Stöckchen: Social Media und ich

Nun ist es passiert und das ist gar nicht schlimm, weil ich es mir eh schon vorgenommen hatte: Das Stöckchen von Suzu zum Thema “Social Media und ich” ist nun auch bei mir angekommen. Und zwar hat es Christiane von Sonntagsschmaus nach mir geworfen und Suzu selbst auch.. 

Wer diesem Blog schon länger folgt, der kann mit dem Begriff “Stöckchen” vielleicht noch etwas anfangen, da ich jedes Jahr wieder das Jahresrückblick-Stöckchen aufgreife und mit dessen Hilfe mein Fazit für das Jahr schließe. Für alle anderen klären wir vielleicht im Vorfeld nochmal kurz die Frage, was überhaupt ein sogenanntes Stöckchen ist. So manch alter Bloghase wird mit dem Begriff sicherlich noch etwas anfangen können, aber dieses Vernetzungs- und Fragebogenprinzip ist in den vergangenen Jahren etwas in die Versenkung verschwunden.

Was ist eigentlich ein Stöckchen?

Früher war das eine schöne Gelegenheit sich auf eine nette und teilweise kreative Art miteinander zu vernetzen und auch neue Seiten kennen zu lernen. Stellt euch das ungefähr so vor: Ihr macht einen Spaziergang im Wald. Mitten auf dem Weg liegt ein besonders schön geformter Stock. Ihr hebt ihn auf, betrachtet ihn, denkt über ihn nach (vielleicht was für eine Sorte Baum das ist, ob er euch vielleicht an einen Zauberstab erinnert oder was weiß ich) und geht dabei ein Stückchen weiter eures Weges. Irgendwann habt ihr euch genug damit befasst und lasst ihn wieder fallen oder werft ihn in den Wald hinein oder so. Und kurz darauf kommt jemand anderes, entdeckt dieses Stöckchen, hebt es wieder auf und macht sich seine eigenen Gedanken dazu. Und so wandert das Stöckchen immer wieder durch neue Hände und bekommt vollkommen neue Bedeutungen.

Und dann gibt es die noch etwas rabiatere Möglichkeit das Stöckchen gegen jemanden zu werfen, um dessen Aufmerksamkeit zu erregen und so zu erreichen, dass er es bewusst aufhebt. Jetzt habe ich euch das alles schön bildlich aufgemalt, oder?

Sachlich zusammengefasst: Ein “Stöckchen” ist in der Blogsphäre eine Aufgabe, die jeder auf seine Art bearbeitet und dann an einen nächsten Blogger weiterreicht, damit er dies auch tut. Es ähnelt einer Blogparade sehr, aber für diese entscheidet man sich bewusst. Bei einem Stöckchen wird man quasi damit “beworfen” und somit aufgefordert daran teilzunehmen. Inhaltlich bekommt man es meistens mit einem Fragebogen zu einem bestimmten Thema zu tun oder einem “Dies oder Das” oder anderen Aufgaben, wo man sich recht simpel mit auseinander setzen kann. Im Vordergrund steht auch hier das Vernetzten, weshalb es immer schön wäre, wenn man einmal die Seite verlinkt, die das Stöckchen ins Leben gerufen hat und auch die, wo man es gefunden oder von der man es bekommen hat. Wenn man dann am Ende noch zwei drei neue Seiten benennt, dann hat man eine schöne Kette geschaffen, durch die andere auch neue Seiten kennenlernen können. Wobei ich das Weiterwerfen immer als eine eher freiwillige Sache gesehen habe, weil ich nicht so ein Fan davon bin Leute dazu zu zwingen. 

Das heutige Stöckchen dreht sich um Social Media und mich

Nachdem ich euch nun lang und breit im Vorfeld ein wenig zu dem Prinzip erklärt habe, kommen wir nun zum eigentlich Stöckchen von heute, das Suzu ins Leben gerufen hat. Dabei dreht es sich inhaltlich um Social Media und hier sind nun die Fragen und meine Antworten dazu: 

