Wisst Ihr, wenn man in der Blogsphäre auf einen Blogparaden-Aufruf stösst, der den Titel “Mein Mann, der Superheld” trägt, dann kommt man nicht drum herum sich dort mit einzuklinken, vor allem, wenn man den eigenen Mann in seinem Blog immer nur als “Der Held” präsentiert, oder? Die Dame von Marmeladenschuh ist in diesem Fall die Übeltäterin, die uns dazu auffordert mal ein bisschen davon zu erzählen, warum der eigene Mann der Held des Alltags ist und da bin ich sehr gerne dabei. Ihr müsst nämlich wissen, dass ich ohne den Helden nicht da wäre, wo ich heute bin… ich möchte ehrlich gesagt gar nicht darüber nachdenken, was sonst so aus mir geworden wäre heute. Ein völlig anderer Mensch, so viel ist auf jeden Fall klar…
01. Eigentlich sind wir total verschieden
Manchmal frage ich mich, wie es passieren konnte, dass ausgerechnet wir zueinander gefunden haben, denn in unseren Anfangszeiten hätten wir nicht unterschiedlicher sein können. Alleine vom Charakter her. Ich der totale Bauchmensch, er eher logisch an alles herangehend, der totale Kopfmensch halt. Auch unsere Interessen war sehr unterschiedlich und ich noch sehr, sehr kindisch und anhänglich, so dass ich ihn fast sogar wieder vertrieben hätte *drop*. Aber letztendlich ist es ja gut ausgegangen *lach*.
02. Emotionale Stütze und unerwünschte Ehrlichkeit
Ich hab es meinem Mann nicht immer leicht gemacht. Wirklich nicht. Ich hatte manchmal Phasen mit depressiven Ansätzen, futterte mich aus Frust und Lustlosigkeit regelrecht fett und er musste alles mit ansehen, wollte mir immer helfen und sagte mir immer ehrlich, was gerade nicht ok war, wofür er von mir meist ziemlich zickiges Feedback erhielt. Eigentlich ein Wunder, dass er geblieben ist *lach*. Gut, dadurch dass wir viele Dinge so unterschiedlich gesehen haben und manchmal auch heute noch sehen, gab es auch oft Situationen, wo ich ihm sagte, was ich nicht ok fand, aber meist bestand bei ihm wohl weniger der Anlass dazu. Er blieb immer an meiner Seite, half mir durch Phasen durch, die ich alleine irgendwie nicht bewältigen konnte, unterstützte mich mit meinem Vater, mit meinen Abnehmversuchen und meiner Ausbildung und das alles, obwohl er selber mitten im Studium war. Gar nicht so einfach….und es gab viele Abende, wo er mich einfach in den Arm nehmen musste. Man muss dazu sagen, dass ich manchmal echt ein weinerliches Baby sein kann *lach*.
03. Wie wir immer mehr zusammenwuchsen
Im Laufe der Jahre konnte ich eine Veränderung in unserer Beziehung feststellen. Ich beschreibe den Verlauf immer gerne so: Am Anfang hatten wir noch die Rosarote Brille auf und alles war Zucerwatte. Im 2. Jahr wurde man mutig und fing an zu kritisieren und wir gerieten oft in ziemlich heftige Diskussionen miteinander und als dieses 2. Jahr rum war und wir uns durch die Streitereien viel besser kennen gelernt hatten, wurde es auf einmal eine vollkommen neue Beziehung und seitdem von Jahr zu Jahr immer schöner. Heute sieht man uns eigentlich selten ohne den anderen sondern vielmehr als eine Einheit. Unsere Gedanken und Vorstellungen vom Leben haben sich immer mehr aneinander angeglichen und oft erwischen wir uns dabei, wie wir das gleiche denken oder sagen wollten. So ein typisches “Lily-Marshall-Pärchen”, das sich abends vor dem Schlafen gehen noch erzählt, was es zum Mittag gegessen hat.
04. Was macht meinen Helden nun zu DEM Helden
Er ist mein persönlicher Held aus vielerlei Gründen. Das können ganz schwerwiegende und wichtige, aber auch banale Dinge sein. Er erkennt sehr häufig Dinge die mich belasten noch bevor ich sie erkenne und versucht mich vor ihnen zu schützen. Er schenkt mir Sicherheit und Geborgenheit wo ich sie nie vermutet hätte. Wir sind inzwischen eine Familie, die fest zusammen hält und sich durch nichts erschüttern lässt. Er ist der stabile Anker in meinem Leben und wenn er weg ist, vermisse ich ihn. Und sei es nur für ein paar Stunden. Er hat mich in vielen Lebenssituationen in die richtigen Bahnen gelenkt und liest mir eigentlich jeden Wunsch von den Augen ab, oft noch bevor ich wusste, dass ich diesen Wunsch gehegt habe. Klar haben auch wir unsere Momente, in denen wir nicht übereinkommen, aber sie unterliegen den anderen. Er ist der Vater meiner Kinder und tut alles für sie und für mich, damit wir ein gutes Leben führen können und stellt sich dabei eigentlich immer hinten an.
Er war mein Held…
… als er mit mir anstatt in die Sonne in das verregnete Schottland fuhr, wo ich schon immer hinwollte
…die Nähmaschine ermöglichte, als ich selber so unsicher war, ob sich die Investition lohnt oder nicht
… er extra für mich einen 3-Tage-Bart zu unserer Hochzeit stehen ließ, weil er wusste, ich liebe diesen so an ihm..wofür er sich den ganzen Tag dann anhören musste von der Verwandschaft, dass er sich wenigstens hätte rasieren können
… er meine Hand hielt, als ich 5 Tage auf der Wehenstation lag
… wenn ich abends mit einem Hundeblick in die Badewanne verschwinden möchte, obwohl er selber einen harten Tag hatte
… wenn ich ihn abends zuhöre, wie er dem Minihelden vorliest und sich dabei noch intensive Männergespräche führen
…wenn er morgens vor dem Losgehen mit dem Minihelden nochmal ins Bett kommt, um mit uns zu kuscheln
… er mir Stunden lang den Rücken massiert, weil ich wieder total verspannt bin
…und vieles mehr in der Art…
Ich kann es nur jedem wünschen, dass er irgendwann in seinem Leben DEN Helden für sich findet, egal in welcher Form.
Schön :-) Vielen Dank für’s Mitmachen! LG Anni
Sehr schön geschrieben! Das hört sich nach einer harmonischen und ganz tollen Beziehung an! :) Insgesamt finde ich es sehr “wohltuend” nicht immer nur Geschimpfe über den eigenen Mann zu lesen (nicht auf deinem Blog, keine Sorge ;) ), sondern auch eben solche schönen Texte, wie deinen!
*Neid* Wo bekommt man so einen Kelr her!? *lach* :) Ich bete für dich dass es für immer so weiter geht. Mit allen Höhen und Tiefen einer Beziehung!
Sehr sehr schön beschrieben <3
So einen Helden wünscht man sich doch auch …
Weiterhin alles Liebe und Gute für euch beide und die ganze Familie!
Liebe Grüße, Karina