Rezension*
Jeden Tag, wenn der kleine Sohn am Morgen aufsteht, sind ihm aktuell zwei Dinge wichtig: Zuerst geht er die Treppe runter direkt an seinen Kalender (idealerweise parallel zum großen Bruder) und öffnet das nächste Tütchen. Als nächstes geht es direkt weiter zu unserem Weihnachtscountdown, wo er den Würfel so umdreht, dass die Zahl mit den Tagen bis Weihnachten auch wirklich stimmt. Dann kommt er zu mir und erzählt mir stolz: “Noch drei Tage, Mama”. Ja, es sind wirklich nur noch drei Tage… Habt ihr schon alles zusammen, was ihr euch so vorgenommen habt? Wir müssen heute nochmal einen kurzen Endcheck machen – so wie der Weihnachtsmann auch seine Liste zwei Mal überprüfen muss – und dann wissen wir es genau.
Die Abende verbringen wir gemeinsam im Bett und lesen an unserem diesjährigen Weihnachtsbuch weiter. Dennoch darf es zwischendurch, in einer ruhigen Minute, auch gerne mal etwas anderes sein und eines dieser Bücher dazwischen möchte ich euch heute nochmal vorstellen. Vielleicht ist es ja noch eine schöne Last Minute Idee für euch für unter den Weihnachtsbaum. Wer weiß…
“Diegos Haus unter dem Knallerbsenstrauch” von Matthew Burgess und Uwe Heidschötter
Klingelt da etwas bei euch? Ja, bei mir auch, denn es ist gar nicht so lange her, da sind wir schon einmal mit dem Namen Uwe Heidschötter in Berührung gekommen. Na? Habt ihr eine Idee? Ich sage es euch: Kiste! Ja, der gute Herr hat auch bei diesen tollen Kindercomics mitgemischt und nun treffen wir erneut bei diesem süße Buch auf ihn. Das kann ja nur gut werden, oder?
Erschienen ist “Diegos Haus unter dem Knallerbsenstrauch” von Matthew Burgess im Kibitz Verlag, der sich als Schwerpunkt ganz klar auf solche Kindercomics spezialisiert hat und da echt ein gutes Näschen für hat. Auf 64 farbigen Seiten stellt uns der Autor Burgess die kleine Maus Diego vor und erzählt uns ihre Geschichte, illustriert durch die wirklich farbenfrohen und lebhaften Zeichnungen von Heidschötter.
Doch worum geht es eigentlich in dem Buch?
Diego lebt in seiner Höhle unter einem Knallerbsenstrauch und träumt davon eine schöne Feier bei sich zu veranstalten, wo er alle seine Freunde zu einlädt, als plötzlich der Maulwurf beim ihm reinschaut und feststellt, dass für eine Feier die Höhle vielleicht noch nicht schön genug eingerichtet ist. Diese Worte beschäftigen Diego sehr und so zieht er los, um sich Inspiration von seinen Freunden zu holen und sie nach ihrer Meinung zu fragen.
Ob das wirklich so hilfreich ist? Jeder hat eine andere Idee und eine andere Vorstellung davon, wie das perfekte Haus aussehen könnte. Sei es nun mit einem Blick auf die Sterne, viele Gänge, mehr Möbel, schillern sollte es und man sollte es überall mit hinnehmen können. Ja, solche Ideen werden Diego aufgetischt und am Ende fühlt er sich verwirrter als vorher. Wie soll er nun aus einem hässlichen zu Hause ein schönes machen?
Am Ende wird ihm diese Entscheidung aber abgenommen…
Man kann es nie allen recht machen…
Geht auch gar nicht und muss man auch gar nicht, denn jeder hat seine eigenen Vorlieben und Dinge, die ihm wichtig sind und die gilt es zu respektieren. Wenn ich jemanden in seinem zu Hause besuche und er mag es gerne dunkel und alles voll, dann ist das sein Wohlfühlort und ich bin dort zu Besuch. Jemand anderes bevorzugt es vielleicht eher hell und mit so wenig wie möglich im Raum. Manche lieben Bilder an den Wänden, andere überhaupt nicht. Jeder schafft sich einen Ort zu Hause, der wie für ihn gemacht ist und in dem er sich wohlfühlt.
Diego lässt sich verunsichern vom Maulwurf, dabei ist dass vollkommen unnötig und das lernt er am Ende der Geschichte auch und gemeinsam erleben die Freunde eine schöne Zeit.
Eine niedliche Geschichte über Zweifel, Unsicherheit, Freundschaft, aber auch mit der Botschaft einfach sich selbst treu zu bleiben.
*Anmerkung: Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
