Gedankentagebuch

Gedankentagebuch #39 – Von Dingen, die sind wie sie sind…

So schön es ist sich einen Redaktionsplan zu schreiben und somit einen guten Überblick über den Monat zu schaffen, so schwer wird es dann Raum für spontane Dinge zu finden. Das ist mir gerade in Bezug auf die Gedankentagebuch-Einträge aufgefallen. 

Nehme ich letzte Woche zum Beispiel: Ich hatte bereits am Dienstag einiges an Beiträgen für die Woche vorgearbeitet. Dadurch, dass der kleine Sohn krank zu Hause war und den halben Tag wegen des Fiebers verschlief, saß ich viel neben ihm mit dem Laptop auf dem Schoß und konnte das tun – Beiträge vorbereiten. Und das, wo ich ja doch eher so Typ schreiben und direkt veröffentlichen bin. Aber mit so einem Redaktionsplan vor der Nase, kannst du eben doch so manches schon vorbereiten. Irgendwie ein komisches Gefühl. Es waren auf jeden Fall alle 7 Tage verplant. Mit Blog-Aktionen (#WIB und Wochenlieblinge), Blog-Projekten (Nature Thursday und Projekt 52) und einer Blogparade… Zack… 7 Tage gefüllt. So schnell kanns gehen….

Und ich saß da und grübelte…

Ja, ich  grübelte, denn ich hatte irgendwie auch das Bedürfnis für einen neuen Gedankentagebuch-Eintrag. So vieles ging nicht nur mir letzte Woche durch den Kopf. Den meisten von euch wird es genauso gegangen sein. Statt aber einfach loszuschreiben, verriet mir der Blick in den Redaktionsplan: Nope, meine Liebe, du hast da keine Luft für. Und dabei hatte ich schon ein wenig hin und her geschoben. Optisch mag ich es aber gar nicht in einem Kalender Termine mit Pfeilen von da nach dort zu verschieben. Es wirkt so chaotisch. Daher versuche ich das immer zu vermeiden.

Heute mache ich das aber mal, denn ich will nicht total festgefahren sein. Tatsächlich steht zum Beispiel für heute im Plan, dass ich euch vom Creeper-Buch erzähle, das der kleine Sohn in den Winterferien gelesen hat. Das schiebe ich jetzt ganz frech aufs Wochenende. Tut auch gar nicht weh und bringt eigentlich auch keine Unruhe in meine Planung. Moment… zur Sicherheit noch ein Blick in den Plan… aber Moment: Den für März habe ich noch gar nicht geschrieben. HAHA! Ausgetrickst. Muss ich aber dennoch die Tage mal machen, denn etwas Überblick tut schon gut. Um auch mal ein positives Fazit aus diesem Experiment “Redaktionsplan” zu ziehen. Es ist schon ganz cool auf einen Blick mal zu sehen, wie die Wochen mit den Standard-Themen gefüllt sind und wie sich dann die Lücken verteilen und füllen lassen. Wo packe ich am besten das Ausmalbild hin, wann passen Lebens-ABC Beiträge ganz gut rein, wie verteilen sich die Rezensionen usw… Doch, das ist an sich schon eine gute Sache. Auch steckt hier in einem Extra-Fach der Zettel mit euren Themenvorschlägen für das Projekt 52 (Spoiler-Alarm: Die neuen Themen für März kommen übrigens morgen schon mal für euch) und andere Schnipselchen, die ich für eventuelle Beiträge mal nutzen könnte.

