Mutiger Nachbarschaftsdienst!

Stellt Euch folgende Situation vor:

Ihr seid ein alter Mann. Das Haar bereits vollständig weiß, die Haltung leicht gebückt. Ihr habt ein wenig in Eurem Garten zu tun, zupft etwas Unkraut hier, schnippelt ein bisschen an der Hecker herum dort. Euer dicker, weißer Kater sitzt gemütlich in der Sonne und genießt das Leben, dass es offensichtlich gut mit ihm meint…

Und dann beobachtet Ihr, wie ein junger Mann im Nachbargarten am Apfelbaum herumwerkelt und durch das hochgewachsene Unkraut läuft, sich mal hier und mal da nach einem knallroten Apfel streckt und ihn abflückt. Der junge Mann ist allerdings nicht der Besitzer des Gartens und dem alten Mann somit vollkommen fremd. Was tun?

Tja, was soll ich Euch sagen, der alte Herr hat wahren Mut bewiesen und den jungen Mann angesprochen: “Können Sie mir sagen, was sie da in dem Garten eines anderen machen?”, fragte er und die Tüte mit dem Unkraut in seiner Hand zitterte ganz furchtbar, ob nun aus Angst vor dem jungen Mann oder als Zeichen des Alters, das vermag ich nicht zu sagen. Aber ich fand den Mann wirklich unglaublich tapfer, denn er wäre dem vermeidlichen “Apfeldieb” im Ernstfall definitiv unterlegen gewesen, einfach schon wegen des deutlichen Altersunterschiedes.

Nun kann ich Euch aber beruhigen, denn der Apfeldieb, das war der Held und weiter hinten im Garten, da tummelten sich auch der Miniheld und ich herum und der Garten selber, der gehört meinem Schwager, der allerdings keine Verwendung für seine Äpfel hat und wir uns daher einfach ein paar bei Gelegenheit holen durften. Naja und genau das taten wir da an dem Tag. Als der alte Herr dann erfuhr, wer wir sind, da war er deutlich erleichtert und der Held sagte ihm mehrmals, wie gut er es fände, dass da doch jemand auch ein Auge auf die Gärten anderer hat. Es hat halt manchmal seine Vor- und Nachteile so Tür an Tür wie in einem Dorf zu wohnen.

Am Ende durfte sich der Miniheld dann auch den dicken, weißen Kater Winnie genauer anschauen und aus den Äpfeln wurde lecker Apfelmus gekocht und ein bisschen gebacken. Und während ich fleißig in der Küche werkelte, musste ich doch ein klein wenig dabei auch an den alten Herren und an seinen Mut denken…

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7 Kommentare

  1. Das ist eine sehr schöne wahre Geschichte.

  2. Der Mut beeindruckt mich auch sehr. Finde ich klasse!

  3. Wirklich toll! Na da hat der alte Herr sich aber eine Kostprobe des Apfelgebäcks verdient, oder? *zwinker*

  4. sehr schön :D *loving*

  5. Eine tolle Geschichte. Danke fürs mit uns teilen.

  6. Das nenne ich nette Nachtbarn! Es ist shön zu wissen, dass es noch solch aufmerksame Menschen gibt :-D

  7. @Maru: Ich glaube der hatte selber genug mit seinen eigenen Äpfeln zu tun ;)

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