13 Jahre

13 Jahre – Die Definition eines Teenagers?

Was ist die Definition eines Teenagers? Die Kurzfassung, wenn ich diese Frage bei Google eingebe, lautet: Jugendliche[r] im Alter etwa zwischen 13 und 19 Jahren.

Wenn wir etwas ausführlicher nachschauen, auf Wikipedia zum Beispiel, dann fallen auch so Begriffe wie “Backfisch” im Falle von Mädchen und “Halbstarke” bei Jungen. Dabei musste ich etwas lachen, denn tatsächlich hatten wir damals einen Bekannten meiner Eltern, der mich und eine Freundin immer Backfische nannte (ein Begriff, der inzwischen wirklich veraltet ist und noch aus den 60er stammte). Das Halbstark bezieht sich wohl eher auf das Imponiergehabe, das Jungs in dem Alter gerne mal an den Tag legen (so ist der große Sohn ja irgendwie so gar nicht).

Was ich aber irgendwie auch interessant und witzig finde, dass sind die Adjektive, die man einem Teenager zu zuspricht: quirlig, emotional labil und eben voll und ganz mit den Problemen der Pubertät beschäftigt. Wer kennt es nicht? Hachja… 

13 Jahre – Nun habe ich also meinen ganz eigenen Teenager zu Hause

Im letzten Jahr dachte ich noch darüber nach, dass nun nicht mehr viel zum Teenager beim großen Sohn fehlen würde und Zack sieht man sich Geburtstags-Deko für einen 13. Geburtstag bestellen und muss feststellen, dass die Deko-Pakete irgendwie alle Schriftzüge zum Thema “Offiziell Teenager” beinhalten. Huch?! Irgendwie habe ich mir immer eingeredet, dass das erst mit 14 der Fall sein würde (auch wenn mir durchaus bewusst war, dass das Englische 13 ja bereits das dafür benötigte “Teen” enthält). 

13 Jahre
Offiziell ein Teenager jetzt!

Man wird erschlagen mit “Teenager Party” Ideen, wenn man nach schönen Vorschlägen für einen 13. Geburtstag sucht und T-Shirts tragen die Titel “Next Level Teenager”… Dabei muss ich euch sagen: Irgendwie bin ich doch noch gar nicht bereit dafür. 13 Jahre? Das ist doch noch gar nichts, oder?

Seit dem letzten Geburtstag hat sich einiges getan…

Sprach ich nicht noch letztes Jahr darüber, dass es noch ungefähr 3 cm wären und er würde mich kleine Person eingeholt haben? (An dieser Stelle erwähne ich immer wieder gerne, dass ich mit 159 cm nicht gerade zu den Riesen zähle). Nun war es so, dass wir vor wenigen Wochen erst festgestellt hatten, dass er gerade mal nur noch einen halben Zentimeter davon entfernt war. Als wir nun letzte Woche so nebeneinander her liefen und uns unterhielten, beäugte ich ihn von der Seite etwas irritiert. “Was denn, Mama”, fragte er mich und wunderte sich über seine manchmal etwas seltsame Mutter. “Ich weiß auch nicht, läufst du auf Zehenspitzen? Hast du andere Schuhe an? Irgendwie wirkst du so groß!”, antwortete ich nur und erntete dafür ein Grinsen. 

Am Wochenende wollten wir es dann wissen. Ich holte den Zollstock aus dem Schrank, stellte den Sohn an die Kammertür und bekam einen kleinen Schreck. Hatte ich nicht gerade erst noch einen Mini-Mini-Mini-Vorsprung? Der ist nun weg. Aber total. Der Sohn muss in den letzten paar Wochen einfach mal einen Sprung von etwas über 2 cm nochmal hingelegt haben, denn auf einmal ist er nun nicht mehr kleiner als ich, sondern ganze 2 cm größer. HALLO!! Ich will das nicht! Das hat doch bitte noch ein bisschen Zeit, oder?

Unsere Schuhe können wir uns schon lange nicht mehr teilen. Bis vor kurzem konnte er das noch mit seinem Papa. Im Herbst holten sie sich die gleichen Hallenschuhe und verwechselten sie gerne mal, weil sie die gleiche Schuhgröße hatten. Beim letzten Schukauf mussten wir allerdings feststellen, dass es erneut eine Nummer größer sein musste und so habe ich locker inzwischen eine Hand breit Platz, wenn ich seine Schuhe tragen würde. Also ja, die großen Gene hat er definitiv nicht von seinen Eltern geerbt *lach*. Ich bin ehrlich gespannt, wo das alles noch hinwachsen möchte.

13 Jahre
Es geht nie ohne: Der morgendliche Geburtstagstisch

Es gab einige Veränderungen seit dem letzten Mal

Das 12. Lebensjahr vom großen Sohn starte ja im letzten Jahr etwas holprig und er hatte einige emotionale Hürden im Laufe des Jahres zu bewältigen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass er zumindest im privaten Bereich viel von seiner alten Stärke zurück gewonnen hat. Er hat viel Support und positives Feedback erhalten und man merkt, dass er und sein Umfeld langsam reifer werden. Die Themen verändern sich. Die Art miteinander zu reden und auch der Umgang. Mit hat es mehr und mehr mit jungen Erwachsenen zu tun und an manchen Tagen kann das ganz schön gruselig sein, wenn man sich selbst doch manchmal noch wie ein kleines Kind fühlt *lach*.

