Kunst

Projekt 52 im Februar: Kunst

Und damit sind wir beim letzten Thema vom Projekt 52 im Februar angekommen. Wie ihr euch denken könnt ist dieses Thema das letzte, weil es mir am meisten Kopf zerbrechen bereitet hat. Überlegungen gab es. Zum Beispiel in Zentrum zu fahren und Kunst zu fotografieren. Es gibt Parks in Berlin und auch an sich eine Menge Orte, an denen man offen zugängliche Kunst fotografieren könnte. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen es selbst zu versuchen. Also Kunst zu schaffen. Aber ich sehe mich nicht als Künstlerin und tue mich mit der Umsetzung solcher Ideen manchmal wirklich schwer. Ich predigte zwar überall in euren Beiträgen in den Kommentaren, dass Kunst so wunderbar vielfältig und überall auffindbar ist, aber wenn man sich dann selber damit beschäftigen soll, sind viele Dinge eben doch auch “nur” schöne Worte. Oder auch: Auf sich selbst zu hören ist manchmal gar nicht so einfach.

Ein weiterer Gedanken war das Thema “Mutter Natur” in die Hand zu geben, denn sie ist immer noch die größte Schöpferin kleiner und großer Wunder und jedes bisschen Natur, das da draußen wächst, das ist pure Kunst. Nehme ich alleine das Eiszapfengebilde, was diese Woche bei den Minustemperaturen da draußen vor unsere Tür täglich wuchs und wuchs und mehr und mehr an einen Geist oder Dementoren erinnerte. Am Ende entschied ich mich aber für eine andere, reine Form von Kunst.

Projekt 52
Dementoren im Vorgarten?

In jedem vom uns steckt Kunst, oder?

Wie oft darf ich mir anhören “Ich kann nicht zeichnen”. Nur mal so als Beispiel. Dabei kann jeder zeichnen. Der eine etwas besser, der andere weniger und am Ende ist dennoch ein Bild aus den Strichen entstanden. Jeder so gut, wie er eben kann. 

Meine beiden Jungs zum Beispiel. Kunst gehört nicht zu ihren Favoriten. Es ist für sie ein Pflichtfach in der Schule und sie geben immer ihr Bestes, aber es macht ihnen einfach keinen Spaß. Wobei der kleine Sohn aktuell eine Phase hat, wo er gerne malt (liebe ich gerade sehr, diesen Zustand) und auch merkt, dass er von mal zu mal besser wird. Es ist eben auch eine Sache von Kontinuität und Enzwicklung. Aber das alles nur mal am Rande. Eigentlich möchte ich euch von einem Bild erzählen, das er vor Jahren mal aus der Kita mit nach Hause brachte.

Es gefiel mir so unglaublich gut, dass ich einen großen schwarzen Rahmen mit Passpartout holte, um es einzurahmen und aufzuhängen. Es erzählt keine Geschichte, es sind keine erkennbaren Formen oder Figuren darauf zu sehen. Es ist einfach nur bunt und wild und so wunderschön in seiner Darstellung, dass es meiner Meinung nach in einer Ausstellung über Moderne Kunst gar nicht auffallen würde.

Projekt 52
Projekt 52: Kunst

Und ja, auch das ist Kunst in seiner reinsten Form, wie ich finde. Man sieht dem Bild nämlich an, dass der kleine Sohn einfach nur Spaß dabei hatte die vielen Farben auf einer großen Fläche auszuprobieren. Und auch jetzt noch, Jahre später, gehört es zu meinen liebsten Bildern, die wir hier hängen oder stehen haben.

Und damit beende ich den Februar dann doch noch mit einer schönen Geschichte und wieder einmal viel zu vielen Worten für ein Projekt, in dem ich vor allem die Bilder sprechen lassen wollte.

Weitere Beiträge zu den Themen im Februar findet ihr hier.

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13 Kommentare

  1. Das ist eine ganz tolle Umsetzung! Hatte mir das ja damals bei dem Thema auch überlegt, ein paar Bilder der Kinder zu nehmen, denn wie du schreibst: Da sind schon ein paar tolle Kreationen dabei, die als Kunst durchgehen. Klasse, dass du eines davon direkt in einen Rahmen gepackt hast.

    1. Sari says:

      Als er es nach Hause brachte, war ich sofort begeistert, weil es so eine tolle Energie hatte. Ich liebe es total!!

  2. Ich würde behaupten, dass ich auch nicht zeichnen kann und das Fach Kunst möchte ich damals auch nie. Aber meine Eltern haben auch Kunstwerke von mir gesammelt und aufgehoben, egal ob sie gelungen waren oder nicht.
    Aber ja Du hast Recht, Kunst ist Interpretationssache und warum sollten wilde bunte Malereien da nicht dazugehören. Eine schöne Erinnerung auch …

    1. Sari says:

      Die Kunst des eigenen Kindes ist so oder so noch einmal etwas ganz Besonderes. Schön, dass deine Eltern auch von dir Sachen aufgehoben haben :)

  3. Der Spass an der Sache ist das Wichtigste 😁

    1. Sari says:

      Ja, na das sowieso!!!

  4. Cool, Du hast einen Künstler zu Hause. :-)

    1. Hat das nicht jeder? ;-)

      Schreiben ist übrigens auch eine Kunst. Streng genommen.

      1. Sari says:

        Kunst gibt es in so vielen Formen und dazu zählt definitiv auch das Schreiben.

      2. says:

        😎

    2. Sari says:

      Klaro :) Wobei er nie gezielt gerne gemalt hat. Er malt auch heute am liebsten wilde Wirbel usw. und ich finds genial!

  5. I wo, deine Erklärungen zu den Gedankengängen & Überlegungen hinter den Fotos sind nie zu viel der Worte!

    Ich finde, zu einem Kunstwerk muss nicht zwangsläufig “handwerkliches Können” dazugehören – sprich, da muss kein detailgetreues Portrait gezeichnet werden. Das Bild von deinem Sohnemann ist dafür ein tolles Beispiel… es schaut einfach schön aus, er hatte eine gute Zeit beim Malen und es sieht einfach hübsch aus mit den Farben. 😊

    1. Sari says:

      Ich mag vor allem, wie die Farben zu explodieren scheinen. Es kommt hier sicherlich nicht ganz so gut zur Geltung, wie es an einer weißen Wand vielleicht der Fall wäre, aber ja, ich gebe dir total recht! Kunst ist halt vielfältig!

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