Warum mich Halloween eigentlich nervt!

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Ich hab es dieses Jahr leider wieder gesehen… Also eigentlich war ich ja erst ganz positiv überrascht. Grundsätzlich verkleide ich mich ja gerne und mache auch so Motto-Parties mit, so lange kein großer Zwang dahinter steckt. Dennoch war ich immer bemüht Halloween so weit wie möglich von mir fern zu halten. Ja, ich war eine von den Bösen, die an dem Abend die Wohnung dunkel hält und so tut, als ob sie nicht da wäre. Seitdem wir aber in dieser Dorf ähnlichen Atmosphäre wohnen, ist das nicht mehr ganz so einfach. Ich finde es auch nicht schlimm ein Glas mit Bonbons parat zu haben, falls es klingelt, denn wenn es klingelt, ja, dann mache ich halt auf und gebe einen Bonbon ab… aber dann ist auch gut. Grundsätzlich finde ich es nämlich eigentlich nicht so gut meinen kleinen Kind schon früh zu vermitteln, dass es ok ist bei fremden Menschen an der Tür zu klingeln und nach Süßigkeiten zu betteln… aber gut…

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Dieses Jahr war es ja nun so, dass meine Schwester gerne die erste kleine Halloween-Runde mit dem Minihelden drehen wollte und ich ihr das schwer abschlagen konnte. Also sattelten wir die Beutel und zogen durch eine Straße, von der ich wusste, dass die sich eigentlich ganz gut auf dieses Event einlässt. Am Anfang lotzte ich meine Schwester und den Minihelden vor allem erstmal nur zu Türen von Menschen, die ich gut kenne, wie zum Beispiel den Cousin des Mannes. Und da kam dann schon die erste Geschichte: Er erzählte mir, dass er letztes Jahr nicht zu Hause war und ihm dann die Fenster mit Eiern beschmissen wurden und er deshalb dieses Jahr quasi Wache zu Hause schieben würde, damit das nicht wieder passierte… Vermittelt Halloween das den Kindern? Nun ja…

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Wir zogen weiter und kamen in die anvisierte Straße. Und das war schon toll anzusehen, was sich da teilweise für Mühe gegeben wurde mit der Dekoration, den Kostümen, den Süßigkeiten. Der Miniheld verstand zwar nicht wirklich, warum da überall an den Häusern dicke Spinnen saßen und jeder ihm Süßigeiten in seine inzwischen viel zu kleine Tasche steckten, aber es war ihm im Grunde, denke ich, auch egal. Er hatte Spaß und das ist die Hauptsache. Die Leute machten das wirklich super und in der Straße liefen viele kleine Kinder rum in teilweise wirklich tollen Kostümen. Auch wenn ich es teilweise grenzwertig fand, dass Mädchen im Alter vom Minihelden kleine Korsett-Kleidchen mit langen Schleppen aus Tüll trugen…nun ja… die eine arme Kleine konnte sich kaum richtig bewegen… Hauptsächlich sah es nach Spaß aus… Die große Ausbeute am Ende des Abends sprach für sich…

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Was mich nun aber ganz persönlich ärgert ist Folgendes: Wir hatten Bonbons da. Wir waren vorbereitet und ich hätte auch was gegeben. Wenn aber keiner bei uns klingelt, dann schreie ich auch nicht aus dem Fenster “Kommt her”! Wenn ich dann aber am nächsten Morgen aus dem Haus gehe und unsere Haustür von oben bis unten mit irgendeiner klebrigen Masse beschmiert ist, die ich nur schwer mit einem Schwamm abbekomme, die nach Haarfärbemittel und Chemie riecht, dann weiß ich echt nicht, was ich davon halten soll. In unserem Haus wohnen 5 Kinder, 2 davon im Alter von 2-5 Jahren, die das Zeug einfach anfassen könnten… meine Hände haben noch den ganzen Tag trotz Seife danach gestunken.

