Ok, folgende Situation: Oben im Schlafzimmer auf dem Schreibtisch liegt eine angefangene Zeichnung. Eine Idee für einen neuen Avatar, den ich gerne nutzen möchte. Der Punkt: Sie ist angefangen. Heißt, dass sie noch nicht fertig ist. Zudem fehlt mir gerade die Idee für die passende Geisterkatze im Juni. Da herrscht wirklich gähnende Leere in meinem Kopf. Wie ein schwarzes Loch.
Des Weiteren liegt neben mir ein Buch, dass der kleine Sohn gerade gelesen hat. Über das kleine WIR! Der eine oder andere kennt dieses Monster sicherlich, dass so großartig das Gemeinschaftsgefühl in einem Kinderbuch darstellen kann. Aber es liegt da und starrt mich an. Eben noch wollte ich darüber schreiben und dann plötzlich wieder… Leere im Kopf. Von einem Moment zum anderen war die Motivation zu schreiben weg und meine Finger führten den Mauszeiger schon wieder zu irgendwelchen Seiten, die mich ablenken. Wisst ihr eigentlich, wie oft ich in der Woche den Disneystore durchstöbere oder mir Reels von anderen anschaue, die gerade im Disneyland sind.
Ob das ein Warnzeichen ist?
Wir haben jetzt noch ziemlich genau 4 Wochen vor uns, bis die Sommerferien starten. Und auch, wenn diverse verlängerte Wochenenden hinter uns liegen, merkt man, wie das Level bei uns allen gerade wieder sinkt. So ein typisches Phänomen, wenn die Sommerferien in greifbare Nähe rücken. Einerseits passiert bis dahin noch ganz viel und andererseits passiert kaum noch was. Zumindest aus schulischer Sicht. Eine Arbeit gibt es wohl beim kleinen Sohn noch (was ich affig genug finde, nachdem die Korrektur der letzten 2 Monate gebraucht hat) und beim großen warten wir noch auf das eine oder andere Ergebnis.
Hier steht nächste Woche das Schulpraktikum ins Haus und wir sind alle ein wenig gespannt deswegen. Es bedeutet aber auch, dass der große Sohn quasi keine wirkliche Schule mehr hat. Auch irgendwie nett. Beim kleinen Sohn steht noch eine Zirkuswoche an, auf die er wenig bis gar keine Lust hat. Ich kann es ihm nicht verdenken. Gedanklich schließt man irgendwie schon so langsam mit diesem Schuljahr ab.
Es sind zwar Ferien in Aussicht, aber noch kein Urlaub. Wir wissen dieses Jahr so gar nicht, wie und wo wir uns eine Auszeit holen wollen, weil im Hintergrund einfach eine Menge Sachen laufen, die das alles sehr unsicher gestalten.
Und das Fernweh wächst bei mir…
Was seltsam ist, denn sobald wir eine Reise gebucht haben, ist die Vorfreude wie weggeblasen und ich muss erst an dem Ort ankommen, um mich wirklich darauf einlassen zu können. Vielleicht liegt es an dem Weg. Früh Aufstehen, ewig Auto fahren oder am Flughafen hängen, lange Flüge, lange Busfahrten… es dauert immer so lange, bis man dann schließlich angekommen ist und abschalten kann.
Und trotzdem merke ich, wenn wir zu lange zu Hause waren, dass ich einfach mal weg muss. Und sei es nur für ein paar Tage. Einfach raus aus dem Alltagstrott, all den täglichen Dingen um mich herum. Einfach weg und nicht erreichbar sein. Und am Besten lässt sich das mit einem Blick aufs Meer kombinieren. Das wäre ideal.
Oder auf ein großes rosanes Schloss wie mir scheint. Zumindest würde das erklären, warum ich mich aktuell ständig selber mit den vielen Videos von anderen quäle. Und der Witz dabei: Man ist dort viel am Laufen und steht ständig in Warteschlangen. Und dennoch… die Sehnsucht wieder dort zu sein ist enorm.
Richtig abzuschalten ist verdammt schwer…
Das merke ich immer wieder. Meine Eltern haben früher immer mindestens drei Wochen Urlaub am Stück mit uns gemacht. Meine Mutter meinte immer, sie brauche eine Woche, um im Urlaub anzukommen, eine Woche kann sie ihn dann richtig genießen und die dritte wäre, um sich wieder an die Tatsache zu gewöhnen, dass es bald wieder nach Hause geht. Hm… kann man so machen oder… naja, direkt versuchen im Urlaub anzukommen.
