Bloggerschnack

Bloggerschnack im Februar: Wie reagieren deine Mitmenschen auf den Blog?

Wir befinden uns bereits in der zweiten Hälfte des doch eher kurzen Monats Februar und noch hatten wir keine Zeit, um die aktuelle Bloggerschnack Frage des Bloghexen Forums zu beantworten. Das soll sich mit dem heutigen Tag ändern und ich finde die Frage dieses Mal irgendwie schwierig, aber auch schön. Wir sprechen immer wieder von einer Gemeinschaft, die durch das Bloggen entsteht, aber da gibt es ja noch ein soziales Umfeld fernab dieser und um dieses soll es heute gehen.

Noch einmal grob zusammengefasst das Prinzip vom Bloggerschnack für euch: Jeden Monat wird ein neues Thema über das Forum “Bloghexen” festgelegt.  Man hat nun den ganzen Monat Zeit, um dieses Thema bei sich auf dem Blog, Instagram oder sonst wo, zu bearbeiten. Dabei wird als Quelle das Forum angegeben. Wenn man dort idealerweise auch selber angemeldet ist, kann man seinen Beitrag dort im entsprechenden Posting verlinken (eine allgemein funktionierende Alternative ist noch in Planung). 

Bloggerschnack im Februar: Wie reagieren deine Mitmenschen auf den Blog?

Durch das Bloggen lernt man viele Menschen kennen, auf die man unter normalen Umständen sicherlich nie treffen würde. Menschen aus anderen Städten oder gar Ländern, Menschen mit denen wir uns so vielleicht nie unterhalten würden. Wir haben hier die Möglichkeit nach Gleichgesinnten zu suchen, die wir im Reallife so vielleicht gar nicht finden würden. In meinem Fall war das damals zum Beispiel die Anime- und Manga-Bubble. Besonders weil ich auch gerne aus dem Genre zeichnete, war es für mich schwer im Alltag Gleichgesinnte zu finden. Für viele war die Sache mit den Mangas ein echtes Mysterium und nicht wirklich nachvollziehbar. Umso spannender finde ich übrigens, wie sehr sich das alles inzwischen etabliert hat. Regale voller Manga-Reihen in den Buchläden, Cosplay auf diversen Veranstaltungen, jeder weiß inzwischen von “Ghost in the Shell” und Ghibli. Für die meisten in meinem Umfeld waren das damals Fremdwörter und fiel der Begriff “Anime” war meine Generation (zumindest die aus meinem Freundeskreis) so minimal darüber aufgeklärt, dass sie alle nur an kleine perverse Filmchen dachten. Japp, so war das damals… 

Na jedenfalls boten sich für mich durch Foren und Plattformen wie Animexx und Co Möglichkeiten Menschen zu finden, mit denen ich mich austauschen konnte. Vor allem in der Artwork-Bubble war ich extrem aktiv. Ich erzählte euch ja schon einmal davon, dass ich selbst versuchte Mangas zu zeichnen und allgemein viele Bilder malte. So sehr ich den Austausch liebte, so sehr wurde ich aber auch immer wieder für all das belächelt von meinem Umfeld.

Dann kam die Sache mit den Blogs dazu…

Gerade vor 20 Jahren wurde das nicht so ernst genommen. “Sie zeigt halt ihre Bildchen”, das war wohl der vorherrschende Gedanke. Ich schrieb Erlebtes nieder und teilte Zeichnungen in der Hoffnung hier ein wenig Feedback und Austausch zu bekommen. Ich habe das ehrlich genossen und viele von euch damals kennenlernen dürfen. Faszinierend übrigens zu beobachten, wie wir uns alle seit damals entwickelt haben. Ich denke da zum Beispiel an Suzu oder Ella, um mal nur zwei Beispiele zu nennen, die ich damals näher kennenlernen durfte. Und das ultimative Beispiel ist natürlich Maru aus Frankfurt, wo inzwischen eine Freundschaft entstanden ist, die seit bald 20 Jahren ihren Bestand hat. Und das nur über solche Plattformen…

Während das Leben um mich herum, bis auf meinen Mann, für mich irgendwie immer schwieriger wurde, fand ich hier einen schönen Ausgleich. Doch ich stelle gerade fest, dass meine Gedankengänge gerade in eine etwas andere Richtung  gehen. Also versuchen wir schnell den Bogen zurück zu schlagen.

Als die Zeit für mich wieder besser wurde und ich einen neuen Freundeskreis gewann, wussten die zwar mehr oder weniger vom Bloggen, aber es interessierte sie nicht sonderlich. Es war also etwas, was ich vor allem für mich selber hatte. Und das macht die Frage vom Bloggerschnack diesen Monat so interessant für mich.

