Kinder

Kinderbuchwoche #03 – “Zicke zacke Trennungskacke” #Rezension

Rezension*

Am dritten Tag unserer Kinderbuchwoche für Herbst diesen Jahres wird das Thema mal etwas ernster, aber als ich dieses Buch in einer Vorschau kennenlernen durfte, wollte ich unbedingt einen näheren Blick darauf werfen. Wieso? Weil wir das Thema an sich vielleicht nicht zu Hause, aber leider doch bei uns im Umfeld schon des Öfteren erleben durften und es mit Kindern wirklich viel anstellt. Auch mit den Kindern, die einfach nur im Freundeskreis sind und manchmal nicht so recht wissen, wie sie ihren Freund auffangen können.

Das Thema Trennung ist wirklich kein einfaches Thema, niemals, und auch wenn man denkt, dass man vielleicht alles richtig macht, so geht in einem Kind doch so viel vor und manchmal weiß es selber gar nicht was es mit seinen Gefühlen anfangen soll. Wie es diese definieren soll und woher sie kommen.

Aus diesem Grund finde ich es wichtig, dass es hier Möglichkeiten für Kinder gibt

Und dieses Buch zeigt solche Möglichkeiten auf, ist durchaus auch selber eine, auf die man zurückgreifen kann, um sich selbst ein bisschen zu erforschen und vielleicht Ideen zu bekommen, wie sich so eine Situation bewältigen lassen könnte.

Erst neulich hatte ich dieses Gespräch mit meinem großen Sohn, das eigentlich seinen Anfang in der Frage fand, ob es ein Halbbruder wäre, wenn Mama oder Papa mit einem anderen Partner ein Kind bekommen würde. Ja wäre es und als ich versuchte dies anhand vom Beispiel an mir zu erklären, kam sofort die schroffe Reaktion, dass der Sohn unendlich sauer mit uns wäre, wenn einer von uns den anderen wegen einer anderen Person verlassen würde. Ich verstehe ihn da sehr gut und es ist wirklich meistens unschön, wenn es um das Thema Trennung und Verlassen geht (besonders, wenn Kinder mit im Spiel sind). Gleichzeitig konnte ich ihm aber auch ein Beispiel nennen, in dem es wirklich sinnvoll war, dass sich Bekannte von uns getrennt hatten. In einem Fall, in dem selbst die Kinder ihren Eltern schon raten sich endlich zu trennen, ist dies wirklich vielleicht der beste Weg. Manchmal ist man einfach nicht mehr glücklich und es ist nicht mehr so wie früher, als man zueinander fand und ja, manchmal ist die Trennung dann der einzige Weg. Doch damit umzugehen ist niemals einfach.

Kinder

“Zicke zacke Trennungskacke” von Ilona Einwohlt

Ich finde es mutig und sehr schwierig eine Art Ratgeber für Kinder zu kreieren, der sie auffängt, ihnen hilft das Thema zu verarbeiten und damit umzugehen und gleichzeitig Tipps und Hinweise liefert, was man eventuell machen könnte und wo man sich hinwenden kann, wenn man alleine damit nicht zurecht kommt.

Zicke zacke Trennungskacke” von Ilona Einwohlt ist so ein Ratgeber, der sich vor allem an Kinder ab 8 Jahren wendet. Es ist daneben aber auch ein Mitmachbuch und auch ein Sachbuch, das auf verschiedene Themen und Bereiche eingeht und gleichzeitig dazu einlädt sich eben auch praktisch mit den Dingen auseinander zu setzen. Der kleine Beisatz im Titel zeigt das Ziel dieses Buches schon ziemlich genau: “… und wie du da durchkommst” und macht klar, dass es sich vor allem an die Kinder richtet, die mit so einer Situation konfrontiert werden.

Einwohlt hat hier eine Sammlung von Ideen, Vorschläge, einige mögliche Antworten auf komplizierte Fragen auch Erfahrungen gesammelt und gleichzeitig Raum geschaffen, wo sich die Kinder selber ausdrücken können. Ein Platz für Gedanken und Gefühle und weist auf der Rückseite des Buches darauf hin, dass dieses Buch nur dem Kind gehört und keiner einfach darin lesen sollte. Es soll quasi wie ein sicherer Ort sein.

Ich empfinde das Buch als sehr umfangreich

Wie schon erwähnt, ist das Thema Trennung bei uns zu Hause überhaupt nicht präsent, sondern nur im Umfeld. Dennoch muss ich sagen, dass sich das Buch durchaus auch gut auf andere Bereiche anwenden lässt. 

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So Sachen wie das berühmte Sorgenpüppchen zum Beispiel, eine Atemtechnik zum Beruhigen, das Kuscheltier in Momenten, wo man Nähe braucht, Fragen nach Ängsten und Unsicherheiten. Das sind definitiv auch Bereiche für Kinder in diesem Buch, die auch in anderen Alltagsituationen mit ihren Gefühlen zu kämpfen haben. Ich selber habe beim ersten Durchlesen Bereiche entdeckt, wo ich dachte “Hey, stimmt, das könnte ich mal für mich selber ausprobieren”. Sicherlich ist es vor allem für Kinder geeignet und angelegt, die mit einer Trennung umzugehen haben, aber ein Blick rein lohnt sich auch so, finde ich.

Erschienen ist “Zicke zacke Trennungskacke” im Carlsen Verlag und umfasst 160 Seiten voller Ideen, Anregungen, Geschichten und Möglichkeiten sich selbst ein wenig zu erkunden und Gedanken rauszulassen. Alles untermalt durch die sympathischen Illustrationen von Regina Kehn

Kinderbuchwoche:
Tag 01: “Minecraft – Ein gefährlicher Code”
Tag 02: “Die grosse Reise des kleinen Mouk”
Tag 03: “Zicke zacke Trennungskacke”

*Anmerkung: Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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