Schulkinder

Eine Woche zwei Schulkinder – Ein paar erste Gedanken

Es ist Samstag. Im Allgemeinen heißt das für uns alle Wochenende. Und meistens auch Fußball bei mindestens einem Kind. Diese Woche heißt das aber auch, dass die erste Woche mit zwei Schulkindern hinter uns liegt. Die erste Woche, in der wir alle morgens aufstehen, uns fertig machen, Taschen nochmal überprüfen mussten, während ich Brotdosen für zwei Schulkinder packte und nun auch alle frühstücken mussten, bevor wir das Haus verlassen. Früher frühstückte der Sohn nämlich in der Kita und so fiel dieser “Stressfaktor” weg.

Idealerweise musste der Mann dann auch ausgerechnet in dieser Woche auf eine Dienstreise und ich war mit den Kindern alleine. Etwas nervös war ich schon, aber am Ende klappte es besser als gedacht.

Zwei Schulkinder – Nun ist der kleine Sohn also seit einer Woche in der Schule

Das ist so komisch. Ehrlich. Es ist sicherlich nur Einbildung und liegt an der veränderten Situation, aber er wirkt direkt nochmal als ob er einen gigantischen Schub hingelegt hätte. Er wirkt auf einmal so groß und strahlt jeden Tag, wenn ich ihn am Mittag abhole. Er liebt es unter all den Kindern zu sein, aber so war er schon immer.

Ich hatte ja immer eher die Sorge, dass es ihm schwer fallen würde in der Schule still zu sitzen und zuzuhören, dass vielleicht die erste Unlust kommen würde, wenn das erste Mal gebastelt oder mit Buchstaben jongliert werden würde. Aber bisher … toitoitoi… gefällt es ihm wirklich gut und er erzählt mit viel Begeisterung, was sie so gemacht haben. Klar erzählt er auch Dinge wie “Der Junge sollte woanders sitzen, weil er mich immer abgelenkt hat” oder “Da hat mir dann meine Sonne geholfen”. Das Prinzip der “Sonne” kenne ich auch noch vom großen Sohn. Da die Klasse Jahrgangs gemischt ist, bekommt zum Schuljahresbeginn jedes Kind eine Sonne zugeteilt, also Schulkinder, die schon zweite Klasse sind und ihnen helfen sollen sich zu Anfang zurecht zu finden.

“Ich habe heute wieder einen neuen Freund gefunden”

Wenn das Heldenkind in etwas gut ist, dann wohl darin neue Freunde zu finden. Er ist da sehr offen und kann schnell Freundschaften schließen. Er findet immer etwas, worüber er mit anderen reden kann. Auch mit größeren und kann so wirklich schnell Freundschaften knüpfen. In der Kita hieß es immer, dass er beliebt unter den anderen Kindern jeden Alters wäre. Das freut mich wirklich sehr, denn gut unter Menschen zurecht zu kommen, das empfinde ich als eine sehr wichtige Eigenschaft, die nicht jedem leicht fällt. Und dennoch ist er durchaus schüchtern und kritisch und wenn er das Gefühl hat, dass sich jemand falsch verhält, zieht er sich davon auch zurück und nimmt erst einmal Abstand.

Er ist nun zwei Wochen als Schulkind unterwegs. Eine Woche war quasi vorab Eingewöhnung im Schulhort und dann jetzt die erste Woche mit Klassenlehrerin im richtigen Schulalltag. Es war auf jeden Fall eine gute Idee ihn in diese Hortwoche im Vorfeld unterzubringen, da er dort schon viele Abläufe, aber vor allem die Schulkinder kennenlernen durfte, so dass der Einschulungstag und die Schule an sich nicht mehr so beängstigend auf ihn wirken würden. Die Rechnung ging auf jeden Fall auf und schon am Montag bewegte er sich recht selbstbewusst über den Schulhof und zeigte mir stolz Kinder, die er Freunde nannte. 

