Der kleine Schub nach unserem Kurztrip nach Paris scheint sich gerade so ein bisschen verflüchtigt zu haben. Ihr merkt das sicherlich, denn die Beiträge hier nehmen kontinuierlich mal wieder ab. Es scheitert nicht an Ideen oder Vorhaben, sondern eher an der Zeit. So ist das wohl, wenn der Alltag einen wieder fest in seinen Zwängen hat und man manchmal gar nicht weiß wohin mit seinem Kopf. Dafür fließen die Gedankentagebuch Beiträge umso mehr aus mir heraus und das Bedürfnis diesen Alltag in Worte zu fassen ist aktuell enorm groß.
Vielleicht mache ich das im Oktober einfach mal. Jeden Tag ein wenig meine Gedanken zusammen fassen. Im Oktober ist übrigens auch wieder Inktober. Ich weiß nicht, ob euch das ein Begriff ist. Vor vielen Jahren schon wurde es zur Tradition, dass der Oktober zu einer künstlerischen Herausforderung wird und man eine Art tägliche Challenge abarbeitet, in dem man zeichnet, skizziert, malt, was auch immer einem am meisten liegt und dafür gibt es dann ein vorgegebenes Thema. Ich hätte so Lust drauf. habe ich jedes Jahr, aber jedes Jahr wieder scheitert es daran, dass ich mir das zutraue… meist einfach auch vergesse anzufangen, weil die ersten Tage irgendwie einfach an mir vorbei gezogen sind. Vielleicht denke ich ja dieses Mal mehr daran, vor allem, da der erste Oktober ja auf einen Sonntag fällt, an dem wir nicht viel vor haben. Ich möchte es auf jeden Fall versuchen. Wer es ebenfalls versuchen möchte: Hier findet ihr die Regeln und die Themen für dieses Jahr.
Aktuell gönne ich mir morgens meine 30 Minuten zum Durchatmen…
Neulich erzählte ich schon, dass ich wieder versuche zum Laufen zurück zu finden. Nachdem ich im Sommer aussetzen musste dank eines Läuferknies, fiel es mir sowieso schon unglaublich schwer und nach und nach versuchte ich es dann mit Walking während der große Sohn Training hatte. Den Anspruch dabei hatte ich extrem runter geschraubt. Es geht vor allem darum in Bewegung zu bleiben. Wenn ich das nicht tue, und das merke ich jedes Mal, holt mich das Unwohlsein ziemlich schnell wieder ein. Ich kann immer noch nicht glauben, wie bewegungsunfreudig ich vor vielen Jahren war. Mit dem Verhalten von damals würde ich heute wirklich extremst eingehen. Diese Leichtigkeit, die ich während Corona beim Laufen empfunden habe, die ist mir aktuell vollkommen abhanden gekommen, weshalb gerade mein Ziel ist an diesen Punkt irgendwie zurück zu finden, aber ich will mir ehrlich keinen Druck machen. Den habe ich im Alltag schon genug und es gibt so viel, weswegen ich mir manchmal viel zu viele graue Haare wachsen und Falten entstehen lasse. Ehrlich. Da muss man reinwachsen. Das ist wichtig.
Na jedenfalls wollte ich die angenehme Luft am Morgen derzeit nutzen, um es wieder mehr zu versuchen. Keine große Runde, dafür häufiger. Ein kleiner Umweg zum Bäcker, um morgens Brötchen zu holen. So sieht es aus. Aber das macht man nicht jeden Tag.
Wenn ich derzeit morgens das Haus verlasse, dann merke ich, wie mein Kopf wach wird. Egal wie matschig ich beim Aufstehen bin. Sobald ich durch die Türe nach draußen trete fühle ich mich direkt besser. Es ist diese Jahreszeit, in der es am Tag leuchtet und am Morgen friert. Aber nicht eisig, sondern erfrischend angenehm. Man fühlt sich freier, kann besser atmen und ich merke, wie diese Bewegungslust in mir erwacht und ich das Bedürfnis habe, nachdem ich die Kinder weggebracht habe, einfach noch weiter zu laufen.
Ich gönne mir vor dem Alltag aktuell jeden Morgen diese kleine Runde Frische für meinen Kopf, Bewegung für meine Beine, das Gefühl wieder atmen zu können am Morgen. Und sei es nur, um den Kopf ein wenig frei zu bekommen für die Dinge, die am Tag so auf einen Warten. Mal als Spaziergang, mal schnelleren Schrittes und ein zwei Mal mit Laufschuhen, aber immer ohne Druck.
Noch zwitschern die Vögel…
Die Natur um uns herum lebt und zeigt sich gerade von einer ganz wunderbaren Seite. Alles ist am Morgen vom Morgentau bedeckt und glitzert und funkelt in der Herbstsonne. Die frische morgendliche Herbstluft sorgt für ein angenehmes Schaudern, während man sich in ein Halstuch kuschelt oder die Weste etwas enger an den Körper zieht. Noch flirren Insekten durch die Luft und der Nebel wabert morgens und sorgt für eine ganz eigene Atmosphäre. Und dazu im Hintergrund das emsige Gezwitscher der Vögel. Wann sie sich wohl auf die Reise machen…wenn überhaupt. Manchmal frage ich mich, ob das überhaupt nötig ist.
