Hobby

Bloggerschnack im Juni – Bloggen: Hobby oder Arbeit?

Es ist Zeit für etwas Neues, findet ihr nicht? Ein neues Projekt. Etwas, dass uns jeden Monat dazu auffordert, dass wir uns zu einem Thema Gedanken machen. Zumindest dachte sich das ein kleines Grüppchen im Bloghexen-Forum. Wer kennt es? Vor einiger Zeit erzählte ich euch schon einmal davon, dass ich Ende letzten Jahres der Einladung folgte einem Forum beizutreten, das ein wenig an die gute alte Zeit erinnern sollte. So wie vor 20 Jahren, als die Blogsphäre noch eine kleine überschaubare Bubble war und man sich zu verschiedenen Themen in Foren austauschte. Anne dachte sich wohl, dass die Bloggerwelt mal wieder eine kleine Erinnerung an diese Zeit und an die Werte dieser Zeit brauchte und baute so ein Forum auf, trommelte alte und neue Blogsphäre zusammen und versammelte uns an diesem Ort. Und einige folgten ihrem Ruf, so wie ich, und nun gibt es wieder einen Austausch, der wirklich gut tut. Seit es rund um das Thema Bloggen, aber auch Alltägliches. Man hilft sich gegenseitig, erzählt auch einfach mal was gut war und supportet sich.

Und in diesem Zusammenhang kam die Idee auf, dass das Forum doch eine wiederkehrende Blogparade veranstalten könnte. Ähnlich dem Freitagsfüller, ähnlich dem #WIB und all den anderen Projekten, die in einem bestimmten Rhythmus wiederkehren. Als Initiator für diese Aktion kann man als das Bloghexen-Forum nennen, wo man jeden Monat nun unter dem Motto “Bloggerschnack” ein neues Thema finden wird, zu dem man sich hier auf dem Blog inhaltlich austoben kann. Jeder geht auf das vorgestellte Thema so ein, wie er es für richtig hält. Ganz lang und ausführlich, vielleicht auch nur ganz kurz, nur Text oder mit viel Bild. Das ist jedem selbst überlassen. Nur das Thema an sich wird euch vorgegeben.

Bloggerschnack – Die Blogparade der Bloghexen (und Hexer natürlich)

Noch einmal grob zusammengefasst das Prinzip für euch: Jeden Monat wird ein neues Thema über das Forum “Bloghexe” festgelegt.  Man hat nun den ganzen Monat Zeit, um diese Thema bei sich auf dem Blog, Instagram oder sonst wo, zu bearbeiten. Dabei wird als Quelle das Forum angegeben. Wenn man dort idealerweise auch selber angemeldet ist, kann man seinen Beitrag dort im entsprechenden Posting verlinken (eine allgemein funktionierende Alternative ist noch in Planung, genau wie ein Logo für den Wiedererkennungswert). 

Das Thema im Juni – Bloggen: Hobby oder Arbeit?

Ich persönlich finde dieses Einstiegsthema ehrlich gesagt ziemlich schwer zu beantworten. Ich habe ja mit dem richtigen Bloggen so ungefähr 2004 angefangen. Das ist jetzt schon eine ziemlich lange Zeit her und seitdem gab es eigentlich keine wirklich nennenswerte Unterbrechung bei mir.

Es war eigentlich schon immer mehr ein Hobby für mich, aber gleichzeitig ist es irgendwie auch Arbeit. Es wäre falsch, es nicht Arbeit zu nennen, denn genau diese investieren wir doch in jeden einzelnen Beitrag und auch in die Seite selbst. Sei es sie aktuell zu halten, das Design passend für die Zeit oder die Phase, in der wir selber gerade stecken. Die technischen Veränderungen und auch Regelungen in Bezug auf das Bloggen müssen ständig beachtet und angepasst werden. Also ja, Bloggen ist für mich in jedem Fall Arbeit.

