Oma

Eine Oma für Fridolina #Rezension #Buchempfehlung

*Werbung unbezahlt* Das im Folgenden vorgestellte Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt.

Wir reden hier selten darüber, aber manchmal fragen mich die Kinder doch. Nach meinem Vater. Dem Vater, den ich vor einigen Jahren (fast 10 sind es inzwischen) verlor und an den ich manchmal mit einem großen Loch im Herzen denke, das sich nur schwer, eigentlich gar nicht, füllen lässt. Manchmal fragen sie mich und wollen mehr über den Opa wissen, den sie niemals kennen lernen durften, obwohl sie so großartige Freunde geworden wären.

An diesen Tage fällt mir das Atmen ganz schwer und dennoch nehme ich all meine Kraft zusammen und erzähle. Ich erzähle von tollen Ausflügen, wichtigen Lektionen, Umarmungen bei Liebeskummer und Standpauken, die ich als Kind gehasst habe. Oft erwische ich mich dabei, dass ich Sachen zu meinen Kindern sage, die ich früher immer ganz doof fand. Heute weiß ich, dass sie durchaus weise waren. Die Worte von meinem Vater. Ich zeige ihnen Bilder und, wenn ich sie finde, auch Videos. Für meine Kinder soll es sich anfühlen, als hätten sie diesen einen Opa gekannt, ihn getroffen und als hätten sie ein lebendiges Bild von ihm vor Augen. Es ist ein schweres Thema für mich, aber es gehört für uns zum Leben dazu.

Meine Kinder haben Glück, denn sie haben Großeltern.

Da sind ja noch andere Familienmitglieder. Meine Kinder haben das große Glück, dass sie Omas und Opas dennoch haben. Meine Großeltern sind für sie zum Beispiel wie ihre eigenen. Keine Uroma. Einfach Omi. Genau so, wie sie es für mich damals war. Bei ihnen dürfen sie Sachen, von denen wir als Eltern lieber nichts wissen sollten und bei ihnen haben sie Spaß. Anderen Spaß, als bei uns. Es sind immerhin ihre Großeltern und wir alle kennen das: Eltern und Großeltern sind ganz unterschiedlich.

Aber was wäre, wenn man keine Oma, keinen Opa hat?

Oma  

Es ist Oma – Tag in der Kita. Aber was ist, wenn man keine Oma hat?

Alle Kinder bringen an diesem Tag ihre Oma mit in die Kita. Nur Fridolina nicht, denn sie hat keine Oma. Die ist schon vor einiger Zeit gestorben. Das findet sie natürlich doof und auch ungerecht. In der Kita lernt sie die Omas der anderen Kinder kennen, die so großartige Geschichten erzählen, dass Fridolina ganz traurig wird. Sie erzählen Geschichten von riesigen Kuscheltieren, großen Flugzeugen und lustigen Gebissen. Das möchte Fridolina auch und sie merkt mehr und mehr, wie ihr ihre eigene Oma fehlt.

Daraufhin beschließt sie, dass sie auch wieder eine Oma braucht und macht sich auf die Suche. Dabei lernt sie viele verschiedene Omas kennen und lernt eine Menge. Vor allem über sich selber. Das ist alles gar nicht so einfach, aber am Ende hat sie eine ganz wichtige Erkenntnis.

Ein schweres Thema nett verpackt.

Der Miniheld las das Buch, lachte an einigen Stellen und erzählte mir im Anschluss begeistert von den lustigen Geschichten, die Fridolina erlebt und gehört hat. Ein schönes Buch, das ein schweres Thema altersgerecht behandelt. Dennoch lag er am Abend nachdenklich im Bett. Als ich ihm gute Nacht sagen wollte, da nahm er mich in den Arm und sagte “Mama, durch das Buch muss ich irgendwie ein bisschen über den Tod nachdenken”: Puuh, ja, ich konnte ihn verstehen. Die Vorstellung, dass ein Mensch irgendwann nicht mehr da sein könnte, die ist schwierig. Ich kenne es nur all zu gut, wie ihr nun wisst.

Oma

Gleichzeitig lehrt das Buch aber auch, dass ein Mensch nie ganz weg ist, so lange man einen Platz in seinem Herzen für ihn frei hält und die Erinnerungen nicht verloren gehen. Etwas sehr Wertvolles und Besonderes. 

“Eine Oma für Fridolina” von Anna Lott

Das Buch von Fridolina und ihrer Oma ist im Übrigen im Arena Verlag erschienen. Die Geschichte wird untermalt von den liebevolle Zeichnungen von Nikolai Renger. Auf 64 größtenteils bunten Seiten erleben wir zusammen mit Fridolina eine wichtige Lektion und erfahren, was in Kindern bei so einem schweren Thema vorgehen kann.

Oma

Ein schönes Buch, dass man ab einem Alter von 5 Jahren schon gut vorlesen kann. Auch zum selber lesen ist es gut geeignet, aber aufgrund des Themas würde ich gerade bei jüngeren Kindern schon schauen, dass man es gemeinsam liest und auch darüber spricht. 

 

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