Glückstagebuch

“Glückstagebuch” von Daniel Bergheim Botnmark #Rezension

Rezension*

Die ersten Tage im neuen Jahr widmen sich hier meist ganz von alleine den angestrebten Veränderungen, die ich mir selbst auferlege. An dieser Stelle nochmal arg ins Detail zu gehen, wäre wohl zu viel des Guten, aber dennoch sei erwähnt, dass zu meinen Zielen seit Jahren gehört wieder mehr zu mir selbst zu finden. In mir drin hat in den letzten Jahren eine Veränderung statt gefunden, mit der ich nicht besonders glücklich bin.

An verschiedenen Stellen sprach ich schon einmal darüber. Zum Beispiel erzählte ich von einem Moment, wo mich ein Bekannter meiner Oma nach vielen Jahren wieder sah, mich intensiv musterte und relativ trocken feststellte, dass in meinem Blick so viel mehr Ernsthaftigkeit stecken würde als früher.

Ein anderes Beispiel: Auf Arbeit zählte ich immer zu den Kollegen, die wohl viel Ruhe und Gelassenheit ausstrahlten. Tatsächlich ließ ich mich von vielen Dingen nicht so stressen, wie manche meiner Kollegen und ging dadurch deutlich entspannter durch den Arbeitsalltag, als diese. Ein Kollege sagte mir mal, dass er die Hofpausen gerne an meiner Seite verbringen würde, weil er in meiner Gegenwart einfach ganz wunderbar runterfahren konnte. Ich empfand das als riesiges Kompliment und wenn ich heute an diese Zeit zurück denke, habe ich das Gefühl viel von dieser Gelassenheit verloren zu haben. Tatsächlich ist es so, dass meine Kinder mir sogar recht häufig sagen, dass ich irgendwie immer angespannt und gestresst wirke. 

Das gehört definitiv nicht zu den Dingen, die ich ausstrahlen möchte

Ich war einmal auf der Suche nach Glück. Ich las viele Bücher zu dem Thema, probierte viel aus. Zu meinen Lieblingsbüchern zählten damals “Glück to go” und “Die 10 Geheimnisse des Glücks(Affiliate Link). Das Buch hat mich damals nachhaltig geprägt und beeindruckt, obwohl es nur ein sehr kleines und unscheinbares war, das mit 10 kurzen Geschichten mit Botschaft gefüllt war. Ich glaube, das muss ich irgendwann nochmal lesen. Es hatte wirklich sehr viel Einfluss auf mich genommen und mein Denken stark verändert. An diesen Punkt möchte ich gerne zurück kommen. Ich denke nämlich, dass man viel offener und glücklicher für sein Umfeld sein kann, wenn man mit sich selbst viel mehr im Reinen ist, denkt ihr nicht?

Der große Sohn schlägt da in mancher Hinsicht nach mir. Es gab eine Zeit, wo wir gemeinsam daran arbeiteten einen positiveren Blick für den Alltag zu finden um mit einem besseren Gefühl am Abend einzuschlafen. Zusammen mit dem Sohn führte ich ein Glückstagebuch, in dem wir jeden Abend vor dem Schlafen gehen aufschrieben, was alles gut an dem Tag war. Und sei es noch so klein. Ein wenig habe ich das Prinzip für meinen Daily Planer wieder aufgegriffen.

Heute möchte ich euch zu diesem Thema noch ein weiteres Buch vorstellen, das ich neu entdeckt habe. Es stammt aus dem Mentor Verlag und soll ebenfalls dabei helfen eine neue Betrachtungsweise zu finden und sich vielen Dingen einfach mal zu öffnen. Das Buch trägt den ganz banalen Titel “Glückstagebuch” und stammt aus der Feder von Daniel Bergheim Botnmark.

Glückstagebuch

“Glückstagebuch” von Daniel Bergheim Botnmark

Botnmark arbeitet im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und Sportspychologie und hat an der Universität Tromsø in Norwegen studiert. Sein Glückstagebuch ist nicht einfach ein Sachbuch, das verschiedene Bereiche abhandelt, sondern lädt eher zu einem praktischen bewusst machen ein. Es ist vielmehr eine Art Tagebuch, das zum täglichen innehalten einlädt und durch wöchentliche neue Aufgaben, die uns dann über die nächsten Tage begleiten, dabei helfen soll dem hektischen Alltag wieder mehr Herr zu werden.

