Kopf

Mein Kopf fährt Achterbahn

Ewige auf und Abs. Das Drama eines Alltages. Kennt Ihr das? Dieses Gefühl, wenn der Kopf Achterbahn fährt?

Man sagte mal zu mir “Wenn ich auf deinem Blog komme, dann liest sich immer alles wie Friede, Freude, Eierkuchen!”. Ist das wirklich so? Vermittelt der Blog Euch dieses Gefühl? Das finde ich wirklich schön, denn wie Ihr Euch sicher denken könnt, ist dem natürlich nicht so.

Auch wir erleben dunkle Tage

Diese Tage, an denen man morgens mit einem Brummschädel aufwacht. Diese Nächte, in denen man kaum Schlaf gefunden hat, weil die Kinder mal wieder krank sind.

Ich las mal irgendwo davon, dass Frauen meist viel gestresster wären bzw. Mütter, weil sie 24 Stunden am Tag unter Strom stehen. Als ich das las erlebte ich innerlich einen AHA – Moment. Tatsächlich ist es nämlich so, dass mein Kopf fast 24 Stunden am Tag am Routieren ist und ich kann es einfach nicht abstellen. Ich wünschte, es wäre möglich einfach mal in den Leerlauf zu schalten und nicht über all die Dinge nachzudenken, die mir sonst keine Ruhe lassen.

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Kopfkino und mehr – Wie mein Kopf in das nächste Gefährt für eine neue Runde steigt

Es kommen diese Phasen, in denen ich denke: Jetzt, ja jetzt kehrt endlich mal wieder Ruhe ein. Eine lange Krankenlager – Phase liegt hinter uns oder ein ganzer Batzen Termine. Ein Entwicklungsschub, ein Auftrag… es gibt so vieles, was unseren Alltag auf Trab hält und besonders meine Kinder nehmen viel Raum ein.

Manchmal liege ich nachts Stunden lang wach und lausche, wie sie atmen. Höre ganz genau zu, ob einer mal wieder schnarcht oder röchelt. Gerade jetzt zur kalten Jahreszeit. Besonders der Miniheld scheint ein Schild auf der Stirn zu tragen, auf dem steht “Viren und Bakterien zu mir!!”, denn er ist in der kalten Jahreszeit ständig erkältet. Gar nicht so einfach, wenn doch genau jetzt so viele schöne und wichtige Termine anstehen. Geburtstage, Feiern, Feste, Turniere…ach…so vieles. Und jedes Mal leide ich mit ihm.

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Der Husten, der Schnupfen, das Fieber. Ich glaube am Schlimmsten für uns alle ist in diesem Moment immer, dass wir einfach mal zu Hause fest sitzen. Sie kennen das: Kranke Kinder benehmen sich selten, wie kranke Kinder sich benehmen sollten.

Da liege ich dann also nachts und warte darauf, dass der nächste wieder nach einem neuen Krankenlager schreit. Und oft liege ich ganz umsonst nachts wach, weil alles ok war. Bis auf, dass ich mich dann am nächsten Morgen wie gerädert fühle. Nun ja…

Und dabei mag ich Achterbahn fahren nicht mal!

Ganz ehrlich: Ich mag Riesenräder und ihre wunderschöne Aussicht. Ich mag die bunten Kinder – Karusells, in denen dein Kind sitzt und dir aufgeregt aus dem Feuerwehr – Auto nach jeder Runde zuwinkt. Ich mag die Süßigkeiten und die Atmosphäre, die solche Jahrmärkte mit sich bringen. Aber was ich nicht mag, das sind Achterbahnen mit ihrem ewigen auf und ab. Da wird mir ganz schwindelig, manchmal sogar schlecht bei. Am Schlimmsten ist es, wenn auch noch ein Looping mit dabei ist. Aber halt…das wäre dann eine Loopingbahn, oder?

Aber solche Lebensphasen, in denen sich das Leben wie eine Loopingbahn anfühlt, die hatte ich bisher erfreulicher Weise wirklich selten.

Ist also im Heldenhaushalt alles “Friede, Freude, Eierkuchen”?

