Heute kombiniere ich mal. Ich wollte eigentlich gestern meine Gedanken ordnen und am Ende lag ich auf dem Sofa, vollkommen erledigt und erschöpft. Dieser Erschöpfungszustand fing bereits Dienstag Nachmittag an. Vormittags war ich noch voll motiviert und war sogar laufen und dann auf einmal… Erschöpfung pur und dabei sollte noch ein nicht unwichtiger Elternabend auf mich zukommen.
Die Erschöpfung wurde gestern dann noch größer und am Ende gab ich ihr nach. Nicht, dass ich da irgendetwas ausbrüte oder so. Der Körper scheint mir ja definitiv zu signalisieren, dass ich runterfahren sollte und dem bin ich nachgekommen. Mit dem Resultat, dass es sich auch heute nicht besser anfühlt. Wobei es heute sicherlich auch mit daran liegt, dass ich um 4 Uhr nachts auf einmal wach im Bett lag und nicht mehr einschlafen konnte. Nichts von dem Altbewährten half. Hörbuch, nochmal auf Klo gehen, einkuscheln, aufs Sofa umziehen… also Methoden, die meist irgendwie nochmal helfen. Aber ich lag wach. Gut 1 1/2 Stunden und schlief dann kurz vor Wecker Klingeln nochmal ein. Grund? Der chaotische Tag, der heute noch auf mich zukommen würde. Manchmal ist das einfach so.. aber dementsprechend gerädert fühle ich mich jetzt.
Also habe ich spontan beschlossen heute mal eine Kombination aus Nature Thursday und Gedankentagebuch zu versuchen…
Tatsächlich habe ich nämlich nochmal ein Bild aus dem Garten auf dem Handy gefunden von einer Pflanze, die uns der Nachbar mal schenkte, als wir den Vorgarten neu machten. Perfekt für den Nature Thursday, oder?
Nachdem ich ja nun den ganzen Unkraut verseuchten Rasen weg machte, alles umgrub und mit Bodenbedeckerpflanzen und mehr bepflanzte, waren die meisten Nachbarn ziemlich angetan. “Sieht ja aus wie auf der BUGA (Bundesgartenschau)” meinte der unmittelbare Nachbar sogar und ja, ich bin wirklich zufrieden damit, dass ich mir die Arbeit damals machte. Auch wenn das Unkraut nach wie vor herausfordernd ist und einem keine Ruhe lässt.
Um uns zu unterstützen, schenkte uns einer der Nachbarn eine Pflanze. Als Überraschung stellte er sie in unseren Vorgarten und schrieb dem Mann eine Nachricht. Einfach zu pflegen, winterhart und blüht mehrmals im Jahr. Perfekt also für uns. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie sie heißt. Dankbar bin ich dennoch…
Sie sieht allerdings so lädiert aus, wie ich mich derzeit fühle
Und da zeigt sich mal wieder, wie spannend die Dokumentation solcher Gefühle im Blog ist. Ziemlich genau vor einem Jahr schrieb ich nämlich schon einmal über dieses Gefühl von Leerlauf und Erschöpfung und wie sehr es sich gerade danach anfühlt, als ob wieder einmal alles auf einmal über einem zusammenbrechen würde.
Nicht nur, dass der tatsächliche Herbstanfang auch dieses Jahr sang- und klanglos an mir vorbeizog, auch brach diese Erschöpfung vor einem Jahr ähnlich über mich herein. Verrückt, was die Jahreszeiten mit einem anstellen können, oder? “Ich dachte, es wären meine Schwangerschaftshormone”, sagte gestern eine Freundin zu mir, als sie von ihrer Abgeschlagenheit und Müdigkeit sprach, aber als sie hörte, dass es mir auch ohne hochgradige Schwangerschaft ähnlich ging, war sie irgendwie erleichtert. Der Jahreszeitenwechsel macht müde. Und ja, das spüren wir alle derzeit.
Als ob wir uns innerlich umstellen auf Kuscheldecke, Dunkelheit und Winterschlafmodus. Ob in uns vielleicht auch eine Veranlagung zum Winterschlaf steckt? Manchmal fühlt es sich doch irgendwie so an. Ist natürlich nicht so. Meist ist es ja so, sobald sich der Körper an die neuen Temperaturen und das Licht gewöhnt hat, dass auch ein gewisses Energielevel zurück kehrt. Die “Ber”-Monate bringen ja doch meist ein paar spannende Events mit sich. Halloween, Laternenumzug, die Adventszeit… das Herbstleuchten an sich.