Auf die 27 Grad am Nachmittag kann ich gut verzichten. Sie sind mir zu viel und ich finde es etwas nervig, dass man den Pulli vom Morgen gegen ein dünnes T-Shirt tauschen muss, damit man nicht schwitzt und doch nochmal zerfließt, auch wenn sich 27 Grad im Herbst irgendwie anders anfühlen als im Sommer. Ich staune, denn sogar an unserer Magnolia blüht es schon wieder. Verrückt.
Den einzigen Vorteil, den ich in der warmen Sonne aktuell noch sehe ist, dass man die Wäsche weiterhin gut draußen trocknen kann. Naja…
Dieser Wetterwechsel innerhalb eines Tages bringt halt leider auch seine Nachteile mit sich
Freitag Nacht bzw. Samstag früh holte ich ja den großen Sohn vom Bahnhof von seiner Klassenfahrt ab und ich hatte es fast befürchtet: Er kam krank nach Hause. Aber er ist da nicht der einzige. Viele sind erkältet oder noch Schlimmeres (ich schneide dieses Mal nur kurz an, dass gefühlt jede Woche neue Corona Meldungen in unserem Umfeld stattfinden – Das Thema hatten wir zur Genüge).
Am Montag rief ich zu Sprechstundenzeiten beim Arzt an und die Leitung wurde gar nicht erst freigeschaltet. Stattdessen kam immer nur die gleiche Ansage und der Hinweis, dass man notfalls morgens zur Akutsprechstunde mit viel Wartezeit kommen solle. Letztendlich war ich genau dazu gezwungen, weil ja niemand ans Telefon ging und verschwendete mit dem Sohn sage und schreibe 2 Stunden Lebenszeit im Wartezimmer, bis wir endlich für 3 Minuten dran kamen. Zwar entschuldigte man sich ausführlich für die langen Wartezeiten und ich hatte ja durchaus mitbekommen, dass die Wartezimmer brechend voll sind, aber dennoch war es sehr zermürbend. Zumal man uns gesagt hatte, dass wir mit ca. 30 Minuten zu rechnen hätten. Bei 2 Stunden hätte ich gut und gerne vorher schon diverse Einkäufe erledigen können.
Vielmehr hatte mich aber geärgert, dass ich mir anhören durfte, dass sie das Kind rückwirkend nicht krank schreiben konnte, weil ich mich ja am Vortag nicht schon gemeldet hätte. Ich hätte ja notfalls eine E-Mail schreiben können, die würde im Laufe des Tages auf jeden Fall mal gelesen werden. Da frage ich mich allerdings, woher ich das wissen sollte und dabei hatte ich mich schon an die Angaben von Homepage und Telefonansage gehalten. Naja… mich deswegen am Ende rumzustreiten…da hatte ich dann auch keine Lust mehr. Auch das ständige Ärgern kostet wertvolle Energie und Lebenszeit und die hebe ich mir lieber für schönere Dinge auf.
Wusstet ihr eigentlich, dass Kinder ab 12 Jahren keine Nasentropfen oder ähnliches mehr vom Arzt verschrieben bekommen. Der Arzt sagt einem nur, dass er das als Behandlung empfehlen würde, aber kaufen muss man es selber. Seit wann ist das so? Ich wusste das ehrlich gesagt noch nicht.
Ein bisschen wächst die Sehnsucht in mir
Ich würde gerne ans Meer fahren. Gar nicht weit weg, aber einfach nochmal raus. Nochmal durchatmen, das Meer sehen, in die Ferne blicken. Darauf habe ich gerade so richtig Lust. Fernweh halt. Aber das habe ich immer wieder mal und wer kann es mir verübeln?
Der Mann ist fast schon ein wenig genervt davon, dass ich in meinen Gedanken immer noch täglich im Disneyland festhänge und darüber spreche, wie schön es da war und wie gerne ich wieder hinfahren möchte. Am Liebsten im Herbst. In dieser warmen Zeit der Kürbisfarben. In meiner Jahreszeit.
Die Nachbarn schmunzeln schon ein wenig über mich, weil ich tatsächlich schon den einen oder anderen Kürbis im Garten stehen und Herbstlaub-Dekoketten hängen habe *lach*. Aber die Sehnsucht danach in mir ist groß. Herbstfeeling und Meer. Das wäre jetzt perfekt für mich.
Ich packe meinen (Gedanken-) Koffer und nehme mit: Meine Familie, einen kuscheligen Pullover, eine gemütliche Mütze mit Schal, warmen Kakao und das Meer. Und ihr?