Gedankentagebuch

Gedankentagebuch #10 – Ein Weg zu mehr Ausgeglichenheit?

Guten Morgen, ihr da draußen. Wie geht es euch derzeit? Uff, ich muss zugeben, die letzten 1 1/2 Wochen waren nicht ohne und ich bin ganz schön kaputt. Wobei ich sagen muss, dass es nicht wirklich eine negative Erschöpfung ist, sondern das alles auch mit etwas Stolz verbunden werden kann. Ich habe viel geschafft in diesen Tagen und dafür gesorgt, dass zwei Kinder sehr glücklich sind und manch einer mag darüber schmunzeln, aber das ist mir mit das Wichtigste überhaupt.

Heute Morgen bekam ich deswegen ein wenig Ärger von meinen Kindern. Minusgrade um 7 Uhr Morgens haben es ganz schön in sich, also erinnert eine gute Mutter ihre Kinder daran, dass sie Handschuhe mitnehmen sollten. Nur um dann beim Schulweg später zu merken, dass man sie selbst zu Hause liegen gelassen hat. “Mama, uns erinnerst du extra noch dran”, sagen sie dann zu mir  und ich erwidere nur, dass es mir wichtiger ist, dass sie keine kalten Hände hätten. “Nein”, sagt der große Sohn daraufhin nur und betont, dass ich auch auf mich mehr achten soll. In diesen Momenten merke ich, dass ich wohl doch einiges als Mutter richtig gemacht habe.

Es ärgert mich ein wenig, dass die Mühen aus dem Januar zunichte sind…

Im Januar war ich körperlich fleißig. Nahezu jeden Tag Yoga und alle 2-3 Tage joggen. Das tut dem Körper wirklich gut und man merkt, dass sich viele Anspannungen lösen. Nachdem ich nun aber 5 Tage am Stück Wände abschmirgelte, strich, Böden schrubbte und Möbel rückte, waren diese ganzen Muskelentspannungen wie weggeblasen. Die Beine schmerzen vom vielen Knien und Hocken, die Arme von den ungewohnten Bewegungen des Schmirgelns und Streichens. Ich merke jeden Muskel vom Schieben und Tragen der Möbel… Ja, so etwas macht sich durchaus bemerkbar und ich spüre, wie sich die Sperre in meinem Rücken erneut aufgebaut hat. Als ob ich den Körper wieder auf Werkseinstellungen, Ausgangspunkt 01. Januar, zurückgesetzt hätte und nun von vorne anfangen muss.

Ich spüre, dass ich noch nicht so durchstarten kann, wie ich es gerne würde. Die Muskeln müssen sich erholen und so greife ich auf Dinge zurück, die ich im Laufe der letzten Jahre gelernt habe. Die mir gut tun und ergänze diese durch neue Erfahrungen. Ich bin ja durchaus offen dafür Sachen auszuprobieren, die mir dabei helfen sollen diese innere Ausgeglichenheit wiederzufinden und mich selbst etwas mehr zu mögen.

Ein Tipp, was nicht so hilft: Sich die Haare selber schneiden. ich sehe furchtbar aus *lach*. Aber die wachsen ja Gott sei Dank nach…

Ich suche mein Glück in Traumreisen, Meditationen und Yin Yoga….

Ich muss nur die Ruhe dafür finden und das fiel mir in den letzten Tagen sehr schwer. Natürlich war ich auch angespannt und aufgeregt, weil der große Sohn seine erste Klassenfahrt zu bewältigen hatte und wir wirklich mit allem rechnen konnten. Von unproblematisch bis hin zu verzweifelten Anrufen. Es war eine große Probe für uns alle und ich bin so unglaublich stolz, wie gut der große Sohn das alles geschafft hat. Allgemein macht er es aktuell sehr gut und bis auf seine Sportverletzung liefen die letzten Wochen (seit ungefähr Ende November) so viel besser, als das gesamte Jahr 2022, das ich in manchen Bereichen gerne einfach hinter mir lassen möchte.

So gesehen fällt dieses alte Jahr langsam Stück für Stück von mir ab, so dass ich aufpassen muss, dass es nicht ausschließlich diesen faden und unangenehmen Beigeschmack behält, sondern muss ich mich auch immer wieder daran erinnern, dass da auch viele schöne Momente waren. Das Meer, die Ausflüge, hier und da kleine Highlights. Das ist so wichtig und verändert die Perspektive auf all das noch einmal. Ich würde mir einiges davon in diesem Jahr wieder wünschen. Mehr Meer zum Beispiel *lach*. Lieber ab und zu mal ausbrechen, anstatt so lange am Stück irgendwo zu sein. Ich glaube diese kleinen regelmäßigen Auszeiten sind wertvoll für uns alle. 

Kleine Auszeiten kann man sich übrigens immer wieder auch selbst mal gönnen. Erst gestern Abend hieß es in einer Serie, die der Mann und ich gerne mal schauen, dass man sich jeden Tag 20 Minuten nehmen sollte, in denen man sich nur auf sich selbst konzentriert. Dabei ist es total egal, was man macht. Sei es einfach mal 20 Minuten auf dem Sofa liegen und nichts tun, ein paar Seiten in einem guten Buch lesen, Yoga machen, meditieren, ein heißes Bad nehmen… egal was. Hauptsache man tut es für sich selbst und es tut einem gut. In der Hinsicht habe ich schon so manche Erkenntnisse in den letzten Jahren für mich gewonnen.

