Auf geht es in eine neue Runde “Bloggerschnack”, eine Art Blogparaden-Aktion, die das Blogger-Forum “Bloghexen” monatlich zu einem vorgegebenen Thema veranstaltet. Das war jetzt ziemlich oft das Wörtchen “Blog” in einem Satz, aber das fasst es wohl am Besten so zusammen. Den Auftakt zu dieser Aktion gab es bereits im Juni mit dem Thema “Bloggen: Hobby oder Arbeit?” und dabei sind wirklich spannende Artikel entstanden.
Auch im Juli gab es wieder ein neues Thema, mit dem sich so einige befasst haben und meine Gedanken dazu will ich heute mit euch – quasi auf den letzten Drücker – ebenfalls teilen. Wer weiß, vielleicht kann der eine oder andere von Euch damit ja etwas anfangen.
Noch einmal grob zusammengefasst das Prinzip für euch: Jeden Monat wird ein neues Thema über das Forum “Bloghexe” festgelegt. Man hat nun den ganzen Monat Zeit, um dieses Thema bei sich auf dem Blog, Instagram oder sonst wo, zu bearbeiten. Dabei wird als Quelle das Forum angegeben. Wenn man dort idealerweise auch selber angemeldet ist, kann man seinen Beitrag dort im entsprechenden Posting verlinken (eine allgemein funktionierende Alternative ist noch in Planung).
Das Thema im Juli – Was tust du, wenn du eine Schreibblockade hast?
Jeder, der schreibt, wird sicherlich schon einmal an diesen Punkt gekommen sein, an dem er vor einem leeren Blatt Papier oder Bildschirm gesessen und einfach nur drauf gestarrt hat. Früher hat mich das verrückt gemacht. So richtig. Gerade, wenn man bedenkt, dass ich zu den Hochzeiten dieses Blogs (so zu Beginn/Mitte der Zeiten rund um das Projekt 52) teilweise zwei Artikel an einem Tag veröffentlicht habe. Aber ich fand das Schreiben damals irgendwie auch noch zwangloser. Man konnte über jeden noch so banalen Alltagskram erzählen und das war ok. Heute muss ich immer wieder drei Mal nachdenken, ob das so in Ordnung ist (auch teilweise aus rechtlicher Sicht). Das hat mir eine Zeit lang diese Zwanglosigkeit beim Schreiben ganz schön – gelinde gesagt – versaut. Und dann kamen sie immer wieder, diese Schreibblockaden.
Andere Blogger haben dieses Thema schon verarbeitet diesen Monat und diesen Beitrag mit einer Definition dieses Begriffs begonnen. Um das Thema halbwegs gerecht bearbeiten zu können, sollte man dies vielleicht tun. Aber im Grunde ist mir klar, dass Schreibblocke nichts anderes ist als ein Knoten im Hirn, den man irgendwie nicht gelöst bekommt. Er blockiert die Gedanken, hält sie an einer bestimmten Stelle zurück und sorgt so für ordentliches Kopfrauchen anstatt sie raus zu lassen. Und dann bekommt man kein vernünftiges Wort zustande.
So kann es einem – oder zumindest mir – übrigens auch gehen, wenn man unbedingt etwas zeichnen möchte, aber nicht einen Strich aufs Papier bekommt. Erst recht, wenn man eigentlich tausend Ideen und Vorstellungen im Kopf hat und keine davon entspricht dem, was man sich vorgestellt hat. Da entsteht gerne schnell mal Frust.
Wie von den Zahlen habe ich mich auch von diesem Druck etwas losgesagt
Wie ich letzten Monat im Bloggerschnack schon erzählte, habe ich mich in den 20 Jahren des Bloggens irgendwann von Zahlen verabschiedet. Man hat gelernt nicht traurig zu sein, wenn ein Beitrag keine Kommentare bekommt (auch wenn es dennoch traurig ist, lässt man es nicht mehr so sehr an sich heran) oder die Zahlen nicht mehr denen von früher entsprechen. Vor allem habe ich aber auch damit aufgehört mich ständig mit anderen zu vergleichen und einfach mein Ding gemacht und damit geht es mir deutlich besser.
Was mir außerdem auch massiv hilft ist, dass ich mir einfach klar mache an einem Tag, wo kein Wort meine Finger verlassen möchte, dass es total ok ist, wenn heute mal kein Artikel auf dem Blog erscheint. Andere haben feste Tageszeiten oder Wochentage und fragen ihre Leser, ob es ok ist, wenn man immer Dienstags und Donnerstags einen Artikel veröffentlicht. Wenn ich nichts zu schreiben habe, dann habe ich nichts zu schreiben. Und das kann dann auch an einem festgelegten Dienstag passieren. Man schafft sich so unbändig viel Druck damit, erst recht, wenn man das nicht beruflich macht.
Natürlich gelten diese Ansichten nicht für Menschen, deren Existenz daran hängt, dass sie Artikel schreiben, das verstehe ich. Aber ich selbst muss mich diesem Druck ja nicht aussetzen und kann damit also relativ gelassen umgehen.
Und diese Gelassenheit muss man lernen
Gerade wenn man einen Blog anfängt, dann erhofft man sich ja Reaktionen von Gleichgesinnten, wünscht sich einen Austausch und das sind mit Indikatoren dafür, dass man motiviert ist weiter zu machen. Es gibt Zeiten, da sprudeln die Themen nur so aus einem heraus. So ging es mir letztes Jahr nach unserem Disneyland Aufenthalt. Ich fühlte mich so “erfrischt” und neu inspiriert, dass ich den ganzen August fleißig am schreiben war.
