Rezension*
Manch einer erinnert sich vielleicht daran, dass wir ab und an im Jahr eine kleine Bücherkiste zugeschickt bekommen mit einigen Neuerscheinungen. Dabei ist jede Box immer eine regelrechte Überraschungsbox für uns, da sie extra für uns zusammen gestellt wird und wir im Vorfeld nie wissen, was sich darin verbirgt. Und manchmal, ja manchmal sind da echte Schätze dazwischen.
So wie das Buch, das ich euch heute vorstellen möchte und das absolut den Nerv der Zeit gerade trifft, denn der Mann und ich haben uns in den letzten Tagen mit genau diesem Thema beschäftigt. Wobei der Mann hier absoluter Neuling war und ich hingegen die Serie tatsächlich früher schon gesehen habe.
Das mag sicherlich daran liegen, dass ich mit ca. 15 Jahren die Welt des Mangas für mich entdeckte
Ich weiß noch ganz genau: Mein erster Manga war “Wish” von der Zeichnergruppe “Clamp” und sie haben so viele schöne Serien herausgebracht, die mich alle eine ganze Zeit lang begleiteten und stark beeinflussten. In der Zeit zeichnete ich auch selber sehr viel und versuchte mich auch mal an eigenen Geschichten. Nur wenige davon sind fertig geworden und wirklich ausgereift waren sie sowieso nie.
Heute holen die Kinder diesen Ordner gerne mal hervor und blättern darin. Immerhin hat es sich also doch irgendwie gelohnt *lach*. Wie dem auch sei.. Natürlich kam ich irgendwann auch mit anderen Autoren und auch Anime-Serien in Berührung und eine davon war “One Piece”. Diese war doch ziemlich speziell mit ihrem recht naiven und chaotischen Protagonisten Ruffy (oder auch im Original Luffy) D. Monkey, der das Ziel hatte zum König der Piraten zu werden. Nicht nur, dass das Essen einer Teufelsfrucht ihm spezielle Kräfte verliehen hat, auf seine immer fröhliche und kindliche Art schafft er es sogar eine ebenso verdrehte und spezielle Crew um sich herum zu scharen und die Reise zur Grand Line anzutreten, wo das One Piece, der größte Piratenschatz überhaupt, liegen soll.
Die Serie ist irgendwie wirklich verrückt, hat aber ihre besonderen und intensiven Momente, in denen gerade aus dem sonst so verspielt wirkenden Ruffy auf einmal tiefster Ernst wird. Vor allem entwickeln sie sich alle weiter und werden zu starken Persönlichkeiten und diese Mischung mag ich ehrlich gesagt.
Der Zeichenstil ist speziell in One Piece
Etwas anders, an manchen Stellen ganz schön überspitzt und wild. Aber ich mag es. Ich mag vor allem die Darstellung von Ruffy und diese anders großen Augen. Hinter “One Piece” steckt der Zeichner (oder auch Mangaka) Eiichiro Oda, der 1997 mit seiner Geschichte in einem Magazin debütierte und seitdem mit damit schon viel erreicht hat. Neben den Mangas gibt es inzwischen auch ganze Filme, Videospiele und eben die neue Live-Action-Serie auf einem beliebten Streaming-Dienst, durch die nun auch das Interesse des Mannes daran geweckt wurde (dieser konnte sich bis dato vor allem für Dragonball begeistert, was ich auf Dauer meist eher langweilig fand…nur kämpfen die ganze Zeit).
“One Piece Kritzelkurs” von Eiichiro Oda
Jetzt habe ich so viel drum herum erzählt, dabei sollte es ja darum gehen, was wir in unserer letzten Bücherbox vorgefunden hatten. Aber vermutlich ahnt ihr es eh schon, oder? Natürlich dreht sich dieses Mal alles um “One Piece” und wenn ich schon von meiner zeichnerischen Vergangenheit spreche, dann spielt wohl auch das heute eine Rolle.
Neu bei Carlsen erschienen ist nämlich das Buch “One Piece Kritzelkurs” von Eiichiro Oda. Es ist kein richtiger Zeichenkurs in dem Sinne, sondern eine Sammlung von kleinen Anleitungen, wie ihr in einem einfachen (Kritzel-) Stil die beliebten Figuren aus der Reihe nachzeichnen könnt. Dabei wird auf einige verschiedenen Posen und Gesichtsausdrücke eingegangen und die Art der Umsetzung ist wirklich sehr simpel und damit für Anfänger wie aber auch für fortgeschrittene Fans ausgelegt.
Ich hab es selbst schon ein wenig versucht und muss sagen, dass ich durchaus begeistert bin. Stellt sich die Frage, ob sich das auch gut auf den eigenen Zeichenstil ausweiten und miteinander kombinieren lässt. Das muss ich mal bei Gelegenheit in Ruhe ausprobieren.
Im hinteren Drittel des Buches gibt es noch Anregungen, wie man die Figuren miteinander kombinieren und auch zum Beispiel für den Kalender, das Notizbuch oder kleine Notes nutzen und anpassen kann. Hat was, um den Kalender individuell ein bisschen aufzuhübschen.
Das Taschenbuch umfasst insgesamt 96 Seiten und richtet sich an eine Zielgruppe ab 10 Jahren, aber ich bin mir sicher, dass zeichnerisch begeisterte Kinder sich da auch schon früher rantrauen können.
*Anmerkung: Das Buch wurde uns als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.