Das mag sicher auch an mir und meiner Art liegen. Dieses ständig arbeitenden Unterbewusstsein, dass sich durch äußerliche Faktoren verdammt schnell verunsichern lässt. Nur ein Wort reicht manchmal aus und mein gesamtes Denken von eben kippt und ich grübel. Grübel so lange, bis ich mir Gewissheit verschaffen muss und manchmal denke ich, dass das auf andere Eltern etwas paranoid und überängstlich wirken muss.

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Aber ganz ehrlich – Lieber in dem einen Moment zu überängstlich, als an falscher Stelle zu leichtsinnig mit einer Situation umgehen, oder?

Auch wenn ich mir manchmal wünschen würde, dass ich das abschalten könnte. Die Anspannungen, sie sind dauerhaft da. Wie oben erwähnt: Ich stehe als Mutter 24 Stunden 7 Tage die Woche unter Dauerstrom und manchmal weiß ich einfach nicht, woher ich all die Energie dafür nehmen soll.

Ob Eierkuchen da hilft?

sari-unter

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6 Kommentare

  1. Liebe Sari, du hast es auf den oh je gebracht: Lieber mal zu überängstlich, als zu leichtsinnig. Mir geht es da wie die und ich denke, eine Mutter kann nie so 100% abschalten. Man muss das einfach so hinnehmen und akzeptieren und dann ists, bei mir zumindest, wesentlich leichter zu ertragen. Glg Nina

    1. Sarah Kroschel says:

      Tja, man soll zu sich selbst stehen,nicht wahr? Ach, ich bin ja immer froh, wenn ich feststelle, dass andere mit den gleichen Sorgen zu kämpfen haben…aber es kommt sicher nicht von ungefähr, dass es da diese Sprüche zu gibt,nicht wahr? ^^

  2. Hach ja. Kommt mir sooo bekannt vor. Da wird die kleine Maid wach und ich nutze die Gelegenheit um mitten in der Nacht im Schein der Straßenlaternen aufzuräumen. Ist die kleine Maid dann endlich wieder bereit zu schlafen, bin ich hellwach und gehe im Kopf alles mögliche für den nächsten Tag durch. An Schlaf nicht zu denken. Und kaum wird mir das bewusst, wacht die kleine Maid schon wieder zur nächsten Stillmahlzeit auf. Und der Prinz wundert sich, wenn ich ihn kaum die Augen auf schon wieder mit Planungskram bombardiere. Der Arme…

    1. Sarah Kroschel says:

      Ich werde nicht unbedingt dadurch wach. Es hapert oft schon am Einschlafen, weil ich einfach mit der Angst im Bett liege, es könnte wieder etwas sein und dann brauche ich ewig, um zur Ruhe zu kommen.

  3. Nun bin ich nicht überängstlich, bei uns sind das oft eher die Kinder, die sich etwas nicht zutrauen. Wenn sie es dann tun, dann beobachte ich sie gerne dabei. Aber als leichtsinnig mag ich mich auch nicht beschreiben, eher gelassen und beobachtend. Doch niemand kann aus seiner Haut.
    Doch diese 24 Stunden, 7 Tage die Woche immer am Planen, Organisieren, Nachdenken kenne ich zu gut. Es ist ja doch immer etwas und der Alltag möchte geregelt werden, Termine müssen bedacht werden. Wer kann auf die Kinder aufpassen? Kommen sie alleine zurecht, wenn sich unsere Arbeitszeiten zwischenzeitlich überschneiden? Ist das Kind nun krank oder kann es dennoch zur Schule? Wie plane ich dies und das noch mit ein? Was muss eingekauft werden? Die Wäsche, stimmt da war ja noch etwas.
    Ich fühle mich immer mal wieder ziemlich beansprucht und manches Male auch leicht überfordert. Würde gerne mal mit dem Mann tauschen und ihm meine Gedanken übertragen. Doch geht das nicht.

    1. Sarah Kroschel says:

      Hähä, ja das wäre es, oder? Das könnte sicher einiges bewirken.

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