Rezension*
Als der große Sohn auf die Oberschule kam, da war für uns der Zeitpunkt gekommen, dass er sein erstes richtiges Handy mit Datenvolumen und Guthaben bekam. Immerhin war die Schule nun nicht mehr unmittelbar in der Nähe, sondern es liegt doch etwas Weg zwischen uns. Da fühlt man sich in heutigen Zeiten etwas wohler, wenn man weiß, dass man jederzeit erreichbar ist bzw. das Kind.
Ja, ich höre so manche schon wieder sagen “Wir sind früher auch ohne groß geworden”, aber sind wir doch mal ehrlich… hätten unsere Eltern diese Mittel zur Verfügung gehabt, dann hätten sie diese genauso genutzt, wie wir es heute tun. Meine Meinung zumindest und ich finde es gut, dass mein Kind nicht darauf angewiesen ist genug Kleingeld in der Tasche herum zu tragen und zu hoffen, dass eine Telefonzelle in der Nähe steht, um mich anzurufen und zu fragen, ob es noch 30 Minuten länger auf dem Spielplatz bleiben darf.
Aber mit dem eigenen Smartphone kommt auch eine neue Verantwortung einher
Heutzutage haben wir ja nicht mehr einfach nur tragbare Telefone, die fast so groß wie mein Rucksack sind, sondern Smartphones und die können inzwischen eine ganze Menge. Sie sind im Grunde wie kleine Computer, die wir mit uns herumtragen. Wir können mit ihnen Nachrichten verschicken und telefonieren, aber auch Bilder malen, Fotos machen, Infos suchen, rechnen, Musik hören, Filme schauen und mehr… Wenn ich überlege, dass ich früher in meinem Rucksack Standardmäßig einen tragbaren CD Player, Fotoapparat und Handy mit hatte. Der war ja alleine dadurch fast schon voll. Das erledigt heutzutage alles unser Smartphone und ich finde das ehrlich gesagt ziemlich gut, denn die Qualität von Musik und Fotos ist genial. Wenn ich etwas wissen möchte, bekomme ich schnell antworten und bin (wenn ich es zulasse) erreichbar im Notfall.
So ist meine Umgangsweise damit. Aber natürlich nutze auch ich Plattformen wie Facebook, Instagram und Youtube, wenn ich im Bus sitze oder Zeit überbrücken muss. Auch die App von Schule und Fußballverein sind hier verankert und versorgen mich mit aktuellen Infos. Doch der Umgang mit all diesen Dingen, der sollte mit Bedacht sein, denn immer erreichbar und alles in einem Gerät heißt durchaus auch, dass man sehr viel von sich Preis gibt.
Allgemein machen wir uns mit all dem sehr transparent für die ganze Welt da draußen
Und deshalb gibt es Regel, die es zu beachten gilt. Vor allem, wenn man sich in den sozialen Medien und durchaus auch Onlinespielen bewegt. Es braucht nur wenig um viel über dich zu erfahren und ganz besonders bei Kindern, die gerade anfangen sich in diesem Bereich zu bewegen, ist es von daher sehr wichtig von Anfang an gute und ausführliche Aufklärungsarbeit zu leisten.
Auf dem Markt gibt es dazu eine ganze Menge Ratgeber und auch Carlsen hat da einiges anzubieten. So zum Beispiel auch eine kindgerechte Einführung in die digitale Welt für Kinder ab 8 Jahren. Heute stelle ich euch hier eine schöne Kombination aus zwei Mitmachbüchern zu dem Thema vor, die verschiedene Themen aufgreifen und praktisch aufarbeiten, in dem die Kinder direkt das Gelernte auch umsetzen bzw. sich selbst abfragen in den Büchern und der Aufbau ist wirklich gelungen, wie ich finde.