Aber es gibt halt auch diese Phasen, in denen man wirklich ratlos ist und irgendwie diese Art von Schreibblockade einsetzt und das ist ein ziemlich doofes Gefühl, wenn man es an sich ran lässt. Daher vielleicht hier zum Abschluss meiner Gedankengänge meine kleinen Top 5, wie ich in solchen Zeiten damit umgehe:
- Allem Voran: Mach dich nicht verrückt. Menschen, die deine Seite gerne besuchen und lesen kommen auch wieder, wenn eine Zeit lang nichts passiert ist (früher neigte man ja dazu sich zu entschuldigen zu Beginn eines neuen Artikels, dass man gestern nichts geschrieben hat. Blödsinn. )
- Manchmal ist es ok einfach ein Sammelsurium von Gedanken, die nicht groß genug für einen ganzen Artikel sind, in einem Beitrag zu verpacken. Das hilft auch dabei den Kopf etwas frei zu bekommen. In meinem Fall ist es das Gedankentagebuch, das ich während Corona einführte.
- Nehmt an Blogaktionen wie das #WIB, irgendwelche Wortfüller (Freitagsfüller, Montagsstarter und wie sie alle heißen) teil, dann habt ihr zumindest in regelmäßigen Abstände ein kleines Update auf dem Blog und ja, die Leuten lesen gerne Alltägliches. Hat mir zumindest mal eine Umfrage bestätigt.
- Macht euch bewusst, dass ihr keinen Zeitung seid, die ewig lange Artikel mit Highlight Überschriften und ultimativen Tipps veröffentlicht. Wenn ihr heute nur wenig zu erzählen habt, dann tut dies.
- Du hast nichts zu erzählen? Dann mach eine Pause. Manchmal tut das wirklich gut, wenn man den Druck etwas raus nimmt und dann nach einer oder zwei Wochen mit frischen Ideen und neuer Motivation wiederkommt. Und wenn es länger dauert, dann ist es halt so.
In der Regel ist es ja nun mal so, dass man es Beiträgen meistens anmerkt, dass sie erzwungen sind und ihnen Herz fehlt. Dieses “Hauptsache ich habe etwas veröffentlicht” spürt der Leser und das kann ihn durchaus auch mal vertreiben. Für mich ist es inzwischen in Ordnung, dass eine Woche bei mir vielleicht auch einfach nur mal aus dem #WIB und den Wochenlieblingen besteht. Sie zeigen ja in der Regel auch, dass mein Alltag voll war und dass man einfach mal Ruhe brauchte. Ab und an streue ich gerne unsere Leseempfehlungen mit ein oder auch Rezepte, die uns besonders gut gefallen haben, oder halt das oben erwähnte Gedankentagebuch. Und ja, manchmal ärgert es mich, dass ich nicht mehr kreativen Input wie früher zeigen kann und ständig neue Zeichnungen, Genähtes, Bastelideen und mehr parat habe, die früher Massen an Lesern herbeigerufen haben. Aber im Grunde steht da auch Leben im Hintergrund, das gelebt werden will und wenn ich mir erlaube das zuzulassen, dann kommen die Bloginhalte oft von ganz alleine und der Knoten im Hirn ist für einen gewissen Zeitraum wieder gelöst, bis er sich halt erneut immer enger zusammenzieht. Und dann ist es wieder Zeit für eine kleine Gedankenpause. Oder wie seht Ihr das?
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Hier weitere Teilnehmer zum Juli-Thema:
- Blog PuzzleWelt
- Anne von Bloghexe
- Jove von Joves Wunderland
- Sabrina von Lilienmeer
- Lorenzo von Lorenzos Welt
Du hast auch mitgemacht und fehlst in der Auflistung? Dann melde dich gerne!
Solche Phasen hat sicherlich jeder Blogger einmal. Als ich anfing war es fas wie ein Zwang, dass ich jeden Tag etwas veröffentliche. Manchmal wirklich richtiger Blödsinn. Hauptsache, es kommt was. Davon habe ich mich zum Glück befreit. Es ist besser zu warten, bis man wieder im Flow ist. Das Schlimmste was man machen kann ist, sich selbst unter Druck zu setzen.
Liebe Grüße
Sabine
Ja, so sieht es aus und im Nachhinein denke ich auch teilweise, dass es so unnötiges Zeug manchmal war… aber man entwickelt sich ja :)
Du schreibst es in deinem Artikel ja an einer Stelle, dass da tausend Ideen sind, die aber nicht passen. Dieser Satz ist, glaube, die beste Definition für eine Schreibblockade. Viele Gedanken, viele Ideen, die schon gerne formuliert werden würden, die aber noch nicht stimmig sind, nicht fassbar. Und wenn du dir dann noch druck machst, dann verstecken die sich noch mehr.
Ich selbst mache mir den Druck nicht mehr. Dann sind es halt nur 10 Artikel im Jahr, was solls. Es könnten mehr sein, aber dafür braucht es halt auch Input. Kommentare, um zu reflektieren, um nicht das Gefühl zu haben, immer wieder dasselbe zu schreiben. Die fehlen in den letzten Jahren häufig und dann werden es am Ende halt nicht mehr Artikel.
Das mit den Kommentaren, das war früher schon eine echte Party. Da war richtig etwas los und das ist es, was uns allen wohl am meisten fehlt. Denn meist ist es ja dieser Austausch, der zu neuen Ideen für Artikel anregt. Mir geht es zumindest oft so, dass in Gesprächen neue Gedanken entstehen… Fast wie ein Selbstläufer. Klar mache ich das alles vorwiegend für mich, aber nicht immer führt man gerne Selbstgespräche :)
Danke für den interessanten Beitrag. Ich kenne das auch eher aus anderen Kontexten.
Danke Dir
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Echt gut geschrieben, Sari! 👍
Lorenzo
Danke Dir, Lorenzo
Sehr gerne, Sari. :-)
Lorenzo