Wisst Ihr, eigentlich wollte ich mich heute mal wieder neuen 20 Fragen stellen, aber gerade sprang mir eine Schlagzeile ins Gesicht, die mich kurzfristig noch einmal umschwenken ließ. Die Schlagzeile lautete “An diesem Wochenende öffnen die ersten Freibäder” und ich musste reflexartig kurz auflachen. Jeden Morgen schwanke ich zwischen dicken oder dünnen Pullover hin und her, frage mich, ob ich die wärmere Jacke brauche oder die Weste reichen würde. Mit oder ohne Mütze aus dem Haus. Und dann lese ich, dass wir demnächst draußen schwimmen gehen können. Das erscheint mir doch irgendwie so unwirklich.
Der Frühling lässt dieses Jahr ganz schön auf sich warten…
Natürlich haben wir auch schon ein oder zwei Mal Ostern im Schnee erleben dürfen, aber ich glaube selten war es so lange so frisch und verregnet, wie in diesem Jahr. Wie dankbar war ich für das schöne Wetter im ersten Lockdown, so dass wir viel Zeit im Garten oder bei Spaziergängen verbringen konnten. Wie oft hatten wir so einen heißen April, dass wir schon überlegten den Geburtstag des großen Sohnes mit einer Wasserschlacht oder dem Rasensprenger zu begehen. Der März war doch meist recht mild (nachdem wir überraschend 1-2 Tage Schnee doch noch im Februar hatten) und der April dann häufig schon fast wie ein verfrühter Sommer. Nun haben wir aber fast schon Mai und ich friere wie im November und bin dankbar für jeden sonnigen Tag, der einem ein wenig das Gemüt streichelt. Das ist schon etwas frustrierend.
Es geht euch doch sicherlich auch so, dass ihr euch nach einem langen und dunklen Winter immer sehr auf den Frühling freut und die Möglichkeit den Akku wieder ein wenig aufzutanken, oder? Dieses Gefühl fehlt mir dieses Jahr ein wenig. Der Mann erzählt immer wieder, dass er irgendwo gelesen hat, dass es trotzdem eine Rekordhitze im Sommer geben soll, aber das will man aktuell irgendwie nicht so richtig glauben.
Als ich heute Morgen aus dem Fenster schaute, da entdeckte ich tatsächlich etwas Frost auf dem Dach des Schuppens. Nicht wahr, oder? Herrjeh. Ich mag jetzt bitte mehr Frühling. Mehr Sonne, etwas weniger Regen und Durchschnittstemperaturen von so 17-22 Grad. Das reicht mir schon.
Ich war ja eh nie so der totale Sommermensch!
Und das, obwohl ich ja ein Sommerkind bin. Im Sommer geboren. Hitze war aber nie so meines. Ich fühle mich immer in diesen Zwischenjahreszeiten wohl, auch wenn das bedeutet, dass ich öfter Kopfschmerzen habe. Ich reagiere sehr auf schwankendes Wetter, also wenn die Temperaturen zwischen kalt und warm viel hin und her wechseln. Manche kennen das vielleicht, dass man dann mit so einem dauerhaften unterschwelligen Druck im Kopf rumläuft. Dennoch sind diese Temperaturen für mich deutlich angenehmer und ich mag die Luft dann auch sehr. Ich hasse es, wenn man sich bewegt (oder nur ans Bewegen denkt) und schon schwitzt. Oder wenn man eben zu sehr friert, auch wenn ich mich gerne in dicke Kleidung einkuschle.
Am liebsten trage ich lockere Sachen, vielleicht mit einer Leggings und Turnschuhe und dazu einen dünnen Schal und eine einfache Jack und eine Mütze ist durchaus auch ok. Dazu scheint die Sonne, die Luft ist mild und die Farben strahlen. Im Herbst rot, gelb, orange und braun mit etwas grün. Im Frühling ganz wunderbar pastellig. Und das ist es, was ich mir gerade sehr wünsche.
In nicht mal mehr 3 Wochen wird der große Sohn 12
Kneift mich mal einer bitte? Ist es wirklich schon 12 Jahre her, dass sich der große Sohn, der Miniheld, der gar nicht mehr so mini ist, auf den Weg zu uns machte. Ich weiß noch, damals war der Frühling wirklich sehr warm und ich fragte mich jeden Tag, ob es jetzt soweit sein könnte. Wir verbrachten viel Zeit im Garten. Lagen auf der Decke und ließen uns von der Sonne wärmen. Wir machten viele Spaziergänge und zogen gerade in die neue Wohnung um, wo ein Zimmer mehr für das Baby war. Zu der Wohnung gehörte zudem eine kleine Gartenpartei und dort feierten wir bei schönstem Wetter mit unseren Frankfurter Freunden zusammen Ostern, grillten und versteckten Kleinigkeiten im Garten.
