Kuscheldecke

Etwas Kuscheliges für den Herbst – Meine easy peasy Kuscheldecke

Ich nehme mir immer so viel vor. Viel zu viel manchmal und am Ende schaffe ich oft nicht mal einen kleinen Teil der Dinge, die ich mir auf meine gedankliche Liste setze und habe dann auf einmal ganz andere Sachen gemacht. Ist nicht schlimm, so lange tatsächlich dennoch ein bisschen etwas passiert, nicht wahr? Im Laufe der Jahre habe ich vor allem eines gelernt: Man muss auch mal bereit sein einen vorgeschriebenen Weg zu verlassen und für spontane Ideen offen sein.

So geschehen in den letzten Tagen. Ich habe ja nun schon seit Wochen auf meiner To-Do-Liste den Punkt, dass ich gerne mal meine Stoffkisten ausmisten wollte. Ich komme einfach viel zu wenig zum Nähen und die Kinder haben (leider) inzwischen auch eine ziemlich genaue (und leider Trikot lastige) Vorstellung davon, was sie gerne anziehen, so dass ich hierfür leider kaum noch Anlass habe, um mich mal an die Nähmaschine zu setzen. Hier und da mal eine neue Mütze oder eine bequeme Hose ist noch erwünscht, aber die aufwändig genähten Pullis und Jacken werden einfach nicht mehr benötigt und dementsprechend auch nicht mehr unbedingt die unendlich große Auswahl an Stoffen, an denen ich auf dem Stoffmarkt irgendwie nie vorbei gehen kann. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich irgendwie keinen Stoffmarkt an sich auslassen kann, weil ich die Atmosphäre einfach so liebe. Auch wenn ich gelernt habe gezielter die Stoffe einzukaufen.

Gerade aus den Anfangszeiten hat sich da so einiges angesammelt

Selten verbraucht man den ganzen Meter, den man gekauft hat, aber zum Wegwerfen sind die Reste oft auch noch zu schade. Das könnte doch noch für eine Mütze reichen oder einen Schal. Vielleicht möchte man einem Baby in der Nachbarschaft mal eine Freude machen und und und… es gibt definitiv genug Anlässe, zu denen man die Stoffe noch gebrauchen könnte. Nur eben nicht die Zeit… oder die Lust. Wenn ich aktuell mal ein leeres Zeitfenster habe, wo ich theoretisch machen könnte, was ich wollte, dann fülle ich das eben doch mit Wäsche, Aufräumen oder (zu meiner Schande) Instagram-Profilen, bis plötzlich das Fenster wieder geschlossen ist. Ihr kennt das sicherlich. Es gibt einfach zu viel Zeug da draußen, das ein bisschen Ablenkung und Zeitfresserei fördern kann.

Aus diesem Grund hatte ich nun beschlossen meine Kisten etwas zu leeren. Ein Teil geht an eine Bekannte, ein Teil wird in eine Kiste gepackt, abgewogen und verkauft und manche kleinen Reste landen nun doch in der Tonne, denn realistisch betrachtet kann man daraus eben doch nichts Effektives mehr herstellen. So konnte ich nun den Inhalt meiner Kisten ein wenig auf das Wesentliche reduzieren (was immer noch recht viel ist) und dezent darüber hinwegsehen, dass ich beim Sortieren tatsächlich noch auf einen bis zum Rand gefüllten Überseekoffer gestoßen bin. Huch…

Dabei kamen mir ein paar ganze feine Stoffe zwischen die Finger und eine Idee wuchs…

Vor Jahren hatte ich mir ein paar schöne Steppstoffe gekauft. Ich mag die Optik von diesem Steppmuster einfach sehr und fand sie immer perfekt für die Ärmelpartien an Pullovern und Jacken. Daher hatte ich da mal auf einem Stoffmarkt ordentlich zugeschlagen und mich mit zwei drei größeren Stücken eingedeckt. Diese fielen mir beim Sortieren nun in die Hände und als ich sie so ausbreitete, um mir ein Bild davon zu machen, wie große die Stücken eigentlich wären, dachte ich so bei mir, dass sie doch ein schönes Format für eine kleine Kuscheldecke am Abend auf dem Sofa hätte. 

Stoffwahl

Sogar der zweite Steppstoff passte von der Größe her und nach einigem Hin und Her, ob nicht für die zweite Seite eher ein Plüschstoff geeignet wäre, entschied ich, dass die Idee mit der Kuscheldecke eine gute wäre. Zumal sie sich, je nachdem wie aufwändig sie werden sollte, wirklich schnell und ganz wunderbar mal zwischendurch nähen lassen würde.

Easy peasy Kuscheldecke aus Stoffschätzen selber genäht…

HA! Ich hatte mir ja nun länger vorgenommen mal wieder etwas für mich zu nähen. Zwar hatte ich hierbei eher so etwas wie einen neuen Pullover, Schlauchschal oder ein Kleid vor Augen, aber so eine kuschelige Decke am Abend hat natürlich auch ihre Vorzüge und gehörte für mich zu den eher realistisch umsetzbaren Projekten aktuell.

Kuscheldecke

Alles, was ich dafür benötige, sind zwei gleich große Stücken Stoff und meine Nähmaschine bzw. Overlock. Je nachdem, was man zur Verfügung hat. Meine beiden Steppstoffe sind ungefähr 1 m x 1,30 m breit.

Nähen

Diese werden rechts auf rechts aufeinander gelegt. Das heißt: Die beiden schön bedruckten Seiten liegen aufeinander und die “unschönen” Seiten sind für uns sichtbar. Diese werden nun rund herum an den Rändern zusammen genäht, wobei wir am Ende ca. 5-10 cm offen lassen, damit wir durch dieses Loch unsere Decke wenden können.

Kuscheldecke

Nachdem wir das getan haben, fixieren wir unsere Wendeöffnung mit Nadeln und nähen mit der Nähmaschine Fußbreit (also Nähmaschinenfuß) den Rand noch einmal ab und schließen so auch unsere Wendeöffnung. 

Kuscheldecke

Nun bleibt noch offen, ob die Decke so bleiben kann, oder ob man sie auf der Fläche auch nochmal ein wenig vernähen möchte. In diesem Fall steckt man sich mit Nadeln ein Muster fest und näht dieses mit der Nähmaschine auch noch einmal nach. Das ist aus meiner Sicht die kniffligste Stelle, weil es schwer ist die vielen Stoffmassen unter die Maschine zu bekommen ohne dabei alles verrutschen zu lassen. 

Kuscheldecke

So entsteht schnell und einfach eine gemütliche und individuelle Kuscheldecke für den Abend

Kuscheldecke

Ich weiß, damit habe ich das Rad jetzt nicht neu erfunden, aber ich dachte dennoch, ich nehme auch mal mit bei dem Entstehungsprozess dieser kleinen, aber feinen Decke. Sie ist in groben Zügen wirklich schnell genäht, auch für Anfänger geeignet und kann in den verschiedensten Formaten hergestellt werden.

Meine Kuscheldecke ist nun ein kuscheliger Begleiter für gemütliche Fernsehabende auf dem Sofa. Wie gefällt sie euch?

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