Kooomisch. Ich hatte mir die heutige Blogparade für diese Woche abgespeichert, weil ich der Meinung war, dass bis zu diesem Wochenende die Teilnahmefrist war. So kann man sich täuschen. Eigentlich hätte man seinen Artikel bis zum 22.06. schreiben müssen, aber weil mich das Thema nach wie vor anspricht, habe ich entschieden bei dieser Blogparade dennoch teilzunehmen.
Dieses Mal dreht sich dabei alles um das Thema Bücher. Unter dem Titel “Diese 3 Bücher haben mein Leben auf den Kopf gestellt” möchte Edith gerne von uns wissen, Es geht um Geschichten, die uns verändert haben oder im Gedächtnis geblieben sind. Bücher, die uns prägten oder einen festen Platz im Herzen gefunden haben. All dies… und ja, es gibt solche Bücher und von denen möchte ich Euch heute im Folgenden erzählen.
Früher hatte ich eine Bücherwand
Es war ein lang gehegter Traum von mir. Eine ganze Wand voller Bücher. Ein bisschen wie in “Die Schöne und das Biest”, wenn das Biest Belle in die große alte Bücherei führt und die Regale bis an die Decken hoch mit Büchern gefüllt sind.
Als der Mann und ich dann umzogen, da wir Nachwuchs erwarteten, und wir das Wohnzimmer neu ausstatten mussten, erfüllte ich mir diesen Traum. Wir füllten die eine Wohnzimmerwand mit Regalen und mitten drin wurde der Fernseher positioniert. Ich liebte es nach und nach all die Bücher einzuräumen und den Dingen einen neuen Platz zu geben.
Als wir dann erneut umzogen ritt mich der Aussortier-Wahn. Ich wollte, dass es überschaubarer wird und ging mit mir streng ins Gericht: Wie viele von all den Büchern würde ich tatsächlich jemals nochmal lesen. Warum sollte ich sie weiterhin im neuen zu Hause so aufreihen? Ich verkaufte letztendlich die meisten und behielt nur ganz Wenige. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich dann immer minimalistischer wurde und nochmal und nochmal und nochmal aussortierte und am Ende die meisten Bücher tatsächlich verkaufte. Heute habe ich nur noch ein kleines Fach, wo ich immer die Bücher habe, die ich noch lesen will. Danach gebe ich sie meist weiter. Dennoch gibt es drei Bücher, die mir beim Titel dieser Blogparade sofort in den Sinn gekommen sind und deshalb möchte ich euch heute von ihnen erzählen.
“Sophie im Schloss des Zauberers” von Diana Wynne Jones
Das Buch habe ich mehr als ein Mal gelesen und das ist meist das markanste Zeichen dafür, dass mir ein Buch nachhaltig gefallen hat. Der Ursprung zu diesem ersten Band der Howl-Saga, von der ich – wie ich gerade feststellen musste – tatsächlich bisher auch nur diesen einen gelesen habe, liegt in einem Ghibli Film. Und zwar “Das wandelnde Schloss”. Ich schaffte es damals nicht den Film im Kino zu sehen und wollte ihn unbedingt direkt zum DVD Start haben. Also bestellte ich ihn in einer Buchhandlung vor im Special-Edition Schuber und fieberte dem besagten Tag ewig entgegen. Leider kam es zu Lieferverzögerungen und ich saß wirklich lange wie auf Kohlen. Die Angst, der Film könnte mir nicht gefallen, war enorm präsent in der Zeit.
Doch letztendlich wurde er zu einer meiner absoluten Favoriten. Ich liebe so vieles daran. Wie an den meisten Ghibli Filmen, wobei hier ganz vorne dabei Chihiros Reise und eben das wandelnde Schloss sind. Nachdem ich den Film gesehen hatte, war ich neugierig und wollte gerne wissen, ob die Geschichte auf einer bestehenden basiert. Das ist nämlich bei den meisten Filmen hier so und so recherchierte ich. Schließlich stieß ich auf “Sophie im Schloss des Zauberers” (Affiliate Link) von Diana Wynne Jones, bestellte es sofort und versank die nächsten Tage in der Lektüre. Diese fiel doch ziemlich anders aus, als der Film und brachte so noch einmal ihre ganz eigene Faszination mit sich. Gleich und doch irgendwie nicht und das finde ich bis heute spannend. Ähnlich erging es mir übrigens auch mit dem Film “Die Chroniken von Erdsee”. Der Film ist etwas eigen und wild, aber ich mag ihn sehr. Auch hier basiert alles auf einer ganzen Roman-Reihe von Ursula K. Le Guin. Hier fand ich die Bücher zum Beispiel deutlich besser als den Film.
“Die wahre Geschichte der Geisha” von Mineko Iwasaki
2005 erschien ein Film, der für viel Aufsehen sorgte. “Die Geisha” zeigte eine Welt, wie wir sie so sicherlich noch nicht zu sehen bekommen hatten. Ein Kind wird nach dem Tot seiner Mutter mit 9 Jahren verkauft und landet im Vergnügungsviertel von Kyoto und kommt in einem Geisha Haus unter. Nachdem sie lange nicht gut gehandelt wird, nimmt sie schließlich eine ältere Geisha unter ihre Fittiche und macht aus ihre eine wunderschöne und begehrte Geisha. Der zweite Weltkrieg jedoch verändert alles. Wir erleben viele Höhen und Tiefen und vor allem aber auch Schrecklichkeiten in dem Film und dürfen einen Blick in eine andere Welt werfen… auch in eine andere Zeit, wo Dinge einfach auch noch anders gehandhabt werden.