Leider auch das Erkältungsrisiko
Doch das versuche ich gerade noch auszublenden. Auch wenn die ersten zwei Schulwochen des Sohnes mal wieder zu 50 % aus Vertretungsunterricht bestanden. Schon komisch, oder? Auch von vielen anderen höre ich, dass schon jetzt der Krankenstand in Schulen und auf Arbeit direkt wieder hoch ist und da habe ich echt Respekt vor. Ihr wisst, wie anfällig ein oder zwei Familienmitglieder hier bei uns dafür sind und das wirft immer eine ganze Menge durcheinander und sorgt für viel Stress bei gewissen Abläufen. Nein danke. Das Leben könnte so viel einfacher sein, wenn man einfach seinem geregelten Alltag folgen dürfte ohne ständig aus der Bahn geworfen zu werden.
Und oben drauf das Eltern-Abend-Bingo
Immerhin liegen die nun hinter mir und beide Elternabende von den Schulen fielen überraschend überschaubar aus. Während beim großen Sohn der größte Zeitfresser mal wieder war jemanden zu finden, der Elternvertreter werden könnte (und dann brauchst du ja meist auch noch vier davon), ging das beim kleinen Sohn total schnell. Hier hatte ich Sorge, dass auch dieses Jahr eine große Diskussion bezüglich Notengebung aufkommen könnte. Hier wird nämlich 3. und 4. Klasse gewählt, ob es Noten oder eine verbale Benotung geben soll. Aber scheinbar waren doch mehr als genug Eltern im vergangenen Schuljahr nicht zufrieden mit der Art der verbalen Benotung, die uns ja eigentlich versprochen (und nicht so umgesetzt wurde), dass tatsächlich fast alle die Hände hoben für Noten. Das Thema war in nicht mal fünf Minuten durch. Verrückt. Beim großen Sohn damals war es eine 50/50 Entscheidung und musste dann noch durch die Stimmen der fehlenden Eltern nachträglich ausgelotet werden. Was ein Nervenkitzel ey…
Jedes Jahr überlege ich ja, ob ich mir so ein Elternabend-Bingo ausdrucke, aber tatsächlich wäre es dieses Jahr überflüssig gewesen. Nur Klassenfahrten stehen in den Sternen…
Ein Blick auf den Kalender zeigt kaum Erholung
Ich weiß auch nicht, wie das immer passiert. Einerseits finde ich, dass die Herbstferien verdammt schnell schon wieder in den Startlöchern stehen, andererseits kann ich sie kaum erwarten. JA, JETZT SCHON! Woran das liegt? An nicht einem einzigen freien Tag im Kalender bis dahin (gefühlt zumindest) und massig Überschneidungen, bei denen ich jetzt noch gar nicht so richtig weiß, wie wir damit umgehen sollen.
Alltag eben, den sicherlich jeder von uns kennt und jeder sollte sich ab und zu ein wenig Mimimi erlauben, um sich da ein wenig Luft zu verschaffen und dann wieder mit klarem Blick das alles betrachten zu können. Wie erwähnt, dieses Phänomen scheint irgendwie jedes Jahr aufs Neue um diese Zeit herum einzutreten und gehört einfach wohl dazu. Haben wir deshalb gelernt es besser zu wuppen? Natürlich nicht, aber das ist ok.
Man muss sich halt auch das Durchatmen erlauben.
Das ist so wichtig. Und deshalb verfrachtete ich gestern den gigantischen Wäscheberg auf Sofa, wollte ihn zusammen legen und legte stattdessen mich aufs Sofa, damit ich später irgendwie noch die Kraft für die anderen Termine aufbringen konnte. Die Wäsche läuft ja nicht weg, nicht wahr? Sie hat nur einfach die Angewohnheit einen etwas vorwurfsvoll anzuschauen. Aber wie soll man für andere funktionieren, wenn man für sich selbst gerade nicht richtig funktioniert.
Was tut ihr in solchen Momenten?
Und damit Schluss für heute! Die Liste wird ja nicht kürzer, nicht wahr? Also hopp, hopp…
Mehr Beiträge zum Nature Thursday könnt ihr heute auch wieder bei Marius finden.
Eine spannende Artikelkombination. Zu der Pflanze kann ich leider nichts beitragen, aber zum Gefühl der Abgeschlagenheit, was ich momentan nur zu gut kenne. Gerade wenn die Tage den ganze Tag über so dunkel sind, als wäre es dauerhaft Dämmerung. Wie soll man denn da Energie bekommen? Der Drang mit Decke und Tee aufs Sofa zu gehen ist riesig. Wie ich damit umgehe? Ich ignoriere den Drang bzw. muss das tun, denn die Arbeit wartet leider nicht. Auch die Wochenenden sind vollgestopft und dann noch Elternabende usw. Insofern sehne ich die Herbstferien auch herbei. Dauert bei uns noch 6 Wochen. Wann seid ihr dran?
Na, wenigstens gibt es dann jetzt Noten. Wobei ich auch echt dachte das man die für die weiterführenden Schulen eh braucht. Ich schicke mal was Energie rüber. 🚀