Jetzt, 12 Jahre später sitzen wir in einem anderen zu Hause, wieder mit Garten und einem Kind mehr. Zwei Schulkindern, davon einer fast ein Teenager. Huch, oder? Da wird einem schon ein bisschen anders. Der große Sohn feiert nun also seinen 12. Geburtstag und seit damals hat sich so einiges getan.
“Mein Wunschzettel hat sich ganz schön verändert”, stellte er selbst vor ein paar Tagen fest. Ich fand nämlich einen, den er geschrieben hatte, als er seinen 7. Geburtstag feierte (also das Alter, das sein kleiner Bruder gerade hat). Dieser war voller Fußballtrikots, Fußballfiguren und mehr. Seit Tagen bitte ich ihn darum seinen Wunschzettel für dieses Jahr zu erstellen und dieser scheint dieses Mal überschaubar auszufallen. Ein besseres Mikrophon für seinen Computer, etwas Geld und Gutscheine. Noch habe ich ihn nicht bekommen, also wer weiß, ob sich noch etwas anderes darauf findet.
Auch seht ihr mich dieses Jahr überhaupt nicht wild für einen Kindergeburtstag bastelten. “Vielleicht gehen wir dieses Jahr einfach wieder bowlen”, antwortet er auf meine Frage, was er dieses Jahr gerne machen möchte.
Die Zeit der bunten und aufwändigen Kinderfeiern ist vorbei.
Wenn mich also nochmal jemand fragt, warum ich für meine Kinder immer so übertriebenen Aufwand betrieben habe, dann sei euch gesagt: Mir war immer bewusst, dass das irgendwann aufhören würde und mein großer Junge erinnert sich gerne an die bunten Feiern zurück und erzählt stolz davon, hat aber irgendwann für sich selbst entschieden, dass er es nicht mehr braucht. Also: Es findet irgendwann ein Ende und deshalb darf es ruhig am Anfang etwas mehr sein.
Ein bisschen trauere ich diesen Motto-Partys hinterher. Es war schön sich zu einem Thema etwas zu überlegen und dann ganz viel dazu vorzubereiten. So wie ich damit groß geworden bin, dann wir einen Tag für meinen Geburtstag bis in die Nacht rein wach blieben und in mein neues Lebensjahr reinfeierten und meine Mutter für mich immer einen toll gestalteten Geburtstagstisch vorbereitet hatte, so sind meine Kinder am Morgen ihres Ehrentages immer aufgewacht, kamen ins Wohnzimmer und tauchten in eine andere Welt ein. Das Strahlen in ihren Augen genieße ich immer sehr. Das ist so unglaublich viel Lohn für all die Mühen. Wirklich, ich liebe das und so ganz werde ich wohl nie davon abkommen.
Aber nun wird mein Junge 12 Jahre alt, benimmt sich schon total wie ein Teenager und ich will gar nicht wissen, wie es wird, wenn die Hormone so richtig zuschlagen und wir ein waschechtes ausgewachsenes Pubertier bei uns wohnen haben. Habt ihr schon einmal Tipps für mich, wie ich mich darauf vorbereiten kann?
Ich wünsche dem Sohn zum Geburtstag viel Sonnenschein…
Als Frühlingskind ist es ja immer ein wenig wie Glücksspiel, wenn man auf das Wetter schaut und am schönsten finde ich es, wenn wir gemeinsam mit allen im Garten feiern können. Das lockert alles immer ein wenig auf, man hat nicht die große Frage, was es zu Essen geben soll (denn dann wird einfach gegrillt) und man kann sich an der frischen Luft nochmal ganz anders und frei beschäftigen, als wenn man im Wohnzimmer hockt. Es dürfen dann auch gerne ein paar mehr Leute sein und gutes Wetter übt sowieso nochmal einen extrem positiven Einfluss auf die Stimmung aus.
Also hoffe ich einfach, dass der Frühling nun so langsam mal richtig den Weg zu uns findet und für diese besser Stimmung, für das positivere Feeling sorgt. Ich wünsche mir mehr Energie für den Tag und die Möglichkeit mal die dicke Jacke im Schrank hängen zu lassen. Ich liebe es, wenn die Luft nach Frühling riecht und man bei einem Spaziergang das Bedürfnis hat die Nase Richtung Sonne zu strecken und mal so richtig tief einzuatmen.
Ein Tag und so manche Wege werden so viel leichter und erträglicher, wenn das Wetter so richtig schön mitspielt und diese Leichtigkeit, ja die möchte und brauche ich jetzt bitte.
Also lieber Frühling, wir empfangen dich hier mit weit geöffneten Armen. Es wäre so schön, dich mit diesen endlich umschließen zu können.