Ein Samstag bei endlich milderen Temperaturen und zumindest ein wenig Aussicht auf etwas mehr Normalität wieder im Heldenhaushalt. Ein guter Zeitpunkt also, um die morgendlich ruhigen Stunden vor dem Sturm zu nutzen und der Einladung von Tommi zu seiner Blogparade zu folgen.
#blogfragen gilt es zu beantworten oder eben anders formuliert “Fragen zu Deinem (also meinen) Blog”. In der Vergangenheit gab es schon ähnlich gewichtete Blogparaden hier auf Heldenhaushalt, aber das bleibt bei inzwischen über 20 Jahren Aktivität wohl nicht aus und der eine oder andere Aspekt kommt dann doch manchmal noch dazu, über den ich euch vorher noch nicht erzählt habe oder den ich heute vielleicht ein wenig anders sehe als vor 10 Jahren noch.
Fragen zu Deinem Blog – meine Antworten
Dann wollen wir also mal loslegen und uns heute sehr intensiv mit dem Blog beschäftigen, meiner Person und meinen Gedanken dazu. Ich bin gespannt, ob ihr dazu die eine oder andere Meinung im Anschluss für mich in den Kommentaren habt.
Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?
Ich kann nicht sagen, dass ich wirklich bewusst mit dem Bloggen an sich angefangen habe, da es eher ein schleichender Prozess war. Oft habe ich euch schon erzählt, dass alles sein Anfang zu Zeiten von heim.at, Geocities, MSN Communities und Co fand, wo man kostenlos eigene Webseiten erstellen konnte. Angefangen mit kleinen gebastelten Grafiken, die man dann “Adoptieren” oder “Tauschen” konnte, bis hin zum Portfolio-Format, weil ich die Webseite vor allem nutze, um Fuß in einer Community zu fassen, die sich gerne mit dem (Manga-) Zeichnen beschäftigte. Damit konnten die Menschen in meinem näheren Umfeld nämlich weniger anfangen und ich erhoffte mir hier Gleichgesinnte, Inspiration und Austausch. Es wurde irgendwann zum guten Ton einen kleinen Newsbereich auf der Seite zu haben, wo man immer über Updates auf der Seite berichtete und diese wurden mit der Zeit immer ausführlicher. Hatte man nicht täglich etwas Neues auf der Seite hochzuladen, fing man an in den News einfach ein wenig über den Alltag zu quatschen und das alles verlagerte sich dann mehr und mehr und der Tagebuchanteil auf den Seiten wurde immer größer, nahm später sogar Updates von Bildern und Co mit in sich auf. Und so wurde aus einer normalen Seite mehr und mehr ein Blog.
Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?
Ich nutze WordPress. Nachdem ich Jahre lang mir meine Seiten immer irgendwie selbst zusammen gebastelt hatte, entdecke ich das bei immer mehr anderen Leuten, die diese einfach zu verwaltenden News-Bereich hatten. Das wollte ich auch. Ich wollte nicht jedes Mal extra mein HTML Programm öffnen, die Startseite bearbeiten, alles anpassen und dann im FTP Programm hochladen müssen. So viele Arbeitsschritte für ein paar wenige Worte jeden Tag. Zu Beginn störte mich noch etwas das festgelegte Design in WordPress, aber mit der Zeit hat man sich auch da reingefuchst und das hat sich ja seit damals auch enorm entwickelt. Ich mag es einfach, wie leicht das alles zu handhaben ist. Wobei WordPress bei mir schon immer auf einem selbst gehosteten Webspace war, also nie über WordPress.com.
Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?
Hmm…jein?! Also als alles noch unter Mondgras und dann Heldenhaushalt lief, war es immer WordPress. Aaaaber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich auch schon ein oder zwei Mal einen Blogspot Blog eröffnet hatte, um mich da ein wenig auszuprobieren und kleine private Projekte nebenbei laufen zu lassen, für die ich nicht zu viel Arbeit investieren wollten. Aber das waren nur so Spielereien.
Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?
Ich habe schon immer ganz banal den Editor hier im Blog genutzt, wobei ich bei den ständigen Updates von WordPress irgendwann – Gewohnheitstier wie ich bin – ein Plugin installiert, damit der Editor auch ja immer Klassik bleibt. Dabei nutze ich bei einem anderen Projekt schon den neuen, der mit Blöcken arbeitet und manchmal hadere ich mit mir, ob ich den Schritt wagen soll das auch auf Heldenhaushalt jetzt zu machen. Die Möglichkeiten sind ja doch ziemlich genial. Aber ich hab ein wenig Angst davor, ob es mir dann nicht hier und da etwas zerschießt oder so. Ich glaube, da muss ich bei Gelegenheit mal mit dem Mann drüber schauen. Jedenfalls sah ich nie die Notwendigkeit das anderweitig zu machen.
Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?