Aber ich kenne das. Ich erzähle immer und immer wieder von dieser Unruhe, die ich empfinde, wenn unsere Tage mal vollkommen ungefüllt sind. In mir wächst sofort das Bedürfnis irgendetwas Sinnvolles in den Tag zu packen, damit er sich nicht so anfühlt, als ob er nutzlos an uns vorbei gezogen ist. Das fühlt sich so sehr nach verschwendeter Zeit an. Und dabei ist mir durchaus bewusst, dass es aber auch mal sein muss, dass man nichts tut. Ich bin ja selbst Schuld irgendwie, nicht wahr…
Aktuell fühlt sich alles noch so… komisch an
Am Wochenende noch saßen wir bei 30 Grad im Garten, ich aß ein Wassereis und ging mit dem kleinen Sohn in den (sehr eisigen) Pool. Nur einen Tag später herrschte krasses Unwetter und ganze Straßen wurden durch Bäume versperrt, Sachen wurden durch die Gegend geweht oder umgeschmissen. Sturmtief “Ziros” nennen sie das Ganze und es hat für ordentlich Schaden in Berlin gesorgt. Auch bei uns lagen Äste auf den Straßen, aber Gott sei Dank nichts Schlimmeres. Nicht so wie vor Jahren, als Xavier unser Hausdach zerstörte, Wasser ins Gemäuer lief und wir ein halbes Jahr auf einer Wasserschaden-Baustelle lebten. Gott sei Dank dieses Mal nicht… Seitdem weht hier immer wieder ein Windchen und das Wetter fühlt sich nach einem kurzen sommerlichen Hoch gerade wieder ein bisschen wie Frühherbst an.
Es ist also kein Wunder, dass ich heute früh mit massiven Kopfschmerzen aufwachte. Ich würde jetzt wirklich gerne in einen Zug steigen. Entweder Richtung Ostsee oder Richtung Paris. Ist mir beides recht. Aber aktuell besteht die Zielgrade vor allem scheinbar aus dem Startschuss Sommerferien. “Die Kinder hatten ja eigentlich viel frei”, sagte vorhin jemand zu mir und ich muss dem wohl recht geben. Dank der ständigen verlängerten Wochenenden war das zweite Halbjahr doch halbwegs erträglich, Dennoch mussten Arbeiten und Prüfungen geschrieben werden. Das bleibt ja nicht aus, wird halt dementsprechend in weniger Schulzeit gequetscht.
Es ist Zeit sich einen Überblick zu verschaffen…
Was steht alles bis dahin, also bis zu den Sommerferien noch an? Praktikum. Zirkuswoche. Saisonabschluss beim kleinen Sohn. Kursfahrt. Schulturnier und Sportfest. 4 Turniere beim kleinen Sohn sowie die Leistungsdiagnostik. Mindestens ein Turnier beim großen Sohn und ein Testspiel. Zwei Geburtstage. Sommerfeste auf Arbeit des Mannes sowie eventuell nochmal eine Dienstreise.
Das ist eine ganze Menge innerhalb von vier Wochen, oder? Aber das wird wohl den meisten so ergehen.
Immerhin weiß ich jetzt schon, dass ein Teil potentieller Geburtstagsgäste in meiner Geburtstagswoche nicht da ist, so dass ich wohl meine geplante Summerween-Feier ein wenig weiter nach hinten legen werde, auch wenn ich es grundsätzlich nicht mag zu viel Zeit zwischen der Feier und dem eigentlich Event verstreichen zu lassen. Irgendwie ist es dann, als ob es nichts mehr miteinander zu tun hat.
Aber ich habe viele schöne Ideen für Deko und Beschäftigungen, für Dinge, mit denen wir uns schmücken können an dem Tag und für farblich passende Getränke und Leckereien. Ich habe definitiv Lust auf Summerween. Und auf vieles mehr, was man im Sommer so machen könnte…
Also ist unser Ziel derzeit: Die letzten Wochen jetzt auch noch wuppen und das dunkle Loch in uns drin besiegen. Dieses Tief kurz vor den Sommerferien überwinden und mit Tatendrang die Dinge angehen…