Dass Yoga mir gut tut, vor allem wenn ich regelmäßig dazu komme, das habe ich ja nun schon öfter erwähnt. Man wird beweglicher, ist entspannter und fühlt sich ausgeglichener. Sicher ist Yoga an sich nichts womit man jetzt großartig abnimmt oder so, aber es dehnt, streckt, sorgt für ruhige Momente und gibt es in so vielen Varianten, dass ich es jedem ans Herz legen kann.

Gedankentagebuch

Traumreisen kenne ich noch aus der Grundschule

Meine Klassenlehrerin in der Grundschule machte mit uns jede Woche eine Stunde, die hieß “Traumreisen”. Wir hatten alle Kuscheldecken in einer Kiste in der Klasse und wenn es wieder soweit war, holten wir diese heraus, kuschelten uns auf den Boden und sie las mit unglaublich sanfter Stimme eine Traumreisen-Geschichte vor. Im Anschluss trafen wir uns alle am Tisch und malten etwas, an dass wir danach in Bezug auf die Geschichte denken mussten.

Das blieb mir auch später noch so intensiv im Gedächtnis, dass ich sogar meine Abschlussarbeit darüber verfasste in meiner Ausbildung zur Erzieherin. Entspannungsmethoden und ihre Auswirkungen. Dabei nahmen Traumreisen und Autogenes Training einen ganz großen Bereich in Anspruch. Eine Zeit lang bot ich so etwas auch als Werkstatt während eines Praktikums an. Traumreisen gehörten also schon immer irgendwie zu mir und natürlich mag ich das Konzept auch heute noch sehr. Tatsächlich erinnerte ich mich wieder daran erst vor kurzem und ging dazu über derzeit zum Einschlafen nicht mehr Hörbücher zu hören, sondern Traumreise-Geschichten oder Einschlafmeditationen, die in diese Richtung gehen. Einfach, um die Gedanken zur Nacht auszuschalten und die Anspannungen beim Einschlafen loszuwerden.

Auch das Meditieren ist inzwischen mehr ein Teil meines Alltages geworden. Meist hänge ich 10 Minuten nach einer Yoga Einheit einfach mit ran und glaubt mir: Ich habe perfektioniert das alles zu machen, während die Familie um mich herum lärmt und die Katzen sich einfach auf mich rauf setzen. 

Natürlich schaffe ich das alles nicht immer so, wie ich es gerne hätte

Manchmal gibt es ganze Wochen, in denen ich zu nichts davon komme. Das merke ich auch recht schnell, aber ich habe aufgehört mich deswegen zu stressen. Es soll nicht zu einem weiteren Punkt auf meiner To-Do-Liste werden, die ich täglich abhaken  möchte, denn gerade diese oben genannten Sachen sollen das Ganze ja entschärfen und ausgleichen. Ich muss eben nur ein Zeitfenster dafür finden und wenn es in Stress ausartet nach diesem zu suchen und es mir irgendwo dazwischen zu quetschen, dann verfehlt das irgendwie auch wieder den Sinn. 

Daher vielleicht auch die Einschlaf-Meditation am Abend. Da habe ich meine Kopfhörer und blende die Welt einfach aus, bis ich nachts schlaftrunken wach werde, die Kopfhörer beiseite packe und dann einfach weiter schlafen.

Das Chaos ist nun weitestgehend bewältigt

Zumindest in den Zimmern der Kinder. Wir haben ganz gut ausgemistet und aussortiert und ja auch weggeschmissen. Vieles wird nun verkauft, verschenkt oder gespendet. Das ist quasi der nächste große Punkt auf meiner Liste, der angegangen werden muss. Aber es ist kein Punkt mehr, der meine Tage bis 22 Uhr abends einnimmt, so wie das Renovieren der letzten Tage. Also kann ich nun auch wieder etwas Ruhe in die Tage einkehren lassen. Dank der Sportverletzung des großen Sohnes (das klingt so gemein, aber lässt sich leider nicht ändern), waren meine Nachmittage diese Woche auch etwas entschärft und so kann sich alles wieder etwas besser einpendeln.

Beim kleinen Sohn fehlen noch Regalbretter, Bücher müssen verkauft, Spiele aussortiert werden. Als Nächstes gehe ich wohl das Schlafzimmer mal an, damit auch da der Wohlfühlfaktor wieder einziehen kann. Das Problem bei Veränderungen ist immer, dass vor der Gemütlichkeit meist das Chaos kommt. So ist das nun mal, aber dafür ist die Veränderung im Anschluss meist umso schöner…

Nun hoffen wir inständig, dass der große Sohn wieder seinem geliebten Hobby nachgehen darf und der Arzt ihm ein Go gibt und dann, ja dann herrscht wohl wieder mehr Normalität. Schule normal, Fußball normal, Alltag normal…

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