Ich liebe es, wenn die Dinge aus der Rolle fallen. Wenn sie anders sind und man sie dadurch sofort überall gleich wieder erkennt. Ich glaube, ich erzählte euch schon mal von diesen speziellen Schulheften, die mir meine Mutter immer aus ihrem Italienurlaub mitgebracht hatte. Ich hatte so unglaublich viele davon und wusste immer sofort, wo im Klausurenstapel mein Heft lag…das machte das Warten auf Ergebnisse irgendwie immer ein Stück weit erträglicher…
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich damals mit dem Briefe schreiben (wieder) anfing und eine Brieffreundschaft mit Japan begeisterten Damen einging, die auch schon mal dort waren und die wussten, wie sie sich immer wieder neu mit niedlichem Briefpapier eindecken konnten. Ich weiß noch ganz genau, wie neidisch ich war und wie ich jedes einzelne Blatt ihrer Briefe ewig betrachtete und all die süßen kleinen Details in mich aufzog. Alternativen in Deutschland zu finden, das war nahezu unmöglich. Ich griff auf die gerade wieder beliebt gewordene kleine weiße Katze mit Schleifchen am Ohr zurück und freute mich über jedes Briefpapier-Set, das ich zwischen die Finger bekam, dass nicht einfach nur wie ganz normales aussah… aber es war natürlich nicht zu vergleichen mit den Besonderheiten meiner Brieffreundinnen. Ich hatte eine Zeit lang sogar eine direkt in Japan. Man hat zwar ewig auf Antwort gewartet, aber hach, habe ich diesen Austausch genossen. Dann schwappte alles mehr und mehr zu uns rüber und man kam über verschiedene Plattformen besser an die Sachen heran, so dass ich mich direkt einmal rundherum mit vielen verschiedenen Motiven eindecken konnte… kleine glückliche Sari *lach* .
Noch heute habe ich einiges davon und halte es in Ehren, immerhin habe ich auch nach wie vor noch meine Brieffreundinnen (ausser die aus Japan, das verlor sich leider irgendwann irgendwie), aaaaaaaaaaaaber…und da ist es wieder, das große ABER… inzwischen bin ich öfter gezwungen mein so sehnlichst gewünschtes japanisches Briefpapier beiseite zu legen und auf normale Umschläge zurück zu greifen. Wieso? Es liegt an den Collabs. Klingt das jetzt komisch? Ihr müsst wissen, das japanisches Briefformat ist anders als bei uns. Die Umschläge sind meist kleiner und ich habe es schon oft erlebt, dass mir die Mitarbeiterinnen am Schalter es verwehrt haben den Brief anzunehmen. Falsches Format hieß es immer. Und da konnte ich noch so viel diskutieren, dass es ja scheinbar auch kein Problem darstellen würde, wenn ich den Brief einfach direkt selbst frankiert in einen Briefkasten schmeisse, denn bisher kam nur ein einziges Mal ein Brief zurück und alle anderen erreichten sicher ihr Ziel. Nun ja, aufgrund des Formates, was uns ja auch dazu zwingt die Collabs kleiner zu gestalten, greife ich manchmal noch auf die normalen Briefumschläge zurück. Einfach um das Risiko zu vermeiden, dass es nicht ankommt und um den Spielraum für das Motiv zu erhöhen…
Nach so langer Zeit mit besonderem Briefpapier, denn die Bögen kann man ja dennoch benutzen, kann man das Bedürfnis nach Außergewöhnlichem natürlich nicht einfach so unterdrücken und deshalb decke ich mich gerne ab und an mit farbigen Briefumschlägen von Blanke ein *lach* Manch einem mag das jetzt albern vorkommen, aber das Gesamtbild gestaltet sich dadurch um so vieles harmonischer und schöner und wenn die Post ankommt, weiß man immer sofort, dass sie von mir kommt…genauso, wie die Lehrer früher immer bereits auf den ersten Blick wussten, welches Chaos von Sari verbrochen wurde *lach* . Da kommt man dann auch einfach nicht aus seiner Haut, nicht wahr?
