Rezension*
Auch wenn die Kinder murren, wenn ich das tue, so ist doch langsam aber sicher Zeit hin und wieder darauf hinzuweisen, dass die Schule wieder in den Startlöchern steht. Das heißt zum Beispiel einkaufen gehen. Es müssen neue Schulblöcke, Stifte und Hefte gekauft werden und die Liste für die Bücher des neuen Schuljahres haben wir für den großen Sohn auch schon vor einiger Zeit bekommen. Urgs… Insgeheim kann ich die Kinder aber gut verstehen, denn so wirklich Lust auf die Kombination aus Schulstress und Alltag, für Arbeiten lernen und Hausaufgaben…. ne, habe ich auch nicht. Aber es muss leider sein und so fange ich nun etwas über eine Woche vorher an sie schon einmal nach und nach zu nerven. “Wiederhol doch mal etwas Bruchrechnen”, sage ich zum großen Sohn, “und schau dir ein paar Latein Vokabeln an” (was bin ich froh, wenn er mit dem Fach endlich fertig ist). Und beim kleinen Sohn heißt es nun wieder öfter “Lass uns mal gemeinsam etwas lesen”. Zeit also wieder mehr zu schönen Kinderbüchern zu greifen, die das Kind fesseln und seine Leselust wecken, denn auch Lesen muss vor allem am Anfang regelmäßig wiederholt werden.
Derzeit erleben wir zusammen mit einem Hasen und einem Igel ein kleines Abenteuer
Nachdem wir vor kurzem noch in die Welt der Fußball Academy eingetaucht sind, geht es nun mal wieder mehr in die tierische Sparte und hier sind wir auf ein Buch gestoßen, dass aus der Feder von Marliese Arold stammt. Wobei es auf den ersten Blick vor allem die wirklich niedlichen Illustrationen von Steffie Becker waren, die meinen Blick auf das Buch gelenkt haben. Ihr kennt mich doch: Ich liebe schöne Illustrationen und habe mich oft von einem schön gestalteten Cover locken lassen. So war es auch hier.
Meist liegt man dann mit seinem Gefühl gar nicht verkehrt. Zumindest habe ich in der Vergangenheit da immer gute Erfahrungen gemacht. Wenn ich mich von einem Cover angesprochen fühlte, hat mich der Inhalt selten wirklich enttäuscht und die Geschichte, die sich hier versteckt, ist wirklich Zucker.
“Hannah, Janis & das Päckchen mit Schnabel”
Hier lernen wir das Hasenmädchen Hannah und den Igeljungen Janis kennen. Die beiden stammen aus dem Maiglöckchenwald und lieben es nachts in diesem herumzustrolchen und die Umgebung zu erkunden. Doch in dieser Nacht ist auf einmal alles anders, denn von einem Moment zum anderen fällt ihnen plötzlich ein Paket vor die Füße. Wenn das alleine nicht schon seltsam genug wäre, nein, denn das Paket kann sprechen und hat einen Schnabel. Wie seltsam.
Natürlich versuchen sie herauszufinden, was es mit dem Paket auf sich hat und siehe da, der sprechende Schnabel entpuppt sich als kleines Schnabeltier aus Australien, das keine Ahnung hat, wie es hierher geraten ist und ganz schrecklich seine Mutter vermisst. Klar, dass Hannah und Janis nicht lange zögern und ihre Freunde aus dem Wald mobilisieren, um dem kleinen Schnabeltier dabei zu helfen herauszufinden wo es her kommt und wie es zurück zu seiner Mutter kommt.
Hier wird Hilfsbereitschaft ganz groß geschrieben…
In “Hannah, Janis & das Päckchen mit Schnabel” sind es vor allem diese besonderen Werte, die uns, den Lesern und vor allem den ganz jungen Lesern vermittelt werden: Mut, Hilfsbereitschaft, Freundschaft, füreinander da sein. Dinge, die im Alltag hier selten selbstverständlich sind und gerne mal ausgenutzt werden. Dabei sollte dies eigentlich nichts Besonderes, sondern etwas ganz Normales sein und für Hannah und Janis ist es nur natürlich, dass sie dem Hilfe suchenden kleinen Tier aus der Patsche helfen.
Dabei entwickelt sich ein wirklich spannendes kleines Abenteuer, dem man gerne folgt und mehr und mehr mit fiebert, denn das Ganze nimmt eine wirklich aufregende Richtung. Dabei sind die Kapitel relativ kurz gehalten, so dass man es zum Beispiel prima jeden Abend nach und nach vor dem Einschlafen lesen kann. Zum Vorlesen ist es vor allem an Kinder ab 4 Jahren gerichtet und umfasst insgesamt 96 schön illustrierte Seiten.
*Anmerkung: Das Buch wurde uns als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