Redaktionsplan

Aber ein wenig versuchen wir gerade auch Luft zu holen

Die letzten… naja sagen wir mal 5 Wochen, die hatten es schon in sich. Eigentlich krepeln wir ja seit November so rum, aber die letzten beiden Schübe waren nochmal hart. Erst hatte es den großen Sohn massiv umgehauen und wir mussten uns sehr einschränken und zurück nehmen und als es bei ihm endlich besser aussah und wir dachten es wäre überstanden, zog doch noch der kleine Sohn nach. Selbe Symptome, selber heftiger Verlauf. Es ist so nervig, dass man bei uns im Grunde von September bis März immer schon mit immer abwechselnden Krankenlager rechnen muss, aber es scheint hier nun mal so zu sein. Es war schon immer so, seit die Kinder da sind. Vor allem der große Sohn scheint leider sehr anfällig zu sein. Das war auch schon so, als er noch ganz klein war (vor dem Fußball spielen wohl gemerkt mit Blick auf den einen oder anderen Kommentar). Der kleine Sohn scheint da etwas besser gegen anzukommen, warum auch immer, aber sein Immunsystem arbeitet da besser.

Gerade nach Corona damals haben wir ja bei dem großen Sohn vieles checken lassen und aus gesundheitlicher Sicht zeigt er keinerlei Mängel, die darauf hinweisen könnten, warum es bei ihm so anders läuft. “Manche haben leider das Pech”, hieß es nur und das ist extrem unbefriedigend. 

Zumindest konnte ich dieses Mal auf “Na deine Kinder sind aber oft krank” antworten mit: Schau dich um, es trifft so viele aktuell. Eigentlich sind meine Kinder auch nur einer von vielen und die Zeitungen reden von höchsten Werten an Atemwegserkrankungen mit heftigen Verläufen besonders bei Kindern seit 5 Jahren. Und zwischendurch herrschte Corona. Also was soll ich dazu sagen….

Immerhin zeigen sich die ersten Frühlingsboten…

… und der Mann und ich halten uns dieses Mal wacker. Wir gehen fleißig laufen, sind viel an der frischen Luft, passen auf uns auf und sind für die Kinder da. Egal ob -10 am Morgen oder 2 Grad am Mittag: Wir haben das Kreislaufsystem angekurbelt. Und es war schon schön, dass zu den winterlichen Landschaften schönster Sonnenschein herrschte. Es brachte einen pastelligen Himmel und eine gewisse Stille in der Welt, untermal vom ersten Vogelgezwitscher. Es hatte schon irgendwie etwas.

Und dennoch begrüße ich es, dass die Luft nun seit dem Wochenende mild ist und wir tatsächlich zweistellige Plusgrade verzeichnen können. Innerhalb eines Tages waren die Schneelandschaften verschwunden und plötzlich konnte man überall die von mir so sehr gewünschten Frühlingsboten entdecken. Kleine Krokusse in lila und gelb konnte ich schon sehen und erste Knospen an den Ästen, wenn man spazieren geht. Man hört das laute Schnattern der Vögel, wenn sie Pfeilform artig über den Himmel fliegen und ihre Rückkehr laut verkünden. Ein Hauch von lang ersehntem Frühling liegt in der Luft und ich hoffe, dass viele Sonnenstunden darauf folgen werden. Auch wenn es heute vor allem grau und nass draußen ist.

Das Laufen in den letzten Tagen war wie ein Ausgleich

Ich versuche ja immer noch das Ziel vor Augen zu haben regelmäßig wieder laufen zu gehen. Es war für mich überraschend, aber die Tage mit den Minusgraden waren irgendwie erfrischend. Während ich die Morgenrunde spazierend noch bei knalligen -11 Grad absolvierte und es überall glitzerte, war es um die Mittagszeit bei 0-2 Grad direkt ganz anders. Deshalb ging ich auch immer mittags laufen. Es war ein guter Break nachdem man den ganzen Morgen gekuschelt, Tee gekocht, Taschentücher gereicht und Kopf gestreichelt hatte. Es war ein knisterndes Wachrütteln und den Kreislauf wieder ankurbeln.

Redaktionsplan

Oft genug bin ich nämlich einfach beim kleinen Sohn direkt nochmal mit eingeschlafen, als ich so bei ihm lag und über ihn wachte. 

