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Mit 5 Jahren Altersunterschied ein Zimmer teilen. Geht das?

“Mama, ich möchte mir gerne mit meinem kleinen Bruder das Zimmer teilen”, eröffnete mir der Miniheld vor einigen Wochen. “Bist du dir sicher”, hakte ich nach und bekam als Antwort nur ein energisches Nicken. Tja und nun? Seit dem grübel ich ob und wie das machbar wäre. Habt ihr da Erfahrungen mit?

Fast 5 Jahre Altersunterschied. Macht das überhaupt Sinn?

Grundsätzlich finde ich die knapp 5 Jahre Altersunterschied erst einmal überhaupt nicht schlimm. Es gibt ja diese gepredigten Richtwerte von 3 Jahren zum Beispiel, die einem sagen wollen, dass das für die Kinder ideal wäre. Sie haben mehr mit- und voneinander und sind näher beieinander. Das Thema Altersunterschied ist hier bei uns allerdings nicht neu und deshalb möchte ich es gar nicht so sehr vertiefen. Meine Schwester und ich liegen knapp 10 Jahre lang auseinander und haben uns zwischenzeitlich sogar auch mal ein Zimmer geteilt (sie war 4 und ich knapp 15). Hat funktioniert. Mal mehr und mal weniger gut. Irgendwie halt. Klar habe ich nervige Momente in Erinnerung, aber ich war Teenager und alles war irgendwie nervig und blöd. Ich habe aber auch viele schöne Momente in Erinnerung. Einzig und alleine eine tief verwurzelte Abneigung gegen eine gewisse Hexe (hex,hex…dingeldingeldondong) ist aus dieser Zeit bei mir in Erinnerung geblieben. Es geht also. Dieses Fazit ziehe ich aus der eigenen Erfahrung.

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Da dürfte doch die Hälfte von all dem eigentlich eher weniger ein Problem darstellen, oder?

Das geht mir dabei immer wieder durch den Kopf. Ich sehe es. Täglich! Meine Jungs können immer mehr miteinander anfangen, denn sie teilen ihre Interessen. Oder sagen wir es mal so: Der Kleine teilt die Interessen vom Großen. Eltern kennen das, oder? 

Immer häufiger nimmt der Miniheld seinen kleinen Bruder mit hoch in sein Zimmer und dann hören wir vor allem eines: Lachen. Im ganzen Haus. Natürlich poltert es auch alle 10 Minuten mal und wir hören die beiden miteinander streiten, aber kurze Zeit später spielen sie wieder. Manchmal, wenn ich gucken komme, dann liegt der Miniheld auch einfach auf seinem Bett, liest und das Heldenkind spielt nebenbei glücklich mit den Sachen, an die es sonst nicht so ohne weiteres heran kommt. Das macht Mut.

Bedenken gibt es dennoch…

Da sind zum Beispiel die Schlafenszeiten. Der Miniheld liest abends gerne noch im Bett. Manchmal länger, als uns lieb ist. Das ist dann natürlich nicht mehr so ohne weiteres möglich. “Du musst dann ebenfalls um 19 Uhr das Licht ausmachen”, erkläre ich ihm immer wieder, “bist du sicher, dass du das kannst und möchtest. Im Idealfall kannst du dir oben im Bett eine kleine Lampe anmachen, sobald dein Bruder schläft, aber garantieren kann ich es dir nicht”. Das wäre kein Problem, bekomme ich dann nur als Antwort. “Und all deine Spielsachen”, versuche ich es weiter, “er wird da reingehen wollen. Auch damit musst du dann lernen zu leben.” Auch das wäre kein Problem. Ich merke, der Miniheld möchte es wirklich. Mit allen Abstrichen, die er dadurch vielleicht machen muss. 

Welche Möglichkeiten haben wir also! Zeit für eine Zimmer – Rotation!

Schnell werden wir das sicher erst einmal noch nicht in Angriff nehmen. Dafür haben wir noch zu viele andere Baustellen im Haus. Aber das gibt mir und auch den Kindern ausreichend Zeit, um das alles nochmal in Ruhe zu überdenken und nach geeigneten Möglichkeiten zu forschen.

Fest steht: Wir werden ein bisschen mit den Zimmern rotieren, sollte es dazu kommen. Mein Näh – und Arbeitszimmer befindet sich derzeit zum Beispiel unter dem Dach. Das kleine Schlafzimmer des Heldenkindes in einem wirklich kleinen Raum neben dem Schlafzimmer. Der Miniheld hat in den obersten Etagen quasi das größte Zimmer abbekommen und das würde dann auch weiter Kinderzimmer bleiben.

Allerdings würde ich mein Arbeitszimmer nach unten verfrachten in das kleine Zimmer vom Heldenkind und somit den Dachboden frei geben. 

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Ein Rückzugsort für das Schulkind ist aus meiner Sicht ein Muss!

Der Miniheld muss lernen können und auch mal die Möglichkeit haben zur Ruhe zu kommen. Seit dem er nun auch Keyboard lernen möchte, übt er es täglich und auch das muss und möchte er gerne in Ruhe machen, ohne dass kleine Kinderhände von der Seite kommen und ihm da rein greifen. Ergo: Der Miniheld braucht einen Rückzugsort, den er bei Bedarf aufsuchen kann.

