Raumschiff

“Das unsichtbare Raumschiff” #Rezension

Rezension*

Als ich dieses Buch damals zum ersten Mal in den Händen hielt, da musste ich an eine Art Witz denken, den mir jemand mal erzählt hat. Er stammt aus dem künstlerischen Bereich und dreht sich um ein weißes Blatt Papier. Kinder sollten in der Schule etwas malen und am Ende reichte einer dieses weiße Blatt ein. Inhaltlich drehe sich alles um eine Kuh auf einer Wiese, doch die Kuh hätte schon die ganze Wiese aufgefressen und wäre dann gegangen. Was am Ende übrig bleibt, das ist halt ein weißes Blatt Papier. Und tadaaa… so viel Geschichte kann in so etwas simplen wie einem weißen Blatt stecken.

Nun dreht sich heute alles um ein Buch, in dem das Thema Unsichtbarkeit einen Comic auf ein vollkommen neues Erzählerlebnis erhebt, denn man könnte sagen “Wie Sie sehen, sehen Sie nichts”.

“Das unsichtbare Raumschiff” von Patrick Wirbeleit, Andrew Matthews und Uwe Heidschötter

Tatsächlich möchte ich euch schon eine ganze Weile von dem heutigen Buch erzählen, das damals mit großer Begeisterung aus der Bücherpost gezogen wurde. Die Comics aus dem Kibitz Verlag sind hier sehr beliebt und wieder einmal ist es der gute Patrick Wirbeleit, der uns in seinen Bann zieht. Zuletzt waren es die Geschichten rund um Kiste. Wer erinnert sich noch?

Wirbeleit hat seine ganz eigene Erzählweise und heute kommen wir mit einer nochmal vollkommen anderen Variante in Berührung, vor allem wenn wir uns vor Augen halten, dass wir es hier mit einem Comic zu tun haben. Das Besondere hier ist nämlich, dass dieser mit wirklich sehr wenigen Bildern auskommt und dafür ganz viel Fokus auf die Dialoge legt, die vor Humor fast explodieren. Aber vielleicht sollte man dazu ein wenig mehr auf die Geschichte eingehen.

Raumschiff

Wir befinden uns auf der Invisibility 2

Die Invisibility 2 ist eines der fortschrittlichsten Raumschiffe, die es gibt. Das Besondere an diesem ist der neue Unsichtbarkeitsmodus, der es der Crew erlaubt vollkommen unerkannt durch das All zu fliegen. Der erste Test klappt auch direkt (was ja nicht immer unbedingt üblich ist) und die Crew, bestehend aus Kapitän Bück, Offizierin Suki, Leutnant Bot und Honk, ist deswegen natürlich hocherfreut. Allerdings funktioniert das Ganze eventuell etwas zu gut, denn unsichtbar ist nicht nur das Raumschiff von außen für alle, sondern einfach alles. So auch jegliche Pulte, Türen, Bildschirme und Co. Kurzum: Man sieht gar nichts. 

Das stellt sich für die Crew dementsprechend als große Herausforderung heraus, wenn es darum geht das Raumschiff durch gefährliche Gebiete zu steuern, Angriffe abzuwehren oder das nun auch unsichtbare Klo aufzusuchen. Und ohne die Kontrollanzeigen fällt es natürlich auch mehr als schwer den Unsichtbarkeitsmodus wieder auszustellen. Mehr als natürlich, dass hierbei viele witzige Situationen entstehen.

Doch wie stellt man so etwas in einem Comic dar?

Nochmal zur Erinnerung: Wir halten mit “Das unsichtbare Raumschiff” einen Comic in unseren Händen. So etwas ist normaler Weise voll mit bunten Bildern und Sprechblasen, doch in diesem Fall ist alles ein wenig anders. Lang lebe die kreative Freiheit, würde ich da nur sagen. 

Raumschiff

Gleich auf den ersten Seiten wird uns kurz die oben genannte Crew dargestellt, und wer genau hinschaut, der sieht, dass jedem Crewmitglied eine Farbe zugeordnet ist. Das ist wichtig, denn diese Farben helfen uns im Folgenden die Dialoge der Protagonisten besser nachvollziehen zu können. Alles, was wir nämlich im Groben nun sehen, dass sind die Sprechblasen der Figuren und damit ihre Gespräche, die teilweise so urkomisch sind, dass man manchmal eine Pause vor dem Weiterlesen braucht, um wieder zu Luft zu kommen. Besonders schön sind die Dialoge mit dem Besatzungsmitglied Honk, der ähnlich wie ein bekanntes Baumwesen, eigentlich nichts anderes sagen kann, als seinen Namen (oder Rasse), aber immer mit viel Bedeutung mitschwingend.

Es ist faszinierend, wie mit wenig Mitteln so viel Spannung in einer Geschichte aufgebaut werden kann. Das Team, bestehend aus Patrick Wirbeleit, Andrew Matthews und Uwe Heidschötter, hat hier wieder ganze Arbeit geleistet. Das Buch ist, wie erwähnt, im Kibitz Verlag erschienen und umfasst 80 farbig gestaltete Seiten mit einer Altersempfehlung ab 6 Jahren.

*Anmerkung: Das Buch wurde uns vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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