Ich versuche die Läufe aktuell vielseitig zu halten. Unterschiedlich in den Belastungen. Mal langsame Läufe, mal Intervalle… und auch hier kann man variieren. Intervall mit Speedrun-Einflüssen, also schnell, langsam, schnell… oder Intervalle im normalen Tempo mit Gehpausen dazwischen. Fatlek-Läufe, bei denen man auch nur das Tempo immer wieder verändert (die anstrengendste Form überhaupt finde ich) oder ganz banale Regenerationsläufe mal mit Musik als Rhythmus auf den Ohren oder einem Podcast, der einen einfach nur ablenkt. Was bevorzugt ihr?

So oder so, auch wenn ich so gut wie jeden einzelnen Lauf sehr anstrengend war, so boten sie gerade in den letzten Tagen einen willkommenen Ausgleich und ich glaube den schönsten Lauf der Woche hatte ich am Samstag, als es mild war UND die Sonne schien und ich das erste Mal seit Monaten das dünne Langarmshirt tragen konnte und keine Thermosachen brauchte.

Ich weiß noch nicht so recht, wie ich das Laufen mit Podcast auf den Ohren finde, denn ich merke, ich brauche einen Takt, einen Rhythmus, und den habe ich da nicht. Dafür geht das aber übrigens ganz gut mit der Musik von Imagine Dragons konnte ich feststellen. Coldplay – so sehr ich die Musik liebe – ist doch eher zu ruhig und ungeeignet dafür. Schade, aber zumindest aktuell passt es für mich nicht. Was bevorzugt ihr?

Nun hoffe ich einfach, dass sich alles langsam wieder einpendelt

Wie ihr euch denken könnt, ist die Luft, die Energie aus dem Anfang des Jahres, bei mir ein wenig raus. Die Motivation, mit der ich immer in ein neues Jahr starte, ist mit die produktivste, die ich habe und die muss immer ausgenutzt werden. Durch das Krankenlager-Chaos und anderen Dingen, die in den letzten Wochen so waren, bin ich leider wieder aus dem Takt geraten und muss da dringend wieder rein finden.

Sportlich hat das im Februar ja jetzt ganz gut geklappt, aber auch in den anderen Bereichen soll es wieder weitergehen. Das Ausmisten hat so gut angefangen. Als ich neulich nochmal in die Bloggerschnack-Umfrage reinschaute, warum auch immer, musste ich feststellen, dass es nochmal neue Stimmen gab und sich eure Interessen hier auf dem Blog etwas verlagert hatten. Ausgerechnet das Minimalismus-Thema steht nun ganz oben. Huch! Da muss ich also dringend wieder ran. Nicht nur wegen der Umfrage, sondern weil ich es selber auch wieder will.

Ich gebe mir jetzt noch den Februar, um Ordnung rein zu bekommen. Gerade jetzt, wo auch beide Kinder wieder zur Schule gehen können und wir uns gesundheitlich (hoffentlich) auf einen guten Weg befinden. Das Wetter wird milder, die Möglichkeiten wieder mehr… Also Neustart am 1. März!

Und bei euch?

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8 Kommentare

  1. Bei mir geht gerade gefühlt mal wieder gar nichts bzw. der Alltag lässt einfach keinen Platz für bestimmte Dinge oder die Energie reicht nicht und dann gibt es überall lose Enden und das macht mich irgendwie irre und ich weiss, dass es Zeit für große Entscheidungen wäre, aber die möchte ich nicht treffen müssen. Tja.
    Daumen sind gedrückt, dass es bei euch wirklich aufwärts geht.

    1. Sari says:

      Oh ich verstehe dich so gut. Wenn man so lose in der Luft hängt ist das ätzend. Ich hoffe, dass sich das bei Dir auch bald wieder beruhigt.