Ich kann mit Klopapier leben und im Notfall auch mit Eiern, auch wenn ich das bereits zu viel des Guten finde, aber DAS geht ja mal nun gar nicht… und leider geht der Trend genau in die Richtung, dass gerade die etwas größeren Kinder das an Halloween viel besser finden, als das Betteln nach Süßigkeiten – “Süßes sonst gibt’s Saures” hin oder her…

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11 Kommentare

  1. Das Problem ist, das Halloween ein halbherziger Import aus Amerika ist und der eigentliche Sinn und Zweck des heidnischen Festes Samhain nicht mehr wichtig ist. Kindern werden die Süßigkeiten geklaut, Häuser und Eigentum mutwillig beschädigt und zerstört und das die kleinen Geister eigentlich dafür belohnt werden das sie die bösen Seelen aus der anderen Welt vom Haus fern halten geht unter. Eigentlich schade und ein Grund wegen dem ich Halloween nicht feiere.

  2. Ja, dass ist der Nachteil bei Halloween und die Seite auf die ich verzichten kann, wie viele bestimmt.
    wir hatten hier das Kontrastprogramm am Nachmittag: Kinderbibeltage (kath. Kirche ist ja eher gegen Halloween). Völlig abgekämpft kamen wir dann nach Hause und da standen schon die ersten vor der Tür… aber nach dem wir uns entschlossen nicht mehr loszuziehen, haben wir der nächsten Meute dann erzählt, dass wir erst gerade nach Hause kamen und die Kinder waren verständlich, dass es dieses Mal nichts gab, wünschten uns einen schönen Abend und gingen zum nächsten Haus. So sollte es laufen!!!
    Es waren aber auch kleinere Kinder und alle aus der Nachbarschaft, so dass sie auch so öfter mal bei uns etwas bekommen und nicht traurig über dieses eine Mal waren.

  3. Sari, du sprichst mir aus der Seele!!!
    Mir geht diese maßlose Süßigkeitenjagd auch derbe auf die Nerven. Zumal die meisten Kinder gar nicht wissen, warum sie überhaupt losziehen (außer um nach Süßem zu betteln). Das fremde Leute ihnen haufenweise Süßes zustecken, wird mittlerweile als Selbstverständlichkeit angesehen und selbst wenn der Beutel (welcher bei den meisten schon sehr, sehr groß ist) randvoll ist, wird kaum freiwillig aufgehört…
    Es gibt sogar immer mehr Erwachsene, die – wenn sie keine Süßigkeiten haben – den Kindern Geld geben… wie krank ist das denn, bitteschön???

    Das ist das Eine, das mich tierisch ärgert und zum anderen – wie du berichtet hast – dass die Kinder immer unverschämter werden mit ihren “Streichen”. Was nun wirklich nicht mehr unter “Kinderstreich” einzuordnen ist!

    Dazu noch die ganze Kommerzialisierung, womit der Handel nicht nur Kinder, sondern mittlerweile reichlich Erwachsene erreicht (um nicht zu sagen “ausnimmt”)…

    Für mich alles Gründe, um absolut kein Halloween zu mögen.

  4. Da triffst Du genau den Punkt, den auch ich an Halloween so hasse. Vor vielen Jahren waren wir auf einer Ruine mit verkleiden usw, das war super und hat irren Spaß gemacht.
    Aber mit Eiern und anderen Schweinereien das Haus und die Türen zu verschmutzen, geht zu weit. Ich habe es beobachtet, es sind auf jeden Fall die größeren Kinder. Bei uns war dieses Jahr zum Glück niemand.

  5. Diese Probleme haben wir hier auf dem Dorf Gott sei Dank nicht.
    Hier ziehen die Kinder durchs Dorf, natürlich schaurig schön verkleidet, und machen ihre Süßes oder Saures Tour.
    Ich bin eigentlich nie zu den Zeiten zu Hause, weil ich meine Kinder (noch) begleite. Letztes Jahr hatten mir dann ein paar Jungs Zahnpasta an den Briefkasten geschmiert. Joah. Kann ich mit leben ;)
    Das ist dann aber auch das höchste der Gefühle. Die Hexennacht (30.4.) fällt hier weitaus schlimmer aus!
    Ich selbst finde Halloween total genial und möchte allen Leuten, die sagen, es käme aus Amerika, erstmal ein Lexikon in die Hand drücken.
    Das Halloween eigentlich einen tief religiösen (und wohl auch katholischen) Ursprung hat, wissen die allerwenigsten.

