Mittelohrentzündung

Gedankentagebuch #21 – Und dann war da plötzlich eine Mittelohrentzündung

10 Tage ist das neue Jahr nun schon alt und seitdem ist eigentlich noch gar nicht so viel passiert. Klar habe ich schon dagesessen und mir Gedanken darüber gemacht, wie ich das neue Jahr angehen möchte. Habe Pläne und Vorstellungen davon, wie es dieses Jahr laufen soll und wie bei den meisten zu Beginn des Jahres ist meine Motivation hoch. Aber sie hat dieses Mal etwas auf sich warten lassen.

Normalerweise beginne ich mein Jahr anders

Woran das liegt, das ist mir schon durchaus klar. In den letzten Jahren habe wir eine Art Routine entwickelt. Während der Mann früher öfter pünktlich zum 01.01. erkältet war, war es spätestens seit Corona so, dass wir das Jahr mit einem Silvesterlauf beendeten  und das neue Jahr mit einem ausführlichen Spaziergang oder sogar einem Neujahrs-Lauf begannen. Ich bin schon ziemlich stolz auf diese Veränderung, die ich bei mir in den letzten Jahren erreicht habe. Dass ich jemals so etwas wie eine Laufroutine entwickeln könnte, die ich auch nach längerer Pause immer wieder aufs Neue irgendwie hinbekomme, dass hätte mir mein 16 jähriges Ich definitiv niemals geglaubt. Wirklich nicht. Ich kann auch nach wie vor nicht sagen, dass mir das Laufen gehen total Spaß macht, aber irgendwie fühlt man sich eben doch gut danach und der Wunsch demnächst wieder laufen zu gehen, der kommt recht schnell wieder. Es ist wie ein ewiger Zwiespalt. 

So sah mein Plan auf jeden Fall auch für den Übergang von 2023 zu 2024 aus und ich hatte voller Motivation die Challenge in der App angeklickt, die von mir wenigstens 5km am 31.12.2023 forderte. So wie die letzten Jahre auch. Nachdem ich nun den Dezember aus Termingründen doch nicht schaffte meine 30 km Challenge zu knacken (ich war tatsächlich nur ein einziges Mal zu Beginn des Monats laufen), wollte ich wenigstens das Jahr mit einem Lauf beenden und das neue beginnen.

Und dann kam die Mittelohrentzündung

2023 war für mich irgendwie das Jahr der Hindernisse. Zumindest was meine sportliche Routine anging. Immer, wenn ich wieder in meinen alten Rhythmus zurückfand und wieder regelmäßiger die Laufschuhe schnüren konnte, kam irgendetwas dazwischen. Ja, ich weiß, ich habe deswegen schon oft rumgejammert, aber insgesamt wurde ich im letzten Jahr drei Mal ausgebremst und gezwungen wieder vorsichtig von vorne anzufangen und das nervt einfach. Da möge mir ein wenig Mimimi verziehen sein.

Nach Läuferknie und Verdacht auf Fersensporn ereilte mich nun im Dezember doch genau an den Weihnachtsfeiertagen tatsächlich eine Mittelohrentzündung. Das kann doch alles nicht wahr sein, oder? Und obwohl der Arzt, den ich direkt am ersten Werktag nach den Feiertagen aufsuchte, mir sagte, dass es eine abklingende wäre und alles jetzt besser werden müsste, war dem leider überhaupt nicht so. Wieder ausgebremst und dieses Mal so richtig, denn es wurde von Tag zu Tag schlimmer.

Mittelohrentzündung
Wenn echt gar nichts mehr hilft

Die Kinder sahen mich in einem vollkommen neuen Licht

Ich weiß nicht, wie das bei euch so ist, aber wenn ich krank bin, dann schaffe ich es meistens nicht ruhig zu machen. Meist wusle ich dennoch im Haus rum, sortiere Wäsche oder mache das Katzenklo. Es fällt mir schwer die Dinge dann einfach so liegen zu lassen. Ab und an kommt es vor, wenn ich mich nicht fit fühle, dass ich eine Pause auf dem Sofa einlege und plötzlich für mehrere Stunden einschlafe. Meist ein sicheres Zeichen dafür, dass ich dringend eine Auszeit brauchte, körperlich oder mental. Das merkt man meist erst danach, dass es notwendig war. Grundsätzlich ist es aber so, dass ich vor allem für die Kinder in der Regel gut funktioniere und man mir Kopfschmerzen oder dergleichen nicht unbedingt anmerkt, wenn ich nicht von mir aus etwas sage.