Jeden Tag, wenn ich ihn abhole, erzählt er mir von neuen Freunden, die er gefunden hätte. Erst gestern verkündete er “Heute habe ich 8 neue Freunde gefunden!”. Das sind auf Anhieb eine ganze Menge und ich bin froh, dass er doch scheinbar gut angekommen ist. Auch wenn natürlich offen ist, was von diesen vielen neuen Freunden am Ende sich tatsächlich bewährt.

Erste Gemeinsamkeiten finden…

Ein ganz großer Vorteil ist natürlich, dass er mit seiner besten Buddelkastenfreundin in eine Klasse gekommen ist. Das nimmt viel von diesem Schrecken und sie entdecken die Schule gemeinsam. Übrigens sind der große Bruder in ihre große Schwester damals auch gemeinsam eingeschult und in eine Klasse gekommen. So wiederholt sich alles 5 Jahre später und das ist wirklich lustig und auch spannend zu beobachten. Übrigens auch zur gleichen Lehrerin, was mir sehr wichtig war. Fast noch wichtiger, als mit einer bekannten Person in eine Klasse zu kommen, denn diese Lehrerin hat damals so viel positiven Eindruck bei uns hinterlassen, dass wir unbedingt wieder zu ihr wollten.

So langsam aber sicher findet der Sohn nun auch Schulkinder, mit denen er Gemeinsamkeiten teilt. Vorlieben für bestimmte Themen wie Ninjago oder Minecraft. Vor allem was letzteres angeht, hat er einen Freund gefunden, mit dem er viel spielt und sich austauscht und auch schon direkt am Nachmittag verabreden wollte.

Nun bewältigen wir den Alltag neu mit zwei Schulkindern

Noch ist der Grundschul-Stundenplan überschaubar. Noch sind die Stunden nicht viel und die Fächer noch geprägt von viel Kreativität und Kennenlernen. Das erste Lernen von Zahlen, Buchstaben, Mengen und mehr, das liegt noch nicht so richtig in unseren Händen. Wir Eltern sollen uns noch sehr zurückhalten und nur die Lernlust fördern und Begeisterung wecken und erhalten. Es soll wohl jeden Tag eine Hausaufgabe geben, die aber bitte nicht länger als 15 Minuten dauern darf. Bisher klappte das ganz gut. Die Vorschulhefte, die man so im Vorfeld mal mit den Kindern gemacht hat, haben sich bewährt und der kleine Sohn weiß schon ganz gut Bescheid, was man so machen soll. Er ist eigentlich sogar recht stolz, wenn er Hausaufgaben aufgebkommt und macht sie gerne, zeigt und erzählt gerne, wie gut er es hinbekommt. Aber noch ist alles halt vom Aufwand her überschaubar. Mal sehen, wie lange das so bleibt.

Oben drauf kommt der Stundenplan vom großen Sohn. Der sieht natürlich in der 7. Klasse jetzt ganz anders aus. Da stehen auch schon 8 Stunden drauf und Fächer wie (würg) Physik, Geographie, Ethik und mehr und die Hausaufgaben sind schon ganz andere. Auch stehen schon die ersten Termine für Tests und sogar Arbeiten ins Haus. Nach gerade mal zwei Schulwochen. Das nervt, aber gehört leider dazu und fordert nun noch mehr Reife und Selbständigkeit vom großen Sohn. Schon alleine deswegen, weil die Aufmerksamkeit aktuell dem Grundschulkind gilt, das ein Recht auf die gleiche Fürsorge in Punkt Schulgewöhnung hat, wie sie dem großen Sohn damals zuteil kam. Die meiste Zeit klappte das in den letzten Tagen eigentlich ganz gut, aber es gibt hier und da noch immer Stolpersteine. Aber diese gehen wir an und gemeinsam machen wir das schon.

Und damit beende ich diesen Beitrag für heute mit ein paar ersten Gedanken über die letzten ersten Tage in einem neuen Alltag in dem nun zwei Schulkinder leben. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Vor allem, wenn es nun immer dunkler und kälter wird, die Tage wieder kürzer und die Müdigkeit größer.

Wie liefen bei euch die ersten Tage (zumindest bei denen, wo es auch schon losging)?

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