Auf welchen Social Media Plattformen bist du aktiv? Teile gerne deine Links mit.
Mich findet man vor allem auf Instagram, Facebook und seit einiger Zeit auf Threads. Facebook nutze ich allerdings vordergründig, um dort in diversen passenden Gruppen meine Beiträge zu teilen in der Hoffnung dadurch noch ein paar Besucher anzulocken. Ähnlich verhält es sich mit Instagram, wobei ich diese Plattform grundsätzlich ganz gerne nutze. Dort teile ich gerne mal meine Gedanken und nehme euch, je nachdem wie gut ich daran denke, in den Stories mit durch den Alltag. Ich versuche mich zwar hin und wieder an Reels, aber so richtig warm bin ich damit noch nicht geworden. Obwohl das wohl scheinbar massiv auf dem Formarsch ist. An Threads taste ich mich gerade etwas ran und bin nur ab und an, wenn ich daran denke, drauf. Das war schon mit Twitter damals so. Das ist nicht so ganz meine Plattform. Ich bin oft mehr der visuelle Typ bei so etwas. Pinterest nutze ich auch gelegentlich, aber da denke ich auch viel zu selten dran und bin meist vor allem dann dort, wenn es darum geht eine Feier zu planen.

Wieviel Zeit verbringst du auf Social Media?
Manchmal viel zu viel. Manchmal, wenn ich den Kopf frei bekommen möchte, dann spiele ich irgendein komisch Wörter-Quiz auf Facebook für ein paar Minuten. Ja, ehrlich. Danach kann ich ganz gut weiterschreiben. Manchmal braucht man das einfach. Ansonsten ist es oft auch ein sinnloses durchscrollen und Filmtrailer schauen. Deshalb versuche ich solche Seiten oft geschlossen zu halten, damit sie mich nicht so ablenken. Schlimmer ist es aber mit Instagram. Da kann ich wirklich manchmal ewig Zeit verbringen. Das ist natürlich für Busfahrten usw. ganz schön. Aber ich finde Insta hat inhaltlich auch so einiges an Inspiration und Gedankengängen zu bieten, aber auch an schönen Stories und Reels. Schade finde ich, dass meine Timeline inzwischen zu locker 50% aus Profilempfehlungen u.ä. besteht und ich so meine gewählten Inhalte immer weniger zu sehen bekomme. Aber ich sehe auch nicht ein die doch recht freche Gebühr zu zahlen, um mich davon zu befreien. Für mich ist Insta immer noch die beste Plattform um Gleichgesinnte zu finden und mich selber auf schnellem Wege auszudrücken.

Welche ist deine Lieblingsplattform und warum?
Und jetzt merke ich gerade, dass ich dieser Frage schon ein wenig vorgegriffen habe. Wie bereits erwähnt mag ich Instagram am liebsten. Früher habe ich das lange nicht für mich entdeckt gehabt, bis mal jemand zu mir sagte, dass das perfekt für mich wäre und ich das mal ausprobieren solle. Bilder posten, Gedanken dazu schreiben und Feedback bekommen. Wenn man es richtig anstellt, kann man dadurch schon einiges Gutes für sich erreichen. Auch eben oder vor allem an zeit nahem Feedback. Leider flautet es da gerade extrem. Ich weiß nicht, was los ist, aber die Zahlen sind eine Katastrophe. Auch wenn der Blick immer wieder darauf fällt, so habe ich in der Vergangenheit aber gelernt mich von solchen Zahlen nicht abhalten zu lassen einfach immer so weiter zu machen, wie ich mich wohl damit fühle und das kann ich auf Instagram ganz gut. Ich liebe es auch mir dort anzuschauen, wie andere kreative Dinge entstehen lassen oder uns mit in andere Welten nehmen und das Ganze aber auf kurze kleine Einblicke beschränkt ist. So kann man in kurzer Zeit viel sehen.

Auf welcher Plattform bist du nicht mehr so gerne oder hast du vielleicht sogar den Rücken gekehrt? Warum?
Twitter. Ich fand die Grundidee vom Microblogging damals genial, weil man die Möglichkeit hatte Gedanken zu teilen, die nicht lang genug für einen Blogartikel waren, die man aber dennoch gerne teilen wollte. So hatte ich Twitter in die Sidebar integriert und hatte quasi Mini-Blogeinträge dort zu stehen und über die Plattform konnte man sich darüber auch austauschen. Mit der Zeit wurde mir das aber zu negativ. Viele haben dieses Microblogging irgendwann nur noch für ganz viel Mimimi genutzt und das fand ich irgendwann nur noch anstrengend. Als Mensch, der sehr auf Harmonie bedacht ist, ist es extrem anstrengend, wenn man nur vom ständigen Gemecker umgeben ist. Twitter war für mich irgendwann nur noch eine Plattform voller Gemecker, negativer Kritik und Gejammer, so dass ich merkte, wie ich sie immer seltener nutzte und besuchte, bis ich irgendwann feststellen musste, dass es sie so ja auch gar nicht mehr gab. X habe ich mir dann gar nicht weiter angesehen. Im Grunde ist Threads ja jetzt auch nichts anderes. Noch ist die Stimmung da ganz gut, wenn es aber sich in eine Richtung wie Twitter entwickeln wird, bin ich sicherlich auch da bald weg. Aber noch ist die Stimmung ganz gut.