Mein größter Fan war wohl mein Vater

Er verfolgte das mit Faszination. Obwohl meine Eltern von den Internetseiten (ja, eine Zeit lang durchaus Mehrzahl) wussten, interessierte es sie nicht wirklich. Sie lasen nicht mit  und schauten nicht wirklich drauf. Aber mein Vater war begeistert davon, was ich da hinbekam. Einmal sorgte er sogar dafür, dass ich für einen Bekannten eine kleine Homepage für seine Firma basteln durfte. Quasi eine Onlinevisitenkarte. Er feierte aber vor allem was ich alles so von ganz alleine am PC hinbekam. Sei es kleine blinkende Grafiken oder eben ein ganzes Webseiten-Design ohne selber wirklich etwas davon zu verstehen. Rückblickend finde ich das echt niedlich von ihm. 

Aber ich kann mich erinnern, dass ich immer gezielt darauf verweisen musste, wenn es etwas gab, auf das ich sehr stolz war und von dem ich unbedingt WOLLTE, dass sie es lesen. Eine Erinnerung hier ist ein Beitrag, in dem es im Rahmen einer Blogparade um das Thema “Dankbarkeit” ging… oder waren es persönliche Helden? Ich weiß es nicht mehr genau (er fiel leider einer Phase zum Opfer, wo ich einige Jahre hier vom Blog radikal löschte…das macht mich jetzt sehr traurig). Ich wollte dringend, dass mein Vater registrierte, dass ich diesen Beitrag geschrieben hatte. Er musste ihn lesen. Das war mir eine Herzensangelegenheit. Und als er das tat, da saß ich neben ihm und es war ein sehr emotionaler Moment für uns beide. Hachja… Erinnerungen.

Doch wie ist das heute?

Gefühlt ist das alles heute so nebensächlich und normal geworden. Kaum einer schenkt dem Ganzen großartig Beachtung. Manche wissen, dass ich das mache, andere nicht. Ich hänge es nicht an die große Glocke. Da gefühlt inzwischen aber jeder auf die eine oder andere Weise die sozialen Medien nutzt, spuckt der Algorhythmus hier und da mal bei anderen mein Profil aus und man wird halt zwangsläufig aufeinander aufmerksam und da in meinem Profil ja durchaus auch der Link zu dieser Seite hier steht, entdeckt der eine oder andere das durchaus auch mal. Selten werde ich aber dann darauf angesprochen.

Es kommt dann eher ein “Ja, das habe ich neulich bei dir gelesen” als Antwort, wenn ich von etwas erzählen möchte und erst dann merke ich “Oh, die lesen meinen Blog”. Und obwohl man sich ja irgendwie schon als öffentliche Person sehen muss (immerhin macht man ja alles öffentlich und frei zugänglich für jeden), ist mein erster Reflex immer, dass ich genau überlege was ich so geschrieben habe und ob ich mir deswegen Gedanken machen muss. Verrückt, oder?

Meine Kinder finden es tatsächlich ganz spannend und wären manchmal viel intensiver Teil von alledem, aber das lasse ich noch nicht zu. Auch, wenn der große Sohn nun mehr und mehr in einem Alter ist, wo er das durchaus könnte. Vielleicht, wenn er die 14 dann tatsächlich geknackt hat. Mal sehen. Eine Zeit lang durfte er zumindest auch schon einmal anonym einen Blog führen *lach*. Aber da fehlt es noch an Ausdauer. 

Bloggerschnack-Fazit im Februar?

Man kann im Fazit zu diesem Bloggerschnack also vielleicht wirklich sagen, dass mein Umfeld an sich kaum Interesse an der Tatsache hat, dass ich das hier mache. Es läuft einfach. Einige verfolgen des (eher im Hintergrund) etwas intensiver und erzählen mir hier und da mal, dass sie mitlesen (meine Schwester zum Beispiel) und andere können damit ganz banal einfach nichts anfangen. Ein zwei Menschen betreiben das Hobby wie ich, aber an sich ist das Bloggen wie eine eigene Welt. Als ob man eben ein analoges und ein digitales Umfeld hat, das getrennt voneinander läuft. Und das finde ich auch gar nicht schlimm.

Hier weitere Teilnehmer beim Bloggerschnack im Februar:

Du hast auch beim Bloggerschnack mitgemacht und fehlst in der Auflistung? Dann melde dich gerne!

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...

21 Kommentare

  1. Bei mir ist es ähnlich, es weiß so ziemlich jeder das ich blogge, aber aktiv lesen sie es eher weniger. Meistens nur, wenn ich ihnen zu bestimmten Berichten den Link schicke. Und dann sind sie begeistert 😂
    Ich mag aber auch nicht, das bestimmte Leute den Blog lesen, aus Gründen…

    1. Sari says:

      Ja, es ist ein Zwiespalt, oder? Mir ist es auch jedes Mal unangenehm, wenn mich jemand anspricht, weil er den Blog entdeckt habe. Ich sage dann auch nur immer “Mensch, dann muss ich ja jetzt genauer aufpassen, was ich schreibe” und lache dann verlegen. Ein Stück weit weiß ich den Grad an Anonymität im Internet durchaus zu schätzen :) Vielleicht kann man deshalb auch manchmal viel freier und offener über seine Gedanken “reden”.