Was heißt das konkret? Er würde wohl mein altes Arbeitszimmer bekommen. Ein Zimmer unterm Dach. Nur für sich. Mit Schreibtisch, Ecke für das Keyboard und einem großen Sitzkissen, das wir noch haben, um in Ruhe Comics und Bücher zu lesen. Sein persönlicher Lern – und Chillraum quasi.

Dadurch würde sein altes Zimmer zu einem Geschwisterzimmer werden, in dem gespielt und geschlafen werden kann und wenn er mal eine Auszeit von seinem kleinen Bruder braucht, verschwindet er einfach in seine kleine “Höhle”. Das klingt für mich erst einmal nach einem guten Plan.

Ob und wie wir das umsetzen, das wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Einen spannenden und informativen Artikel dazu fand ich zum Beispiel hier. Wie macht ihr das mit euren Kindern? Gibt es bei euch Geschwisterzimmer? Wie sehen die aus und was für Lösungen habt ihr gefunden. Besonders interessieren würde mich dabei allerdings, wie groß der Altersunterschied ist und wie das klappt.

sari-unter

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15 Kommentare

  1. Ich finde es erstmal ein echtes plus, dass er das von sich aus möchte. Ich würde dabei so planen, dass über ein Gästebett in einem Zimmer auch eine Möglichkeit für außerhalb schlafen möglich ist. bei Krankheiten etc kann das ja mal hilfreich sein. Und irgendeine Kennzeichnung, dass ist mein Regal, das dein Regal, vllt durch Farben?
    Die eigene Höhle finde ich gut. Prinzipiell fördert das geschwisterliche Zusammenleben ja auch Toleranz und dass sie lernen, eigene Grenzen auszudiskutieren und Kompromisse zu schließen. vllt hilft ja jetzt eine Art Testwoche, wo man vllt noch das Reisebett oder einfach ne Matratze mal ins Zimmer des Großen legt?

    1. Sarah Kroschel says:

      Ja, wie gesagt, ich denke nur Matratze in das Zimmer vom Großen ist nicht die Lösung, denn da stehen ja die ganzen reizvollen Sachen vom großen Bruder. Aber ich denke auch, dass sie zumindest von der Erfahrung, sich ein Zimmer zu teilen, durchaus profitieren können.

  2. Vivi says:

    Hallihallo, wir haben auch nur ein großes Kinderzimmer. Der große ist 4einhalb und die kleine 21 Monate. Also fast der klassische Altersabstand 😉
    Die Kleine schläft noch bei uns im Bett und spielen tun beide Kinder eh zusammen im Wohnzimmer und Kinderzimmer. Wenn sie groß genug ist, sollen sie auch zusammen im großen Hochbett schlafen. Ich kenne viele Geschwister die nachts ins andere Bett krabbeln. Wer schläft schon gern alleine.
    Wenn wir ein Haus bauen, gibt es auch ein Schlaf- und Arbeitszimmer für beide und ein gemeinsames Spielzimmer plus ein Toberaum neben dem Wohnzimmer. Ich glaube getrennte Zimmer braucht man frühestens in der Pupertät. Bzw zumindest Rückzugsorte und Privatsphäre für Freunde etc. Und vorher ist der Altersabstand wirklich eher unerheblich. Es kommt ja auch auf die Charaktere und die Umstände an.
    Ich denke mit deinem Plan werdet ihr für die nächsten Jahre gut fahren und dann muss man eben immer wieder individuell anpassen.
    Liebe Grüße

    1. Sarah Kroschel says:

      Das wäre wohl die Alternative, dass der Kleine dann halt bei uns bleibt über Nacht oder zumindest zum Einschlafen und wir ihn später rüber tragen. Ein Zimmer für den Großen sollte es auf jeden Fall geben und ja, er sollte im Zweifelsfall auch mal die Möglichkeit haben sich da auch zum Schlafen eine Auszeit zu gönnen. Vor März könnten wir den “Umzug” eh nicht in Angriff nehmen.

  3. Mein Bruder ist 5,5 Jahre jünger als ich, und wir haben uns 5 Jahre ein Zimmer geteilt, weil die Räumlichkeiten damals einfach nicht gegeben waren. Klar hat es da gescheppert. Vorallem wenn ich Freunde da hatte. Dann wollten wir die kleine Nervensäge nicht dabei haben. Aber im Großen und Ganzen sind wir gut ausgekommen. Hausaufgaben habe ich eh meistens in der Küche unter der direkten Aufsicht meiner Mama gemacht. Und abends habe ich ihm die Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen und durfte dann immer noch ein wenig weiterlesen, wenn er schon geschlafen hat.
    Meine 2 sind nur knapp 2 Jahre auseinander und halten sich auch meistens im Zimmer vom Großen auf. Da die Kleine nicht gerne alleine schläft und ab und an zum Bruder ins Bett krabbelt, haben wir auch schon überlegt, ob wir quasi ein Kinderschlafzimmer und ein Spielzimmer machen. Aber zur Durchführung ist es noch nicht gekommen.
    Ich würde es an eurer Stelle vielleicht mal testen. Einfach die Matratze vom Kleinen rüber ins Zimmer. Dann sieht man doch recht schnell, ob das mit dem Einschlaf-Ritual zusammenpasst. Bevor ihr da groß umräumt und dann klappt es nicht.
    LG, Tina

