Du möchtest es manchmal vielleicht nicht glauben, mein Kind. Ich weiß nicht, was ich für Dich in deinen Augen bin, auch wenn ich mich manchmal gerne durch diese sehen möchte. Aber ich bin auch ein Mensch. Ein Mensch mit Gefühlen, mit Wehwechen und Gedanken, die mir an manchen Tag das Herz schwer machen.
Ich bin ein Mensch, der oft seine eigenen Bedürfnisse zurück stecken muss und auch möchte, Dir zu Liebe. Euch zu Liebe. Du… Ihr habt die Priorität in meinem Leben und das soll sich auch niemals ändern. Aber an manchen Tagen, da wünsche ich mir, dass die Dinge einfach laufen. Dass nichts chaotisch oder kompliziert ist. Dass das zu Hause einfach mal ordentlich, die Wäsche gewaschen ist und ich für ein oder zwei Stunden die Beine einfach hoch legen oder das machen kann, was ich möchte, ohne dass ich dabei das Gefühl haben muss, dass einer von Euch zu kurz kommt.
Manchmal bin ich ein ungeduldiger Mensch
Und daran versuche ich zu arbeiten. Ich kann an den meisten Tagen unendlich viel Geduld für Euch aufbringen. Kann warten und Verständnis zeigen. Muss nicht darauf bestehen, dass ihr alles alleine schafft und komme gerne und helfe Dir dabei dein Zimmer aufzuräumen, das aussieht, als hätte eine Bombe darin eingeschlagen.
Ich habe kein Problem damit dir jeden Tag gefühlte 100 Mal das Gleiche zu sagen, denn du bist ein Kind und in deinem Kopf gehen 1000 Dinge gleichzeitig vor und die meisten davon versuchst du gerade erst zu lernen und zu verstehen.
Aber du musst auch mich verstehen.
Ich bin Eure Mutter. Eure Verbündete und hoffentlich Eure beste Freundin. Ich hoffe, ich bin der Mensch, zu dem ihr mit euren Problemen jederzeit kommen könnt.
Aber manchmal, da bin ich einfach auch nicht so geduldig und verständnisvoll, wie ich es gerne wäre. Manchmal, da ist mein Tag unendlich lang, die Diskussionen scheinen kein Ende zu finden und habe ich die eine Chaosecke aufgeräumt,entsteht parallel dazu eine neue und ich habe das Gefühl mich in einem ewigen Strudel zu befinden.
Manchmal rede ich zu viel und es tut mir leid.
Es passiert einfach. Ohne, dass ich es will. Man sagt mir oft, ich rede zu viel und zu lange und finde kein Ende. Ich wäre da wie mein Vater. Halte lange und überflüssige Standpauken. Ich bin nicht laut, aber ich rede lange. Kürzungskompetenz, das war ein Wort, das einer meiner Lehrer gerne während der Ausbildung immer wieder gepredigt hat. Beschränkt Euch auf das Wesentliche, hat er immer wieder gesagt. Und ich war immer sehr bemüht mich daran zu halten.
Aber ihr, meine Kinder, seid mir wichtig und deshalb investiere ich vielleicht manchmal ein Wort zu viel in meine Reden, weil ich es für wichtig halte, dass das, was ich Euch sagen will, auch wirklich zu Euch durchdringt. Und manchmal, ja manchmal fühlt es sich für Euch sicher wie meckern an.
Und das ist der Moment, wo ich einfach nur ein Mensch bin. Eine Mutter, eine Frau, eine Freundin…einfach nur Emotion und guter Wille und Emotion lässt sich manchmal so schwer kontrollieren.
Ein Moment der Stille ist meist das, was darauf hin folgt. Ein in sich gehen. Für jeden von uns. Ein aufeinander zu gehen. Sich in den Arm nehmen. Drücken und entschuldigen.
Manchmal mecker ich, mein Kind, und es tut mir unendlich leid. Und ich bin dankbar dafür, dass du mir niemals dafür böse bist, sondern darum weißt, dass ich es vor allem gut meine, Euch beschützen will und vielleicht sogar manchmal einfach nur ein kleines bockiges Kind bin…
Jaaaaaa das kenne ich auch nur zu gut, das mir gesagt wird das ich zu viel rede.
Ich bekomme das mitunter auch gar nicht mit wenn dem mal so ist und reagiere auch nicht auf irgendwelche Blicke oder Grimassen oder Anstupsen dazu das mir wohl was sagen sollte. ;)
Mit fortschreitender Zeit habe ich über die Jahre jedoch zumindest gelernt mich selbst zu beobachten beim reden, um dann mitunter das doch noch selbst zu merken. Klappt nicht immer aber ungefähr die Hälfte der zeit über. :-D
Es ist vor allem der Standpauken Charakter, der manchmal einfach zu viel ist