Rezension*
Schule ist ja immer so ein eher schwieriges Thema. Gehen eure Kinder gerne in die Schule? Hier ist es mal so und mal so. Als der große Sohn in die Grundschule kam hatte er zwar so seine Startschwierigkeiten, doch wir merkten schnell, dass in ihm schon immer mehr Schulkind als Kitakind steckte. Bis zur… ich glaube 4. Klasse ging er auch wirklich gerne hin und kämpfte sich sogar durch, wenn er erkältet war. Natürlich wird es tendenziell eher schwieriger als einfacher und so fällt es immer schwerer sich hierfür zu motivieren.
Der kleine Sohn hatte einen leichteren Start und geht auch genauso gerne hin, wie der große Bruder damals, auch wenn ihm so manches minimal schwerer fällt und er auf sozialer Ebene einfach ganz anders tickt. So oder so… auf Herausforderungen stoßen sie beide. Immer wieder mal. Aber grundsätzlich können wir wohl sagen, dass es schulisch mit beiden Kindern eigentlich ganz gut läuft.
Wie wäre es aber wohl, wenn sie eine eher andere Art von Schule besuchen würden?
Silke Schellhammer nimmt uns mit auf eine Schule der besonderen Art. Die School auf Talents widmet sich Kindern, die besondere Fähigkeiten haben und einfach anders sind als andere Kinder.
So ein Kind ist Alva. Alles, was sie möchte ist, wie die anderen Kinder zu sein, doch sie hat eine besondere Fähigkeit. So recht wollen ihre Eltern das nicht glauben und schreiben alles einer sehr regen Fantasie zu, aber Fakt ist: Nix Fantasie! Alva kann Tiere verstehen und Tiere haben scheinbar immer etwas zu erzählen. Sie hört wirklich alles, was sie sagen, egal um welche Art Tier es sich handelt. Sei es Hund, Pferd, Katze, Maus oder ja, auch Fliege. Dementsprechend ist es für Alva niemals ruhig und es fällt ihr wirklich schwer sich auf die alltäglichen Dinge zu konzentrieren.
Erst ihr eher seltsamer und wenig beliebter Onkel merkt, was Sache ist und spricht sie darauf an. Dieser hat nämlich auch eine Fähigkeit: Er kann Gedanken lesen.
“School of Talents” von Silke Schellhammer
Was Alva nicht wusste: Ihr Onkel hat eine Schule gegründet. Die “School of Talents”, die eben genau für solche Kinder gedacht ist. Für Kinder, die anders sind. Das passt Alva so natürlich erst einmal nicht unbedingt, denn wenn sie etwas nicht sein möchte, dann anders, sondern normal. Weg mit den nervigen Stimmen der Tiere, die ständig um sie herum sind.
Der Vorschlag, Schülerin in dieser Schule zu werden, wird jedoch schon verlockend, wenn man bedenkt, dass sie hier lernen kann und soll diese Fähigkeit zu kontrollieren und so die Situation besser zu beherrschen. Also willigt sie ein und besucht die “School of Talents”.
Hier trifft sie auf andere Kinder, die genau wie sie, etwas anders sind. So kann Jonas sich in einen Vogel verwandeln (auch wenn er dabei noch etwas Schwierigkeiten hat) und Mala das Wasser und manchmal sogar ungewollt mit ihren Emotionen das Wetter kontrollieren und Till kann sich schrumpfen lassen, auch wenn das nicht immer unbedingt freiwillig der Fall ist. Alva findet also Gleichgesinnte und fängt an die Sache langsam gar nicht mal so schlimm zu finden.
Ein Kinderbuch für Jungen und Mädchen
Ich muss gestehen: Bücher in denen Kinder auf einem Internat Abenteuer erleben, die fand ich ja schon immer gut. Deshalb liebte ich damals auch die Buchreihe “Die Jungs von Burg Schreckenstein“. Kennt die noch jemand? Man war irgendwie noch Kind, aber irgendwie auch aufregend selbständig und erwachsen.
Alva landet nun also auf einem ziemlich speziellen Internat und findet Freunde, mit denen sie gemeinsam Herausforderungen meistert und lernt, dass dieses anders sein gar nicht so schlimm ist. Der Auftakt der Reihe von Silke Schellhammer findet sich in dem Buch “School of Talents1: Erste Stunde: Tierisch laut!” und führt uns in diese neue Welt nach und nach ein. Wir lernen die verschiedenen Charaktere, Schüler und Fähigkeiten kennen und alles ist so konstruiert, dass man sich auf die eine oder andere Art in ihnen wiederfindet.
Bis heute sind insgesamt schon 5 Bücher der Reihe erschienen und ein Ende ist vorläufig nicht in Sicht. Die Buchreihe von Silke Schellhammer richtet sich vor allem an Kinder ab 8 Jahren und ist daher eher in kürzere Kapitel mit vielen schönen und erzählenden Bildern gegliedert, für die sich die Illustratorin Simona M. Ceccarelli verantwortlich zeigt.
Erschienen ist die Buchreihe im Carlsen Verlag und umfasst im Schnitt immer um die ca. 250 Seiten. Wer also Lust auf etwas einfachen, aber humorvollen und interessanten Lesestoff hat, um Lesemuffel zum Lesen zu motivieren, der ist hier glaube ich an der richtigen Stelle.
*Anmerkung: Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