Grundsätzlich fällt mir das Schreiben an sich sehr leicht

Das war schon immer so. Wo andere in der Schule froh waren, wenn sie in einem Aufsatz irgendwie auf drei gefüllte Seiten kamen, gab ich im Schnitt 2-3 x so viele Blätter ab, die auf Vor – und Rückseite beschrieben war. Und ich habe eine kleine Schrift. Gerade, wenn wir Geschichten schreiben sollten, konnte ich ewig weiterschreiben. Die Wörter strömten nur so von alleine heraus. Und so geht es mir heute immer noch. Ich kann einen Gedanken selten nur in ein oder zwei Sätze fassen. Mein eine Lehrer in der Ausbildung ermahnte mich mal zur Kürzungskompetenz. Aber die fällt mir wirklich schwer. Ich erzähle einfach gerne und ich glaube das liegt irgendwie auch in meiner Familie. Ich sage mal so… es gibt sicherlich eine schlechtere Eigenschaft, die man haben kann, oder?

Na in jedem Fall fällt es mir dementsprechend leicht zu schreiben und so ein Beitrag, wenn ich entsprechende Gedanken dazu habe, geht mir relativ einfach von der Hand und ist schnell geschrieben. Anders ist es, wenn mich das Thema so gar nicht interessiert oder ich keinen wirklich Bezug dazu habe. Dann fällt es auch mir sehr schwer. Aber das Schreiben an sich fühlt sich für mich nicht wirklich wie Arbeit an.

Und da kommen wir dann eben doch wieder auf den Punkt Hobby

Als ich damals mit dem Bloggen anfing, war es ein Hobby. Eine Art meine Seitenbesucher über Neuigkeiten auf dem Blog zu informieren. Wenn ich neue Bilder gezeichnet oder neue Geschichten geschrieben hatte. Diese Newsbeiträge wurden immer länger und ausführlicher und ich entdeckte, dass es Spaß macht online Tagebuch zu schreiben, vom Alltag und meinen Gedanken zu erzählen und mich dann in den Kommentaren auszutauschen, verschiedene Meinungen und Ansichten kennenzulernen und sich darüber auszutauschen.

Der Plan war und ist niemals gewesen, dass ich mit dem Bloggen auf irgendeine Art und Weise Geld verdienen könnte. Niemals. Klar freue ich mich über die eine oder andere Chance, die sich in den letzten Jahren immer wieder mal für mich ergeben hat. Wer würde das nicht tun, aber dennoch sehe ich es nach wie vor mehr als eine Leidenschaft an, als ein Hobby. Ich glaube in dem Moment, wo meine Existenz, mein Lebensunterhalt daran hängen würde, würde mir diese Leichtigkeit beim Schreiben abhanden kommen. Es würde ein ganz anderer Druck herrschen und ich könnte nicht so frei sein bei dem, was ich tue. Womöglich würde ich mich sehr eingeschränkt fühlen.

Früher schrieb ich teilweise zwei Artikel an einem Tag. Ich hatte zum einen viel zu erzählen, zum anderen viel zu zeigen und machte mir unglaublich viel Druck. Vor allem war damals die Angst sehr vorherrschend, dass ich ja Leser oder Besucher verlieren könnte, wenn ich nicht jeden Tag viel zu bieten hätte. Das kann man auf Dauer so gar nicht durchhalten. Ich bin im Laufe der letzten 20 Jahre gereift in der Hinsicht, würde ich sagen. Wie auch in anderen Bereichen meines Lebens, habe ich gelernt den Zahlen darin nicht mehr so viel Gewicht zu geben. Der Schwerpunkt liegt nun vielmehr darin zu schauen, wie weit ich mich mit den Dingen wohl fühle. Der Alltag ist stressig genug. Ich muss mich nicht auf die Waage stellen, um zu wissen, ob ich mich gerade in meinem Körper wohlfühle oder nicht. Das sagt mir mein Körpergefühl und an manchen Tagen mein Spiegelbild. Ich muss nicht mehr ständig auf Instagram schauen, wie viele Leute mein Foto geliked haben, denn das ist irgendwie alles inzwischen gar nicht mehr so aussagekräftig und ich muss nicht mehr jede Woche jeden Tag ganz viel abliefern hier auf dem Blog, sondern wirklich nur dann, wenn ich auch kann und will. Wichtig ist, dass ich damit gut leben kann. Und dementsprechend würde ich die Frage vom Anfang wohl so beantworten: Bloggen ist mein Hobby (und irgendwie auch meine persönliche Therapie).