Ein Beispiel: Nach einer kurzen Einführung, in dem der Sinn und Aufbau vom Glückstagebuch erklärt wird, beginnen wir mit Woche eins. Hierbei empfiehlt der Autor am besten an einem Sonntag anzufangen, da dieser Tag meistens ein recht ruhiger Tag frei von Terminen ist, so dass man sich dieser neuen Herausforderung voll und ganz widmen kann. In Woche eins lautet die Aufgabe, mit der wir uns in den nächsten Tagen näher auseinandersetzen sollen, drei Mal dankbar zu sein. Das ähnelt dem, was ich mit dem großen Sohn schon praktiziert habe, sehr und funktionierte für uns damals tatsächlich sehr gut. Daher gehört dies zu den Aufgaben, die ich als gut und wertvoll erachte und mir gerne wieder mehr bewusst mache. Konkret sollen wir jeden Abend vor dem Schlafen gehen drei Sachen aufschreiben, für die wir an diesem Tag dankbar waren.

Dokumentiere jeden Tag in deinem Glückstagebuch

Das Buch umfasst neben der Wochenaufgabe für jeden Tag eine Seite, auf der du für dich niederschreiben sollst, was du an dem Tag getan hast, wofür du dankbar warst und was du gelernt hast. Am Ende jeder Woche reflektierst du für dich die gesamte Woche und wie gut du mit der Wochenaufgabe zurecht kamst und am Ende des Monats fasst du auf diese Weise für dich den Monat auch nochmal zusammen. Ein Monat wird durch eine kleine Zeichnung beendet, die man gerne ausmalen darf. Ich glaube die Farben werden sicherlich sehr durch die Emotionen zu diesem Zeitpunkt beeinflusst. Ich bin sehr gespannt, wie es bei mir laufen wird.

Glückstagebuch

Die große Herausforderung in diesem Buch liegt sicherlich an zwei Stellen: Zum einen natürlich am Ball zu bleiben und wirklich konsequent und regelmäßig rein zu schreiben und natürlich in den Wochen-Aufgaben. Sich dankbare Momente bewusst zu machen gehört hier noch zu den kleinen Hürden, aber es gibt auch Aufgaben, die uns emotional sicherlich mehr herausfordern werden. Das Buch umfasst Herausforderungen wie zum Beispiel “Einen Dankbarkeitsbrief schreiben”, “Nimm dir Zeit für dich” oder “Finde eine neue Aktivität”. Es es alles machbar, aber man muss erst seinen Weg dorthin finden. 

Finde mehr Glück, Freude im Alltag und lerne dankbar zu sein

Besonders im letzten Jahr ist mir massiv aufgefallen, wie selbstverständlich vieles von den Menschen gesehen wird. Wie schwer es fällt einfach mal dankbar für die kleinen Erfolge zu sein. Ich habe 2020 gelernt vieles mehr zu schätzen und dankbar zu sein. Für so vieles. Dankbarkeit war tatsächlich ein vorherrschendes Gefühl, mit dem ich aus dem alten Jahr heraus getreten bin, denn wir führen ein gutes Leben und sind von vielem verschont geblieben in den letzten Monaten.

Aber ich habe irgendwie auch noch einmal an Stress dazu gewonnen, obwohl viele Termine und Dinge wie diese auf einmal weggefallen sind. Die Ausgeglichenheit war Mangelware, Gereiztheit dafür irgendwie immer präsent. Bei vielen von uns und leider viel zu oft. Inne halten. Das möchte ich nun wieder mehr. Durchatmen. Zu mir… zu uns finden. Achtsamer sein.

Glückstagebuch

Ich glaube das Buch von Daniel Bergheim Botnmark bietet da eine gute Grundlage, sofern man in der Lage ist sich die Zeit dafür zu nehmen. Es entwickelt sich von Seite zu Seite und nimmt dich bei dieser Entwicklung mit, fordert dich auf alles wieder bewusster wahrzunehmen. Ich bin wirklich sehr gespannt auf dieses kleine Experiment.

Wäre das auch etwas für euch? Wollt ihr vielleicht in ein paar Wochen mal einen kleinen Erfahrungsbericht zu dem Buch? Erzählt mir eure Gedanken dazu in den Kommentaren.

*Anmerkung: Das Buch wurde uns als Rezensionsexemplar vom Mentor Verlag zur Verfügung gestellt

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2 Kommentare

  1. Maru says:

    Ich habe mir selbst Ende letzten Jahres ein kleines Büchlein für “Marmeladenglas-Momente” zugelegt und finde es sehr schön da rein zu schreiben von Zeit zu Zeit. Ist auch später schön es zu lesen und sich an all die besonderen Momente zu erinnern. Jeden Tag etwas hinein schreiben wäre mir aber wohl zu viel.

    1. Sarah Kroschel says:

      Ich hatte tatsächlich mal ein Glas früher im Flur stehen, wo ich immer schöne Momente auf Zetteln sammeln und dann SIlvester zum Jahresabschluss lesen wollte. Allerdings vergaß ich immer die Zettel rein zu machen… nun ja :) So oder so fehlt es mir aktuell noch solche Ideen Konsequent umzusetzen.

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