Meist aus einer Laune heraus. Manchmal durch andere Blogger und die Gedanken, die sie mit uns teilen. Manchmal sind es Erlebnisse aus dem Alltag, die dann so lange in meinem Kopf rumgeistern, dass ich ihnen Raum geben möchte oder auch muss, damit der Kopf sich wieder ein wenig leichter anfühlt. Daraus sind die Gedankentagebuch-Einträge entstanden, die mir die Freiheit geben nicht einen thematisch festgelegten Inhalt zu bieten. Aber es sind natürlich auch die vielen Projekte, die da in der Blogsphäre rumgeistern, die dafür sorgen, dass es hier zuverlässig Input gibt.
Da mir das Schreiben an sich sehr leicht fällt und ich dadurch auch mal zum Schwafeln und sehr ausführlich Schreiben neige, ist das bei mir meist eine sehr spontane Angelegenheit.
Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?
Hm, unterschiedlich. Meist veröffentliche ich sie sofort. Ich hab da meine Tageszeiten für, wo ich Zeit zum Schreiben habe. Manchmal nutze ich die allerdings so gut aus, dass ich dann auch durchaus schon mal den einen oder anderen Gedanken in einem neuen Beitrag anfange oder vorbereite oder gar schon fertigstelle. Manche Artikel landen dann in den Entwürfen für einen anderen besseren Zeitpunkt. In der Regel setze ich mich aber gezielt hin und will dann auch gleich veröffentlichen.
Es gibt nur wenige Beiträge, in denen ich emotional so angetrieben wurde, dass ich sie erst einmal sacken lassen muss. Weil ich mich massiv über etwas geärgert habe oder ich unsicher bin, ob das meine persönlich gesetzte Grenze an Informationen, die ich Preis geben möchte, nicht doch überschreitet. In solchen Fällen schreibe ich, lege es in den Entwürfen ab und hole es ein paar Tage später wieder hervor, um nochmal zu prüfen, ob es so online gehen darf oder ich doch zu impulsiv in dem Moment war. Es gab dann durchaus schon alle drei Varianten von Fazit: Kann so bleiben und online gehen – geht gar nicht, also löschen – muss nochmal angepasst werden und darf dann online gehen.
Über welche Themen schreibst Du generell?
Alltag. Anders kann man es gar nicht nennen, denn das meiste, was ihr hier zu lesen bekommt und schon immer zu lesen bekommen habt, das waren Dinge, die mich in meinem Alltag beschäftigen. Natürlich immer angepasst auf die persönliche Entwicklung, die ich gerade durchmache. Sei es die Ausbildung, die Jobsuche, Heirat und Ehe, dann Schwangerschaft und Mutterschaft, all diese Dinge halt, die meinen Alltag bestimmen und das Drumherum eben auch beeinflussen. So auch meine Hobbys und die Dinge, die mich und uns als Familie beschäftigen.
Für wen schreibst Du?
Vor allem wohl für mich. Denn sind wir mal ehrlich: Hat dieser Blog einen Mehrwert für die Welt da draußen? Ich weiß es nicht. Die Statistik sagt mir, dass ihr vor allem die Anleitungen und Ausmalbilder aus der Vergangenheit mögt und deshalb immer wieder her kommt. Umfragen sagen mir immer wieder, dass ihr das alltäglichen Begleiten unseres Lebens durchaus mögt und gerne lest, aber das ist eben vor allem ein Mitnehmen. All diese Dinge zeigen und schreiben tue ich für mich. Manchmal hat es eine Wirkung wie eine Therapie für mich haben könnte, denke ich. Ich schreibe mir – zumindest einen Teil – aus der Seele nieder und danach fühlt sie sich etwas leichter an. Das tut gut. Auch habe ich im Laufe der Jahre zu schätzen gelernt in all diesen Erinnerungen zu lesen und davon sind inzwischen einige zusammen gekommen. So entdeckte ich neulich bei Recherchen, dass ich im Dezember 2008 einen Brief hier auf dem Blog an meinen Vater schrieb… das hatte ich total vergessen.
Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?
Mein ganz persönlicher Lieblingsbeitrag? Das ist gar nicht so einfach. Und festlegen will ich mich gar nicht. Es zählen sicherlich die Geburten der Kinder dazu. Ich bin so froh das alles für mich dokumentiert zu haben. Erst 2011, als der große Sohn zu uns kam, dann 2015 mit Ankündigung des kleinen Bruders und dann natürlich seinen besonderen Tag. Es sind die Motto-Partys, die wir feierten, an die ich mich gerne erinnere und andere Dinge…
Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?
Blogpausen gibt es bei mir immer wieder mal. Vor allem in den Sommerferien plane ich fest in der Regel eine Woche ein, in der nicht gebloggt wird. Eine Woche, die ich mich absolut frei mache von all dem und wirklich mal runterfahre. Bei einem Umzug oder wenn es uns aus irgendeinem Grund gerade nicht gut geht, auch dann lasse ich den Blog ruhen, damit ich mich voll und ganz auf die Situation fokussieren kann. Ein Blog ist nie so wichtig wie das Leben da draußen. Nie. Aber löschen würde ich den Blog auch nicht. Es gab mal ein zwei Projekte neben dem Blog, die habe ich auslaufen lassen. Den Kaninchenblog zum Beispiel. Es gab eine Phase, da habe ich viele alte Beiträge hier auf dem Blog gelöscht, weil sie zu viele Infos aus Zeiten Preis gaben, wo man sich noch nicht so viele Gedanken darüber machte. Ein paar davon vermisse ich heute schmerzlich. Es sind knapp 4 Jahre, die ich radikal gelöscht habe. Das würde ich heute so nie wieder tun…
Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?