An diesen Tagen war es aber so, dass ich wirklich mit Schmerz verzerrtem Gesicht auf dem Sofa saß und jedes Mal, wenn die Schmerzschübe doller wurden, ich mein Gesicht ins Kissen drückte. Es kam wirklich immer wieder in Schüben und ich war den Tränen nahe. Der große Sohn stand vor mir, fühlte sich irgendwie hilflos und wollte mir ständig etwas Gutes tun und erkannte selber: Wenn Mama schon so ist, dann muss es ihr wirklich sehr schlecht gehen. Und ja, ging es mir ja auch. Immerhin beschlossen wir schließlich ja dann doch an einem Samstag in die zentrale Notaufnahme mit HNO Abteilung zu fahren und es war auch gut, dass wir das getan hatten.

Und so nehme ich mein Päckchen mit ins neue Jahr

So Dinge wie “Keine Wäsche mit ins neue Jahr nehmen” oder “Schulden noch vor dem neuen Jahr bezahlen, sonst begleiten sie einen das ganze Jahr”, die gelingen mir oft nicht (wobei ich eigentlich nie Schulden irgendwo habe, seht es eher als Beispiel), aber bestimmte Dinge sind mir zum Jahresübergang eben doch wichtig. Wie zum Beispiel die Sportroutine. Es gibt mir ein gutes Gefühl und hilft dabei motiviert in das neue Jahr  zu starten. Genauso wie direkt am 01.01. gleich die Weihnachtsdeko abzubauen und alles hell und frisch zu machen. Das fühlt sich an, als ob man all die Lasten aus dem alten Jahr ablegt und bereit für Neuanfänge ist. 

All das ließ 2024 aber auf sich warten, denn mein Päckchen, das ich dank der Mittelentzündung mit ins neue Jahr trug, hielt mich davon ab das Jahr so zu starten, wie ich es gerne getan hätte. Direkt am ersten Werktag nach Neujahr ging es für mich zum nächsten Behandlungstermin und davon sollte ich nun noch ein paar haben. Morgen dann auch wieder, aber zumindest scheint die Behandlung, da wir sie so schnell und ausführlich angegangen sind, gut anzuschlagen, so dass das Ausmaß am Ende vielleicht doch nicht ganz so langwierig ist, wie vom Arzt ursprünglich gedacht.

Ich dachte schon, dass ich erst Ende März wieder so richtig loslegen kann, aber wie es aussieht, darf es nun vielleicht doch schon früher wieder starten.

Also gönnte ich mir die erste Woche im neuen Jahr einfach noch so etwas wie Entspannung

Heißt: Ich holte nicht gleich schon am ersten Tag des neuen Jahres die Weihnachtskisten runter, um alles aufzuräumen. Ich schrieb nicht den neuen Kalender und die Haushaltsliste für die neue Woche. Die einzige Liste, die ich anging, das war der erste Yoga-Wochenplan von Madys 31 Tage Challenge 2024, um mit meiner Freundin und dem Mann gemeinsam auch dieses Jahr wieder mit der Yoga-Challenge zu starten.

Ich konzentrierte mich voll und ganz auf eine schöne Zeit mit der Familie, ruhige letzte Ferientage (die durch die Behandlungstermine unterbrochen wurden) und uns. Immer im Hinterkopf habend, dass ich dann mit Beginn der Schulwoche auch meine Routinen wieder starten würde. Und ob ich mir für 2024 wieder eine kleine To-Do-Liste schreiben möchte, das muss ich mir erst einmal noch überlegen. Vielleicht mache ich dafür mal wieder ein visuelles Brainstorming und im Vorfeld kleine Umfragen bezüglich des Blogs. Erst einmal will ich, dass wir gut in den Alltag starten.

Familienzeit
Familienzeit im neuen Jahr und etwas entschleunigen

Ruhig zu machen war sicherlich die richtige Entscheidung

Das neue Jahr bringt wieder einmal so manche Veränderung und Entscheidung mit sich. Noch so ein Päckchen, das wir mit ins neue Jahr gebracht haben. Wobei wir zumindest beim großen Sohn jetzt doch einen recht konkreten Plan haben, mit dem er und wir uns ganz wohl fühlen. Beim kleinen Sohn wird es jetzt nochmal etwas spannender und es beschäftigt mich ganz schön in vielerlei Hinsicht.