Wie auch schon beim wandelnden Schloss war ich hier neugierig auf die Geschichte dahinter und kaufte mit das Buch von Arthur Golden, auf dem der Film basierte. Es trug wie der Film den Titel “Die Geisha” und erzählte uns die bekannte Geschichte von dem jungen Mädchen. Ich mochte das Buch und viel Wehmut begleitete mich beim Lesen. Viel mehr jedoch durchlitt ich alles, als ich das Buch von Mineko Iwasaki “Die wahre Geschichte der Geisha” (Affiliate Link) , das ähnlich gestrickt ist, aber deutlich mehr an wahren Begebenheiten nochmal dran ist, als das von Arthur Golden. Man merkt hier doch den Unterschied, wer an der Materie tatsächlich näher dran war. So oder so faszinierte mich damals und auch noch heute diese Kultur und alles, was dahinter steckt.
“Die zehn Geheimnisse des Glücks” von Adam Jackson
Bis heute weiß ich nicht mehr, was mich 2013 ritt dieses Buch zu kaufen. Ein kleines blaues Büchlein für 5 oder 6 Euro. Es war wirklich ein extrem spontaner Kauf aus einer Laune heraus in einer Zeit, in der ich mich in einer Phase befand, in der ich massiv versuchte etwas zu ändern.
Ich hätte damals nicht gedacht, dass “Die zehn Geheimnisse des Glücks” (Affiliate Link) so viel mit mir machen würden. Immer wieder saß ich da, las in dem Buch und irgendwann griff ich zum Bleistift, um mir Notizen zu machen. Ich fing an in das Buch reinzuschreiben, mir Passagen zu unterstreichen und mir auf einem Extrazettel alles aufzuschreiben, was mir wichtig war.
Das ganze Buch ist so simpel und einfach gestrickt. Wir treffen auf einen Mann, der unglücklich ist. Ein alter Chinese gibt ihm eine Liste mit Namen und Nummern, zehn Stück stehen darauf und empfiehlt ihm sich bei diesen zu melden. Es zeigt sich, das jede Person hinter einem dieser Namen selber an einem Punkt im Leben war, wo sie nicht weiter wusste und nach einem Treffen mit dem alten Mann etwas verändern konnten. Jeder hatte einen anderen Schwerpunkt, mit dem er sich auseinander setzen musste und so schauen wir am Ende auf 10 vollkommen unterschiedliche Lektionen des Lebens, die mir aber überraschender Weise so klar und logisch vorkamen, dass ich mir glatt gegen die Stirn klopfen musste… Ich greife heute noch immer wieder gerne zu dem Buch, wenn ich gerade wieder ein emotionales Tief bei mir feststelle und stöbere mich durch all die Notizen, die sich darin befinden. Einfach, um mir das alles wieder bewusster zu machen. Es ist auch das einzige Buch aus der Liste heute, das ich tatsächlich noch besitze. Man kann hier also von einer extrem nachhaltigen Wirkung sprechen…
Eine Blogparade über Bücher die gelesen werden wollen…
Bücher gehörten irgendwie schon immer zu mir dazu. Auch wenn ich selber aktuell eher weniger die Ruhe zum Lesen finde (vielleicht auch, weil ich früher vor allem im Bett oder in der Bahn viel gelesen habe) und eher mit den Kindern zusammen das mache, so waren sie immer ein fester Bestandteil von mir. Als Kind war es fast alles von Enid Blyton, später Stephen King und Terry Pratchett, aber auch Walter Moers… die Anhalter Geschichten, Panem, Tintenherz und was nicht alles noch irgendwann kam. Ich habe sogar eine Zeit lang die Rosamunde Pilcher Bücher von meiner Oma gelesen, weil ich selber kein neues Lesematerial zu Hause hatte.
Manche Schätze fand ich spontan morgens auf dem Weg zur Arbeit, als ich noch fix durch die Buchladen rannte, weil ich was Neues für den Arbeitsweg brauchte. Da las ich teilweise bis zu 3 Bücher pro Woche… Das waren noch Zeiten (und erklärt, warum meine Bücherwand sich so schnell mit Büchern füllen konnte)…
Wenn ich aber eben über die Bücher nachdenken soll, die mir am ehesten im Gedächtnis geblieben sind, dann sind das die 3, denn diese erwähne ich auch immer und immer wieder. Wie geht es euch damit?
Auch wenn die Blogparade von Edith vorbei ist, ist das Thema an sich ja vielleicht noch für euch interessant. Wenn dem so ist, dann könnt ihr hier mehr darüber erfahren.
Oh, eine schöne Blogparade! Was das Volumen angeht (teils 3 Bücher pro Woche) haben wir eine ganz ähnliche Geschichte. Hätte auch nie und nimmer gedacht, dass ich jemals so wenig lesen werde, wie zurzeit (Urlaub mal ausgenommen). Danke für die Tipps hier, gerade “Die zehn Geheimnisse des Glücks” liest sich so, als könnte ich da auch viel rausziehen. Merke ich mir vor. :)