  2. Ich könnte mir ja nie vorstellen hier wegzuziehen (weil halt auch Haus und so), aber das nervt mich wirklich am deutschen Winter (so gern ich die Kälte teils auch mag), dass gefühlt immer alle von September bis März krank sind. In milderen Regionen ballt es sich bestimmt nicht so in Innenräumen und man steckt sich weniger leicht an (wobei ich mich persönlich hier ja nicht beschweren darf).
    Beim Laufen setze ich viel zu sehr auf immer die gleiche Belastung. Also schon anstrengend, aber auch nicht zu sehr und nur keine Intervalle. Höchstens mal längere Distanzen. Das müsste ich wirklich mal ändern. Insofern schaue ich bewundernd zu dir und deinen unterschiedlichen Einheiten.
    Was laufen mit Podcasts angeht, so hatten wir das glaube ich schonmal: Ich liebe es mit Podcasts zu laufen. Ein herrlicher Zeitvertreib! Gerade längere Läufe könnte ich mir ohne nicht vorstellen. Manchmal brauche ich aber auch Musik und dann auch etwas treibendes: Am besten funktioniert da für mich melodischer Punk oder sonstige, treibende Gitarrenmusik.

    1. Sari says:

      Gitarrenmusik… hm, an wen denkst du da? Ich merke halt echt, wenn Coldplay kommt, lausche ich zwar gerne, aber der Rhythmus zieht mich doch runter. Das ist bei Imagine Dragons anders.
      Das mit den unterschiedlichen Läufen habe ich auch echt erst so, seitdem ich über der Musik noch die geführten Läufe der Nike Running App laufen habe. Die bieten ja verschiedene Läufe an, die durch einen Coach begleitet werden. Der erzählt dann nebenher etwas, erinnert dich an Atmung und richtige Haltung beim Laufen, erklärt aber eben auch, was wichtig ist usw… manchmal haben diese Läufe dann auch inhaltliche Schwerpunkte wie zum Beispiel “Wie gehe ich mit Stress um” oder “heute ist ein blöder Tag” usw… das ist ganz interessant und da wird halt auch immer wieder erklärt, dass diese Vielfalt an Läufen wichtig ist.
      Hm, wegziehen nur, wenn es dann bitte an die Ostsee oder Irland oder so geht… ansonsten reichen mir schon die Auszeiten an solchen Orten.

  3. Als meine Kinder noch klein waren, habe ich auch fast jeden Herbst/ jedes Frühjahr ein/ zwei Wochen Rüsselseuche. Es hat mich fast jedes mal “umgeworfen”. Später habe ich dann die Sauna für mich entdeckt, wo ich 4…6 mal im Jahr schwitze und mich schockfroste. Zu dem hat mich die Frühjahrsmüdigkeit im Griff. Dann noch Frühschicht- das bedeutet 3.30 Uhr aufstehen. Ich laufe dienstlich 10Km am Tag und bewege ein paar Tonnen Stahl. Wenn ich dann Feierabend habe, ist es genug.
    Auch ich hatte eigentlich im Februar große Pläne: gerade im Februar gab es im Projekt 52 soo schöne Themen, die ich, wie von mir gewohnt anders ausgelegt hätte, als gedacht: Musik zum Beispiel- ich hätte da dann mal was über meine Hörgewohnheiten und die Analogue Audio Foundation geschrieben und die Vorteile die ein “Tube preamp” bringt, anstatt von einer Band oder einem Stil zu berichten. Oder Erinnerungen- auch ein tolles Thema- gibt es doch noch so alte Fotos- ich 1982 vor meines Vaters “Wolga Gas 24” im Winter- 20cm Schnee… Aber das braucht alles Zeit und einen wachen Geist. Zur Zeit schwer.

    1. Sari says:

      Es spricht absolut nichts dagegen die Themen für später beiseite zu legen und als Inspiration für schöne Beiträge zu nutzen. Und dann packst du sie einfach in die Kommentare, so dass sie dennoch gefunden werden ;) Das Projekt soll Freude und keinen Stress verursachen und dafür sorgen, dass man sich gegenseitig ein wenig inspiriert.

      Meine Schwiegereltern haben das mit der Sauna auch für sich entdeckt. Mir liegt das leider gar nicht.

  4. Also, ich bin auch der Typ Schreiben und direkt veröffentlichen. 🤗

    Coldplay liebe ich auch, aber leider machen sie bald keine neuen Alben mehr. Sehr schade! ☹️

    1. Sari says:

      Wieso das denn nicht? Sie haben doch gerade so viel Neues?!

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