Wie ist das bei Euch? Habt Ihr auch so kleine Dinge, alltägliche Dinge, mit denen Ihr gerne aus der Masse herausstechen wollt… ich wäre sehr gespannt auf Eure Erzählungen.
Aaaaw, ich will auch bunt-kitschiges Briefpapier <3
Mir kommt die Post manchmal so willkürlich vor… Besonders, wenn ich nur in so einen Shop gehe und nicht in eine direkte Postfiliale. Da hab ich schon ganz unterschiedliche Preise für ein und das selbe Format (und keine großen Gewichtsunterschiede) bezahlt -_- Da macht man sich die Mühe zu Hause alles fein auszumessen und abzuwiegen, um möglichst günstig zu verschicken und dann zahlt man trotzdem drauf @_@
Und ja, ich kenne das Gefühl sehr gut… In meinen letzten Schuljahren hatte ich Textmarker und Kulis mit Geishamotiv drauf, einen Radierstift mit "Happy Pig" drauf und solche kleinen feinen Dinge, die den langweiligen Alltag versüßen ;) In der Ausbildung hatte ich mein Essen immer in einer extra Tüte dabei, die ich mal online in einem Japan-Shop bestellt hatte… Die zog natürlich auch alle Aufmerksamkeit auf sich ;) Und ich werde immer so weiter machen! :D
Ich bestelle ja immer gerne mal nen Schwung über Modes4U ^^ Aber da muss sich die Menge auch echt lohnen!
Auffalle wollen wollte ich eigentlich nie, ich war immer irgendwie anders (wie ist ein anderes Thema) und ich mochte einfach andere Sachen und sah die Welt einfach anders. Das wollte ich oft eher verstecken, denn in meiner Umwelt gab es viel mobbing gegen mich.
Ich bin ein kreativer Mensch und habe *hust* aus Lust am Bunten in den späten Schuljahren schon mal Protokolle abgegeben, die auf zitronengelbem Papier geschrieben waren, mit roter, lila und grüner Tinte. Der zweite bogen war dann quietschlimonengrün. Der Lehrer bat mich ernst, aber freundlich, mich doch etwas im üblichen Rahmen zu halten *ggg*
So Produkte wie Briefpapier haben mich schon intetessiert, wenn sie witzig oder drollig waren (süß und niedlich war nie so mein Fall) aber ich hatte schon damals sowas lieber selber gemacht. Schnell ein paar Blumen und Käfer an den Rand gekritzelt und so. Fotokopien davon gemacht und handcoloriert.
Auch kleidungsmäßig hatte ich später, also nach der Schule, eher ungewöhnliche und selber genähte (mit eigenen Schnitten) Klamotten. Mit mittelalterlichen Details und ich muss heute sagen, recht unmöglichen Zusammenstellungen ;)
Andrerseits wollte ich ein bisschen mehr wie andere sein, aber ich wollte mich nicht in diese Richtung andern, weil irgendwie waren die ja doof und langweilig, wenn sie so alles nur konsumieren, keine eigenen Ideen haben für Sachen zum machen… kein Interesse an Paläoanthropologie (ja, sowas interessierte mich schon mit ca. 8 oder 10…Steinzeit war klasse!) und Saurier gabs damals noch nicht für Kinder. Ich stand also raus wie ein bunter Hund … und wollte es nicht. Was ich wollte, waren Leute, die mehr wie ich waren… aber wenn ich mal jemanden fand, lebte derdie weit weg undoder hatte keine Zeit für mich Kleene.
Ach, ich lass es mal jetzt bei diesem kleinen Einblick, du hast ein für mich recht zentrales Thema damit angerührt … hoffentlich treffen wir uns mal vor dem zweiten Geburtstag von SOP *lach*
Liebe Grüße aus Steglitz!
Moni
Ich finde es ja immer stark, wenn Menschen das so offen erzählen können. Es ist spannend und macht neugierig ^^ Und man findet sich auch irgendwie wieder ^^ Danke für Deine Erzählung!