Warum schaust du so traurig?

Wann fängt ein Kind an empathisch zu werden? Ich habe mir ehrlich gesagt nie wirklich Gedanken darüber gemacht wann mein Kind was machen sollte. Meist zeigte es sich aus der Situation heraus… plötzlich merkt man, dass das Kind mitten in der Ich-Phase steckt und nur die Dinge Priorität erhalten, die ihm in dem Moment wichtig sind – Man nehme zum Beispiel die Situationen, in denen man sich unterhält und das Kind dauernd dazwischen redet ohne Rücksicht zu nehmen und das dann so ausdauernd, dass du irgendwann gezwungener Maßen dein Gespräch unterbrichst. Und dann hört es plötzlich auf, es tippt dich an und wartet, bis du ihm deine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkst (übrigens erst seit Kurzem der Fall bei uns und noch wage ich nicht zu glauben, dass es ein dauerhatfer Zustand ist…mal sehen).

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Oder dieser Moment, in dem man plötzlich verschiedene Stimmen aus dem Kinderzimmer hört und wenn man schauen geht sieht, wie das Kind mit Figuren in den Händen auf dem Boden sitzt und spielt und jeder Figur eine eigene Stimme verleiht und sie miteinander reden lässt. Hallo Phantasie, schön, dass du endlich bei uns eingezogen bist. Ich habe diesen Moment damals so in mich aufgesogen und tief in mein Herz gedrückt, weil er mich so unendlich glücklich gemacht hat.

Und nun dieser Moment, wo du etwas mit dem Kind gemeinsam tust und es dich plötzlich prüfend anblickt, um dann auf einmal diese seltsame Frage zu stellen: “Mama, warum guckst du so traurig”. Und wenn man dann fragt, wie es darauf käme, es nur erwidert “Dein Mund sieht so traurig aus”: Kindern kann man einfach nichts vormachen, oder? Und manchmal bekomme ich solche Gefühle gar nicht mit. Umso mehr wundert mich die Beobachtungsgabe des Minihelden auf einmal. Wie oft hat man sich schon als Elternteil gewünscht, dass das Kind auch mal sieht, dass es einem nicht gut geht und seine eigenen Interessen für den Moment nach hinten stellt und dich einfach mal umarmt und dir zeigt, dass es Dich lieb hat. Das ist Empathie, oder? Und ich glaube sie ist gerade dabei bei uns einzuziehen.

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Wir haben manchmal ein sehr sensibles Kind, das auch schnell mal mault oder unzufrieden ist und sich dennoch in einem absolut normalen Rahmen bewegt, wenn es halt nur manchmal nicht so empfindlich wäre. Ob es nun an der Kita liegt oder am Alter allgemein, an Erfahrungen oder den vielen Gesprächen, die wir manchmal führen, aber irgendetwas verändert sich da in meinem Sohn und ich finde es unglaublich spannend und bin großer Erwartung auf das, was uns da nun erwarten mag an neuen Themen, Emotionen und besonderen Momenten. Wer weiß, vielleicht mag es auch daran liegen, dass der Miniheld sich nun mit dem wachsenden Bauch meinerseits mehr und mehr in seine großer Bruder Rolle hineinversetzt und mit dieser eben auch emotional wächst, aber ich finde es aufregend und bin daher ständig wieder am Beobachten.

Und? Wer kann es mir verraten? Wann entwickeln Kinder Empathie?

sari-unter

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4 Kommentare

  1. Gute Frage, aber erste Anzeichen dafür gibt es bei der kleinen Lady auch schon. Als ich mir neulich so übel das Knie angehauen habe und noch fluchend die schmerzende Stelle rieb, legte sie mir ihre kleine Hand auf die Schulter, sah mir eindringlich in die Augen und fragte “Mama aua gemacht? Alles wieder okay?”. Trotz Schmerz ging mir das Herz auf und ich musste lächeln. Wie niedlich ist das denn bitte?

    1. Ja, das hat er auch schon früh gemacht. Eben die Dinge, die er von uns so kennengelernt hat direkt angewendet. Aber ich merke es ist doch nochmal ein Unterschied, ob er eben das Gelernte umsetzt oder unabhängig von solchen Situationen auch mal merkt, dass es einem nicht gut geht. Ein angestossenes Knie oder wenn man laut AU ruft usw. das sind ja deutliche Anzeichen dafür, dass etwas los ist. Einfahc nur die Emotion ohne weitere Hinweise zu erkennen und dann die eigenen Interessen einfach hinten an zu stellen, das ist nochmal ein ganz anderes Kaliber.
      Aber ich kann deine Gefühle in dem Moment so gut nachvollziehen. Mir wurde auch schon das eine oder andere Aua weggesungen, gestreichelt oder gepustet und ich habe mich jedes Mal wie sonst was gefreut und war irgendwie auch stolz darauf.

  2. Keine Ahnung…
    Aber ich finde es auch sooooo spannend mit anzusehen, wie aus meinem Baby eine immer eigenständigere Persönlichkeit wird. Und mein Mutterherz lacht laut und ziemlich selbstzufrieden auf: als Fine geboren wurde sah sie haargenau aus wie der Papa. Und alle so: “Oooooh! Das ist ja ganz der Papa. Die hat ja gar nichts von dir!” Und hier kann ich´s ja mal sagen. In echt mag ich es den ganzen Omis irgendwie so formuliert nicht ins Gesicht sagen: Am Ar*** mit nichts von mir! Im Herzen ist sie nämlich Mama ♥♥♥
    P.S. Ich freue mich auch schon so darauf, wenn die Phantasie anklopft. Der bereiten wir eine mega Willkommensfeier!

    1. Das mit der Fanatsie ist sowieso das Größte überhaupt, finde ich und sie ist so wandelbar. Ich habe diesen Tag, wo er auf einmal zum Ritter und ich zur Prinzessin wurde so genossen *lach*

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