Welche Fake News hast du auf Social Media schon gelesen und dich gewundert, dass andere darauf reinfallen?
Es gibt so einiges, das gerne und viel geteilt wird, bei dem ich mich frage, ob die Leute das wirklich glauben. Wobei ich bei all der Informationsflut da draußen auch die Unsicherheit verstehen kann, was da nun echt sein könnte und was nicht. Grundsätzlich würde ich mir wünschen, dass die Menschen vielmehr die Dinge hinterfragen, bevor sie blindlings glauben und teilen. Das geht über “Ich widerspreche mit diesem Beitrag den Richtlinien” über “Wer hat diesen Mann gesehen” bis hin zu sonstigen Skandal-News, Fake-Gewinnspielen und mehr. Das hat schon so manche üble Richtung in der Vergangenheit eingeschlagen und deshalb habe ich mich eigentlich auch immer versucht davon zu distanzieren. Sicherlich bin ich auch schon mal dem einen oder anderen auf dem Leim gegangen (vor allem diese “Ihr Paket blabla” hat mich auch schon einmal fast erwischt), aber grundsätzlich stelle ich das Meiste, was im Internet kursiert, in Frage.

Es wird oft zu wenig kommentiert. Besuche nun eine Social Media Plattform und hinterlasse mindestens 3 Kommentare bei unterschiedlichen Beiträgen anderer Personen. Verlinke gerne die Personen, bei denen du kommentiert hast, in deinem Beitrag.
Ich habe mir jetzt mal den Spaß gemacht und auf allen drei Plattformen mir jemanden gesucht, dem ich Aufmerksamkeit geschenkt habe. Auf Threads war ich bei Her_life und habe mich mit ihr über Einkaufsdrama am Morgen unterhalten. Auf Instagram habe ich steffi.on.tour für ihren Mut und ihr schönes Foto gelobt und auf Facebook habe ich auf Nina Hundertschnees 5 Fakten über sie reagiert und mich mit ihr über Meditation und Instrumente ausgetauscht. Obwohl mir durchaus bewusst ist, wie wichtig Feedback für uns alle ist in dieser medialen Welt, bin ich oft auch selbst viel zu faul, um mir die Zeit für eine kleine verbale Reaktion zu nehmen. Dabei weiß ich doch selbst, wie sehr ich mich immer wieder über Kommentare freue und wenn ich sie bekomme, versuche ich auch auf jeden einzelnen immer einzugehen. Fakt ist aber: Wenn man sich selbst mehr Reaktion wünscht, muss man sie auch selber verteilen. Natürlich nicht immer und bei jedem, aber wenn es passt, sollte man sich die 2-3 Minuten ruhig nehmen, oder? Seitdem ich im Bloghexen Forum bin, versuche ich auch immer da mindestens viel auf den Blogs der Mitglieder präsent zu sein und nach etwas über einem Vierteljahr merken wir ja alle, wie gut es uns tut wieder mehr im Austausch zu sein, der über ein Herzchen oder Daumen hoch hinaus geht, oder?

Zum Schluss wird weiter geworfen!

Zu einem richtigen Stöckchen gehört es ja bekanntlich es am Ende an jemand anderen weiter zu werfen, damit es seine Kreise ziehen und sich immer weiter verbreiten kann. Grundsätzlich bin ich immer dafür es einfach wieder auf den Waldweg zurück zu legen und jeder, der es entdeckt und gerne aufheben möchte, soll dies tun. ABER, da auch das Vernetzen dazu gehört und wir dieses Prinzip gerne wieder mehr in die typische Blogsphäre von damals streuen wollen, werde ich es heute auch mal weiter werfen. Mit der Anmerkung: Liebe Beworfene, hebt es  nur auf, wenn ihr auch wirklich Lust darauf habt. 

Ich werfe dieses Stöckchen heute also weiter an Barbara von mamablog und Sabine vom Mausloch.