Was soll ich da groß empfehlen außer: Einfach machen! Und vor allem, macht euch im Vorfeld nicht zu viele Gedanken dazu. Vergleicht nicht mit anderen und schaut nicht ständig auf Statistiken und Zahlen. Macht es vor allem erst einmal für euch und schaut euch dann um, ob es Menschen in der Blogsphäre gibt, die euch ansprechen, also bei denen ihr Gemeinsamkeiten entdeckt. Nutzt den Austausch. Die Blogsphäre kann ein sehr familiärer Ort sein, wo man Gleichgesinnte in nahezu jedem Bereich finden kann und denkt immer daran: Es ist ein Geben und Nehmen. Erwartet nicht, dass die Menschen in dieser Unendlichkeit des Internets euch einfach so finden. Ihr müsst auch etwas dafür tun. Und gebt nur so viel Preis von euch, wie ihr euch wohl damit fühlt. Alles geht, nichts muss…
Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?
Konkret? Nein. Das Design gefällt mir an sich so wie es ist, außer dass ich sicherlich dann und wann mal die Bildchen anpassen werde. Ich möchte, wie erwähnt, mal schauen, ob ich auf den regulären Editor umsteige und ansonsten einfach immer so weitermachen, wie bisher. Heißt: Ich mache das, wa sich will. Und da kann es passieren, dass es sich inhaltlich immer mal ein wenig umorientiert. Aber mehr auch nicht.
Du möchtest auch an der Blogparade von Tommi teilnehmen? Dann erfährst du hier alles Wichtige dazu.
[…] 22.02.2025 – Heldenhaushalt […]
Moin, da wacht man auf und findet ein Pingback von Dir bei der Blogparade. :-) Vielen lieben Dank für den schönen, ausführlichen Beitrag zu der Aktion.
Gerne doch, ich hatte ja gesagt, dass ich ihn noch für Februar eingeplant hatte :)
Was für ein Artikel! Da habe ich noch einmal richtig viel über deine Bloghistorie gelernt. Bei dem Brief an deinen Vater hatte ich wortwörtlich Tränen in den Augen. Ein wunderbarer Gedanke. Darauf bin ich damals nicht gekommen. Ganz toll. <3
Bei den Artikeln über euren Familiennachwuchs musste ich schmunzeln, da ich mich noch genau daran erinnern kann, wie das bei uns war. Und zumindest diese Momente habe ich im Blog verarbeitet. Eine schöne Erinnerung!
Den Gedanken bzgl. Block-Editor kenne ich auch. Ich nutze ja WP.com und da kann man, in meinem Paket, keine Plugins installieren. Habe auch bei jedem Update immer Panik, dass der Classic-Editor plötzlich weg ist. Bisher gab es immer noch Mittel und Wege, diesen zu nutzen. Komme mit dem Block-Editor einfach nicht klar. So bleibt es weiterhin spannend.
Ich finde es schon toll, dass ich den Blog seit so vielen Jahren als Begleiter habe. Es ist für mich das, was für andere die Fotoalben und Tagebücher im Schrank sind. In den vergangenen Artikeln zu lesen, das ist schon ein wenig wie Therapie und ich liebe es in ruhigen Momenten darin zu lesen.
Ich würde schon gerne inzwischen mal auf den neuen Editor umsteigen, aber ich weiß nicht, ob das irgendwie Einfluss auf bestehende Artikel nimmt. Weißt du das?
Ich vermute, dass bestehende Artikel davon unangetastet bleiben. Kann aber auch nur aus der WP.com-Perspektive sprechen. Hatte ich glaube ich auch schonmal getestet, als der Classic-Editor kurzzeitig nicht verfügbar war. Gibt also ein, zwei Artikel bei mir, die habe ich mit dem Block-Editor (darin allerdings mit dem Classic-Block) erstellt.
Ich muss echt mal schauen, was für Auswirkungen das haben könnte…
Hallo Sari,
interessanter Einblick über Dein Bloggerleben. Dein Blog gefällt mir, weiter so :-)
LG Edeline
Danke dir, es ist auch für einen selber immer spannend sich da nochmal GEdanken zu zu machen.
Du hat ja schon einige Blogjahre hinter dir und eine Menge Erfahrung. Deine Tipps für Bloganfänger finde ich echt gut. Vor allem Kommunikation ist wichtig. Und Netzwerken. Davon lebt ein Blog.
Liebe Grüße
Sabine
So sieht es aus. Die Welt des Internets ist einfach zu groß, um zu hoffen, dass man einfach so gefunden wird. Und es bieten sich so viele Möglichkeiten Menschen zu finden, die deine Leidenschaften teilen. Es lohnt sich also die Fühler auszustrecken.