    1. Sarah Kroschel says:

      Die Vorstellung finde ich schön, dass die Kinder vielleicht dann abends gemeinsam die Gtute Nacht Geschichte lesen. Hmm…aber ob das klappen würde.`Das musste man mal üben.
      Das Problem beim Testen, das ich sehe, besteht darin, dass so es ja noch ein reines Minihelden – ZImmer wäre und der Reiz für den Kleinen sicher viel zu groß wäre mit den Sachen zu spielen, statt schlafen zu gehen.

  4. Wir haben nur ein Kinderzimmer mit gleichem Altersunterschied :) Allerdings schläft Emma noch bei uns im Schlafzimmer. Ein gemeinsames Zimmer finde ich wirklich gut, wenn man jedem trotzdem noch Freiraum einräumen kann. Emma schläft immernoch garnicht gut, deswegen würde ich mir für sie ein eigenes Zimmer wünschen. In dieser Hinsicht vertragen sich die Kleinkindnächte noch nicht mit Schulkindleben :)
    Liebe Grüße, Anna

    1. Sarah Kroschel says:

      Das ist bei mir auch so eine Sorge. Der Große liest oft bis spät in die Nacht, weil er nicht schlafen kann. Beim Kleinen würde es aber bedeuten Licht aus und Schlafen. Wobei es sicher beiden Kindern gut tun würde. Ich denke auch, dass der Kleine sicher erst einmal aufstehen und spielen würde statt im Bett zu bleiben. Schwierig.

  5. Ich hatte auch lange Zeit ein gemeinsames Zimmer mit meinem Bruder und wir fanden es prima. Ich war in der Grundschule, er ein Kindergartenkind. Trotzdem gab es nach dem Umzug getrennte Zimmer und war mit zunehmendem Alter wohl auch gut und richtig so.

    Die Königskinder haben, wie du ja weißt, jedes ein eigenes Zimmer. Trotzdem besuchen sie einander sehr gerne, oder spielen gleich beide im Wohnzimmer. Interessanter Weise spielen die kleine Lady und ihre Freundinnen häufig im Zimmer der kleinen Maid. Die Lese- und Hüpfecke ist einfach zu verlockend.

    Eine weitere Möglichkeit bei euch wäre es auch ein Spiel- und ein Schlafzimmer einzurichten. Dann könnte der Miniheld, wenn er noch länger wach ist das andere Zimmer nutzen, sich aber auch tagsüber mal in den ruhigeren Raum zurückziehen. Befreundete Schwestern hatten jede einen Schlafraum und ein gemeinsames Spielzimmer. Natürlich perfekt, wenn man den Platz hat.

  6. […] viel besser nutzen und wir bekamen einen ersten Vorgeschmack darauf, wie es sein könnte, wenn die Jungs sich eine Art Spielzimmer teilen, in dem nur Sachen sind, die für beide gleichermaßen interessant sind. Mir gefällt […]

  7. […] Könnt ihr euch noch an meinen Beitrag erinnern? In diesem Beitrag teilte ich meine Überlegungen mit euch, ob es sinnvoll wäre, wenn zwei Jungs sich ein Zimmer teilen, bei denen der Altersunterschied knapp 5 Jahre beträgt. Den Wunsch dazu hatte tatsächlich der große Sohn geäußert, denn für uns war eigentlich immer klar, dass jeder sein eigenes Zimmer haben sollte, sofern dies möglich ist. […]

  8. […] und Monaten immer wieder mal präsent. Im Grunde ging es ja schon Anfang des Jahres hier los, als ich darüber nachdachte, ob es Sinn machen würde, dass beide Jungs sich vorerst ein Zimmer teilen würden. Immerhin liegen ja doch knapp 5 Jahre […]

  9. Alex says:

    Wenn es zwei Mädchen bzw. zwei Jungs sind, da kann ich mir gut vorstellen, dass sie ein Zimmer (bis das ältere Kind Teenager wird) teilen können. Am sonsten kann ich mir das nicht vorstellen…

    1. Sarah Kroschel says:

      Wenn es unterschiedliche Geschlechter sind, stelle ich es mir auch nochmal anders schwierig vor, kenne aber auch Leute, bei denen hat es dennoch gut geklappt.

  10. […] Als ich Anfang des Jahres den Plan fasste, die beiden in ein gemeinsames Zimmer zu stecken, wusste ich nicht, wie die Geschichte ausgehen würde. Immerhin musste der Miniheld nun sein großes Zimmer teilen und konnte den kleinen Bruder nicht einfach raus schicken, wenn er dann doch mal genervt war. Gleichzeitig musste der Kleine aber auch lernen öfter mal auf seinen großen Bruder zu hören und dessen Bedürfnisse zu erkennen und darauf einzugehen. Das trifft auf beide zu.  […]

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