Mein Miniheld im Jahr 2015

Heute mal ein Jahresrückblick der anderen Art, denn gerade jetzt, so kurz vor Weihnachten und bei all den Veränderungen, die uns erwarten, durch die ich so bestrebt bin die Zeit mit dem Minihelden nochmal so richtig auszukosten…da sind mir viele Besonderheiten und Veränderungen bei ihm aufgefallen. Viele machen es ja gerne, dass sie monatlich oder pünktlich zum Geburtstag eine Art Steckbrief ihres Kindes präsentieren, in denen sie die aktuellen Entwicklungsschritte festhalten…ganz so möchte ich es nicht handhaben…aber vielleicht wird es ja ähnlich…

01. Mein Kind, das Kitakind
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Wenn ich an 2014 zurückdenke, als der Miniheld dann nach dem Sommer zum Kitakind wurde, da muss ich eher an eine sehr anstrengende Zeit denken. Er trennte sich nur schwer von mir, war sehr anhänglich und es gab viel Drama. Aber wir hielten durch und pünktlich zum neuen Jahr, nach fast 4 Monaten, kam dieser langersehnte Klick-Momente und das Kind machte sich selber zu einem glücklichen Kita-Kind. Wir merkten auch schnell, dass es ihm gut tat unter anderen Kindern zu sein, obwohl wir das vorher ja schon durch Spielgruppen versucht hatten zu erreichen. So ganz ohne Mama ist es dann doch nochmal etwas anderes. Freundschaften entstanden, das Spielverhalten veränderte sich und der Miniheld wurde zu einem regelrechten Bastelfreak. Er ist durch seinen bis vor kurzem noch anhaltenden Einzelkind-Status zwar nach wie vor sehr auf Erwachsene fixiert, aber dennoch konnte man eine wirklich positive Entwicklung feststellen und oft denke ich, es hätte ihm nicht geschadet sogar etwas früher in die Kita zu kommen. Hinterher ist man immer schlauer, nicht wahr? Wir sind so oder so mit unserer Entscheidung sehr zufrieden, auch wenn der Start eher holprig war…

02. Mein Kind, der Leistungssportler
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Er war zwar schon immer jemand, der sich gerne und viel bewegte und den man nicht dazu motivieren musste, sich ein bisschen sportlich zu betätigen, aber besonders in diesem Sommer ist uns nochmal so richtig deutlich geworden, wie extrem das eigentlich bei ihm ist. Er braucht viel Bewegung und viel Ausgleich, damit er ausreichend ausgelastet ist. Da begann schon vor der WM 2014, wurde dadurch verstärkt und zeigte sich auch anhand einer gigantische Liebe zu Bowling und Basketball. Nicht umsonst war sein diesjähriges Geburtstagsmotto “Sport jeglicher Art”. Ich war ja eigentlich immer gegen einen Fußballverein und wollte ihn lieber in einer Kampfspiortart unterbringen, aber was soll’s. Der Sportlehrer in der Kita bot uns immer wieder an, dass er den Minihelden mit zu seinen Karatekursen nehmen könne, aber das Kind weiß mit 4 was es will und so ging unsere Odysse in Bezug auf Fußballvereine los. Am Ende sind wir dann auch gut in einem angekommen, das Kind ist happy, tut alles für sein Training und das Feedback, das wir bisher erhalten haben, das lässt uns aufatmen, dass die Entscheidung da doch nachzugeben gut war. Die Veränderungen, die dadurch beim Minihelden auftreten sind enorm. Teamgeist, Regelverständnis, Ehrgeiz und mehr… und das alles mit Spaß am Spiel und nicht dem verbissenen Wunsch nach Sieg. Auch sein Spielverhalten allgemein ist dadurch sehr positiv beeinflusst worden. Allerdings lastet ihn 1x die Woche Training noch nicht so aus, wie er es eigentlich bräuchte, aber das bekommen wir auch noch hin…