Fest steht, dass wir dieses Jahr mehr Entscheidungen in unserem Sinne treffen werden und vielleicht auch Zeiträume schaffen, in denen wir uns Auszeiten gönnen. Wenn ich eines in den Jahren mit und auch nach (?) Corona gelernt habe, dann dass Auszeiten wirklich wichtig sind. Aber nicht diese “Jeder sollte mal was für sich alleine machen”-Auszeiten, sondern die für uns als Familie, in denen wir quasi Detox vom Alltag betreiben, nicht erreichbar sind und auch keine Konsolen oder dergleichen in greifbarer Nähe haben, so dass wir uns wirklich vor allem auf uns als Familie fokussieren. Das bleibt in dieser schnelllebigen und Medien gesteuerten Zeit gerne mal etwas auf der Strecke.

Jetzt muss es erst einmal ein paar Grad wärmer werden

Im Dezember kaum Winter, dafür den Januar jetzt mit knacken -12 Grad erlebend, wirft einen das natürlich auch ein wenig aus der Bahn. Pünktlich zum Schulbeginn, wenn wir wieder um 6.30 Uhr das Haus verlassen müssen, ist es so kalt am Morgen, dass man kaum einen Schritt schafft, weil einem die Beine so steif werden und die Finger innerhalb kürzester Zeit abfrieren. Respekt an die Radfahrer und Jogger, die ich dennoch da draußen sehe. Bis -3 Grad geht das bei mir vielleicht auch noch klar, aber -12 reicht bei mir gerade mal für einen schnellen Spaziergang zum Bäcker.

Sobald es aber wieder in Richtung 0 Grad und wärmer geht, will ich auch außerhalb der eigenen vier Wände wieder durchstarten. Noch keine 5 km, das traue ich mich noch nicht, aber ich will zurück in den Intervall. Und bis dahin gleichen wir jetzt täglich aus mit Yoga und den Hula Hoop will ich auch wieder rausholen. Dazu habe ich einen 7 Kilo Medizinball für Armtraining und die täglichen Morgenspaziergänge sollen auch irgendwie durchgezogen werden. Nur eben kürzer.

Ich merke auch direkt, wie mich mit Beginn der Woche die Motivation mehr und mehr packt. Der Haushaltsplan ist geschrieben und wird wieder täglich abgehakt so gut es geht und nach und nach kehrt wieder etwas Ordnung bei uns ein. 

Ordnung im Haus, Ordnung im Herzen, Ordnung im Kopf… so sollen die nächsten Tage und Wochen aussehen.

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2 Kommentare

  1. Ach, herrje, das war ja kein so schöner Jahresstart – wie gut, dass du es dann einfach ruhiger hast angehen lassen. Dieses „als Mutter immer funktionieren“ – Ding kenne ich nur zu gut. Ich hab mich schon oft gefragt, was wäre wenn wir Mütter uns tatsächlich die „Krank-Auszeiten“ nehmen würden wie jeder Arbeitnehmer…. Obwohl, da fällt mir ein, als meine Tochter ca. 3einhalb war, ging’s mir einen Tag RICHTIG mies. Da es ein Sonntag war, habe ich meinen Mann gebeten, sich die Kleine zu schnappen und eine Spielplatzrunde zu drehen, damit mich ein bisschen hinlegen kann. Er wollte das auch übernehmen, doch unsere Kleine merkte natürlich, das was nicht stimmte und legte sich (im bereits angezogenen Schneeanzug) mit ihrem Kissen unterm Arm neben mein Bett auf den Fußboden und war von dort nicht mehr wegzubekommen 😂
    Ich drücke dir die Daumen, dass du bald wieder fit bist für deine Laufroutine!
    Viele Grüße
    Anette

    1. Sarah Kroschel says:

      Ja, ich glaube auch nicht, dass es unbedingt daran scheitert, dass der Mann sich dann nicht kümmert, sondern er nimmt dann die Kinder und sagt mir,, ich solle mich hinlegen. Aber wie du beschreibst, gerade wenn sie klein sind, lassen diese sich dann nicht so sehr darauf ein.

      Das Gute: Der Arzt heute meinte, es sieht deutlich besser aus!!

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