Weihnachtsbaum

Jedes Jahr anders und dieses Jahr ganz besonders…

“Dieses Jahr haben wir irgendwie gar nichts gemacht, um in Weihnachtsstimmung zu kommen”; stellte der große Sohn etwas deprimiert gestern fest. Ja, wie denn auch, oder? Es gibt kaum Weihnachtsmärkte und selbst diesen Minimarkt vor dem Rathaus hatten sie wieder schließen müssen. Die anderen Märkte waren trotz 2G Regelung überlaufen und kosteten Eintritt, während sie aber kaum bis gar nichts für Kinder zu bieten hatten. Also sparten wir uns das.

Entweder die Kinder waren erkältet, wir mussten für Klassenarbeiten lernen an den Tagen, wo nichts weiter anstand oder es gab andere Termine. Wir haben zwar hin und wieder Kekse gebacken und ich habe einfach mal Weihnachtsmusik laufen lassen, aber so richtig kam die Stimmung bei uns nie an.

“Noch 2 Mal schlafen, dann ist Weihnachten”

Der kleine Sohn zählt die Tage runter. Er ist so unglaublich aufgeregt und voller Vorfreude. Immerhin einer hier bei uns und wir alle versuchen uns von dieser Spannung anstecken zu lassen. Nun fällt es uns noch ein bisschen schwerer. Jetzt, wo wir wissen, dass wir die gesamten Feiertage zu Hause sitzen werden und niemand uns besuchen darf. Einen ganz kurzen Moment schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass niemand dieses Jahr unseren Weihnachtsbaum bewundern würde, denn wenn wir mit all dem durch sind, ist schon das neue Jahr und ich baue am 1. Januar immer alles ab, um das frische neue Jahr bei uns rein zu lassen. 

Den Gedanken verwarf ich aber ganz schnell wieder, denn der Baum schenkt uns nun seit etwas über einer Woche abends gemütliches Licht und die Deko in ihm glitzert und funkelt. Ein bisschen Atmosphäre haben wir also doch. Es hängen Sterne an der Terrassentür in rot und weiß und ich habe die Gardinenstange umwickelt mit einer farblich passenden Girlande. Mit unserer neuen gelben Gardine sieht das irgendwie schön aus. 

Wir haben nun ganz viel Zeit, um uns einiges bewusst zu machen

Es geht auf und ab. An manchen Tagen ganz gut, an anderen nochmal ein bisschen schlecht, aber grundsätzlich könnte es wohl viel schlechter laufen. Das sagen wir uns immer wieder. Ich verbringe nun ganz viel Zeit mit dem kleinen Sohn und musste dabei feststellen, dass sich da wieder ein bisschen etwas verändert hat. Ich schaue mit ihm Weihnachtsfilme. Filme, die ich schon als Kind gerne geschaut und geliebt habe. Filme, die mich als junge Erwachsene immer wieder in meine Kindheit zurück versetzt haben und genieße diesen Zauber. Jedes Jahr wieder und jedes Jahr habe ich das Gefühl, dass sich bei den Kindern emotional viel verändert hat.

Jahr

Besonders beim kleinen Sohn fällt es mir in diesem Jahr auf: Er nimmt die Filme ganz anders wahr. So kam er neulich zu mir, nachdem wir Santa Clause mit Tim Allen schaut hatten, und bat mich darum, dass wir auch für den Weihnachtsmann bitte Kekse zu Weihnachten backen sollten. Genau mit dem gleichen Wunsch kam der große Sohn vor vielen Jahren zu mir und seitdem machen wir das jedes Jahr. Wir stellen dem Weihnachtsmann Kekse unter den Baum und eine Tasse Kakao. Dieses Jahr werden wir sie ihm in eine Dose packen und kontaktfrei vor die Tür hängen. Wir müssen halt kreativ werden. Nu für den Kakao brauche ich noch eine Idee. Eine Thermoskanne vielleicht? “Und Möhren für die Rentiere”, erinnert mich der kleine Sohn. Die hat der Papa schon besorgt. Wir sind also vorbereitet.

Die Tage vergehen und ich bin ein wenig wehmütig…

Noch zwei Mal schlafen… Normalerweise ist das die Zeit, wo bei uns die Küche zur Wichtelwerkstatt wird und wir anfangen Schokoladenpralinen und andere Leckereien für die Familie zu zaubern, die die Kinder dann an Weihnachten verteilen. Meist machen wir auch einen Weihnachtsspaziergang und hängen bei Freunden und Familie kleine Weihnachtsgrüße an die Türen. Das werden wir nun dieses Jahr nicht machen. Aber ich glaube, sobald der Urlaub vom Mann anfängt und er nicht mehr im morgendlichen Homeoffice sitzen muss, soll er unbedingt nochmal gebrannte Mandeln selber machen. Dann duftet es immer so gut hier bei uns.

Jahr

Trotzdem möchte ich mit den Kindern Weihnachtskarten basteln und dann schicken wir liebe Grüße eben raus, sobald es geht. Mantra der letzten Tage: Einfach positiv bleiben. Also mit der Einstellung. Von der Spannung und Aufregung des kleinen Kindes anstecken lassen, schöne Beschäftigungen finden. Die intensive Zeit nutzen wir jetzt, um viele Bücher zu lesen. Wir haben ja einige schöne, wie die weihnachtliche Woche zeigte. Wir bauen zusammen Lego. Ganz viel. Nun haben wir die Zeit für all die Sets, die ich in den letzten zwei Jahren aus Zeitmangel nicht aufbauen konnte. Wenn die Quarantäne vorbei ist, brauche ich glaube ich einen neuen Schrank für all die aufgebauten Sachen *lach*. Wir haben endlich mal die Kugelbahn aufgebaut, die schon seit einem Jahr auf ihren Einsatz wartet und zwischendurch ruhen wir uns einfach aus und lassen uns von weihnachtlichen Filmen berieseln. 

Jahr

Zwischendurch klingelt es an der Tür…

… und wir finden ein Tütchen vor. Kleinigkeiten für die Kinder. Wir öffnen das Kinderzimmerfenster und rufen runter, quatschen ein bisschen und die Kinder freuen sich über die kleine Abwechslung. Sie haben jetzt neue Comics und anderes, womit sie sich wieder ein wenig beschäftigen können und die Familie sieht, dass es uns so weit gut geht.

Und gemeinsam zählen wir die Tage runter. Das Heldenkind die bis Weihnachten (und ich wette der große Sohn insgeheim auch) und der Mann und ich bis Silvester, denn bis dahin sollte der ganze Spuk vorbei sein. Und dann starten wir ins neue Jahr. Mit viel Optimismus, guten Wünschen, viel Liebe im Herzen und den Blick nach vorne gerichtet. 2022 kann ja nur besser werden, oder? Und dann bin ich gespannt, wie der kleine Sohn als Schulkind die Weihnachtszeit wahrnehmen wird und ob sich dann wieder etwas verändert hat.

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