03. Mein Kind das Schulkind?
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Dieses Jahr standen wir tatsächlich vor der Frage: Was tun, wo er doch erst in 2 Jahren eingeschult wird. Wir kämpften tatsächlich massiv mit einem innerlichen Zwiespalt, denn das Kind ist ziemlich wissbegierig. Es buchstabiert Wörter, rechnet im 20er Zahlenraum plus und minus, kann bis 1000 zählen und beherrscht auch schon ein bisschen das Zählen in 2er, 3er, 5er und 10der Schritten, erfasst die Dinge unglaublich schnell und hat ein sehr gutes Zahlenverständnis, was uns so auch von der Kita als Feedback gegeben wurde. Vorschulaufgaben löst er auch schon ohne Probleme… und wir sitzen oft da und fragen uns, was er sich noch alles ohne unser Zutun aneignen könnte in den nächsten zwei Jahren. Wir haben wirklich darüber nachgedacht, ob es Sinn machen könnte einen Antrag für eine Einschulung im nächsten Jahr zu stellen, bevor er sich am Ende in 2 Jahren in der Schule langweilen könnte. Man muss dazu sagen: Wir stossen ihn nicht auf all dieses Können und Wissen, das holt er sich von ganz alleine, aber wenn er kommt und etwas wissen will, verwehren wir ihm die Antworten auch nicht. Letztendlich haben wir uns aber gegen einen Sonderantrag entschieden. Das kind soll Kind so so lange es kann und will und dank der heutigen Schulmodelle sind die Möglichkeiten ja auch etwas breiter gefächert. Wir spielen also die Karte “Kindheit und Sozialverhalten” aus, was unserer Meinung nach viel wichtiger ist…

04. Mein Kind, der zukünftige große Bruder
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Last but not least…das größte Abenteuer überhaupt, das uns dieses Jahr begleitet hat: Der Miniheld wird großer Bruder. Es fing alles damit an, dass er sich eine Babypuppe zum Geburtstag wünschte und immer wieder betonte, dass er gerne ein Papa wäre und ein Baby hätte. Jetzt oder nie war unser Gedanke, auch wenn wir nie wirklich wussten, ob wir überhaupt eine Nr. 2 wagen wollten. In dem Moment, wo wir den Minihelden in das Wunder einweihen konnten, war aber klar, dass die Entscheidung goldrichtig war. Aus mehreren Gründen. Das eine hat wohl eher erzieherischen und pädagogischen Hintergrund vor allem für mich, weil ich immer die Hoffnung hege, dass er nun, wo er seinen Status als nahezu einziges Kleinkind in der gesamten Familie verliert, auch ein bisschen von dem Podest heruntergeholt wird, auf den er gerne immer mal gehoben wird. Gleichzeitig bedeutet so ein kleiner Bruder viel Verständnis, Rucksichtnahme und Verantwortung und das traue ich ihm alles ohne mit der Wimper zu zucken zu. Und dennoch…wirklich wissen tut man es ja nicht, nicht wahr? Die Veränderung, die sich beim Minihelden parallel zum Wachsen meines Bauches zeigte, war aber so unglaublich schön, dass alleine schon das all das wert war. Man merkt, wie er sich auf die Rolle des großen Bruders freut und ich bin sehr gespannt, was diese im neuen Jahr für einen Menschen aus ihm machen wird.

Neben all dem war es schön zu sehen, wie er immer fürsorglicher und hilfsbereiter im Laufe des Jahres wurde, sich mehr und mehr gegenüber anderen Kinder öffnen konnte und wir es auch tatsächlich mal geschafft haben, dass er sich verabredete, ohne dass einer von uns dabei sein sollte. Der Wunsch nach anderen Kindern zeigte sich und auch die kreative Ader wurde sehr ausgelebt und vertieft. Die Eigenständigkeit ist so stark gewachsen, dass er oft ganze Tage keinerlei Bespaßung durch mich brauchte und wir gut auch nebenbeinander unseren eigenen Interessen nachgehen konnten. Wir haben als Familie viel Schönes und auch Schwieriges erlebt und alles hat ihn geformt und gefördert. Natürlich haben wir auch wieder Trotz- und Rebellenphasen erlebt, die uns zu gefühlten Rabeneltern haben werden lassen, aber insgesamt war es ein seht gutes Minihelden-Jahr und ich bin gespannt, wie es nun 2016 werden wird…

sari-unter

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4 Kommentare

  1. Sehr schöne Zusammenfassung und ich bin auch jedes Mal wieder über die Entwicklungssprünge überrascht, da wir uns ja nicht so oft sehen. Sehr schön finde ich vor allem zu sehen wie von Besuch zu Besuch unsere Kinder mehr mit einander anfangen können. Trotz ihrem Altersunterschied.

    1. Ja, das ist wahr, das ist auch nochmal ein ganz wunderbarer Entwicklungsschub, der sich beobachten lässt

  2. Ich bin ganz platt, wie gut dein kleiner Mann schon rechnen kann. Das ist ja der Wahnsinn!

    1. Ja, aber genau das ist es ja auch, was uns etwas Sorge macht ^^

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