mit meiner Seite verlinkt, nutze ich aber nur für mich persönlich und nicht zur Werbung für die Seite. Für das schreibe ich aber zur Zeit auch zu wenig.
    Feinen Sonntag.

    1. Klingt wie früher, als man noch vom Bloggerdorf sprach, es ein Bloggeramt gab usw ^^ Hachjaaa…

      1. says:

        Ganz genau. Deswegen muss ich auch jetzt beim Morgenkaffee gucken, ob Du geantwortet hast ;-)
        Feine Woche.

      2. says:

        *lach* Puuuuh, Glück gehabt, Erwartungen erfüllt ^^

  4. Ich hatte auch mal so LikeIcons auf meinem Blog eingebaut, aber die wurden nie genutzt. :/ Dann hab ich sie wieder raus genommen. Ich finde es relativ schade, dass Kommentare sich nun auf Netzwerke verstreuen und die Leute nicht viel eher mal sagen “Och, ich klick mal auf den Bloglink und lass meine Meinung als Kommentar da.” Aber ich will mich gar nich beschweren, meine Kommentarzahlen sind in den letzten 2 bis 3 Monaten wieder deutlich besser geworden. :)

    1. Das ist es halt. Die Reichweite mag zwar zugenommen haben, aber die Übersichtlichkeit hat abgenommen, der Blog scheint nicht mehr vollständig im Mittelpunkt zu stehen…

  5. Liebe Sari,

    ich kann so gut nachvollziehen was du schreibst… Bei mir wurde auf dem Blog schon immer recht wenig kommentiert. Ich muss auch geschehen, dass ich es nicht immer schaffe, sofort darauf zu reagieren und es dann manchmal auch vergesse…
    In der Tat ist es eine größere Hürde einen Kommentar zu schreiben – dafür muss man den Artikel genau lesen und braucht ein bisschen Zeit für die Antwort. Daher hat ein Kommentar für mich einen größeren Wert und ich freue mich wirklich sehr, wenn es solche Reaktionen auf meine Beiträge gibt. Andererseits sind die anderen Mittel einfach schneller und besser dafür geeignet, auch „mal eben“ ein bisschen Anerkennung und „Liebe“ zu verteilen – sei es ein Like auf FB oder ein Kommentar auf Instagram.

    Einen Austausch über die Kommentarfunktion haben… Ist mir so glaube ich noch nie richtig gelungen. Denn auch wenn ich nicht täglich irgendwo kommentiere, erinnere ich mich doch recht selten daran, nochmal vorbei zu schauen – so etwas kommt höchstens ein paar Mal im Jahr vor, wenn das Thema mich wirklich wirklich brennend interessiert. Als Bloggerin ist es etwas einfacher, da bekommst du alle Kommentare mit.

    Ich finde es toll, dass es die verschiedenen Kanäle gibt – Fakt ist, dass es dadurch nunmal deutlich mehr Reaktionen gibt und es mich unglaublich motiviert, weiterhin zu schreiben. So wie deine Kommentare, über die ich mich regelmäßig total freuen darf :)

    Ganz liebe Grüße
    Daniela

    1. Ich würde auch gar nicht auf die anderen Kanäle verzichten wollen, da bin ich ehrlich, wir profitieren ja alle davon, aber manchmal da fehlt mir die persönliche Note dahinter dann doch.

  6. Hallo Sari,

    Das Liken auf Blogs mag ich nicht und tue es trotzdem ab und zu, meistens um zu signalisieren dass ich den Beitrag gelesen habe und zustimme. Wenn ich könnte, würde ich es bei meinem eigenen gerne abstellen, doch je nach Theme und Plattform ist das gar nicht möglich. Zwar lässt sich ein Reblog oder die Kommentarfunktion blockieren, nicht jedoch der Like. Und das finde ich schade.
    Mir ist ebenso wie dir aufgefallen, dass die Leute viel und gerne liken (manche scheinen sogar prophylaktisch ALLES zu liken was man von sich gibt, ohne es überhaupt zu lesen), doch kaum noch kommentieren. Da mich das so stört, habe ich nun selbst auch wieder angefangen mehr zu kommentieren. Ein Kommentar ist eine ganz andere Art von Feedback als so ein anonymer, oberflächlicher Like. Ich frage mich: haben wir verlernt zu sprechen/schreiben, in einer Zeit in der jeder anscheinend eine Meinung zu allem hat?

    LG
    Solvey

    1. Naja, wir befinden uns halt in einem Zeitalter, wo bevorzugt alles im Alltag erleichtert wird. Das fängt im Haushalt an und hört bei solchen Sachen wie das Kommentieren hier noch lange nicht auf. Vielleicht werden wir wirklich einfach faul, wer weiß ^^

  7. says:

    Hach ja, immer diese Veränderungen ;)
    Nee, im Ernst na klar hat es sich verändert. Es wird weniger kommentiert, dafür aber inhaltlichlicher und kritischer, so habe ich das sonst eher selten gesehen. FB meide ich und nutze es nur selten für die Blogartikelverbreitung. So geht es mir dann auch mit Instagram und Twitter. Irgendwie ist mir das alles manchmal auch zuviel, denn wenn ich es überall verbreite habe ich auch den Anspruch überall auf eventuelle Kommentare einzugehen und das kann ich leider gar nicht leisten, denn ist gibt ja noch das ausgefüllte Leben 1.0.
    Aber selbst komme auch ich immer seltener zum Kommentieren und finde dann das Liken gar nicht so schlecht, immerhin ist es eben auch ein Feedback.
    Da ich nicht täglich blogge und auch nicht täglich durch Blogs stöbere, kommentiere ich auch mal ältere Beiträge (wie jetzt) und bekomme auch häufig noch Kommentare zu älteren Beiträgen. Das hatte ich früher eigentlich nie.
    Einmal auf den anderen Kanälen für seinen Artikel zu werben, diesen zu verbreiten, finde ich völlig okay. Was mich allerdings nervt sind diese sich drei viermal wiederholenden “Werbungen” und dann empfinde ich es auch tatsächlich eher als Werbung als als Beitrag.
    Es ändert sich eben! Alles.

    1. Grundsätzlich lehne ich es auch nicht ab, aber ich kann jetzt nicht behaupten durch Nachkommentieren oder durch Verbreiten auf mehreren Kanälen mehr Feedback zu bekommen, sondern eher weniger in Worten und mehr in Symbolen, sprich zum Beispiel Herzen oder Likes

  8. uff, ich merke das auch. naja, aber ich habe auch zwischenzeitig meinen blog etwas leiden lassen. aber dann versuche ich mal wieder regelmäßiger zu bloggen, re-kommentieren… bringt nix. ich habe das gefühl, mir sind irgendwie viele leser abgesprungen, daher freue ich mich auch über jedes kommentar und wenn leute regelmäßig kommen. facebook nutze ich gern, instagram auch, twitter war leider noch nie meins.
    problematisch ist bei mir, das mir die zeit zum blogen fehlt und daher leider auch die zeit auf andere blogs zu gucken… ich weiß auch nicht, ich muss irgendwie da mal ins gleichgewicht kommen und hoffen, das es sich dann wieder bessert.

    1. Also ich konnte schon feststellen, dass man durch regelmäßiges Kommentieren und reagieren auf Kommentare auch durchaus mehr Feedback bekommt.

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