Von ersten Schritten und Krabbelkindern

“Wie alt ist der Kleine?” – diese Frage wird mir in letzter Zeit häufig gestellt. Mit stolz blicke ich dann auf unser Heldenkind hinab und antworte “8 Monate!”. Puuuh, 8 Monate…ich denke ja schon ehrlich gesagt manchmal über den ersten Geburtstag nach. Er scheint gar nicht mehr fern zu sein und dabei beginnt ja demnächst erst die Herbstzeit. Das Heldenkind hat doch erst mitten in der Weihnachtszeit seinen 1. Geburtstag. Warum denke ich also ständig an diesen, aber habe noch keinen einzigen Gedanken an Weihnachten verschwendet? So ist das manchmal…

Krabbeln, Spielen, Lachen, Laufen…

Seit unserem letzten Besuch in Frankfurt hat das Heldenkind enorme Fortschritte gemacht. Ich erzählte bestimmt, dass es bei Maru und ihrer Familie viel Raum und Möglichkeiten für das Heldenkind gab, sich auszutesten und so lief es dort mit großer Begeisterung am Sofa auf und ab und wenn,es fiel, dann landete es kuschelig weich auf einem Flausche-Teppich.

Unsere erste Maßnahme, als wir dann wieder nach Hause kamen, bestand darin, dass wir den Couchtisch auf den Dachboden trugen und einen Flauche-Teppich, den wir noch aus dem alten Nest hatten, vor dem Sofa auslegten. Nun hatte das Heldenkind die gleiche Bewegungsfreiheit, wie damals bei Maru. In dem Moment, wo es merkte, dass es tatsächlich bis zum Sofa vordringen kann, war die Freude sichtbar groß bei unserem Baby. Es war so aufgedreht und aufgeregt, dass es laut lachend sich immer wieder am Sofa hoch zog und kreischend vor Freude seitlich fallen ließ.

Laufen

Seitdem sind nun schon wieder einige Tage ins Land gezogen. Im Grunde ist der Ablauf so: Das Heldenkind krabbelt Richtung Sofa, spielt ein bisschen auf dem großen Teppich, lacht dabei viel (vor allem, wenn das Spielzeug weit fliegt), zieht sich dann irgendwo am Sofa hoch, läuft an diesem ein bisschen auf und ab, bis es jemanden von uns oder einen Hocker in Reichweite entdeckt, dreht sich zum Ziel und versucht hin zu laufen.

Der Prozess des Laufen lernen ist unglaublich

Schon damals beim Minihelden fand ich es unglaublich faszinierend, wie das Kind sich alles irgendwie angeeignet hat, ohne dass man bewusst viel dazu beigetragen hätte. Das Drehen zum Beispiel. Eines Tages fing das Kind einfach damit an. Und wir haben uns vorher definitiv nicht ständig am Boden hin- und hergerollt. Gleiches gilt nun beim Krabbeln und Laufen.

Wobei…natürlich sitzt man da, streckt die Arme aus und ruft mit Begeisterung “Na komm, komm zu Mami!!” und ist ganz aufgeregt, wenn das Kind sich tatsächlich in Bewegung setzt. Ich habe das Gefühl, dass das Heldenkind dieses Mal deutlich mehr krabbelt, als der Miniheld damals, der eigentlich nur gekrabbelt ist, um irgendwo hin zu kommen, wo er sich hochziehen und loslaufen kann. Das Heldenkind veranstaltet manchmal hier regelrechte Krabbel-Wettbewerbe, bevor es mal wieder Lust auf Aufstehen bekommt. Aber wenn es dann aufsteht, lässt es immer häufiger los und steht auch von Tag zu Tag immer sicherer und länger frei.

Laufen

Vor ein paar Tagen hätte ich wohl noch nicht davon gesprochen, dass wir hier erste Schritte hatten, da es doch immer noch mehr ein nach vorne fallen war, aber inzwischen… da sitze ich am anderen Ende vom Sofa, werde breit angelächelt und tatsächlich werden inzwischen 2-3 richtige (etwas wackelige) Schritte auf mich zu gemacht, bevor das Heldenkind auf den Popo fällt oder seitlich kippt. Aber ich bin auch etwas entspannter inzwischen, denn das Heldenkind fängt seine Stürze inzwischen wirklich gut ab und den Rest erledigt der Flausche-Teppich.

Das Umfeld den Bedürfnissen anpassen

Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese enormen Fortschritte, die das Heldenkind inzwischen gemacht hat, damit zu tun haben, dass wir das Wohnzimmer seinen aktuellen Bedürfnissen angepasst haben. Denn wie auch das Kinderzimmer einer ständigen Veränderung unterliegt, sollte man das durchaus auch in den anderen Räumen zulassen. Das Kind verbringt in seinen ersten Lebensmonaten (wenn nicht gar -jahren) vor allem viel Zeit in den Räumen, in denen man sich selbst befindet. Da tut man sich und seinen Kindern einen großen Gefallen, wenn man Freiräume und Möglichkeiten zur freien Entfaltung schafft.

Laufen

Sei es eben durch das Wegräumen eines Couchtisch, das einrichten einer Schublade, die das Kind immer wieder ausräumen darf und ähnlichem. Manch einer kennt sie sicher, diese Zugeständnisse…

Nicht wahr? Erzählt uns doch mal von Euren!

sari-unter

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4 Kommentare

  1. Ein toller Beitrag.
    Ja, wir sind auch gerade in der Phase.
    Wir haben letztens auch erst das gesamte Haus auf den Kopf gestellt, um es irgendwie sicherer zu machen, denn der kleine Räuber ist inzwischen schneller, als man manchmal schauen kann. Aber wie du so schön beschreibst, es ist faszinierend, wie sie sich das alles selbst aneignen, ohne das man selbst was dazu beiträgt. Und was ich noch viel faszinierender finde, diesen Willen, ich hätte so oft, schon einfach kapituliert, aber da sitzt der kleine Räuber und probiert und probiert… Einfach toll!

    Ganz liebe Grüsse

    Yvi

    1. Sarah Kroschel says:

      Hm, Kindersicher…njaaa…also wir haben überwiegend die Gitter an der Treppe und eben einfach Freiraum geschaffen. Ist für alle Beteiligten entspannter ^^

  2. So rennt die Zeit – unglaublich, wie “riesig” dein kleiner Mensch inzwischen schon ist. Bei uns hat es bei jedem Kind anders ausgesehen. Der jüngste Sproß unserer Familie ist mit wenigen Monaten schon gekrabbelt und weil auf zwei Beinen alles schneller geht, wurde bereits 4 Wochen später schon gelaufen ;-)
    Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
    Sabine

    1. Sarah Kroschel says:

      Unsere scheinen sich in etwa im gleichen Tempo zu entwickeln, wobei ich meine der Miniheld war etwas ruhiger damals ^^

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