Aber es gibt wieder Perspektiven und neue Freunde, tolle Erlebnisse und spannende Aussichten. Wir wissen natürlich nicht ob und wohin das alles führen wird, aber zumindest sind da ein paar Steine erst einmal vom Weg wieder verschwunden und der Sohn kann wieder mehr lachen, hat wieder mehr Lust auf verschiedene Dinge (auch wenn er an manchen Tagen tatsächlich typisch Teenager ist und einfach in seinem Zimmer rumhängt und immer seltener Ausflüge und dergleichen mitmachen möchte…man kennt das noch).

In dem Sinne schaue ich heute mit Stolz auf meinen großen Sohn, der wieder ein wenig mehr er selbst geworden ist, erinnere mich mit Wehmut an Tage zurück, wo er als kleines Wesen an meiner Hand die Straße entlang lief und seine Geschichten erzählt und begleite ihn nun mit Spannung durch diese neue Übergangsphase seines Lebens. Vom Kind zum Teenager auf dem Weg zum Erwachsenen. 

Und still und leise werde ich immer neben ihm stehen und seine Hand halten, wenn er es möchte.

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12 Kommentare

  1. Ist es nicht gruselig, wie schnell das geht? Meine Tochter wird dieses Jahr 28, das haut mich total um! Gestern hab ich ihr noch Haarspangen mit Blümchen in die Haare geklippt und zum Kindergarten gebracht, heute redet sie über Babys, Hausratversicherung und ihre Kollegen. What happend?? Und dann siehst du Fotos, als wärs ne andere Welt.
    Wir sind stolz auf unsere Kinder und möchten ihnen gleizeitig einen Kaba machen!
    Herzlichen Glückwunsch dem Lütten – der plötzlich garicht mehr so lütt ist!
    😘
    Sabine

    1. Sarah Kroschel says:

      Ja, meine Mutter sagt immer ähnliches *lach* und jetzt kann man es so viel besser verstehen. Vor allem, wenn ich mir Videos von ihm anschaue von früher … oh man!

  2. Ja, deine Worte treffen den Nagel auf den Kopf. Gestern noch Kind, auf einmal über Nacht eine Jugendliche, die mich überragt – so ist es auch mir ergangen. Besonders dramatisch ist, wenn der erste Freund im Wachstum hinterher hinkt und auf einmal einen halben Kopf kleiner ist wie die Freundin. Diese Belastung hat die Beziehung nicht ausgehalten…
    Ich glaube, ich sollte so langsam die emotionale Vorbereitung auf den Auszug aus der elterlichen Wohnung starten 🥲 Was ich sehr genieße ist die veränderte Qualität von Gesprächen und Unterhaltungen. Die Teilnahme an „Erwachsenen-Gesprächen“ hat merklich zugenommen und das Hinterfragen meiner Jugendlichen bringt mich zum Nachdenken. Das gefällt mir sehr! Es bleibt spannend…

    1. Sarah Kroschel says:

      Stimmt, da gebe ich dir recht. Man ist jetzt irgendwie anders… auf Augenhöhe. Ich weiß noch, dass es bei mir ähnlich war. Man sitzt auf einmal ganz anders am Familientisch und dann springt er plötzlich auf und geht doch noch etwas Fußball im Garten spielen.
      Mir ist auch bewusst geworden: Noch 1 1/2 Jahre drauf und er ist in dem Alter, wo ich meinen heutigen Mann kennengelernt habe. Uff…

  3. Hallo liebe Sari,

    Zum Kommentar bei mir:
    Vielleicht können wir uns auch mal austauschen. Wir scheinen sehr viele Ähnlichkeiten zu haben. Das habe ich schon öfter bemerkt. Vielleicht kann man sich hier und da einen Rat, Tipp oder Sonstiges geben. Ich freue mich immer über nette Gespräche :-)

    Meiner ist auch schon 5. Es ist heftig wie schnell die Zeit vergeht.
    Sobald man Kinder hat, geht die Zeit eh gefühlt viel schneller um. Und mit jedem Jahr merkt man erst, wie alt man selbst ist/wird. xD

    Liebe Grüße, Anja

    1. Sarah Kroschel says:

      Aktuell habe ich das Gefühl, dass sie wahnsinnige Entwicklungsschübe haben. Beide. Es ist ganz extrem. Aber ich weiß was du meinst. Manchmal fällt es einem erst dann auf, wenn das Umfeld einen darauf stößt.

      Du kannst mir gerne mal schreiben, wenn du möchtest ;) und das genauer beschreiben, was du meinst mit den Parallelen.

      1. says:

        Hallo liebe Sari

        Wenn du magst, können wir uns auf Facebook auch adden? Dann können wir gerne mal drüber schreiben.
        Klar, das können wir hier auch oder auch per Mail, aber ich finde den Chat auf Facebook einfach praktisch.

        Liebe Grüße, Anja

      2. Sarah Kroschel says:

        Du findest mich dort unter Sari Kroschel

  4. Liebe Sarie,
    Es ist schön die Kinder aufwachsen zu sehen …
    genisse es … die zeit geht so schnell vorbei.
    Alles was du jetzt verpasst … kannst du später nicht mehr erleben ,

    Also… genieße es

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag noch
    czoczo

    1. Sarah Kroschel says:

      Das mache ich definitiv. So viele sagen immer, man muss doch auch mal ohne die Kinder etwas machen. Aber ich denke mir, die Zeit wird schnell genug kommen, wenn sie ohne uns losziehen wollen, also kann das andere für mich noch warten. Kommt schneller, als mir lieb ist.

  5. Meine Oma sagte immer: Aus Kinder werden Leute.
    Sie werden einfach viel zu schnell groß. <3

    1. Sarah Kroschel says:

      Spannend, ich hätte mit vielen Begriffen gerechnet, aber nicht Leute. Aber stimmt.

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