    Kennt ihr das Martinisingen? Das habe ich als Kind gemacht. Im Prinzip ähnlich. Man klingelt mit der Laterne an den Türen, dann singt man ein Liedchen und bekommt dafür was Süßes. Wer nichts gibt, dem wird dann später ein Streich gespielt.
    Leider ist dieser Brauch fast vergessen :(

  6. Ach du heilige….*piieeep*
    Das geht ja gar nicht… zwar finde ich Halloween ansich schön-vom Motto usw. her, aber dieses Süßigkeitenbetteln finde ich dämlich.
    Bei uns kommt gottseidank keiner. Bei St. Martin kann ich das besser verstehen :) und da bin ich auch bereit dafür!

  7. Ich finde Halloween auch nicht gut. Es ist eben ein Fest, das aus Amerika angeschleppt wurde, aber leider mit dem ursprünglichen Gedanken hinter “all hallows eve” nicht mehr viel zu tun hat.
    Ich finde erstens, es muss nicht immer alles aus anderen Ländern übernommen werden und zweitens sollte so ein Fest schon gar nicht unsere Feste verdrängen.
    Ich wohne auch auf dem Dorf, war am Abend von Halloween auch im Kiosk im Dorf arbeiten, aber viele Kinder habe ich nicht gesehen. Fand ich auch ganz gut.
    Ich wohne im Rheinland und wir haben hier Sankt Martin. Da ziehen die Kinder mit selbstgemachte Laternen durch die Straßen, singen und bekommen Weckmänner in Schulen und Kindergärten. Danach gehen sie mit ihren Eltern in kleinen Gruppen von Haus zu Haus und bekommen Süßigkeiten, nachdem sie ein Lied gesungen haben. Das finde ich viel schöner, ist eher für die kleineren und niemand macht was kaputt, wenn niemand daheim ist.

  8. Ich finde es ebenfalls bedenklich, dass einfach irgendwelche Bräuche aus fremden Ländern importiert werden und die Kinder dann nicht einmal wissen, was sie da eigentlich tun. Hauptsache es gibt Ungesundes umsonst und wenn nicht, dann kann man randalieren. Gefällt mir nicht so…

  9. Ich denke, ich muss da auf Eure Kommentare nicht ausführlich eingehen, wir denken ja im Groben gleich.

    Ich finde es ok, wenn mein Kind sich verkleidet und ein bisschen Spaß hat, das kann ich ihm nicht verbieten, das wäre unmenschlich, wo ihm das alles so intensiv vorgelebt wird, aber ich kann zumindest beeinflussen, dass es 1. nicht ausartet 2. er ein Verständnis dafür entwickelt und 3. nicht randaliert

  10. Oha, das klingt wirklich übel. Ich bin immer noch mit der Variante “Haus dunkel” recht zufrieden. ich weiß nicht, ich glaube so wie in Niedersachen der Martinsabend, das gibt es hier zb im Schwabendland nicht. ich mag Halloween auch nicht. Denn verglichen zu Halloween, wo die Kinder quasi mit “Süßes oder Saures” die Menschen erpressen, wird beim Martinsabend schön gesungen und dafür gibt es was Süßes. Und das Prinzip finde ich einfach wesentlich besser. Klar, die Kostüme an Halloween finde ich ebenfalls toll, aber Das Prinzip gehört nicht nach Deutschland.

  11. Also ich mag Halloween deswegen nicht, weil es so gruselig ist! Bei Kindern geht’s ja noch, aber Blut, Wunden, abgehackte Füße und Untote sind einfach nicht mein Geschmack.

    Diese “Rache”, wenn man keine Süßigkeiten bekommt, ist echt daneben, finde ich. Ich erzähle bei der Gelegenheit auch immer gern von St. Martin (wie Anna), das ich aus meiner Kindheit am Niederrhein kenne. Wir haben gesungen, die Leute haben sich gefreut (oder auch nicht) und die Süßigkeiten gab es praktisch als Belohnung. Manche wollten sogar noch eine Strophe und noch eine hören! :)
    Wenn Leute nicht aufmachten, fanden wir das halt schade, aber das war’s dann auch.

    Heutzutage habe ich Kinder erlebt, die klingeln und einfach “Halloween” schreien, und dafür bekommen sie dann Schokolade, sonst gibt’s Ärger? Naja.

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