“Mach deinen Medienführerschein – Dein großes Mitmachbuch”
Das Buch “Mach deinen Medienführerschein – Dein großes Mitmachbuch” von Thomas Feibel und Igor Dolinger führt ausführlich an das Thema Medienkompetenz heran und nimmt die Kinder dabei an die Hand in vielen informativen Übungen und Rätseln. Im Endergebnis ist hier das Ziel, dass die Kinder eine Art Medienführerschein ablegen, durch den sie zeigen, dass sie nun die wichtigsten Regeln im Umgang mit Smartphone, Tablet, PC und Co beherrschen und umsetzen können.
Dabei behandelt es wichtige Themen wie Fake-News, Cybermobbing, Datenschutz, E-Mail und Messenger, Social Media und Gefahren im Netz. Es klärt Grundbegriffe wie Festplatte, Computer, Tablet, E-Mail Adresse, Streaming und mehr und bezieht das Kind durch Fragen und Mitmachaufgaben mit ein. Am Ende des Buches befindet sich dann schließlich der Medienführerschein, der dann von den Eltern unterschrieben wird, wenn das Kind das Buch durchgearbeitet hat und damit eine gute Grundlage in Sachen Medienkompetenz zu seinem Wissen hinzufügen kann.
Eine gute Kombination: “Dein erstes Smartphone”
Ebenfalls von Thomas Feibel stammt das kleine Mitmachbuch “Mach deinen Medienführerschein – Dein erstes Smartphone“. Das greift ein wenig das Thema auf, mit dem ich oben eingeleitet habe, denn natürlich wird nun auch für unseren fast 8 jährigen Sohn das Thema Handy immer greifbarer. Vor allem, wenn er einen großen Bruder hat, der ihm die Nutzung schon vorlebt. Das heißt jetzt nicht, dass der kleine Sohn bereits mit Handy da draußen rumrennt, aber natürlich schaut er dann und wann mit rauf und redet ständig davon, dass er ja irgendwann auch mal eines haben wird.
Als gute Ergänzung zum allgemeinen Medienführerschein, den man im oben vorgestellten Buch machen kann, sehe ich dieses kleine Büchlein, das seinen Schwerpunkt nochmal mehr auf das Smartphone legt, mit den heutzutage jeder täglich mehr als nur einmal zu tun hat. In mancher Hinsicht schadet es sicherlich nicht, wenn auch wir Erwachsenen hier noch einmal einen Blick reinwerfen würden.
Hier geht es um die Vielzahl von Apps und ihren Nutzen, aber auch den Gefahren, die mit ihnen einhergehen. Was sind In-App-Käufe, sind Spiele wirklich kostenlos, worauf muss ich achten, wenn ich Fotos mache und auch wenn ich online kommuniziere und natürlich auch hier ganz wichtig: Wie ist der richtige Umgang in den sozialen Medien und was ist ab wie viel Jahren geeignet und erlaubt.
Ist der Medienführerschein die ideale Vorbereitung auf das erste Smartphone?
Ganz ehrlich? Ich bin wirklich versucht nicht nur mit dem kleinen Sohn diese Büchlein durchzuarbeiten, sondern durchaus auch nochmal mit dem großen Sohn reinzuschauen, der sich ja durchaus schon ein Weilchen in dieser Welt bewegt. Es schadet nie hier nochmal Wissen aufzufrischen. Auch für mich selber. Nur schon alleine deswegen, weil die Entwicklung nie stehen bleibt und vieles dazu kommt und sich verändert. Da schadet es nie zu schauen, was zu beachten und was wichtig ist.
Beide Mitmachbücher sind im Carlsen Verlag erschienen und wirklich eine schöne Sache, um zumindest schon einmal ein Gefühl für den Umgang zu bekommen. Die beiden Medienführerscheine entbinden uns Eltern im Anschluss natürlich nicht unserer Pflicht ein Auge drauf zu haben und unsere Kinder zu schützen, aber es ist eine gute Basis an Wissen, die hier schon einmal vermittelt wird.
*Anmerkung: Diese Bücher wurden uns als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
