Nocturna von Jenny-Mai Nuyen

Vampa ist umzingelt von Büchern. Aber er ist nicht auf der Suche nach den Klassikern. In der Bibliothek eines Professors möchte er einzig und allein jenen Band in die Finger bekommen, der seine Geschichte erzählt. Seine Geschichte nämlich ist dem kleinen Dieb von einem Mann gestohlen worden, der daraus ein Buch machen wollte, das „der ganzen Welt gefallen“ soll. Die Erinnerung an diese Begegnung ist alles, was Vampa geblieben ist. Um seine Geschichte zurückzuerobern, würde der Junge sein Leben geben — wenn er denn sterben könnte. Vampa lebt in einer Welt, in der alles etwas anders ist und in der die grausamen Nocturna die Herrschaft übernommen haben. Aus Bluttinte und gestohlenen Erinnerungen schaffen sie Bücher, die die Menschen in ihren Bann zu ziehen vermögen. Nur ein Wesen kann sie stoppen: die arogante Apolonia, deren Bekanntschaft Vampa in ein überaus gefährliches Abenteuer verstrickt…

Quelle: Amazon.de

Meine Meinung: Was macht denn nun einen Menschen aus?

Anders, als die oben gezeigte Beschreibung des Buches vermuten lässt, begleiten wir weniger Vampa durch die Geschichte, sondern das Mädchen Apolonia, die aus einer wohlhabenden Familie kommt, und den Jungen Tigwid, der das absolute Gegenteil von ihr ist. Eine Art Straßenjunge, ein Dieb und gewissermaßen auch einfach ein Lump. Durch eine Prophezeihung treffen die Beiden aufeinander und in einer wilden Verfolgsungjagd schließlich auf den Jungen Vampa, der keinerlei Gefühl zu haben scheint, nichts spürt und nichts empfinden kann. In dieser Geschichte geht es um die sogenannten Dichter, die mit ihren Gaben in der Lage sind die Erinnerungen aus den Menschen herauszuschreiben und in ein Buch zu binden und wenn sie dies tun, verlieren die Menschen auch die entsprechenden Erinnerungen, werden dieser also quasi beraubt. Doch was ist ein Mensch ohne Erinnerungen. Die Hauptfrage, mit der sich Nuyen in diesem Roman zu beschäftigen scheint, ist die, was einen Menschen ausmacht. Was gehört dazu, um uns zu Menschen zu machen? Gleichzeitig fällt es sehr schwer zu schauen, wo die Grenzen zwischen Gut und Bösen liegen und hier und da lässt man sich durchaus täuschen, auch wenn man schnell dahinter kommt, wer tatsächlich die Guten sind. Etwas schade finde ich, dass auf die Ermittlungen der Polizei am Ende doch recht wenig eingegangen wurde, da der Anfang doch neugierig machte, aber gut, das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und ich empfehle sie durchaus weiter…

…wenn man mal davon absieht, dass mir scheinbar die Ideen von Nuyen an sich ganz gut gefallen ;) .

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