Ach, ich weiß auch nicht, aber heute stecke ich irgendwie in einem kleinen Tief fest. Vielleicht so ein Leerlaufmoment, wie ich ihn am Wochenende schon beschrieb. Der Tag startete nervig. Schon beim zu Bett gehen gestern Abend hatte ich so ein komisches Gefühl und mitten in der Nacht wurde ich wach und war auf einmal munter. Von da an wurde ich immer wieder wach und erst 30 Minuten, bevor mein Wecker klingeln sollte, wieder so richtig müde, dass ich im Endeffekt total gerädert war, als ich dann tatsächlich aufstehen musste.
Der Morgen brachte Unruhe und Diskussion und alles, was am Ende übrig bleibt ist ein Gefühl von Bedrücktheit. Ich hasse diese Tage, auch wenn sie nicht an der Tagesordnung sind. Aber am Ende sorgen sie dafür, dass ich den ganzen Vormittag gefühlt in die Leere starre und mich frage, was ich tun soll. Mit diesen Momenten. Der Kopf brummt und drückt und man fühlt sich erschöpfter als eh schon. Zu der nächtlichen Erschöpfung gesellt sich emotionale und die gilt es manchmal schwerer wieder in den Griff zu bekommen, als die körperliche, von der man doch meist viel besser weiß, woher sie rührt…
Ich saß heute bestimmt eine Stunde da…
… und blickte gefühlt in die Leere. Nein, eigentlich scrollte ich sinnlos in den ablenkenden Weiten des Internets herum anstatt etwas Produktives zu tun. Die Gedanken ließen sich nicht ordnen, der Blick nicht schärfen. Zwischendurch ein wacher Moment, in dem ich mir sagte “Du musst jetzt aber…” und dann wich ich wieder ab, der Blick verklärt sich wieder und eigentlich will ich einfach nur zurück ins Bett. Vielleicht sollte man in so einem Moment diesem Drang nachgeben. Einfach für 30 Minuten und dann nochmal frisch in den Tag starten? Wer weiß… die ultimativ richtige Methode für diese Tage habe ich noch nicht gefunden. Aber es ist sicherlich keine Lösung diese Leerlaufmomente mit Löcher in die Luft starren zu füllen.
Immerhin ist der Anfang gemacht, in dem ich versuche Ordnung in meinen Kopf zu bekommen durch einen Gedankenbucheintrag. Immerhin ist der letzte Eintrag nun bereits…Moment, ich muss nachschauen… über einen Monat her. Verrückt, so lange kam mir das jetzt gar nicht vor. Aber da sieht man mal wieder, wie schnell die Zeit schon wieder vergeht. Und in diesen etwas über vier Wochen ist bei uns schon wieder so einiges vorgefallen, über das ich aber nicht unbedingt hier reden kann. Gilt also mal wieder so manches mit sich selbst auszumachen. Aber das ist ok, denn so lange man Menschen hat, denen man sich anvertrauen kann, ist alles ok. Nicht wahr?
Es gibt so Zeiten, da hast du immer das Gefühl, alles kommt auf einmal
Und dann fragst du dich, ob sich da im Hintergrund alle miteinander abgesprochen haben. Sich überlegt haben, ob es nicht eine coole Idee wäre den Alltag mal gemeinsam ein wenig anstrengender zu gestalten. Ich weiß, ich habe neulich erst darüber gesprochen, wie zwiegespalten mein Verhältnis zum Alltag ist und wie gut ich es finde, dass er einerseits geregelt ist, aber andererseits auch mal Ausreisser und Abwechslung zulässt. Allerdings würde ich mir wünschen, dass ich mir diese Abwechslung selbst aussuchen kann. Manchmal würgen einem die Menschen einen rein ohne zu fragen, wie es einem eigentlich geht. Wirklich…
Es ist ja nun kein Geheimnis, dass diese Familie hier viel in das Hobby der Kinder investiert und selbst an Tagen, an denen mal kein Training oder Spiel ist, sind wir manchmal den halben Tag mit administrativen Dingen beschäftigt. Der Mann ist ständig am Schreiben mit anderen Trainern oder Veranstaltern, gleichzeitig macht man sich verrückt damit zu planen, wie man für alle Kinder die gleichen Spielzeiten bekommt, die dann aber auch den aktuellen Fähigkeiten der Kinder gerecht werden. Wie niemand auf der Strecke bleibt und ja, zwischen dem Entwicklungsstand dieser einzelnen Kinder liegen manchmal Welten und dennoch versucht man allen nachzukommen und etwas zu finden, was ihre Entwicklung voran treibt, aber das sind Vorgänge, die im Hintergrund stattfinden. Und man kann versuchen das so transparent wie möglich zu halten, es wird leider nicht immer gesehen und wert geschätzt. Es gibt immer noch Menschen, die denken, dass wir für diese Ehrenamtliche Tätigkeit, die 80 % unseres Alltags manchmal einnimmt, Geld bekommen. Aber nochmal: Es ist ein Ehrenamt. Jeder ist herzlich dazu eingeladen sich mit einzubringen und zwar weit über das stetige Kritisieren und hinterm Rücken ablästern hinaus. Ist man unzufrieden, darf man gerne mit anpacken und Veränderungen voran treiben… aber das wäre der schwerere Weg zu Lasten der Menschen, die sich Arme und Beine ausreißen, um etwas zu tun…
Aber das ist nur einer der Punkte, der mich derzeit mal wieder um einen ruhigen Schlaf bringt. Wie erwähnt… manchmal kommen die Dinge gerne einfach aufeinander und dann kann es schon einmal passieren, dass man morgens am Esstisch sitzt und in die Leere starrt, bis man wieder halbwegs funktionieren kann. Man ist eben keine Maschine, sondern ein Mensch, nicht wahr…
Heute sah ich durch Zufall, dass die Morgenspaziergänge auch so etwas wie ein Jubiläum haben…
Vor ungefähr einem Jahr fing ich mit den Morgenspaziergängen an. Um mich zu bewegen. Zu einer Zeit, wo ich nicht gut laufen gehen konnte. Um am Laptop morgens sitzen zu können und das Gefühl zu haben schon etwas Gutes für mich getan zu haben. Um meinen Kopf ein wenig frei zu bekommen und atmen zu können am Morgen. Es ist dieses Licht und die Atmosphäre im Herbst, die dazu beiträgt, dass ich ein besseres Gefühl bekomme. Die Schritte werden leichter und die Gedanken fügen sich langsam wieder in ihre Bahnen ein…
Seit gut einem Jahr gehe ich nun mehr oder weniger morgens eine kleine Runde spazieren. Selbst in den Ferien machte ich dies, als ich immer so unverschämt früh wach war. Mal alleine, mal begleitet mich der Mann. Dabei verändert sich die Natur um mich herum entsprechend ihrer Jahreszeiten und ich finde das einfach nur wunderschön. An manchen Tagen muss ich mich wirklich aufraffen und der Rückweg ist immer ein wenig ätzend, weil ich dann doch so langsam gerne zu Hause wäre, aber die Bewegung an sich ist gut und wichtig. Sie kurbelt den Kreislauf an. Eigentlich müsste ich weit vor allen anderen aufstehen, die Runde gehen, etwas Yoga machen und dann frisch in den Tag starten, aber irgendwie will ich morgens natürlich auch schlafen. So lange es eben geht. Und ich merke, jetzt wo es morgens dunkel ist wenn der Wecker klingelt, dass ich schwerer hoch komme. Es macht so viel Unterschied, ob man mit der Sonne aufsteht oder im Dunkeln.
Alles sicherlich auch nur eine Frage der Gewohnheit. Würde ich mich jetzt einen Monat lang zwingen immer um Punkt 6 Uhr aufzustehen, würde es mir sicherlich auf Dauer gesehen nicht so schwer fallen, aber manchmal fühlt sich der Kopf so schwer am Morgen an (sei es von seltsamen Träumen oder unruhigem Schlaf), dass es einfach nicht geht und ich dann eben doch noch zwei Mal die Schlummertaste drücke.
Wer hat eigentlich diese Schlummertaste erfunden?
Ich liebe sie ja. Schon immer. Ich habe sie früher so verdammt oft gedrückt und das, obwohl ich den Wecker als Teenager schon extra ans andere Ende des Zimmers gestellt habe, damit ich aufstehen muss, um ihn auszumachen (der Gedanke war, wenn ich schon aufgestanden bin, dann bleibe ich wenigstens auch wach). Und trotzdem lag ich wieder und drückte noch 2 oder 3 Mal die Schlummertaste, bis ich die Situation aufs Äußerste ausgenutzt hatte.
Also eigentlich finde ich das wirklich ganz toll, aber andererseits ist es doch fatal, dass uns diese Möglichkeit des Hinauszögerns angeboten wird, oder? Würden wir auch liegen bleiben, wenn wir nicht nochmal jemanden hätten, der es in 10 Minuten einfach nochmal versucht? Wer weiß… vielleicht würden wir auch viel öfter fatal verschlafen. Japp. solche Gedanken beschäftigen mich an einem Morgen voller Leerlaufmomente.
Und was sollte ich stattdessen tun? Wäsche sortieren wäre eine gute Idee. Vielleicht mache ich das jetzt einfach mal und dann schauen wir mal weiter, was der Tag so bringt…
Nur kurz zur Schlummertaste: Ich habe diese noch nie genutzt. Zumindest nicht soweit ich mich erinnern kann. Meist bin ich eh schon kurz vor dem Wecker wach (also irgendwann zwischen 5:30 Uhr und 6 Uhr) und wenn er doch mal klingelt, dann macht er den ersten Ton und ich sitze im Bett. War ganz praktisch als die Kinder klein waren (oder auch nicht): Der erste Piep und ich war wach, während meine Frau das teils gar nicht mitbekommen hat. Wir schlafen wirklich sehr unterschiedlich fest.
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du morgen besser in deinen Tag starten kannst.
Danke dir. Ja der Mann hat sich einen eigenen Wecker gestellt. Er hört meinen wohl zwar irgendwie, steht aber dann zu seinem auf :) Ich reagiere meist auch beim direkten Piep sofort, aber die ersten beiden Male wische ich dann nach links zum Schlummern, statt nach rechts um ihn auszumachen. Aber ich könnte es, wenn ich wolle. Merke ich ja daran, dass an Tagen, wo ich morgens aufwändiger die Brotdose packen muss, es ja auch schaffe :)
Einfach den ganzen Tag faul aufm Sofa liegen und sich denken: Och, heute so und morgen ist ein neuer Tag.
Diese Stand-by-Tage kenne ich.
Kommt meistens auch nichts bei rum.
Deswegen lass ich sie wie sie sind.
Aber dann bin ich genervt, dass ich unproduktiv auf dem Sofa rumsaß und dann bin ich noch mehr frustriert *lach*
Geh raus in die Natur und lass die Seele baumeln, da tankt man auch unbewusst wieder Kraft. LG Romy
Ja, mache ich tatsächlich viel in solchen Phasen, vor allem, weil man da seine Ruhe hat.
Ich drück dich mal eben virtuell. Das mit dem “alles auf einmal” kenne ich leider. LG
Ja, ich glaube dieses Gefühl ist den meisten bekannt. Ätzend, dass es sowas immer wieder mal gibt. Aber danke dir :)
Moin,
in der Natur, einfach die Seele baumeln lassen. Da ist purer Luxus, einfach nur gut und unbezahlbar.
Seitdem wir ohne Hund leben, sind wir viel zu selten unterwegs.
Schummertaste? Ich gönne mir acht Minuten zum Wachwerden und dann, hoch mit dem Hintern :-)
Liebe Grüße zu Dir und ein wunderschönes Wochenende
Angela
Ja, bei mir kommt es dann auf 20 Minuten Schlummern insgesamt, dann MUSS ich hoch *lach*. An manchen Tagen brauche ich das auch echt, an anderen Tagen nicht unbedingt, aber dann ist es noch so kuschelig und ich nutze die Zeit gerne um so richtig wach zu werden.
Ich bin auch dankbar dafür, dass es bei uns noch etwas Grün in der Nachbarschaft gibt. Das ist in einer Stadt wie Berlin ja doch eher selten.
Solche Tage kenne ich. Man steht dann praktisch den ganzen Tag irgendwie neben sich. Ich gönne mir immer ein Mittagsschläfchen. Das geht mit jüngeren Kindern natürlich nicht immer. Die stehen ja 24/7 auf der Matte :)
Die Arbeit, die man al Ehrenamtler im Sportsektrum hat, wissen leider nicht alle zu schätzen. Gerade als Mannschaftstrainer ist man richtig eingespannt. Die paar Euro Entschädigung decken nicht mal die Kosten. Aber wir haben das früher gern gemacht (hauptsächlich der Mann).
Liebe Grüße
Sabine
Ja, hier ist die ganze Familie eingespannt. Früher war ich es noch beim großen Sohn. Ich bin nun seit 9 Jahren ehrenamtlich als Betreuerin tätig. Erst beim großen Sohn, aber der ist nun in einer anderen Mannschaft und dadurch helfe ich nun beim kleinen Sohn mit, wo mein Mann als Trainer regelrecht assimiliert wurde. Ein ewiges Auf und Ab, aber aktuell hat er jemanden, der ihm hilft und wir haben durchaus viele engagierte Eltern dazwischen. Das ist Gold wert. Aber es gibt eben immer auch welche, die viel reden, aber selber es nicht besser machen wollen.
Wenn ich wirklich durch bin, dann lassen die Kinder mich auch mal schlafen. In dem Alter sind sie durchaus und der große kann auch schon super auf den nicht mehr ganz so kleinen Bruder aufpassen. Manchmal muss man solche Tage einfach zulassen, ich weiß. Danke dir.
Huhu liebe Sari,
hmmm, I feel you, ich kenn diese Leerlauftage sehr gut…sei da nicht so hart zu dir selbst, denn das Leben geht Wellenartig, es gibt die Hoch-Phasen und Leerlaufphasen. Besonders wir Frauen haben ja auch einen Zyklus :D Ich neige aber auch manchmal richtig streng zu mir zu sein, wenn ich mir etwas vorgenommen habe und es dennoch nicht umgesetzt habe…
Die Morgenspaziergänge habe ich auch seit einiger Zeit bei mir etabliert :) Einfach nur um den Block, geht vielleicht mal 10 Minuten, aber genau wie du finde ich es sehr entspannend in den Tag zu starten und die kleinen Veränderungen der Jahreszeit anzuschauen. Finds, super, dass du dich trotzdem zu einem Blogartikel aufraffen konntest, kannst stolz auf dich sein!
Liebe Grüße,
Jove
Die Dauer der Spaziergänge ist wirklich egal. Ich geh wirklich manchmal auch nur eine kurze Runde und manchmal laufe ich echt lange, weil es einfach gut tut. Aber man kurbelt den Kreislauf an und startet definitiv besser in den Tag.
[…] total auf analog. Ich mag es, morgens ohne Handy mal einen Morgenspaziergang zu machen. So wie Sari von heldenhaushalt.de auf ihrem Morgenspaziergang : Einfach mal beobachten, wie die Blätter jetzt Ende September ihre […]