Und wie ist es bei euch?

***

Hier weitere Teilnehmer zum Juni-Thema:

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22 Kommentare

  1. Hi Sari, ein wunderschöner Text! Das Thema ist für mich bisher nicht so reizvoll, aber umso mehr finde ich Gefallen an der Art, wie du es behandelt hast – auch ohne dass Bloggen je für dich Erwerbsarbeit war!
    Mir ist es mit dem Schreiben in der Schule genauso gegangen: Ich hatte nie ein Problem, Seiten voll zu schreiben und später war das Format “Erörterungsaufsatz” wie für mich gemacht!
    Deine zunehmende Entspanntheit gegenüber Zugriffszahlen und dergleichen teile ich – schließlich schreibe ich, weil es mir Freude macht und nicht wegen der Reaktionen – DANN wäre es nämlich wirklich Arbeit!

    1. Sarah Kroschel says:

      Ich merke ja, dass es mir gut tut zu schreiben und natürlich ist die Motivation nochmal eine andere, wenn es dazu Feedback von außen gibt, aber vordergründig tue ich es, weil es mir halt gut tut. Den Kopf frei hält und wenn mich was beschäftigt, ich es auch mal rauslassen kann, wenn auch manchmal eher kryptisch als klar. Aber es hilft.

  2. Aloha liebe Sari,

    das ist ein richtig feiner Beitrag geworden :) Du bist schon so lange Bloggerin und das bewundere ich sehr. Ich habe in den letzten Jahren schon so einige eigene Websites und Projekte hochgezogen – und dann wieder eingestampft, wenn ich keine Resultate in Form von Reichweite/Zahlen erkannt habe.

    Ich glaube, dass das Wichtigste einfach ist, dass man weiß, warum man eine Sache macht. Wenn du also für dich erkannt hast, dass Schreiben dir Freude bereitet, weil du dann kreativ sein kannst, dich selbst ein Stück besser kennenlernst und etwas für dich machen kannst, dann ist das sehr wertvoll :)

    Ich freu mich sehr für dich, dass sich das Schreiben für dich leicht anfühlt – für mehr Leichtigkeit!

    Ganz liebe Grüße,
    Jove

    1. Sarah Kroschel says:

      Oh Gott, die Zahlen haben mich früher so verrückt gemacht. Früher – zu Zeiten von Projekt 52 – hatte ich krasse und tolle Zahlen. Führte damals eine Zeit lang als weibliche Bloggerin die Deutschland Bloggercharts ganz gut mit an, aber die Zahlen ergaben sich halt vor allem aus dem Projekt und es hat mich gestresst das Gefühl haben zu müssen, diese Zahlen halten zu müssen, also täglich was Cooles zu liefern. Daher auch manchmal dieser Drang einmal morgens und einmal abends etwas zu posten, damit die Leute am besten doppelt vorbei schauen… aber damals war man auch nochmal weniger eingeschränkt mit dem, was man so posten konnte. Heute muss man ja doch auf ein paar mehr Sachen achten.

      Aber diesen Stress, diesen Zahn, habe ich mir gezogen. Und dafür lebt dieser Blog schon so lange und ja, es ist sicherlich eine Form von Leichtigkeit beim schreiben. ich kann sehr ausschweifend werden, wenn ich gerade in Laune dafür bin *lach*

    2. Sarah Kroschel says:

      Ach und Projekte, in die ich Zeit investiert habe, einzustampfen, nur weil die Zahlen nicht stimmen… das würde ich nicht übers Herz bringen

  3. Wow – 20 Jahre!
    Ich ziehe meinen Hut.
    Auf die nächsten 20!

    1. Sarah Kroschel says:

      Haha, ja, es ist schon eine ganz schöne Weile :) Danke Dir!!

  4. Oh ja, das kenne ich, ich musste mich auch immer zügeln, wenn es um Geschichten schreiben ging. ich kam nie mit nur ein paar Seiten aus. Auch später im Abi habe ich Spalte um Spalte geschrieben und damit meine Noten immer retten können.