  2. Also, Sari, ich werde gerne angesprochen.

    Lorenzo

    1. Achso, Sari, könntest du bitte meinen Bloggerschnack auch verlinken? Das wäre super. 👍

    2. Sari says:

      Ne, ich kann ein ganz schön introvertierter Mensch sein :)
      Klar mach ich gleich.

      1. says:

        Vielen Dank! 🙏

      2. says:

        Und dass du eher introvertiert bist, ist natürlich auch völlig okay. 👍

  3. Ich hab das bisher noch nicht groß erzählt. Falls die es wissen lesen, dann sagen sie nichts. Aber Leute drüber kennenlernen finde ich auch toll.

    1. Sari says:

      Ne, erzählen tue ich es auch nicht. Manche entdecken es einfach durch Zufall, meist durch Insta oder so, weil das ja doch viele nutzen heutzutage.

      1. Christine says:

        Ich nutze halt so keine sozialen Medien. Daher geht sowas bei mir nicht 😁

      2. Sari says:

        Ja, das kann dann natürlich sein. Ich bin immer wieder überrascht, wie viele doch inzwischen auf Insta und Co rumgeistern.

  4. Ich hänge das auch nicht gerade an die große Glocke. Die, die es wissen, lesen fast alle nicht mit, nur der Mann schaut immer mal wieder rein. Da es auch Menschen gibt, mit denen ich nichts mehr zu tun haben möchte, ist mir das durchaus recht, dass die auch nichts von meinem Hobby wissen oder falls doch, sich trotzdem aus meinem Leben raus halten. Beim analogen Rest sorgt das fehlende Interesse dafür, dass ich irgendwie entspannter schreibe. Andererseits freut man sich ja über den Austausch – irgendwie schizophren 😄

    1. Sari says:

      Ja, das mit dem schizophren beschreibt es ganz gut *lach*

  5. Ein sehr spannendes Thema. Ich kann das Thema mit den virtuellen Freundschaften über mehrere Jahre, teils Jahrzehnte nur unterschreiben. Ist bei mir genauso. Eine knappe Handvoll an Live-Treffen hat sich daraus ergeben, doch ist das schon die Ausnahme. Meist verbleiben die Kontakte digital, was aber auch absolut in Ordnung ist.

    Mein Umfeld weiß nur in Teilen von meinem Blog. Die Kernfamilie natürlich und gerade die Kids zeigen durchaus Interesse und lesen teils auch mit. Davon abgesehen halte ich es zwar nicht geheim, aber ich spreche es auch nicht bewusst an. Ein paar Freund:innen und Arbeitskolleg:innen wissen davon, aber ich versuche den Kreis eher klein zu halten bzw. nur sehr ausgewählt darüber zu reden. Eben auch weil ich sonst noch mehr darauf achten müsste, was ich schreibe.

    1. Sari says:

      Eben und gerade diese Freiheit, die man dadurch beim Schreiben hat, tut so gut, oder? Deshalb bin ich da auch immer sehr verhalten und stosse die Leute nicht zwanghaft darauf. Wenn sie es herausfinden, dann es ist eben so. Man ist ja nun mal öffentlich, aber es muss nicht unbedingt sein.
      Wie du auch mit den digitalen Freundschaften sagst: Es ist schön sie zu haben und auch schön sich mal live zu treffen, aber es hat auch seinen Charme sich eben über diesem Wege auszutauschen und es muss nicht immer ein Treffen dazu geben. Das würde das alles irgendwie in andere Verhältnisse rücken. Nicht so einfach.

  6. Als ich meinen ersten Blog eröffnet habe, wurde es einigen wenigen erzählt. So richtig aufgenommen wurde es aber anscheinend noch nicht von meinem Umfeld. Genaueres werde ich dann auch noch im Bloggerschnack schreiben – wenn ich für diesen die Zeit finde 😀.

    1. Sari says:

      Ich war echt immer im Zwiespalt: Erzählen, dass man sowas hat oder nicht. Mit 16 wollte ich natürlich Besucher haben und habe es entsprechend ein paar Freunden usw. erzählt, aber wie oben schon gesagt, konnten die wenigsten damit etwas anfangen

  7. Mir geht’s ganz genauso, wenn jemand einen Mausloch Artikel anspricht. Ich bin baff erstaunt, dass das tatsächlich gelesen wurde und überlege angestrengt, ob das alles so ok ist, was da drin steht! Ich neige ja dazu, verdammt persönlich zu werden. Vor allem, wenn ich voll im flow bin und immer schneller schreibe 😂

    1. Sari says:

      Der Flow beim Schreiben kann wirklich gefährlich werden *lach* Ich kenne das!

  8. […] Heldenhaushalt, Jansen Pott, Lorenzos Welt, Mausloch, Bloghexe, Lebenline, Weltenwanderer […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert