Ich weiß was ihr denkt: Es gab doch diesen Monat schon ein Gedankentagebuch. Oder vielleicht denkt ihr es auch nicht, weil euch sowas einfach gar nicht auffällt und das ist auch gut so. Aber ich habe es gedacht, weil sie doch in der Regel viel seltener auftreten.
Aber wie das meist so ist, wenn sich langsam eine große “Pause” nähert, macht man sich halt so seine Gedanken. Immerhin rücken die Sommerferien immer näher und damit etwas Zeit, um durchzuatmen und vor allem: Eine Zeit ohne Klassenarbeiten. Man vergisst gerne mal, wie viel man auch als Eltern da immer noch mit reingezogen wird. Aber es steht auch noch etwas viel Spannenderes auf der Ziellinie, die da vor uns liegt.
Immerhin rückt damit auch die Zeit der Zeugnisse immer näher
Nun häufen sich wieder die Beträge und Postings in Punkto Noten und Beurteilungen und wie man damit umzugehen hat und jeder Erwachsene und jedes Kind hat da seine ganz eigene Art und Anforderung an sich und andere. Klar legen wir Wert darauf, dass die Noten halbwegs stimmen, damit unsere Kinder später die Ziele anstreben können, die sie sich wünschen. So doof das klingt, aber das geht halt manchmal nur, wenn die Zahlen auf dem Papier stimmen und da muss man halt leider manchmal auch hinterher sein. Nicht jedes Kind passt in das System Schule und kommt damit ohne Probleme klar, aber es gehört irgendwie dazu, nicht wahr? So funktioniert das bei uns eben…
Auch fällt nicht jedem Kind alles leicht. Während der große Sohn durch die Grundschule düste als wäre es nichts und sich eigentlich nur langweilte, weswegen wir einen frühzeitigen Schulwechsel durchgesetzt hatten und schon vor der Einschulung damals in Gespräche mit seinen potentiellen Lehrern gingen, durchläuft der kleine Sohn einen eher anderen Weg. Wie es scheint, kommt er in der Schule gut klar, kommt mit dem Stoff zurecht und fühlt sich im Klassenverbund wohl. Das ist ja das, was man sich eigentlich für sein Kind wünscht. Aber sein Lerntempo und seine Auffassungsgabe ist dennoch eine andere als die vom großen Bruder. Der musste hingegen auf der Oberschule dieses Jahr ganz andere Hürden stemmen.
Aber beide sind ihren Weg in diesem Jahr gut gegangen…
Während das 6. Schuljahr für den großen Sohn wirklich alleine durch Corona und die Nachwirkungen eine echte Qual und Herausforderung waren, alleine schon weil er ständig mit den Nachwehen zu kämpfen hatte, ist er im 7. Schuljahr gewachsen und musste neue Hürden kennenlernen. Nicht immer ist alles einfach, aber das gehört nun langsam auch einfach zu dem Alter dazu und auch wir Eltern merken, dass sich die Bereiche, die zu Konfrontation und Frust führen, verlagert haben und Diskussionen sich verändern. Das Kind wird nun mehr und mehr Erwachsen und somit ändern sich auch Fragen und Anforderungen. Das ist auch für uns als Eltern spannend.
Der kleine Sohn hat nun sein erstes richtiges Schuljahr so gut wie gewuppt und ich muss sagen, er hat mich ehrlich positiv überrascht. Ich hätte hier mit mehr Herausforderungen gerechnet, aber er kommt wirklich gut klar und man merkt, dass er viel lernen konnte. So können wir jetzt gemeinsam Bücher lesen und er hat täglich viel zu berichten. Seitdem er nun auch in Deutsch in einem neuen Heft arbeiten darf, blüht er nochmal richtig auf. Mathe und Sport hingegen haben sich als echte Lieblingsfächer herauskristallisiert. Wir sind ehrlich gespannt.
Noch erwarten uns zwei vollkommen verschiedene Zeugnisse
Beim großen Sohn gibt es ja Noten und inzwischen auch in einigen Fächern, die der kleine Sohn noch nicht hat. Politik, Geographie, Latein… Deutsch ist nun in mehrere Unterbereiche eingeteilt, genau wie Englisch. Biologie wartete in diesem Jahr mit “peinlichen” Themen auf und neben der Schule sind in dem Alter so langsam auch andere Sachen interessant. Es gab eine erste Klassenfahrt in diesem Jahr. Es gibt einiges, was wir auf dem Zeugnis zu sehen bekommen werden und nachdem, was wir vorläufig so überschlagen haben, dürfte das Zeugnis absolut in Ordnung sein.
Für den kleinen Sohn gibt es noch ein schriftliches Zeugnis. Also alles in Texte verpackt, die uns einen Eindruck darüber geben sollen, wie er sich so in den verschiedenen Bereichen macht, was gut klappt und was noch nicht so gut läuft. Ich tippe ja auf zappelig und redet gerne *lach*. Aber auch hier mache ich mir eigentlich grundsätzlich keine Sorgen, denn die Lehrerin kam nie auf uns zu mit irgendwelchen Problemen, außer vielleicht am Anfang, wo sie uns bat Anlaute mit ihm zu üben. Aber das war wirklich am Anfang und ich merke ja selber, wie gut das Lesen inzwischen eigentlich klappt. Ehrlich, wenn ich bedenke, dass er im Vorfeld von Buchstaben nie etwas wissen wollte und wenn doch schnell das Interesse wieder weg oder die Frustration schnell da war.
Und dann freuen wir uns auf die Sommerferien
Ein wenig Auszeit. Auch beim Fußball stehen 2-3 Wochen Sommerpause an und danach wird entspannt wieder angefangen. Vielleicht fahren wir ja noch ein paar Tage weg. Wer weiß. Dieses Jahr ist das alles ziemlich ungewiss und eher spontan gehalten.
Habt ihr eigentlich schon einmal versucht beim Bürgeramt einen Termin für Reisepässe zu bekommen. Erst einmal ist es fast unmöglich zwei Termine zu bekommen, dann erzählt dir jeder etwas anderes und meist sind die dann auch noch zu Uhrzeiten, wo du gezwungen bist die Kinder aus der Schule zu nehmen, weil diese ja anwesend sein müssen. Du hast quasi kaum eine Wahl. Wir mussten mit unseren jetzt auch in einen ganz anderen Bezirk fahren, um ihre Pässe verlängern zu können und dann wurde der eine erst gar nicht verlängert, sondern ein neuer erstellt, bis man die Dame darauf hinwies, dass der noch gültig gewesen wäre. Immerhin hat sie den Preis dann doch angepasst.
Erst gestern hörte ich von einem anderen Vater, dass er auch ewig herum telefonieren musste, dann zwei Termine zu zwei verschiedenen Zeiten in zwei verschiedenen Bezirken bekam. Da stimmt doch was nicht, oder?
Wie auch immer, vielleicht ergeben sich für uns nun doch noch kurzfristige Möglichkeiten. Und wenn nicht, dann lassen wir uns so halt mal was einfallen. Morgens Richtung Meer zum Beispiel und Abends wieder zurück? Egal, Hauptsache Meer.
Die Kinder wünschen sich schon so lange mal wieder Tennis spielen zu gehen. Minigolf wäre auch eine Idee und ganz klar Schwimmen gehen. Mal sehen, was die Freibäder so hergeben.
Da hört man ja auch so Sachen…
… habt ihr das gehört mit dem Chaos im Schwimmbad, weswegen jetzt in allen Bädern Rutschen und Sprungtürme gesperrt werden. Das kann doch nicht wahr sein, oder? Wenn wir eines als Kinder geliebt haben im Freibad dann die Rutschen und Sprungtürme. Das war immer ein Highlight, wenn der 3er geöffnet wurde, was ja eher selten vorkam.
Es ist mir unverständlich, wie etwas so ausarten kann, dass man über Sicherheitspersonal und Sperrungen spricht. Das ist doch nicht normal!
Aber das denke ich in so vielen Momenten und an manchen Tagen erklärt man die Welt da draußen einfach nur für verrückt. In so vielen Dingen. Wisst ihr, dass ich nun drei Tage hintereinander die selbe Wäsche gewaschen habe? Ich stellte sie raus zum Trocknen und dann ging von einem Moment zum anderen die Welt unter. Am nächsten Tag das selbe Theater und heute hoffe ich, dass ich sie endlich abnehmen und wegräumen kann. Ist ja nicht so, dass die Kinder nicht täglich neue Wäsche produzieren. Ihr kennt das ja.
Noch 2 Wochen. Ziemlich genau…
Bis dahin passiert jetzt auch nicht mehr viel. Sommerfeste bei beiden Kindern. Ein Saisonabschluss noch, ein Schulturnier, Projekttage und dergleichen. Von Schule kann mal also wirklich kaum noch so richtig reden und das ist ehrlich angenehm. Das ist jetzt nochmal so eine Phase, in der die Kinder Schule noch einmal ganz anders – ohne den Stressfaktor – wahrnehmen können und das finde ich ehrlich wichtig. Wandertage fördern nochmal den Zusammenhalt zum Beispiel und man hat gedanklich etwas Zeit um von den letzten Wochen wieder runter zu kommen.
Noch zwei Wochen, in denen die Kinder einfach durch den Schulalltag treiben und dann schauen wir mal, was die Sommerferien so für uns bereit halten.