    Ich schreibe auch viel lieber, lieber als reden, lieber als telefonieren. War schon immer so.

    Ich werde mich jetzt auch mal an den Bloggerschnack setzen. Bevor der Juni noch vorbei ist xD

    1. Sarah Kroschel says:

      Ich glaube das geht auch so einher, dass Menschen, die gut und viel schreiben können da weniger Probleme haben, als zu reden, damit scheinen wir ja um Worte an sich nicht verlegen zu sein, oder? Wobei ich auch dazu sagen muss, dass das “Leben” in der Blogsphäre mich auch mutiger gemacht hat, ich gelernt habe die Dinge auch mal auszusprechen und durch die Bloggertreffen auch immer mehr aus meiner Komfortzone gelockt wurde.

  5. Hallo liebe Sari,

    für mich ist Bloggen eine Leidenschaft, die ich nicht mehr missen möchte. Es ist natürlich auch mit Arbeit verbunden, denn einfach irgendwas hinklatschen ist nicht. Macht man auch nicht und ist auch nicht gut für den Blog. Jedoch ein Beruf daraus machen, würde ich nie wollen. Bloggen ist für mich ein super schönes Hobby und es soll auch ein Hobby für mich bleiben, denn wenn es erstmal ein Beruf ist, dann kann es mega stressig werden.

    Liebe Grüße, Anja

    1. Sarah Kroschel says:

      Das ist es halt. Die Leichtigkeit, das Zwanglose und ein wenig die Gedankenfreiheit geht dann auch verloren!

  6. Für mich ist es eine Mischung aus Hobby und Arbeit. Ich bin jetzt seit 6 Jahren arbeitslos und schon nach einem Jahr war ich einfach auf der Suche nach einer neuen Aufgabe neben meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten und das war auch der Grund für die Entstehung meines Blogs. Seitdem ist er so etwas wie mein neuer Job, der mir natürlich nichts einbringt, aber mich ausfüllt.

    1. Sarah Kroschel says:

      Ist es nicht wundervoll, dass es so einen tollen Raum bei uns einnehmen kann? Ich finde durchaus auch, dass das Bloggen etwas Erfüllendes haben kann.

      1. says:

        Ja, absolut, Sari. :-)

  7. Seit 2004 – das nenne ich Durchhaltevermögen :)
    Mich hat ja damals die DSGVO vollends “rausgekickt”, bis ich es dann eben “als Arbeit” (bzw. unterstützende Maßnahme) wieder aufgenommen habe. Und deinen Blog wiedergefunden habe ;)

    Allerdings sehe ich es immer noch nicht als Beruf , sondern nur als Arbeit – Hobby ist nicht mehr. Aber Durchhaltevermögen fehlt mir noch immer :D

    1. Sarah Kroschel says:

      Hm, es läuft halt so nebenbei. Ich hatte damals Gott sei Dank den Mann an der Hand, der alles geprüft und angepasst hat.

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  12. Ich denke, man kann in fast jedes Hobby viel Arbeit (und Zeit, Geld, Mühe…) investieren, beim Fußball gibt’s alles vom Gelegenheits-Freizeitkicker bis zum Fußballprofi und ganz viel dazwischen. Nicht anders ist es beim Bloggen. Natürlich hat ein Blog auch mit Neigung zu tun – wem das Schreiben schwerfällt, für den ist das vielleicht eher nichts. Und auch mit der Blogtechnik kann man sich mehr oder weniger intensiv befassen.

    Mit den Jahren – vor allem mit so langjähriger Erfahrung, wie Du sie hast – wird manches aber einfacher und macht damit weniger Arbeit und mehr Spaß. Ein Hobby kann man aufgeben, wenn es keinen Spaß mehr macht – Arbeit nur, wenn man im Lotto gewonnen oder gut geerbt hat… ;)

    Ich wünsche Dir noch viele weitere Jahre viel Spaß beim Bloggen.

    1. Sarah Kroschel says:

      Da sagst du was. Wenn ich damit jetzt auf einmal aufhören würde nach all der Zeit, mir würde etwas fehlen. Definitiv.

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